Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-11-26. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 322, 1914-11-26. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 322 26. November 1914 ────────── dieses Fort als Feldbefestigung verteidigt, und zwar bis jetzt mit Erfolg. (Z.) $«t£ Ringen in Flandern. Rotterdam, 26. November. "Daily Ehronicle" meldet, daß, die Deutschen aus der ganzen Front vonMern bis La Bassee ange­ griffen hätten. Eine neue große Schlacht sei in vollem Gange. Das Blatt berichtet fer­ ner, die Deutschen verfügen über Geschütze, die 24 bis 30 Kilometer weit tragen. Der neue Kanipf wütet bereits seit 48 Stunden. (Z.) Tie deutschen Flieger. Saint Omer, 25. Nov. Ein deut­ sches Flugzeug warf über Hazebrouck fünf Bomben herab. Ein Chauffeur wurde ge­ tötet. Ein zweites Flugzeug warf zwei Bomben über Baileul ab. Drei Personen wur­ den getötet. Ueber die Beschießung von Zeebrügge. durch englische Kriegsschiffe erfahrt der Anife sterdamer Telegraaf aus Sluis: Die Schiffe erschienen am Montag ungefähr um 2 Uhr nachmittags. Das Wetter war nebelig. Die Schiffe blieben schätzungsweise 6 Kilometer von der Küste entfernt und eröffneten ein heftiges Feuer, zuerst auf Zeebrügge und dann auf Hehst. Vor Hyest richteten sie das Feuer auf die in den Dünen aufgestellten deutschen Batterien, ferner auf die Hotels, wo die Teutschen ein­ quartiert sind. Tie Beschießung war gewal­ tig. Tie Deutschen erwarten heute artilleristi- ■ sche Verstärkungen. Esire Landung in Belgien soll England planen, da es, wie aus kaufmän­ nischen Kreisen Rotterdams gemeldet wird, sämtliche Dampfer anhalte, um Truppen nach Zeebrügge hinüberwerfen zu können. Wie man Gefangene macht. Als wir die Stellung der Franzosen im Sturm nehmen wollten und schon teilweise genommen hatten, machten wir eine große An­ zahl Gefangener. Die Kerle kamen aus ihren Gräben heraus, schwenkten weiße Tücher, war­ fen die Waffen weg, hoben die Hände in die Höhe und riefen: "Pardon, Pardon!" Mit meinem Nebenmann, einem Landwehrmann aus T" nahm idji einen französischen Horni­ sten gefangen. Dieser konnte Deutsch sprechen, 'da er, wie er uns erzählte, lange Zeit irr Berlin gearbeite chatte. Er sagte nun lachend zu uns: "Als ihr kamt, habe ich,"das Ganze halt!" geblasen." — Die Franzosen haben auch tatsächlich "halt" gemacht, dann nahmen wir sie alle gefangen, insgesamt 485 Mann! — Eine Pfarrerkompagnie. Was für eine große Zahl evangelischer Pfarrer und Theologiestudierender unter den Württembergischen Truppen kämpft, geht da­ raus hervor, daß, wie man der "Tgl. Rund­ schau" schreibt, die Zahl der Gefallenen mehr als 40 beträgt und eine beträchtliche Anzahl schon mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden ist. Nach Aussage des Generals v. Sch. befindet sich gegenwärtig im Argonnenwald eine "Pfarrerkompagnie", deren Führer und sämtliche Offiziere Pfarrer und Vikare sind. Ein letzter Wunsch. Wir lagen ausgeschwärmt im Gefecht. Links von mir lag unser Feldwebel N. mit zwei Leuten, rechts von mir ein Reservist aus W. Plötzlich hörte ich einen Aufschrei neben Mir. Ich schaue rechts. Ter gute Eifelet hatte einen Schuß in die Herzgegend. Sofort kroch ich zu ihm, befreite ihn von seinem Tornister und Koppelzeug, zog ihm den Rock von der Seite weg, nahm sein Verbandpäckchen heraus und verband ihm die Wunde. Als er zur Besinnung kam, rief er: "Herr Feldwebel, Herr Feldwebel! Noch einmal muß ich schießen, noch einmal! Drehen Sie mich herum! Ach" Der Feldwebel rief: "Kerlchen, bleib ruhig liegen, wir schießen." Da bat er mich: "Herr Unteroffizier, noch! einmal schießen, ach, noch einmal!" Ich, konnte seiner Bitte nicht wider­ stehen und hielt ihm mein Gewehr hin. Er drückte ab und sagte sichtlich erfreut: "So!" Dann legte er fid), herum und sah mich einige Sekunden an. Noch einmal streckte er die f Arme aus — er war nicht mehr. "Anna!" war sein letztes Wort. ────────── Der Krieg mit England. England in Nöten. Wien, 26. November. Nach Blätter Meldungen aus Rom verhandelt England mit dem Emir von Mekka, um das Kalifat von Konstantinopel nach Kairo zu verlegen. Die Südslavische Korrespondenz meldet: In Ma­ dras fanden schwere Unruhen und Attentate gegen englische Beamte statt. Ter Abtransport neuer indischer Truppen macht Schwierigkei­ ten. Man vermeidet den Rücktransport Ver­ wundeter nach Indien, da man den Truppen! gesagt habe, daß sie nicht auf den Kriegs-' schauplatz, sondern nach Aegypten gehen wür­ den. Englische Intriguen in Aegypten, sind zu nichte gemacht worden. Prinz Hus­ sein hat das englische Angebot, Vizekönig von Aegypten zu werden, abgelehnt mit der Er­ klärung, er wolle keinen Zwist in die Fa-' milie des Khediven hineintragen. Auch die englischen Bemühungen zwischen Notabeln und dem Khediven Zwietracht hervorzurufen, seien gescheitert. Tie Zivilbehörden von Portsaid und Suez seien geflohen. (Z.) ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Eine Waffentat des ostpreußischen Landsturms. In den siegreichen Kärnpfen am Wyßthter See und am Rande der Romintener Heide haben drei Landsturmkompagnien einen Sturm!angriff auf die russischen Schützengräben ge­ macht und dabei fast ein russisches Regiment sich gegenüber gehabt. Ein Landsturmhaupt­ mann berichte! im "Kbg. Tgbl." über die tapfere Tat wie folgt: "Am 5. Oktober hat­ ten Truppen eines deutschen Detachements eine im Walde gelegene See-Enge infolge heftiger Beschießung durch feindliche Artillerie räumen müssen, und die Enge war von den Russen besetzt worden. Nach Eintritt der Dunkel­ heit erhielten drei Landsturmkompagnien den Befehl, im Bajonettangriff die Russen aus dem Walde herauszuwerfen und die von den deutschen Truppen am Tage geräumten Stel­ lungen wieder zu besetzen. Die Landstürmer überraschten eine Feldwache und stürmten mit Hurra den Wald, vom Feinde mit Maschi­ nengewehr- und Gewehrfeuer empfangen. Sie nahmen einen Obersten und vier andere Offi­ ziere und 400 Mann gefangen und erbeuteten sieben Maschinengewehre, zahlreiche Patronen und zwei Taschen mit Papieren. Unsere) wackeren drei ostpreußischen LandsturmkoMpagnien hatten bei dieser Heldentat fast ein ganzes russisches Regiment zum Gegner." Tie bisherigen russische Verluste. Wien, 25. Nov. Nach, indirekten Mel­ dungen betrugen die Verluste der Russen bis zum 1. November 237 000 Tote, 575 000 Ver­ wundete und 232 000 Gefangene. Tie Russen wurden im Komitat fing, wo sie wieder ein­ gebrochen waren, nach einem für sie verlust­ reichen Gefecht zurückgeworfen. Aus der Bukowina. wird gemeldet, daß die Ukrainer HuzulewSchützen unter größter Begeisterung für die Armee beschlossen, unter dem Befehl der in der Bukowina tätigen Truppenkommandos in eigenen militärischen Formationen an der Verteidigung des nationalen Bodens teilzu­ nehmen. ────────── Der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn, Serbien und Montenegro. Verlegung der serbischen Hauptstadt. "Daily Mail" meldet aus Petersburg i Serbien plane die Hauptstadt nach. Negotin an der rumänischen Grenze zu verlegen. (Z.) ────────── Kämpfe in den Kolonien. Eine englische Niederlage in Ost-Afrika. Ter Staatssekretär von Indien teilt über die Lage in Ostafiika mit: Aus den letzten eintreffenden Nachrichten geht hervor, daß eine Truppenabteilung, die kürzlich von Britisch-Ostafrika abgesandt wurde, um eine wichtige deut­ sche Eisenbahn-Endstation zu besetzen, von der gemeldet worden war, daß sie vom Feinde nur schwach besetzt sei, schwere Kämpfe zu bestehen hatte. Tie Truppenabteilung wurde am 2. November ausgeschifft und rückte gegen die feindliche Stellung vor. Es zeigte sich aber, daß der Feind in bedeutender Stärke auftrat. Obschon es unseren Truppen gelang, bis an die Stadt heranzukommen, waren sie genötigt, sich zurückzuziehen und wieder einzuschiffen, um die Vorbereitungen für künftige Operationen abzuwarten. Unsere Verluste betrugen bei­ nahe 800 Mann. (Z.) Tie Kämpfe in Kamerun. Das Londoner Pressebüro berichtet, daß die Engländer und Franzosen Viktoria und Buea in Kamerun besetzt haben. Ter Aufstand in Marokko schreitet immer weiter vor. Nach neuen Mel­ dungen soll die Hauptstadt Fez bereits vom Verkehr mit der Außenwalt abgeschnitten sein. Die französische Besatzung stehe nur noch auf drahtlosem Wege mit der Küste in Verbindung. In Fez selbst soll es zu blutigen Unruhen und Straßenkämpfen gekommen sein; die Ein­ geborenen hätren sich drohend zusammengerot­ tet, Hochrufe aus Utatfuli ausgebracht unter den gleichzeitigen Rufen "Nieder mit Frank­ reich!" Dabei sei es zu Gefechten mit den regulären Truppen gekommen. Irr den po­ litischen Kreisen Madrids ist man der festen Ueberzeugung, daß Frankreich gezwungen wäre, sofort einen Kolonialkrieg größten Stiles zu führen. Eine Unterstützung seitens der spa­ nischen Regierung hält die gesamte einsich­ tige Presse für absolut ausgeschlossen. (Z.) Ter Aufstand in Südafrika. Rotterdam, 26. November. Meldungen aus Kapstadt zufolge sind stärkere Abteilun­ gen berittener Buren nördlich! von Hoopstad aufgetaucht- Aus Hopstad wurden mit der Bahn starke Verstärkungen nach BloeMfontein gesandt. Wo sich, Dewet gegenwärtig befindet, ist unbekannt. (Z.) Unrichcn in Indien sind ausgebrochen. In Haidrabad und Bom­ bay gährt es, ebenso am Oberlauf des Indus, im Pandschab, wo die 14 Millionen Moham­ medaner wohnen. Tie Derwische predigen in den Moscheen trotz behördlichen Verbots den Heiligen Krieg. Tie; Fuder und der Heilige Krieg. Kopenhagen, 25. Nov. Nach Blätteymeldungen gus San Franziska macht das dortige revolutionäre indische Komitee große Anstrengungen, einen Aufruhr in Indien her­ vorzurufen. Es verbreitet in tausenden Ex­ emplaren einen Auftuf, der eine Aufzählung der Greueltaten enthält, die die Engländer in Indien begingen. Die schlechte Verwal­ tung Englands in Indien ziehe jährlich 167 Millionen Dollars aus dem Lande. Ermordung eines englischen Offiziers in Indien. Kopenhagen, 25. Nov. "CentralNews" meldet aus Bombay: Als der englische Major Anderson im Begriffe war, sich mit seinem Regiment nach Europa einzuschiffen, wurde er plötzlich von einem Sepoh überfallen, der ihn mit dem Bajonett durchbohrte. Der Mör­ der wurde sofort von anderen Soldaten er­ schossen. (Z.) ────────── Die Türkei im Kriege. streckt sich von der persischen Grenze bis Da­ tum. (Z.) Kurdische Kavallerie. griff die Russen bei Karakilissa an und zwang sie zu eiliger, verlustreicher Flucht, wobei den Kurden einige Kanonen und ein Maschinenge­ wehr in die Hände fielen. Bei Basrah am persischen Meerbusen versuchten die Eng­ länder am! 19. ds. eine Landung, die unter großen Verlust für die Engländer von den Türken abgeschlagen wurde. Tie Engländer erhielten Verstärkungen und rücken unter dem Schutze ihrer Kanonenboote langsam demSchatt el Arab aufwärts. Tie türkischen Truppen erwarten den Feind in einer neuen Stellung. (Wettere Nachrichten siehe "Letzte Posten".) Tie Türken mit Suezkanak. Berlin, 25. Nov. Aus Mailand mel­ det der "Lok.-Anz": Wie der Mailänder "Jtalia" jaus Alexandrien telegraphiert wird, hat etwa 20 Kilometer östlich vom Suezkanal zwi­ schen türkischen Truppen und indischen Ka­ melreitern ein Gefecht stattgefunden, das durch das Eingreifen türkischer Kavallerie zu ungunsten der Inder entschieden wurde. Die In­ der wurden gänzlich zersprengt. Tie Tür­ ken führten vier schwere Batterien mit sich, wovon eine schon am Kanal aufgestellt sein soll. Tie Türken sollen beabsichtigen, mit die­ sen Batterien die Kunstbauten am Kanal zu zerstören. Es wurden viele indische Truppen ausgeschifft. Panislamitische Agitatoren sind in großer Anzahl tätig. Bisher ist Aegypten noch xuhig, aber man weiß, nicht, ob es sich um Apathie oder um die Ruhe vor dem! * Sturm handelt. (Z.) Rom, 25. November. Tie türkische Bot­ schaft in Rom teilt mit, daß die aus mehreren hundert Kamelreitern bestehende ägyptische Avantgarde am Suezkanal zu den Türken über­ gegangen sei. Tie Türkei garantiert freie Schiffahrt im Snepkanal. Rom, 25. Nov. Tie osmanische Re­ gierung hat sofort bei Beginn der Teilnahme am Kriege der italienischen Regierung die Erklärung Abgegeben, sie verpflichte sich, die freie Schiffahrt im Suezkanal nicht zu ver­ letzen. (Selbstverständlich aber nur für die neutralen Staaten.) Ans Aegypten. Kairo, 25. Nov. (Nichtamtl.) (ReuterMeldung.) Eine Abteilung des Mehari-Korps aus Bikani, die auf einem Erkundungsgangs war, kam am Mittwoch, in Fühlung mit über­ legenen Streitkrästen des Feindes. Tie Meharis hatten 14 Tote und 3 Verletzte. Sie ver­ mochten jedoch ihre Stellung wieder zu besetzen. Eine Abteilung der Küstenwache, die. zur selben Zeit aufklärte, wird vermißt. Ein schwedischer Flicgcrosfizier in türkischen Tienften. Stockholm, 25. Nov. Der schwedi­ sche Fliegeroffizier Kapitän Sundstedt ist for­ mell aus der schwedischen Armee ausgetre­ ten und hat in der türkischen Armee Dienst genommen. (Z.) Ter Aufmarsch der Türken gegen Rußland. Tie Türken haben bei Trapezunt und Erzerum eine bedeutende Streitmacht versam­ melt, indem sie von Mesopotamien Verstär­ kungen herangezogen haben. Im ganzen sollen dort 300 000 Mann stehen. Damit ist der all­ gemeine Aufmarsch beendet. Tie Front er­ ────────── glücklichen einfach beiseite, die Russen hoben ihn auf und schafften 'ihn ins Hospital." Es ist leicht ersichtlich, t>a|, diese Greuel­ tat durchaus nicht gut erfunden ist. Tie Deut­ schen — die sich natürlich zurückziehen, — besitzen die Dummheit, einen Krüppel bei die­ sem Rückzug mitzuschleppen. Trotzdem sie ihn nicht verbunden haben, verblutet dieser Mann, dem mit der gewöhnlichen Säge das Bein abgesägt wurde, nicht. Es ist erstaunlich. Oder sollte die Geschichte doch wahr sein und man nur in der Eile vergessen haben, hinzu­ zufügen, daß es eine gewöhnliche "ärztliche Knochen-Säge" war und daß das Bein danach verbunden wurde. Das wäre allerdings eine der gräßlichen Greueltaten, die wir uns täglich zu Schulden kommen lassen unter einer unge­ heuren Arbeit unserer energischen Aerzte. Das folgende Dokument wird die brave Litowskaja kaum veröffentlicht haben, es ist vom Feuer beschädigt und nicht in allen Teilen leserlich. Soweit man das Blatt also entzif­ fern konnte, lautet es in wortgetreuer Uebersetzung: "Wir Unterzeichneten waren Zeugen fol­ genden Bildes, das nachher zum Marodieren Anlaß gab. Oberstleutnant Smirnow kam in Begleitung von sechs Kosaken in eine deutsche Schule, zogffeinen Säbel und schlug damit kurz und klein alles, Was er dort sah. Als ich das sah, ging ich mit dem Regi­ mentsarzt herein zur Wiederherstellung der Ordnung. Tie Kosaken sagten, daß sie Befehl hatten, alles zu demolieren und zwar vom Oberstleut­ nant Smirnow. (2. Sotnje.) Als wir ins Haus traten, sahen wir dort eine furchtbare Verwüstung, Möbel, Spiegel, Lampen, Geschirr, alles war zerschlagen in kleine Stücke. Als Oberstleutnant Smirnow mich sah, wandte er sich mir folgenden Worten än mich: "Das sind meine ersten Trophäen und zeigte (unleserlich), warum soll man das alles den Lumpen lassen, es tut nur se'h r leid, daß sch mir nicht auch das dah inter stehende Haus angesehen habe. . ." Es stammt noch aus der Zeit der zweiten russischen Offensive. Aber schon vor einiger Zeit schrieb ich, daß sichl verschiedene russische Stellen dieser Smirnows und Kosaken zu schämen schienen und daß man sich sichtlich Mühe gäbe, das Offiziersportepee der russischen Armee rein zu halten. Gestern hat auch Exzellenz Hindenburg den Umschwung in der russischen Auffas­ sung über diese Tinge und die Anstrengungen, energisch durchzugreifen, im Gespräch berührt. In. Ibern gleichen schmutzigen Paket, in dem sich diese russischen Konfessionen befan­ den, war auch wie schon erwähnt, ein ziem­ lich sauberes Bild. 'Da die Engländer den Russen ja sonst nicht helfen können, wollen sie es wenigstens mit den Erzeugnissen der "echten, englischen Kunst" tun. Der englische Plakatmaler T. Ehre Macklin, der sonst die bekannten süßlichen englischen Frauenköpfe mit großer Technik hinwirft, hat ein Plakat für den Massenvertrieb gezeichnet: "Der Friedens­ engel" (The Angel of Peace). Man sieht unseren Kaiser auf mächtigen Flügeln und mit aufgerissenen Augen, wie er in der einen Hand ein blutiges Schwert, in der anderen eine Brandfackel hält. Seine blutbespritzten Stie­ fel stehen auf einem Haufen von Briefen und zertreten das Weiße Blatt eines Vertrages. In 1 der Ferne unter platzenden Schrapnells und ziehendem Rauch stürmen Heere aufeinander. Man sieht die Fahnen von England, Frank­ reich, Serbien und Rußland würdig neben­ einander wehen. Ich denke an den Abend vor dem König­ lichen Schloß, ich sehe das blaue, tiefernste Gesicht des Kaisers mit den Lippen, die kaum sprechen können: Beter zu Gott für unsere deutsche Armee. Das blutrote Bild, die englische Hilfe für Rußland! Eine Lüge, eine Bosheit, mehr haben sie nicht für ihre Verbünderen. Ich glaube, durch den roten englischen Wahnsinn -hindurch sieht die Welt schon jetzt — noch kann sie es nicht gestehen — das andere Bild, das Bild am Fenster des Berliner Königlichen Schlosses. Sie wird sich auch zum Bekennen aus dies deutsche Bild verstehen. Rolf Brandt, Kriegsberichterstatter. ────────── chen mit dir plaudern. Aber ich störe wohl ein interessantes Spiel?" "Das können wir fortsetzen, wenn wir allein sind. Nimm das Schachbrett fort, Krispina, das Kind will unterhalten sein," sagte Donatus lächelnd und legte seinen Arm um die schlanke Gestalt seiner Tochter. "Hat Papa seine Tropfen bekommen, Tantchen?" fragte Annettes beklommen. Die alte Dame sah fast beleidigt aus. "Pünktlich- auf die Minute, Kind, das weißt du doch." "Fühlst du dich ganz wohl, Papa?" "Gottlob, ganz ausgezeichnet. Meine Pro­ menade ist mir sehr gut bekommen. Bringst du Neuigkeiten mit, Annettes? Zn deinen Augen liegt ein ftemder Ausdruck." Sie legte ihre Wange an die seine. "Ja, Väterchen, eine Neuigkeit habe ich. Aber, weißt du, ich teile dir eigentlich nie gern etwas Neues mit. Du regst dich so leicht aus." Donatus kannte sein Kind zu gut. Er wußte, daß ihre Ruhe eine künstliche war. Und insttnktiv fühlte er, daß etwas Unange­ nehmes seiner wartete. Aber er kannte die Gefahr, die ihm jede Auftegung brachte, und er hatte sich gewissermaßen geschult in der Zeit seines Leidens. "Also du hast etwas Unangenehmes zu melden, Annettes. Nur heraus damit! Du weißt, daß ich stets meines Zustandes einge­ denk bin. Und du stehst gesund und frisch vor mir, mein Mädel, sonst hat ja mein Herz um nichts mehr zu bangen." "Drotzdem, Väterchen, ist es etwas Schlim­ mes. Bitte, nimm lieber noch einmal deine stärkenden Tropfen." , "Gut also. Gib die Tropfen. Nach, dieser feierlichen Einleitung kann man ja allerhand erwarten. Ist eine Viehseuche in Neulinden ausgebrochen?" scherzte er und nahm gehor­ sam die Tropfen. "Nein, Papa, in der Wirtschaft ist alles recht." "Doch, nicht etwa einer der Leute beim Heuladen verunglückt? Das wäre schlimmer," forschte er ernst. "Auch- nicht, Papa. Der letzte Wagen ist glücklich- herein." "Und Kollermann?" "Ist wohl mit mir zurückgekehrt." Donatus nickte 'lächelnd. "Nun — dann trifft mich nichts mehr hart, verlaß dich darauf. KriMiina sitzt uns wohlbehalten gegenüber und brennt, gleich- mir, vor Neugier." (Fortsetzung folgt.) __ ^ , Herr Baron ist ja gottlob in der letzten Zeit so frisch und kräftig gewesen." Annettes nickte ihm zu und ging lang­ sam ins Haus. Er sah ihr nach und holte tief Atem. Tann richtete er sich aber straff auf. "I wo — um fo'n Taugenichts ist's nicht schade. Und unser gnädiger Herr wird ver­ nünftig sein. Wenn jetzt nur gleich, der Baron Norbert zur Stelle wärje — da hätte er doch, noch, so 'ne rechte Freude, mein Herr Baron." So dachte er und stapfte hinüber nach der Jnspektorwohnung. Ohne sich, umzukleiden, trat Annettes bei ihrem Vater ein. Sie fand ihn mit Tante Krispina beim Schachspiel. Still setzte sie sich auf die Armlehne seines Sessels. Das tat sie immer, wenn sie ein Anliegen