Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-11-27. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 323, 1914-11-27. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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Sie kommen denn auch alle, von den Wüsten der Sahara, tiott Per­ sien und Indien und wo sie sonst weilen mögen. Tie Moslims Aegyptens harren der Erlösung aus englischem Joche durch ihre Glau­ bensbrüder und selbst.unter den mohammeda­ nischen Stämmen des Kaukasus, die als längst von der Fahne des Propheten abgefallen gal­ ten, macht sich eine lebhafte Beweg.ung gel­ tend. Sie können Rußland sehr gefährliche Gegner werden. England heimst heute den Lohn für seine Krämerpolitik in Aegypten und vielleicht auch noch in Indien und Frank­ reich! wird erhebliche Mühe haben, sich der neuen Bewegung in Marokko zu erwehren. Das ist der Heilige Krieg, in den selbst die von uns gefangen genommenen und von un­ serem Kaiser in die Türkei freigelassenen mo­ hammedanischen Kriegsgefangenen aus Alge­ rien, Marokko und Indien mit Freuden ziehen, um gegen ihre bisherigen Zwingherirn das Schwert zu erheben, das ihnen diese selbst geschärft haben. Gestern nachmittags wurde berichtet: Vom Westen kommen zwar nur spärliche Nachrichten, poch lassen Berichte von neutra­ ler Seite ersehen, daß, ein entscheidender Er­ folg in nächste Nähe gerückt ist. Desto größer ist die Genugtuung über die neuen Siegesmeldungen aus dem Osten, die gestern sogar in doppelter Zahl einliefen. Zu­ erst ,kam die Nachricht, daß unsere Verbündeten, die Oesterreicher, in Russisch-Polen den Rus­ sen 29 000 Gefangene abgenommen und reiches Kriegsmaterial erobert haben. Gestern nach­ mittags aber berichtete uns der Telegraph, daß die Deutschen einen noch größeren Erfolg auf dem an die österreichische Operationsbasis anschließenden Kriegsschauplatz davon getra­ gen haben. 40 000 unverwundete Gefangene fielen in unsere Hände und nahezu die artil­ leristische Ausrüstung eines Armeekorps. Wo 68 000 unverwundete Gefangene gemacht wer­ den, darf mit Sicherheit auf weitere 30 000 Tote und Verwundete gerechnet wer­ den, das sind somit drei vernichtete feindArmeekorps. Das unendliche Vertrauen, das sich bei dem Rückzug der deutschen Truppen an die Grenze in die Hindenburgsche Strategie kundgab, hat sicht glänzend bewährt. Es strahlt so etwas Verläßliches, Sicheres und Starkes von ihm aus, wie vorher nur von einem; von Blücher. Das Empfinden hat noch keine Täuschung erfahren, und das Bewußtsein, das im deutschen Volke schlummert: "Hindenburg wird es schon machen!" wird auch noch seine Rechtfertigung erfahren. Die Nachrichten vom serbischen Kriegs­ schauplatz lassen erkennen, daß mit dem Volke der Königsmörder blutige Abrechnung gehalten wird. Die Türkei macht auf allen Kriegsschau­ plätzen ständig Fortschritte. Der Dschihad, der Heilige Krieg, übt seine Wirkung aus. Die mohammedanische Welt hat begriffen, daß es dem Kalifen, der selbst in den schwierigsten Lagen des türkijchen Reiches von einer Ent­ hüllung der grünen Fahne des Propheten ab­ gesehen hat, sogar im letzten Balkankrieg, als die Türkei nahezu ihren gesamten europäischen Besitz einbüßte, diesmal bitter ernst sei, daß es sich> nicht um einen türkischen Krieg, son­ dern um die Lebensinteressen der Bekenner zur Lehre des Propheten handelt. Und die Mu­ hammedaner haben begriffen, daß nur die bit­ terste Notwendigkeit den Kalifen gezwungen hat, nach 200 Jahren zum erstenmale wieder sie im Namen ihres Glaubenslehrers zu den Waffen zu rufen nicht gegen die Christen­ heit im allgemeinen, sondern gegen die Feinde ────────── Ein französischer Angriff zurückgeschlagen. WTB. Berlin, 26. November mittags. (Großes Hauptquartier.) Die Lage auf dem westlichen Kriegsschau­ platz ist unverändert. In der Gegend Saint Hilaire—Souain wurde ein mit starken Kräften angesetzter, aber schwächlich durchgeführter französischer Angriff mit großen Verlusten für den Gegner zurück­ geschlagen. Bei Apremont machten wir Fortschritte. ────────── Der Sieg in Russisch-Polen. und 156 Mafchinen-Gewehre sind von uns erbeutet worden. 30 Geschütze wurden unbrauchbar gemacht. Auch in diesen Kämpfen haben sich Teile Mfjerer jungen Truppen trotz großer Opfer ans das glänzendste bewährt. Wenn es ungeachtet solcher Erfolge noch nicht gelungen ist, die Entscheidung zu er­ kämpfen, so liegt dies in dem Eingreifen wei­ terer starker Kräfte des Feindes vom Osten und Süden her. Ihre Angriffe sind gestern überall ab­ gewiesen worden. Ter endgültige Ausgang der Kämpfe steht aber noch aus. Oberste Heeresleitung. Heute ftüh wurde telephonisch gemeldet: der Muhammedaner. Sie kommen denn auch alle, von den Wüsten der Sahara, tiott Per­ sien und Indien und wo sie sonst weilen mögen. Tie Moslims Aegyptens harren der Erlösung aus englischem Joche durch ihre Glau­ bensbrüder und selbst.unter den mohammeda­ nischen Stämmen des Kaukasus, die als längst von der Fahne des Propheten abgefallen gal­ ten, macht sich eine lebhafte Beweg.ung gel­ tend. Sie können Rußland sehr gefährliche Gegner werden. England heimst heute den Lohn für seine Krämerpolitik in Aegypten und vielleicht auch noch in Indien und Frank­ reich! wird erhebliche Mühe haben, sich der neuen Bewegung in Marokko zu erwehren. Das ist der Heilige Krieg, in den selbst die von uns gefangen genommenen und von un­ serem Kaiser in die Türkei freigelassenen mo­ hammedanischen Kriegsgefangenen aus Alge­ rien, Marokko und Indien mit Freuden ziehen, um gegen ihre bisherigen Zwingherirn das Schwert zu erheben, das ihnen diese selbst geschärft haben. Gestern nachmittags wurde berichtet: Ein frnvzöMer Angriff znrNgkschlagen. WTB. Berlin, 26. November mittags. (Großes Hauptquartier.) Die Lage auf dem westlichen Kriegsschau­ platz ist unverändert. In der Gegend Saint Hilaire—Souain wurde ein mit starken Kräften angesetzter, aber schwächlich durchgeführter französischer Angriff mit großen Verlusten für den Gegner zurück­ geschlagen. Bei Apremont machten wir Fortschritte. Ser Sieg in RuW-Polen. In Ostpreußen ist die Lage nicht ver­ ändert. In den Kämpfen der Truppen des Ge­ neral Mickensen bei 'Lodz und bei Lowicz haben die russische 1. und 2. und Teile der 5. Armee schjwere Verluste erlitten. Außer vielen Daten haben die Rus­ sen nicht weniger als etwa 40 000 unverwundete Gefangene verloren. 70 Geschütze, 160 Munitionswagcn ────────── Ein englisches Linienschiff vernichtet. London, 27. November. In der gestri­ gen Sitzung des Unterhauses teilte Marine­ minister Churchill mit, daß das Linienschiff ,Mulwark" am 25. ds. morgens in Sherneß in die Luft geflogen ist. Zwischen 700—800 Manu find umgekommen. Nur 12 Mann wurden gerettet. Tie anwesenden Admirale berichteten, sie seien überzeugt, daß die Urifache eine innere Explosion des Magazins war, und keine Erschütterung des Wassers er­ folgte. Das Schiff sank in drei Minuten, und war verschwunden als sich die dichten Rauchwolken verzogen hatten. Die Explosion war so stark, daß die Gebäude von Sherneß bis auf die Fundamente erschütterten und wurde meilenweit vernommen. Ter "Bulwark" stammt aus dem Jahre 1899, hatte 15 250 Tonnen DePlazement, 18—19 Seemeilen Ge­ schwindigkeit, Pier 30,5- und zwölf 154Zentimeter-Geschütze und 750 Mann Besatzung. ────────── Auch die Kämpfe in den Karpathen dau­ ern fort. Ter stellvertretende Chef des 'Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. ────────── Konstantinopel, 26. November. Das Große Hauptquartier gibt bekannt: Im allgemeinen hat sich auf den Kriegs­ schauplätzen nichts verändert. Heute wurde festgestellt, paß dem Feind bei Norghol 4 Ge­ schütze .abgenommen wurden, von denen zwei unbrauchbar gemacht worden waren. Site Schweiz urttb die feindlichen Flieger. Bern, 26. November. Da im Falle einer Wiederholung der Neutralitätsverletzung durch Frankreich und England seitens Deutsch­ lands eine längere Achtung der schweizerischen Neutralität an der Belforter Grenze nicht erwartet werden kann, so hat der Schweizer Bundesrat eine Verfügung erlassen, jeden feindlichen Flieger über schweizerischem Ge­ biet sofort ohne besonderen Befehl der hö­ heren Armeestellen herunterzuschießen. Gleichzeitig ist gegen die in Betracht kommen­ den Grenzschutzkommandos eine strenge Un­ tersuchung eingeleitet worden, um festzustel­ len, ob die fremden Flieger an der Grenze rechtzeitig gesichtet worden sind. Der deut­ schen Regierung ist eine Aufklärungsnote des schweizerischest Bundesrats zugegangen. (Z.) Die Erfolge der Türken. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Die Lage im Westen. Kopenhagen, 26. November. Der Korxespondent des "Daily Chroniicle" telegra­ phiert: Ein Beweis dafür, daß große Dinge in Vorbereitung seien, sei die Tatsache, daß die Deutschen vorübergehend den ganzen, von ihnen .besetzten Teil Belgiens vollständig von der .übrigen Außenwelt abgeschlossen hätten. Aller Verkehr nach, und von Belgien sei ver­ boten und auch der gesamte Zugsverkehr sei eingestellt worden. Alles Material werde zur Verfügung der Heeresleitung gehalten. (Z.) London, 25. November. Zu den letz­ ten Kämpfen bei Tixmuiden schreibt der Daily Expreß: Tie Nachtangriffe der Deutschen auf der ganzen Linie wiederholen sich mit stets gleicher Wucht. Weitere Verstärkungen täten uns not, denn die Deutsche Armee gleicht dem Widderkops, der immer von neuem gegen die Steinmauer gestoßen wird. Mailand, 26. November. Asts Paris wird gemeldet, daß dort Gerüchte umlaufen, daß Soissons und Compiegne von den Teut­ schen genommen seien. Vielleicht hatte die Meinung mancher Militärkritiker über die Möglichkeit eines großen deutschen Angriffes diese pessimistische Auffassung der Lage ver­ anlaßt. Die Presse bekämpft sie jedenfalls sehr scharf. Die Regierung gibt int "Bulletin des Armees" eine ausführliche Darstellung der Kämpfe in Flandern, welche beweisen soll, daß alle bisherigen deutschen Angriffe dort ergeb­ nislos geblieben seien. Diese offizielle Dar­ stellung behauptet, daß der Kaiser am 1. Nov. IM Upern einziehen und dort die Annektion Belgiens verkünden wollte. Tie