hatte. Lächelnd blickte er auf. "Schon zurück, Annettes?" "Ja, Papa." "War alles rocht drüben in Neulinden?" "Alles, Väterchen." Er blickte sie scharf an. "Du bist noch im Reitkleid, Kind, willst du dich nicht umkleiden? Es ist gleich Mittag." "O, das geht sehr schnell bei mir. Ich wollte eigentlich, erst noch ein Viertelstünd­ ────────── Tages-Uebersicht. (Stttc Kriegssitzung hielt der sächsische Landtag ab, in der das Finanzministerium er­ mächtig! wurde, die Barbestände der Finanz­ hauptkasse um 200 Millionen Mark zu ver­ stärken. "Fräulein, wenn wir wiederkommen, hei­ raten wir." Dieses Versprechen gab ein Landsturmmann auf dem Bahnhöfe in Camenz einer Pflegerin, die dort Liebesgaben an einen durchfahrenden Landsturmtransporr verteilte. "Na, wvllen mal sehen, ob Sie Wort halten!" gab die Pflegerin lächelnd zur Antwort. Große Augen machte der brave Landsturmmann als ihm kurz darauf die Leiterin der Verpflegungsstation zuflüsterte: "Das war ja die Prin­ zessin Friedrich Wilhelm von Preußen." ────────── Niederbayerische Nachrichten. Rathmannsdorf, 25. Nov. (Das Eiserne Kreuz) wurde dem hiesigen Postagenten Gg. Reitinger, zurzeit Vizefeldwebel beim baher. Landsturm-Jnf.-Bat. Passau, für seine uner­ schrockene Tapferkeit vor dem Feinde, verliehen. ────────── griesbach, v.; Alois Hoheneder aus Nöham, berw. Tie Infanteristen Ludwig Stadlberger aus Oberham, verm.; Josef Probsteder aus Holz­ häuser, verm.; Josef Fischer aus Feiln, verm.; Gottfried Neumeier aus Lichtenau, verm.; Jo­ hann Söldner aus Thanberg, verm.; Ludwig Kreil aus Gumpersdorf, verm.; LudwigSchwaiger aus Moosburg, verm.; Martin Scheuerecker aus Schwaben, v.; Ludwig Huber aus Baum!garten, v.; Mich! Ostermeier aus Pfarrkirchen, verm.: Matrhias Wendl aus Griesbach, verm.; Franz Gruber aus Griesbach, verm.; Johann Hauer aus Kasberg, verm.; Max Krenn aus Nebling, v.; Albert Lechner aus Gütlersberg, v.; Andreas Frankenberger aus Heigerting, v.; Josef Himsl aus Oetzing, v.; Joh. Schleich aus Thann, v.; Max Jungwirth aus Ern­ sting, v.; Franz Groß aus Westerndorf, v.; Max Simböck aus München, v.; Lechner aus Oberhaselbach, v.; Marstaller aus Malching, v.; Franz Graswald aus Windschnur, v. und gest. >16. 9. 14; Josef Glas aus Brundobl, tot; Andreas Terzmann aus Obergstetten, tot; Al­ bert Salzinger aus Waldktrchen, v.; Alois jKandlinger aus Hartkirchen, tot; Franz Ur­ ban aus Schalding, v.; Alois Schopf ausTettenweis, v.; Johann Speckner aus Fichten, v.; jPaul Nöbauer aus Hart, v.; Josef Riedl aus Neureichenau, v.; Markus Peter aus Karpf6ant, v.; Johann Pinzl aus Enzing, v. Maixe 10. 9. 14. Infanterist Engelbert Kinateder ausHausjmanning, l. v. 2. 10. 14. Vizefeldwebel Johann Huber aus Marchetsöd, tot. Die Unteroffiziere Alois Fischer aus Bukkelmühle, tot; Hans Stolz aus Simbach a. I. tot; Ludwig Rauch aus Groscham, v. Tie Gefreiten Josef Greiler aus Hirling, tot; Ludwig Neußl aus Hütting, v.; Johann Krenner aus Schaibing, v.; Johann Höhenbergeraus Grottenthal, Tie Hornisten Mich! Glanzer aus Oberöd, tot; Johann Gerhartinger aus Grottenthal, tot. Tie Infanteristen Franz Hintereder aus Aicha, v.; Franz Tullinger aus Passau, v.; Stefan Lachhammer aus Keeberg, v.; Ludwig Mayerhofer aus Obersrauenwald, tot; Josef Faschingbauer aus Karpsham, tot; Georg Krottenthaler aus Hartmannsreuth, v.; Jak. Bredl aus Altdorf, v.; Max Binder aus Stierberg, b.; Max Stoiber aus Oden, v.; Josef Ritzer aus Nottau, v.; Ludwig Huber aus Aunham, v.; Alois Kloiber aus Leithen, d.; Jak. Ganslmeier aus Pfettrach, v.; Ludwig Schöderer aus Aigen, v.; Johann Haas aus Kinten, v.; Jos. Frauenhofer aus Gölshofen, v.; Josef Zacher aus Wallersdorf, v.; Johann Eimannsberger aus Schmidham, v.; Johann Duschl I aus Bein­ garten, v.; Johann Lippek aus Obermühle, b.; Franz Hitzenauer aus Oberjulbach, v.; Jo­ hann Samereier aus Thann, v.; Karl KieMiböck aus Schönau I, v.; Ludwig Meier I aus Schönhub, v.; Theodor Meier aus Unteröd, b.; Josef Hindinger aus Höch, v. 12. Kompagnie. Mittersheim 18. 8. 14. Hauptmann der Reserve des 16. Inf. Regts., Wich. Westermeier aus Straubing, v. Vizefeldwebel Lorenz Ellinger aus Lin­ den, tot. Tie Unteroffiziere Michael Schränk! aus Hauzenbergröll, tot; Josef Schlecht aus Es­ sig, v. Tie Gefreiten Ludwig Barstorfer ausVilshosen, tot; Wilhelm Weinmann aus Breitettberg, tot; Martin Zettl aus Heinriching, tot; Kaspar Scheichl auB Pimesling, s. v.; Joh. Weißhäupl aus Leopoldsreut, v.; Alois Dobler aus Holzhäuser, v.; Matthias Haydn aus Waid, v.; Karl Mühlbauer aus Kronreuth, b.; Stefan Ortmeier aus Holzschleife, v.; Josef Englbrecht aus Prinkofen, v.; Franz Kapser aus Falkenbach, v.; Paul Reitmeier aus Rotthalmünster, v. Die Infanteristen Jakob Dicht! aus Gatzerreuth, v.; Joses Fuchs aus Hörbertshant, v.; Johann Endl aus Reigerding, v.; Friedrich Eibl aus Eizingerreut, v.; Josef EhMrtner aus Fürstenzell, b.; Nikolaus Bürkammer aus Tittmoning, v.; Josef Binder aus Brombach, v.; Franz Paul Altmann aus Königsschalding verm.; Josef