Stärke der Deutschen auf dem westlichen Kriegsschauplätze wird auf 50 Armeekorps angegeben. (Z.) Tie fkänzösischen Berluste im gegenwärtige« Kriege. Bern, 26. Nov. Die Verluste, die die Franzosen in diesem Kriege bis zum 1. No­ vember zu verzeichnen haben, betragen nach zu­ verlässigen Meldungen 130000 Tote, 370 000 Verwundete und 167 000 Gefangene. (Z.) "Mein Bruder ist schuld . . ." Ein Soldat aus Düsseldorf hat laut Südd. IZtg. einen Brief an seine Eltern gerichtet/ in ,dem sich unter anderm folgende Stelle be­ findet: In einem Dorfe kam ich in ein Haus, da lag ein feiner französischer Kapitän schwer verwundet und ein deutscher Musketier be­ mühte .sich, ihm die Schmerzen zu lindern, und pflegte ihn so gut er konnte. Der Offi­ zier schenkte ihm seine schöne goldene Uhr und sagte: "All dieses Elend könnt ihr meinem Bruder verdanken, er ist schuld an diesem Kriege." Kurze Zeit später kam ich wieder in das Haus, um Wasser zu holen, da war der Offizier tot. Es war der Bruder des fran­ zösischen Präsidenten Poincare. (Z.) Deutsche Verwundete werden nach Algier ge­ braucht. Berlin, 26. November. Aus Genf, 25. November, wird der "Teutschen Tageszeitg." gemeldet: Nach zuverlässigen französischen Be­ richten wird jetzt mit der Verschickung not­ dürftig geheilter deutscher Verwundeter nach Algerien begonnen. Ein Dampfer'brachte be­ reits etwa 500 verwundete Deutsche, meist Bayern und Sachsen, darunter 221 Schwer kranke Histüber. Während der Ueberfahrt muß­ te einem Sachsen wegen Brandgefahr die Hand abgenommen werden. (Z.) ────────── Der Krieg mit England. England in Erwartung einer Landung dev Deutschen. Frankfurt, 26. November. Die "Frkf. Ztg." meldet aus London vom 25. ds.: Im englischest Unterhause hat am Montag der Abgeordnete Wedgewood die Regierung auf­ gefordert, die bürgerliche Bevölkerung dar­ über aufzuklären, wie sie sich bei einem even­ tuellen deutschen Einfall zu verhalten habe. Wenn auch die Möglichkeit eines derartigen Einfalles sehr gering sei, so müsse man den­ noch diese Möglichkeit ins Auge fassen. Er war der Meinung, daß man nicht zulassen dürfe,- daß die Deutschen über die Engländer hinwegschreiten, sondern, daß die Bürger zu gqmpfen hätten. Jeder Mann und jede Frau müßte kämpfen, wenn die Deutschen nach Eng­ land kämen und die Regierung mußte die Behölkertyng darüber in Kenntnis setzen, daß sie sich in keinerlei Hinsicht deck Eindringlingen unterwerfen dürften. Die englische Regierung antwortete darauf, daß jcvn jenen Plätzen, die einem Einfall etwa bloßstünden, Ausschüsse gebildet seien, über die sticht in der Oeffentlichkeit gesprochen werden dürfe. Jedenfalls müsse Heer und Flotte dafür sorgen, daß der Feind an einer Landung verhindert werde und, wenn er ge­ landet wäre, ihn so rasch wie möglich ins Meer treiben. (Z.) ────────── Kämpfe in den Kolonien. Die Niederlage der Franzosen in Marokko. Fankfurt, 26. Nov. Der Franks. Ztg. wird aus Madrid berichtet: Der "Mundo" nennt den letzten Kampf der Franzosen gegen btfc Marokkaner die schwerste Schlappe, die Frankreich in den letzten Jahrzehnten auf kolonialem Boden erlitten hat. (Z.) Der Burenaiufstand. Berlin, 26. Nov. Nach einer Depesche in der Tageszeitung aus Kapstadt sollen starke Abteilungen berittener Buren nördlich Hoopstad aufgetaucht sein. Aus Kapstadt wurden mit der Bahn erhebliche Verstärkungen nach Bloemfontein gesandt. Not in Australien. Nach Meldungen aus Sidney lassen die wirtschaftlichen Verhältnisse des fünften Erd­ teils außerordentlich viel zu wünschen übrig. Das ganze Geschäftsleben steht still; überall begegnet man Not und Elend. Millionen von Schafen krepieren, weil sie, zum Teil durch die schlechten Verkehrsverhältnisse unverkäuft lidji sind. Infolgedessen leidet auch der Wollmarkt sehr; überdies ist die Ernte durch! un­ günstiges Wetter jverdorben. Vermutlich wird auch, der Krieg dazu beitragen, die wirtschaft­ liche Läge Australiens noch mehr zu ver­ schlechtern. ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Glänzende Ergebnisse der schwere« österrek. chischcn Artillerie. Bei den jetzt im Zuge befindlrchen Kämp­ fen in Russisch-Polen hat sich die Wirkung der schweren Artillerie wieder aufs glänzendste ge­ zeigt. Die vielen Gefangenen sagen aus, daß die Wirkung des schweren Feuers entsetzlich und erschütternd war. Die einfallenden schwe­ ren Bomben trieben die Russen wie aus Fuchs­ löchern nach allen Richtungen hinaus. Es kann phne weiteres gesagt werden, daß der schweren Angriffsartillerie ein wesentlicher An­ teil ,am Erfolg zukam. Getter ul Rußky, der Oberbefehlshaber in Polen. Rußland weiß, wie wenigstens der "Newyork Herald" annimmt, die Ehre zu schätzen, baß Deutschland den genialen Hindenburg nach dem östlichen Kriegsschauplatz euttsandt -hat; dafür spricht auch die Tatsache, daß es in der Person des Generals Rußky seinen tüchtigsten und verschlafensten @enej= ral dazu ausersehen hat, unserem Hindenburg in Polen ein Paroli zu bieten. "Seit dem Mandschurischen Feldzuge", schreibt der Gewährsmann des Newyorker Blattes, "habe ich ihn nie wieder gesehen. Aber ich erin­ nere mW des Generalleutnants Rußky noch sehr gut als eines schneidigen Herrn von ge­ drungener Gestalt, in dessen "deutschem" Ge­ sicht zwei "Tatarenaugen" listig funkelten. Er brachte das Kunststück zuwege, Tennis zu spielen und dazu gleichzeitig ein Buch zu lesen. Diese schwierige Leistung charakterisiert den tennisspielenden General allerdings als eine den gewöhnlichen Durchschnitt überragenoe Er­ scheinung (!). Rußky ist in ganz Rußland eine volkstümliche Persönlichkeit, was auch da­ rin zum Ausdruck kommt, daß sein Bild fast in jedem Schaufenster hängt. Von seinem tollkühnen Wagemut und seiner Verschlagen­ heit werden die abenteuerlichsten Geschichten! erzählt. Er fuhr bisher ein graufarbenes Automobil, das duvchl eine österreichische Gra­ nate in Galizien sein Radgestell einbüßte. Seither hat es ein neues Chassis und neue Räder erhalten, die in schöner gelber Farbe prawgen, und heller Jubel der Soldaten kündet allemal das Nahen dieses gelben Automobils. Skobeleffs Schimmel war lange nicht so be­ rühmt. Rußky, der von den Subalternoßfizierest unfc Soldaten geradezu vergöttert wird, findet bei den Herren seines Stabes wenig Gegenliebe. Die Herren sind gewiß keine Feiglinge, aber sie vertreten die moderne Astsicht, daß, ein Armeeführer nichts in der Feuerlinie zu suchen hat, mit seinen Karten vielmehr hinter die Front gehört. Rußky ist anderer Ansicht. Er stellt seinen Sch lachhplan auf, zieht seine Karten zu Rate, und wenn die Schlacht im Gange ist, so fährt er mit feinenV gelben Kraftwagen zur Front!' Das erklärt auch das Unglück, das sein Auto­ mobil in Galizien erlitten hat." Trotz sei­ ner vielgerühmten Gewandtheit hat Rußky aber in Galizien seine Seide gesponnen, und ebenso­ wenig ist ihm auf seinem neuen Wir­ kungskreis als Oberbefehlshaber der russischen Armee in Polen vergönnt, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Das Kunststück, Hindenburgs Pläne zu vereiteln, ist eben dann doch x eichlich schwieriger als Tennis zu spie­ len und sich gleichzeitig der Lektüre eines Buches hinzugeben. Und so wird er wohl die zuversichtliche Hoffnung des Berichterstatters vom "Newyork Herald" auf einen ent­ scheidenden Sieg enttäuschen, der, wie der Amerikaner so ansprechend hinzufügt, unbe­ dingt erforderlich ist, um den "durch die unglücklWe Schlacht bei Tannenberg unterbro­ chenen Marsch nach Berlin wieder aufzuneh­ men ────────── Oesterreichern aus taktischen Gründen geräumt und von den Serben besetzt wurde, ist von den Oesterreichew zurückerobert worden. Tie Ser­ ben erlitten hierbei sehr schwere 'Verluste. ────────── Die Türkei im Kriege. Ein «lglifch-sranzösisches Geschwader DurchkreuNe die Gewässer außerhalb Der Dar­ danellen und hat türkische Torpedoboote ohne Erfolg beschossen. Ein Weitere!' Geschwader be­ findet sich an der Küste Kleinasiens. Tie Türken samt Luczkanal. Haa g, 26. Nov. "Resrter" meldet aus Kairo, daß bei den Kämpfen, die auf einer 30 Kilometer langen From am Suezkanak stattfanden, von den Türken 300 Engländer gefangen genommen wurden (Z.) Aus» Aegypten. Mai lan d, 26. Nov. Wie rms Alexan­ dria gmelbet wird, haben die Türken das östliche User des Suezhanals zerstört, um Me Durchfahrt und Teilnahme der französischen und engttschen Flotte -an den Känrpfen zu ver­ hindern. Englische und französische Kriegs­ schiffe kreuzen im Aegäischen Meere. Man spricht von dem bevorstehenden Eingreifen englischer Schiffe gegen die Häfen.Kleinasiens, vor allem auf Smyrna. Erst Terl der Flotte ist mits ffcerrt Transport englischer Truppen beschäftigt; von denen ein Teil auf dem der türkischest Position entgegengesetzten Ufer des Suezkftnals ausgeschifft wurde, um ein Vor­ schreiten der Türken zu verhindern. (Z.) Wien, 26. Noo. Nach der Mitteilung eines in Konstantinöpel eingetroffenen, aus Aegypten.ausgewiesenen türkischen Polizeikonrmiffars haben die Engländer in Aegypten 50 000 Mann, darunter am Kanal, 33 000 Mann. Auch viele schwere Geschütze wurden dorthin gebracht und neue Befestigungen ange­ legt. (S-) Die Senstfsen und der Heilige Krieg. Konstantinopech 26. Nov. (Nicht­ amtliche.) D-'r Scheich Mehmed el Sennssi, der Neffe des Großen Scheich, sowie der Scheich Geschir el ©mufft, die hier eingetroffen sind, erklärten gegenüber Vertretern türkischer Blätter, sie seren drei Monate vor der türkt-' scheu Mobilmachung abgereist, schifften sich in Svllnm mst, seien über Alexandrien, Port Said und Damaskus nach Medina gereist und sodann üb ex Aleppo zurückgekehrt. In allen türki­ sche Städten feiten sie mit großen Ehrenbe­ zeugungen empfangen worden Der GroheScheich befahl beveits vor der Proklamierung des Heiligen Krieges allen Schaujas in Marokko rmrd Tunis, gegen Me Franzosen den Heiligen Krieg LU eröffnen Der Krieg dauere vach, der .Proklamierung des Dschihad fort. Auch die SchauJas in Aegypten erhielten denselben Befehl. In diesem Augenblick dürfte der Hei­ lige Krieg gegen dir Engländer begonnen ha­ ben. Wir sollten, sagten die beiden Sennssi, dem