Oberneder aus Wüstenberg, v.; Franz Krautwurm aus Oed, v.; Josef Kinadeder aus Schlott, h.; Johann Hintezecker aus Ettal, v.; Gregor Hemersberger aus Ge­ hersdorf, v.; Franz Haselbauer aus Tiefenbach, v.; Michael Fried! aus Buch, b.; Georg Wald­ hör aus Waldhof, tot; Franz Zann aus Gries­ bach, tot; Joh. Bapt. Neulinger aus Tettenweis, tot; Max Kellermann aus Saghauser, tot; Max Dicht! aus Unternamering, tot; Josef Brünninger aus Passau, tot; Max Breitenladner aus Neuburg, v.; Anton Windorfer aus Witzingerreuth, v.; Otto Schmidhuber ausPresting, v.; Franz Straffer aus Althrtte, v.; Joh. Salzinger aus Hutthurm, b.; Michael Enggruber aus Schuldholzing, v.; Joh. Bapt. Blöchl aus Hinterschmieding, v.; MichaelEhristl aus Neuhäush b.; Joh. Nep. Breitmsellner aus Gießübl, v.; Max Brettschopf ans Nietderpretz, v.; Otto Nohbauer aus Wolfakirchen, v.; Josef Moser aus Büchlberg, v.; Joh. Ev. Maier aus Rüzing, v.; Matthias Lorenz aus Alzesberg, v.; Josef Lideck aus Gaishofen, b.; Johann Kuwpfmüller aus Simbach, v.; Josef Kimberger aus Holzberg, v.; Johann Kern aus'Fürholz, v.; Franz Bachinger aus Egglham, v.; Johann Angerer aus Büchlberg, v.; Joh. Eo. Wallner aus Kößlarn, v.; Bern­ hard Rogginger aus Bachwann, v.; Franz Lud­ wig aus Thann, v.; Josef Fraunhofer aus Gastorf, v.; Josef Wagner aus Büchlberg, v.; Alois Wagner aus Rappenhof, v.; Johann Schwiwagner aus Oberbeutelsbach, v; Josef Scheuer aus Zeitlarn, v.; Karl Scheucher aus Simbach, v. St. Johann 20. 8. 14. Tie Gefreiter Max Geihberger aus Geis­ berg, verm.; Alois Niederfeilner aus Feiln verm. Tie Infanteristen Franz Blöchl aus Kreuz­ berg, v.; Max Poxleitner aus Erlauzwiesel, v.; Johann Huber aus Ering, berat.; Fer­ dinand Zwieselsberger aus Toebl, verm.; Frz. Haghuber aus Reut, berat. Luneville 29. 8. 14. Infanterist Georg Huber aus Erlbach, l. verw. Maixe 5. 9. 14. Leutnant der Reserve des 16. Jnf.-Regts., Florentin Deutler aus Pöbershau, tot. Feldwebel Karl Feuerecker aus Passau, tot. Unteroffizier Philipp Burger aus Narren­ stetten, v. Die Gefreiten Michael Sammer aus Wil­ helmsreut, v.; Johann Altmannsberger aus Aunham, v.; Johann Brunnhuber aus Ortprechting, v.; Friedrich Graf aus Köppenreut, v.; Johann Puffer aus Vorderwallaberg, b. Hornist Josef Mayer aus Kringel!, v. Tie Tamboure Jakob Seidl aus Safferstetten, v.; Georg Sigl aus Aicha, berat. Tie Infanteristen Alois Kölbl aus Bayerbach, tot; Josef Kinateder aus Schönberg, tot; Anton Meindl aus Vorderelexenau, v.; Ignaz Späth aus Appmannsberg, v.; Jakob Thoma aus Großtannensteig, v.; Franz Wohlstreicher aus Waldmühle, b.; Philipp Geier aus Schön­ brunn, v.; Georg Gollmeier aus Oberbirn­ bach, v.; Alois Hatzmannsberger aus Atzing, v.; Isidor Löher aus Lengsham, b.: Josef Eiler aus Schönbrunn, v.; Franz Gerstl aus Niederham, v.; Albert Maier aus Wimm, v.; Ignaz Moosbauer aus Gigeröd, v.; Johann Schießl aus Kapfham, berat.; Max Rathber­ ger aus Plöckenstein, b.; Franz Steuerer aus Zeitlarn, b.; Franz Bauer aus Barenreut, b.; Ludwig Brenhofer aus Piehhausen, v.; Johann Edtmaier aus Vilshosen, v. - 2. 10. 14. Unteroffizier Karl Holzmann aus Gutthard, s. b. Gefreiter Max Wagner aus Büchlberg, s. b. Die Jnfanteriste« Michael Stadler aus Schwarzhöring, s. v.; Johann Spindler aus Hals, s. v.; Johann Aufschläger aus Groß­ armschlag, s. v.; Karl Meier aus Weinberg, s. b.; Sebastian Brummer aus Oberndorf, s. b.; Franz Lenz aus Annathal, s. v.; August Saxinger aus Obernzell, s. v.; Martin Scharschinger aus Schönburg, s. b.; Johann Pox­ leitner aus Grillaberg, s. v.; Andreas Zank! aus Oberreisberg, s. v.; Matthias Eiler aus Kirchl, s. v.; Georg Bachhuber aus Obersitz­ ling, s. v.; Max Mildhammer aus Thomas­ bach, s. v.; Joh. Peter aus Rauchig, s. b.; Michael Mayerhofer aus Neuhaus, s. b.; Her­ mann Hinterhäuser aus Kos, s. v.; Karl Weidinger aus Huberreuth, s. v.; Michael Stög­ maier aus Kaina, s. v.; Franz Keiß aus'Mititerskirchen, tot; Johann Mayerhofer aus Hart, tot; Ludwig Hofbauer aus Amsham, s. v.; Frz. Oeler aus Annathal, s. v. Trampout 4. 10. 14. Unteroffizier Josef Schütz aus Eichendorf, s. b. Die Infanteristen Fritz Altdorfer aus Wil!denranna, s. v.; Johann Klinger aus Wörth, s. b.; Ludwig Deggenhart aus Heinrichsbrunn, s. v.; Franz Nußbauen aus Steina, s. b.; Franz Jetzinger aus Oberndorf, s. v.; Ludwig Strauß aus Fickenhof, s. v.; Josef Hofbauer aus Ernsting, s. v. Jidischiengoelle 9. 10. 14. Tie Infanteristen Franz Huppenberger aus Kollersaich, tot; Michael Bomberger aus Gigging, s. v. Bayerisches Brigave-Ersatz-Bataillou Rr. 3. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus Niederbahern: 1. Kompagnie. Unteroffizier Thomas Wagner aus Kreuz­ berg, s. v. Unteroffizier der Landwehr Friedr. Heim­ bach aus Marienthal, s. v. Reservist Melchior Kempter aus Biburg, s. v. 3. Kompagnie. Die Gefreiten Willeuthner aus Mais, s. v.; Nikolaus Decker aus Altenhofen, l. b. Infanterist Michael Kauer aus Zachenberg, I. b. ; 3. Kompagnie. Tie Infanteristen Michael Segel aus Er­ golding, berat.; Thomas Gilch, aus Altfraun­ hofen, v.; Simon Schwarz aus Passerting, tot; Johann Hammerdinger aus Tiefenbach, 1. verw. 4. Kompagnie. Unteroffizier der Reserve Josef Jttlinger aus Straubing, s. v. Infanterist Valentin Breu aus Lindlberg, berat. ────────── berat.; Johann Jrrgang aus Gebolfing, l. b.; Josef Zugschwert aus Kettersdorf, tot; Markus Bürgermeister aus 'Hundsruck, s. b.; Johann Braun aus Breitenried, l. b.; Josef Gauck aus Garnacker, I. b.; Johann Harrer aus Holz­ traubach, l. b. 12. Kompagnie. Leutnant Norbert Kolbeck aus Landshut, tot. Tambour Sebastian Florian aus Winkl­ satz., berat. Hornist Josef Rabenbauer aus Eckers­ berg, I. b. ' Die Infanteristen Michael Ebner aus Vor­ derreuth, l. b.; Karl Westermeier aus Humpfl, l. b.r August Aichinger aus Teisnach, l. b.; Michael Welser aus Demling, l. b.; Heinrich Leutner aus Straubing, l. b.; Ludwig Wein­ zierl aus Mitterndorf, berat.; Matthias ALbang, berat. Wehrmann Anton Popp aus Pfahlenbach> t. b. ────────── Dienstesnachrichten. Gendaraterfevienst. Ab 1. Dezember wird der Oberwachtmeister Matthäus Weigold in Kötzting auf Ansuchen wegen nachgewiesener Tienstunfähigkeit unter Anerkennung seiner Dienstleistung in den dauernden Ruhestand versetzt; befördert zum Oberwachtmeister in Kötzting der Wachtmeister Georg Hörauf in Haunersdorf; zum Wachtmeister in Haunersdorf der Sergeant Jos. Halfer in Aiterhofen; versetzt der Sergeant Johann Fichtl von Pfarr­ kirchen nach Mamming, die Gendarmen Joh. Kirchhammer von Bodenmais nach Pfartkirchen, Joh. Streng von Haggn nach Bogen, Georg Schreyer von Bischofsreuth nach Birn­ bach und Alois Wenger von Birnbach nach Mitterfels. ────────── Letzte Posten. Die Verbündeten unter sich,. Als Antwort auf den kürzlichen enggon in, Waffen auf» Kosten der FranKoseW tischen Bericht, welcher die englischen Leistunherausstrich, enthält das heutige amtliche fran­ zösische Armeebulletin den nicht mißzuver>stehenden Satz, daß die französischen Truppen dort 'die Hauptarbeit verrichteten. Auffällig ist auch, das Stillschweigen des Joffleschen Ta­ gesberichts über das gestrige englische Bombardchnent der flandrischen Küste. Mit der viel­ gepriesenen Einigkeit scheint es also nicht all­ zuweit her zu sein. Aus Mexiko. London, 26. November. Das Reuter­ büro meldet aus Newyork: Ernste Unruhen fkiNben gestern nachts in Mexiko statt. Eine Menge versammelte sich bor dem Nationalpalast, griff die Magazine an, bemächtigte sich der Waffen und der Munition und entwaffnete die Polizei. Ter Straßenbahnverkehr ist un­ terbrochen. Einige Personen wurden getötet. ────────── Literarisches. D er Gefu n d b run n en ka len d er des Dürerbundes ist Jahr um Jahr weiter ins Volk gedrungen, und jedes Jahr wird er von seinen alten Lesern mit Ungeduld erwartet. Eben erscheint der 8. Jahrgang dieses "besten aller Volkskalender", rote er von strenger Kritik genannt worden ist, und wir sind überzeugt, daß auch der "Gesundbrunnen 1915" seinen alten Freunden viel Freude bringen und zu den alten Lesern Tausende neue erwerben wird. Im Mittelpunkte des Kalenders steht in die­ sem Jahrgang unsere bedeutendste lebende Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach. Sie steuert ein» kleine Novelle voll liebenswürdigen Humors, eine ihrer warmherzigen, lebensvollen Tiergeschichten, ernste und lustige Ausschnitte aus verschiedenen ihrer Werke, auch einige Parabeln und Gedichte und vor allem reiche Schätze aus ihrer Spruchweisheit bei. Alles in allem: es ist ein prächtiges Büchlein, wie es in dieser Ausführung und für diesen Preis - es kostet gut geheftet 60 Pfennige, freundlich gebunden und in dieser Form sehr als Geschenk geeignet 1 Mark — nur der Dürerbund schaffen kann. Ein Buch, dem von Herzen weiteste Verbreitung zu wünschen ist. ────────── Inserate. ────────── Der Krieg. sere, Bewegungen in den gebirgigen Gegenden auf. Auch die Russen halten ihre Grenzstellungen. Unsere Truppen, die in der Gegend des Tschorokh. eingedrungen waren, haben einen neuen Sieg davongetragen. Sie haben Morgul besetzt und den Tschorokh in der Nähe von Burfchika passiert. Sie haben diese Stellung erobert und während dieser Bewegung mehrere Schnellfeuergeschütze, eine Ambulanz mit allem Zubehör, zwei Automobile, 100 Zugpferde und Artilleriemunition sowie eine Menge Dynamit erbeutet. Tas Lob der deutschen Artillerie. Rom, 25. Nov. Das "Echo de Paris" stellt fest, daß die deutsche Artillerie den Kampf ganz besonders schwierig macht; ebenso stellt ein englischer General im "TempS' fest, daß die deutsche Artillerie außerordentlich gut schießt und ihr Feuer sehr gut reguliert ist, wie er es niemals gedacht hätte. Tie Deut­ schen gehen übrigens so verschwenderisch mit der Munition um, (?) daß sie ohne weiteres in einigen Tages- und Nachstunden 1200 Ge­ schosse auf ein bestimmtes Gelände schleu­ dern. (Z.) Wien, 25. Nov. Aus dem Kriegspresse­ quartier wird gemeldet: Bei dem jetzt im Zuge befindlichen Kampfe in Russisch-Poleu