Dschihad schon lange vorder eröffnen, aber eine innere. Stimme gebot uifö, eine günstigere Zetzt abzuwarten Die senussitischen Streitkräfte, Me gegen die Engländer marschieren sollen, belaufen sich' aus einige hunderttau­ send Krieger. Alle wurden aufgefordert, ihre Pflicht zu exsMlen, um den Islam pt retten. Ans Me Frage, ob der Krieg gegen Italien fortdauern werde, sagten die Senuffi: Da die von dem Kattfat erlassenen Fetwas den Heiligsn Krieg bloß gegen die kriegführenden feind­ lichen Mächte proklamierten, wäre es unmög­ lich, gegen eine Macht vorzugehen, die heute mit dem Kalifat freundschaftliche Beziehungen unterhalte. Tie Senussis richteten also ihren Haß, gegen Die Mächte, die Feinde des Kalifen seien. El Kantara. EI Krmtara, das jetzt von dem tapferen vsmanischen Heere besetzt worden ist, bildet durch' seine Lage in der Mitte zwischen PvrtSaid und Jsmailia einen wichtigen Stützpunkt für die bevorstehenden Kämpfe um Den Suezkanal. Kaum 600 Einwohner hat das Städt­ chen, das« sich auf der nach ihm berannten Sqnbenge Kantara am Ostufer des Kanals «hebt; aber es hat eine äußerst reizvolle' Umgebung. Zwei tiefblaue Seen, Menzale, (uub Balsch rahmen es ein. Ter Verkehr tu El Kantara ist verhältnismäßig rege, da die Postdampfer Port-Said—Jsmailia hier stets anlegen. Schon in alten Zeiten ist El Kantara Turchgangsstation gewesen. Damals ftchirte der Ort den langatmigen Namen El Knntarat el Chazne, d. h. die Brücke des Schatzes, und es waren die von Syrien nach dem an.Schätzen überreichen Aegypten ziehen­ den Karawanen, die an dieser Stelle auf einer Brücke bre Landenge überschritten. Die alte Brücke ist aber längst verfallen und durch eine Fäyre ersetzt worden. Und eitel Freude herrscht Wohl heute in der kleinen Stadt am Suezkanal die als eine der ersten die mohamttmeteantftfjen Brüder begrüßen darf, die die Be­ freiung vom Joch der Fremdherrschaft brin­ gen werden. ────────── Reservist Johann Jobst aus Geiselhöring, tot. ' 2. Kompagnie. Wehrmann Matthias Orthum aus Weihmichl, tot. 3. Kompagnie. Die Reservisten Josef Wurm aus Gaißhausen, l. ti.; Johann Biller aus Münster, I. ti.; Georg Herzog aus Windsbach., f. v. Tie Wehrmänner Joh. Peter Zwinglaus Weihershof, s. ti.; Josef Dengler aus Nemstadt a. D., 1. v. 4. Kompagnie. Gefreiter Josef Obermeier aus Leinbach, tot. ────────── zu tun hatte. Dann setzte Donatus eine De­ pesche auf, um Oberst Rackwitz mitzuteilen, daß er alles nach, eigenem Ermessen regeln möchte, da er selbst leidend sei und nicht reisen könne. Im übrigen wollten sie erst noch den an­ gekündigten Brief des Obersten abwarten und dann den Rechtsanwalt Dr. Bruckner zu einer Besprechung nach Falkenau rufen. Der Brief des Obersten traf dann am Nächsten Morgen ein. Er lautete: "Sehr geehrter Herr Baron! Es war eine traurige Pflicht, der ich mich unterziehen mußte. Mein gestriges Telegramm hat Ih­ nen bereits gemeldet, daß Baron Cyrill Fal­ kenau im Duell gefallen ist. Die Bedingungen des Zweikarnpfes waren außerordentlich schwer. Sie lauteten auf 15 Schritt Distanz und Kugeliwechsel bis zur Kampfunfähigkeit. Diese schweren Kampfbedingungen waren von Baron Cyrills Gegner, Leutnant von Hardenbergs gewählt worden, da dieser sich in seiner Ehre schwer gekränkt fühlte. Bei dem ersten Kugel­ wechsel gingen beide Geschosse fehl. Beim zwei­ ten Kugelwechsel wurde Baron Cyrill mitten durchs Herz getvoffett." t Es folgten nun noch Beileidsbezeigungen und einige erklärende Worte. Zum Schluß wies der Oberst noch auf ein Schreiben hin, das Cyrill für Donatus von Falkenau zurück­ gelassen hatte, für den Fall, daß. er fallen würde. Mes Schreiben lag dem Briefe bei. Es enthielt nur wenige Worte: "Lieber Dheim! Erhältst du dies Schrei­ ben, so bin ich ein toter Mann, und es ist ein Strich, gezogen worden unter alles, was ich sm Muten und Bösen getan. Vielleicht war es mehr Böses, wer kann das so genau unter» scheiden? Jeder findet sich mit dem Leben ab, wie es ihm am besten dünkt. Tu wirst mich nicht.betrauern, auch meine schöne Base Anneliest nicht, der ich mich empfählen lasse. Wer wird nrich, überhaupt betrauern? Aber für einen Menschen ist mein Tod doch bestimmt chne Areude — für den, dem ich den Weg zum Majorat freigemacht habe. Hoffentlich ist er Dir ein angenehmerer Nachfolger, als ich es gewesen wäre. Leb wohl und vergiß möglichst schjnell. i Cyrill Falkenau." Baron Donatus legte den Brief mit ern­ stem Gesicht aus der Hand. "Einer, per sich, selbst verlor," sagte er >letse.. ßlnd dann richtete er sich auf und gab Befehl, paß ein Bote nach, der Stadt reiten Nnd Er. Bruckner einen Brief üjberbringeN solle- \ (Fortsetzung folgt.) solch, ein Glück vorbehalten haben? Norbert' und Annelies? Ihr Herz war noch frei. Und er — hatte er sich gelöst aus Banden, dick seiner unwert waren? Hatte er sich freige­ macht? Und wo weilte er? Jetzt war es Zeit, ihn zu rufen. Jetzt geboten Recht und Pflicht, den Verschollenen zu suchen und ihm Bitt melden, daß. Falkenau in ihm den künfti­ gen Herrn sah. "Mußt du nicht irgend etwas tun, Papa, um Norbert von dem Geschehenen zu untere richten?" fragte Annelies mit verhaltener Er­ regung. "Ja, mein Mädel, jetzt müssen wir alles daransetzen, ihn zu finden. Und lebt er noch., so will ichj ihn rufen. Jetzt möcht' ich noch leben. bis ich, ihn wiedergesehen habe, biÄ ich, weiß, wie er wieder heimkehrt. Aber nein — das "Wie" braucht mich nicht zu kümmern. Kehrt er heim, so ist er ohne Tadel — und Inti Herzen Koch der ölte. Wenn er nicht, pufrecht schreiten kann, dann sehen wir ihn ttie mehr wieder. So kenne ich. ihn." Annelies preßte die Hände zusammen und iht Herz tat laute, starke Schläge. Aber kein Wort verriet, wie es in ihr aussah. Scheinbar ganz ruhig besprachen Vater und Tochter, was man in bezug auf Cyrill ────────── Verlustliste Nr. 75. 11. Infanterie-Regiment, Regensburg. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus dem westlichen Niederbayern: 1. Kompagnie. Unteroffizier Karl Primbs aus Strau­ bing, verm. Gefreiter Gg. Karl aus Straubing, l. v. Tie Infanteristen Josef Gaillinger aus Biburg, verm.;Franz Waas aus Plattling, l. ti.; Johann Wagner I aus Neu-Kelheim, ti.; Alois Pücklmeier aus Siegenburg, verm. Tie Reservisten Michael Schierlinger aus Eining, tot; Michael Knöbl aus Niederpöring, I. v.; Ludwig Geiger aus Wallersdorf, Tt v. 2. Kompagnie. Vizefeldwebel Meier aus Landau a. I., v. Tie Unteroffiziere Alois Pillmeier aus Hirschling, v.; Gottlieb Gebeßler aus Ortenburg, v. Unteroffizier der Reserve Luitpold Wil­ helm aus Straubing, s. v. Tie Gefreiten der Reserve Ludwig Pichl­ maier aus Weng, Perm.; Licklederer aus Neu­ stadt et. D., v. Hornist Alois Kaspar aus Straubing, v. Die Infanteristen Alois Zöllner aus Alburg, l. v.; Johann Gstettenbauer aus Strau­ bing, tot; Josef Griesbauer aus Aiterhofen, tot; Ludwig Trumm auA Natternberg, tot^ Michael Melzl aus Niederumelsdorf, verm.; Heinrich Hörndl aus Geiselhöring, verm.; An­ ton Kapfelsberger aus Perkam, verm.; Ru­ pert Haderjsbeck aus Niederlindhardt, l. to.f Karl Prucker aus Otzing, l. v.; Josef Sagmei­ ster aus Wallersdorf, v. Tie Reservisten Jakob Wagner aus Laaberberg, verm.; Alpis Weinzierl aus NeuKelheim, verm. Wehrmann Felix Saxinger aus Gries­ bach, l. v. Kanonier Georg Trike aus Hinheim, l. v. 4. Batterie. Tromp. Unteroffizier Albert Salzberger aus Pfafsenberg, tot. > Gefreiter Leonhard Herterich aus Wetten­ berg, s. v. 5. Batterie. Kanonier Josef Krimmer aus Singhau­ sen, l. v. 3. Kompagnie. Unteroffizier Karl Fuchs aus Kelheim, v. Unteroffizier der Reserve Josef Nelz aus Eschlbach, verm. Die Gefreiten Georg Pirzer aus Mauern, itietim.; Peter Brandl aus Straubing, l. v. Tie Gefreiten der Reserve Ludwig Wältl aus Ottmaring, verm.; Josef Sauerer aus Panktosen, v. Gefreiter der Landwehr Theodor Weißmüller aus Kelheim, tot. Einj.-Freiw. Gefreiter Martin Beck aus Plattling, l. v. Die Infanteristen Joh. Geith aus Pilsting, verm.; Franz Ramler aus Straubing,, verm.; Michael Zöllner aus Baumgarten, Vevm.; Johann Schmidbauer aus Pankofen; Wertn.; Ludwig Eichinger aus Haunersdorf, l. v.; Josef Geltl aus Abensberg, l. v. Die Reservisten Wilh. Schaibl aus Platt­ ling, tot; Alois Heinrich, aus Pfefsenhausen, l. v.; Sebastian Schwing aus Biburg, verm'.; Johann Meindl aus Abbach., l. v.; Lorenz! Stiglmeier aus Oberwangenbach, v.; Match. Kastl aus Alkofen, tot; Max Kuffer aus Irn­ sing, verm.; Johann Listl aus Neu-Kelheim; verm.; Max Schütz aus Straubing, verm. Wehrmann Joh. Wenninger aus Abens­ berg, l. v. 4. Kompagnie. Leutnant der Reserve Ernst Mohnlein aus Straubing, t.ot. Vizefeldwebel und Offiziers-Stellvertreter Josef Stubenhofer aus Dünzling, s. v. Fähnrich. Max Huber aus Landau a. I., l. verw. Die Infanteristen Johann Feldmeier aus Hohenthann, l. v.; Franz Bräu I aus Strau­ bing, s. v.; Joh. Mühldorfer aus Wallersdorf, l. v.; Johann Priller aus Unterköllnbajch, l. v. Tie Reservisten Seb. Lehner aus Furth, verm.;, ,Fra,ntz Rieger aus Neufahrn, v., ge­ storben 3. 10. 14; Alois Triebswetter qus Kelheim, tot. Tie Wehrmänner Andreas Metzger aus Saal, verm.; JosefHösl aus Laaberweinting, l. v.; Georg Weichinger aus Laberberg, l. v. Reservc-Feld-Artitteric-Regiment Nr. 1. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende; Namen aus Niederbahern: 1. Batterie. Vizewachtmeister Johann Tirnberger aus Hainsberg, l. v. 2. Batterie. Tie Kanoniere Josef Schiller aus Weimansried, l. v.; Philipp aus Ortenburg, verm. Fahrer Josef Jobst aus Allersdorf, l. v. 3. Batterie. Tie Gefreiten Wolfgang Gruber aus Rat­ tenberg, v.; Josef Harlander aus Deggendorf, l. verw. ────────── Degenbach, b.?, Joses Praßtet aus Rain, v.; Ludwig Pellkofer aus Alburg, verm. Die Reservisten Seb. Wimmer aus Strau­ bing, v.; Johann Arweck aus Abbach, s. v,s Josef Westermeier aus Siegenburg, s. v.; Joh. Bauer aus Buchhos, verm.; Georg Spanner aus Abbach, l. v. 8. K o mp agnie. Oberleutnant Ludwig v. Reih aus Trifjterst, tot. Leutnant der Reserve Friedriche Offelsmeher aus Laberweinting, tot. Vizefeldwebel Karl Landes aus Platt kling, l. v. Fähnrich Eduard Petermann aus Kelheim. verm. Unteroffizier Franz Tischinger aus Strau­ bing, s. v. Tie Infanteristen Johann Schiltz aus Oberneuhausen, verm.; Erhard Förster aus Gggmühl, v.; Joses Obermeier aus Plattling, jv.i Joses Elsperger aus Landau a. I., v.; Ludwig Grast! aus Gstaudach, v.; Joses Voith, pus Riederpörring, l. v. Die Reservisten Joses Jpselkoser aus Neufkelheim, l. v.; Mvx Kirmaier aus Abbach, I. v.; Thomas Kellner aus Unterwangenbach, I. v.; Max Reith aus Abbach., I. v. ) Äirscrvc-Jnsavtcric-Regimcnt Nr. 7. Die Verlustliste dieses Regiments enthält nur einen Namen aus Niederbahern: 3. Komp agnie. Infanterist Georg Körbel aus Deggendorf, I. netto. ────────── Verlustliste Nr. 77. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 13. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus dem westlichen Niederrbayarn: 1. Kompagnie. Die Unteroffiziere der Reserve Wilhelm Hos aus Straubing, v.; Max Hos aus Strau­ bing, s. v.; Joses Eggersdorser aus Lindberg, s. verw. DamHour der Reserve Franz Enzinger aus Straubing, in. Tie Gefreiten der Reserve Ludwig Gungineier aus Schwimbeck, v.; Georg Straster aus Neufahrn, verm.; Heinrich! Präger ausGneiding, verm.; J.oses Hartl aus Muckenwickling, verw. Tie Gefreiten der Landwehr Alois Kor­ ber aus Zaitzkofen, tot; Joses Eidenschink aus Sophienhos, verm.; Simon Rex aus HirniWng, v.; Otto Kammermeier aus Obergraßjling, v. Tie Reservisten Joses Loichinger ausSaalburg, verm./ «Rupert Holzapfel aus Wurths verm.; Joses Geier aus Müjnster, verm.; Jos. Wolf aus Plattling, v.; Franz Ostermeier aus Straubing, v.; Joses Schefbeck aus Straubing, tot. Tie Wehrmänner Stefan Helmhagen aus Frauenbründl, Perm.; Michael Huber ausOberwangenbach, verm.; Joh. Bapt. Schandl aus Landshut, o.; Johann Bauer aus Kühnhanh, v.; Joses Bachschmidt aus Schierling, tot; Jo­ hann Ramsauer aus Geiselhöring, verm.; Jos. Dollinger aus Walkofen, v.; Heinriche Brandl aus Koppenwall, tot; Martin Wenniger aus Wneslfing, v.; Max Stielsried aus Eggers­ berg, verm. 2. Kompagnie. Unteroffizier Rinkl aus Frontenhausen, v. Unteroffizier der Reserve Adolf Kolbeck aus Hohenwart, tot. Unteroffizier der Landwehr Franz Neu­ meier aus Psassenberg, I. v. Tie Gefreiten Kirnthaler aus Anzenkir­ chen, v.; Franz Bauer aus Oberlindhart, v.; Johann Kinscher aus Geiselhöring, l. v.; Gefreiter der Reserve Georg Stadler aus Holztraubach, I. v. Hornist der Reserve Franz Meindl aus Grostköllnbach, l. v. Die Infanteristen Wolsgang Auer aus Geiselhöring, I. v.; Josef Hopsensperger aus Ergoldsbach, 1. v.; Georg Schmidt aus Larp- dau a. I., verm.; Martin Kroist aus Ober­ wangenbach, l. o.; Johann Berger aus Abens­ berg, l. v. Die Reservisten Johann Steindl aus Wallersdorf, v.; Joh. Bapt. Maier aus Straufbing, tot. Tie Wehrmänner Matth. Kögl aus Oberchrnpfenbach, verm.; Otto Schiller aus Lan­ dau, I. v.; Leonhard Holzmüller aus Pilsting, l. v.; Martin Kreitmeier aus Mainburg, l. v. 3. Kompagnie. Vizefeldwebel der Reserve Dr. Otto Bittner aus Plattling, tot. Unteroffizier der Reserve Martin Winterlsberger aus Wallersdorf, tot. Gefreiter Joses Hönninger aus Volkmannsdorf, verm. Die Gefreiten der Reserve Georg Reiser aus Mallersdors, v.; Thomas Schmaus,er aus Mallersdors, verm.; Joses Hönninger aus Volk­ mannsdorf, Perm. Tambour Matthias Brunner aus Landau, a. I., I. v. Die Infanteristen Lukas Binder aus Aholfing, verm.; Joses Ostermeier aus Aholfing, Perm.; .Martin Zitzelsberger aus Windberg/ bettn.; Josef Weist aus Ob. Frammering, vernu Georg Baudrexler aus Eggenfelden, verm.Alois Wagensonner aus Neufahrn, verm.; Se­ bastian Obermeier aus Loitzendorf, verm.; Jos. Artmann aus Landau a. I., verm.; Matthias Peyerl aus Reichertshosen, verm.; Georg/ Schmidedter ,aus Landshut, verm.; Eduard Stch berl pus Straubing, verm.; Josef Reirmeier aus Oberwackerstall, verm.; Ludwig Hirsch, aus Beherbach., o.; Johann Steinberger aus Mal­ lersdorf, v. Tie Reservisten Matthias Zehentbauer aus Haader, tot; Johann Blaim aus Straubing, v.; Georg Karl aus Mallersdors, v.; Joh. Schreyer aus Saalach, verm.; Michael Schil­ cher aus Armstorf, verm.; Josef Blüml aus Mallersdors, (b.; Karl Schreyer aus Saalach, v.; Josef Weist aus Obersrammering, v.; Otto Ringer aus Kleegarten, v.; Lantpert Ringer aus Kleegarten, v.; Ludwig Rost aus Ober­ köllnbach., v.; Johann Kirchinger aus Geisel­ höring, verm. Die Wehrmänner Ldw. Böhm aus Ging­ kos en, verm.; Otto Anthoffer aus Plattling, l. vH Ludwig Brandl aus Kleinviecht, verm.; Josef Schmidbauer aus Straubing, tot; Karl Sigl aus Straubing, v.; Otto Kunsarg aus Salching, verm. 4. Kompagnie. Die Unteroffiziere der Reserve Hans Reis­ beck aus Straubing, v.; Alois Ringlstetter aus Eitting, verm. Unteroffizier der Landwehr Sebastian Ur­ ban aus Psaffenhof, v. Die Gefreiten Michael Auer aus Strau­ bing, verm.; Michael Robl aus Ergoldsbach, l. verw. Gefreiter der Landwehr Georg Foierl aus Straubing, l. v. Gefreiter der Landwehr Bapt. Lechner aus Ergoldsbach., v. Tie Reservisten Anton Wallner aus Kläham, v.; Rupert Reicheneder aus Mattenkosen, l. v.; Johann