hat sich die Wirkung der schweren Artillerie wieder aufs glänzendste gezeigt. Tie vielen Gefangenen sagen aus, daß die Wirkung des schweren Feuers entsetzlich und erschütternd war. Tie einfallenden schweren Bomben trie­ ben die Russen wie aus Fuchslöchern nach allen Richtungen heraus. Es kann ohne wei­ teres gesagt werden, daß der schweren Aw griffsartillerie ein wesentlicher Anteil an denk Erfolge zukam. England bemüht sich, um Persien. Konstantinopel, ,25. Nov. England macht,m Persien verzweifelte Anstrengungen, um zwecks politischer Ausbeutung eine Spal­ tung zwischen Sunniten und Schiiten herbei­ zuführen. Ta die führenden.Kreise beider Richtungen jedoch entschieden für den Islam! eintreten, find derartige Intriguen aussichts­ los. Tie Sunniten und Schiiten sind völ­ lig ,einig in dem heiligen Kampf. Das Ringen im Westen bringt unseren Truppen nur langsam Erfolge. Zähe vertei­ digt sich der Gegner mit dem Mute der Ver­ zweiflung. Verzweifelt sind auch, die Mit­ tel, welche die Engländer anwenden, um dem Schlachtenglück eine Wendung zu ihren Gun­ sten zu geben. Sie bombardieren weit vom Kampffeld entfernt liegende Städte, um dort Truppen landen zu können. Allein sie haben nicht mit der deutschen Heeresleitung gerech!net, die wachsamen Auges den Gegner verfolgt und seine Pläne schon im Entstehen unter­ drückt, mit der deutschen Artillerie, deren weit­ tragende Geschütze die englischen Schiffe auf weite Entfernungen in den Kanal hinaus >zwingt. Aus dem Osten kommt wieder eine er­ freuliche Nachricht von Siegen der verbünde­ ten Oesterreicher. 29 000 Russen wurden ge­ fangen genommen und reiches Kriegsmaterial erbeutet. Auch aus den Karpathen wurden die Russen wieder zurückgedrängt. Es scheint daher aus der ganzen Front der Teutschen und Oesterreicher wieder die Offensive begonnn zu haben. Tie Türken dringen in Rußland und in Aegypten immer weiter vor. In Aegypten ha­ ben sich bereits einheimische Truppen den Tür­ ken angeschlossen. Ter Heilige Krieg macht seine Macht geltend. Auch in Indien gährt eis unjd in Marokko werden die FranzpseÜ einen harten Kampf mit ihren bisherigen mo­ hammedanischen Untertanen zu bestehen haben. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 25. November mittags. (Großes Hauptquartier.) x An der flandrischen Küste. Die englischen 'Schiffe wiederholten ge­ stern ihre Unternehmungen gegen die Küste nicht. Fortschritte dei Arrar. Tie Lage auf dem westlichen Kriegsschau­ plätze ist unverändert. Bei Arras machten wir kleine Fortschritte. Vom Wichen KriegrschnnM. In Ostpreußen wiesen unsere Truppen sämtliche russischen Angriffe ab.. Russische angriffe ans Warschau gescheitert. Tie Gegenoffensive der Russen aus der Richtung Warschau ist in der Gegend LowiczStrhkow-Brzecznh gescheitert. Me Schlacht bei Czenstochan. Auch, in der Gegend östlich Czenstochan brachen sämtliche russischen Angriffe vor un­ serer Front zusammen. Oberste Heeresleitung. Gestern abends wurde berichtet: Große Erfolge der Oesterreich«. 29000 Russen gefangen. WTB. Wien, 25. Nov. abends 8 Uhr. Amtlich, wird verlautbart: Tas gewaltige Ringen in Rnffischj-Polen dauert fort. Bisher machten unsere Truppen in dieser Schlacht 29000 Gefangene und erbeuteten 49 Maschinengewehre, sowie viel sonstiges Kriegsmaterial. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: 22 gegen 5. Berlin, 26. November. Die "Voss. Ztg." meldet nach, dem "Berl. Morgenbl." aus Tokio: Gegen das deutsche Geschwader, das kürzlich das englische Geschwader bor Chile vernichtete, sind seit dem 21. ds. 22 Kriegs­ schiffe der Verbündeten vereinigt. 22 ge­ gen 5! Me Helden non Tstngtau. WTB. Berlin, 26. November. Nach den bis heute vorliegenden Nachrichten beträgt die Zahl der bei den Kämpfen um Tstngtau und beim Fall der Festung gefangenen Ange­ hörigen der Besatzung etwa 4250 einschließflich der Verwundeten. Tie Zahl der Gefal­ lenen soll etwa 170 betragen, darunter 6 Offi­ ziere. Vom österreichisch-ungarischen Kreuzer "Kaiserin Elisabeth" sind 1 Leutnant und 8 Mann verwundet, 8 Mann tot. Tie Behandlung der Gefangenen in Ja­ pan soll gut sein. Die japanische Regierung hat die baldige Uebersendung namentlicher Li­ sten der Toten, Verwundeten und Gefangenen in Aussicht gestellt. Türkische Siege. WTB. Konstantinopel, 26. Novbr. j (Amtlicher Bericht des Hauptquartiers.) Tie I Fortdauer des schlechten Wetters an der kauI kasischen Grenze hält für den Augenblick un­ ────────── Verlustliste Nr. 73. Reserve-Jnfanterie-iRegiment Nr. 7. Tie Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus Niederbahern 5. Kompagnie. Reservist Johann Wachtmeister aus Otterting, b. Wehrmann Josef Eisgruber aus Einho­ fen, b. 6. Kompagnie. Infanterist Georg Neumeier aus Fürsten­ stein, b. 8. Kompagnie. Reserbist Joh. Müller aus Landshut, b. 9. Kompagnie. Die Wehrmänner Georg Pickert aus Gr. Schönbrunn, tot; Anton Grabl aus Grotzrohrsdorf, b. 10. Kompagnie. Gefreiter der Landwehr Johann Steibel aus Oberlindhart, berat. Q