Altmann aus Straubing, l. v.; Josef Holzapfel aus Frey bei Wallersdorft tot; Matth. Bichlmeher aus Mettenhausen, totFranz Estermeier aus Landau a. I., v.; Jo­ hann Ertl aus Straubing, verm. Tie Wehrmänner Adolf Schrötzlmeier aus Untermettenbach, verm.; Sebastian Jäger aus Wolnzach., tot; Josef Köppl aus Ganacker, tot; Josef Steffel aus Attenhofen, l. v.; Georg Laubmeier aus Pfeffenhausen, verm.; Barth. Ehrenstraster aus Appersdorf, l. v.; Josef Reit­ meier aus Trammering, s. v. 2. Feld-Artillerie-Rvgiment. Die Verlustliste enthält keine Nieder­ bayern. ────────── Hut die Siegesfahnen wieder einmal zum Vor­ schein. —* Bursich tvorLiebesgabensa mmlern. Hier wird von Personen aus der Um­ gebung versucht, aus schwindelhafte Weise Lie­ besgaben, Geld, Zigarren und dergl. zu sam­ meln. Es geschieht dies ohne Wissen und jede Ermächtigung des Roten Kreuzes und soll daher vor diesen "Sammlern" gewarnt sein. Ueberhaupt sollen Liebesgaben nur den bekannten Personen oder an solche, die mit einem behördlichen Ausweis versehen sind, ab­ gegeben werden. —* An freiwilligen Spenden gingen bei der Sammelstelle I im Rathaus (Zimmer Nr. 2) weiter ein: ────────── Stimmen aus dem Publikum. (Die Redaktion übernimmt für Einsendungen untet die!«: Rubrik dem Publikum gegenüber keine Ve:unrwortung.1 Nochmals der Schulbeginn. Nachdem sämtliche hiesige Mittelschulen, einschließlich der Töchterschulen Seligenthal teils schon seit dem 16. ds., teils seit einigen Tagen die Vormittagsschule erst 8.15 Uhr be­ ginnen lassen, drängt sich die Frage auf, wa­ rum die Jnstitutsleitung der Ursulinen sich hierzu nicht entschließen konnte, obwohl be­ reits vor einigen Tagen ein diesbezüglicher Wunsch aus Elternkreisen in einer "Stimme" laut geworden ist. —t. Petroleumnot. Zum Artikel in Nr. 316 des "Kurier für Nilederbahern" "Petroleumnot" wird geschrie­ ben: Es ist niidjt richtig, daß die Amerikaner sich int Handel des Artikels "Petroleum" eine Monopolstellung errungen haben. Neben den Amerikanern ist es die "Olex"Petroleum-Gesellschaft wie auch die Bayerische Petroleums-Gesellschaft, welche zum Teil den Großhändler sowohl, wie auch den Detailhan­ del mit Petroleum bedienen können. Außerdem gibt es speziell in Bayern noch eine große Anzahl Petroleum-Großhändler/ welche, wie es früher allgemein geschehen ist, aus Raffinerien, welche keiner der vorgenannjhen Gesellschaften angehören, Petroleum in Zisternenwagen beziehen, selbst abfüllen und den Detailhandel bedienen. Mit Ausbruch De§ Krieges ist es immer schwieriger geworden, Petroleum aus den Pro­ duktions-Gebieten beziehen zu können; seit et­ wa zwei Monaten haben Bezüge vollständig aufgehört, weil speziell in Oesterreich und Ga- lizien ein strenges Ausfuhrverbot besteht, da selbst in diesen Ländern infolge Betriebsein­ stellung seitens der Raffinerien, wie bei uns in Deutschland die gleiche Petroleumnot be­ steht. Wann diese Verhältnisse sich, ändern, läßt sich heute nicht sagen, denn auch aus Rumä­ nien ist z. Zt. nicht zu erwarten, daß Deutsch­ land mit Petroleum-Zufuhren bedacht wer­ den kann. W. Fahnen her aus! Ja. habt ihr denn kein Herz im Leib? Wenn ja, ists so vereiset, Daß ein solch herrlich großer Tieg Die Kruste nicht zerrelsset? Die Makensche tapfre Wehr, Die kam bei Lodz zum Fassen. Fing 40 OOO Russen ein, Rahm G'schütz und G'wehr in Massen. Wenn lässet kalt und rührt ihn nicht, Dies Gottesgnadenschenken, Wer birgt die Siegesfreud totstill Im Fühlen und im Denken? Nur Ihr mit dem vereisten Herz, Ihr könnt das Heil nicht ahnen! Ihr habt für einen solchen Steg. Im ganzen nur drei Fahnen! (Bon der Verkündigung des Herrlichen Sieges über die Rüsten bis zur späten Abendstunde konnten gestern im Sladtinnern nur drei Fahnen als Zeichen des Erfassens des Sieges und der Freude über diesen gezählt werden. D. 93.) ────────── Handel und Verkehr. Nürnberg, 25. Nov. (B i e h m a r k t.) Preise: per 50 Kilogramm Lebendgewicht: Ochsen S vollfleischige 1. Qualität 54—56, (Ausland Lebend­ gewicht 00—00), voüfleischtge 2. Qualität 51—53, j (Ausland Lebendgewicht 50—54), fleischige | 46—59, (Ausland Lebendgewicht 45—48), mäßig ; genährte 42—44, (Ausland Lbdgew. 39—40), gering I genährte 00—00; Bullen: vollfleischige 1. Qual. r 42—46, 2. Qual. 38—40, mäßig genährte 00—00, ? (Schlachtgewicht: 1. Qualität 78—80, 2. Qualität \ 75—77, 3. Qualität 00—00). Lebendgewicht: .* Kühe und« italbinnen vollfleischige 1. Qual. 40—44, : 2. Qual. -37—39, ältere ausgemästete 30—36, mäßig genährte 23—28, gering genährte 00—00, gering genährtes Jungvieh 00 —00; Kälber ; (Lebendgewicht): 1. Qual. 00—00, 2. Qual. 00 00, 3. dual. 00—00; Schlachtgewicht: 1. Qual. ‘ 00—00, 2. Qual. 00—00, 3. dual. 00—00; Schafe (Schlachtgewicht): Mastlämmcr und jüngere ; Masthammel 00—00, ältere Masthammel, geringe I Mastlämmer 00—00, gut genährte junge Schafe 00—00, gelinge Hammel u. Schafe00—00; Schweine : (Fetischweine) über 150 Kg. 55—58, vollfleischige ‘ von 120 bis 150 Kg. 55—59, von 100 bis 120 Kg. 55—59, von 80 bis 100 Kg. 56—59, unter 80 Kg. , 00—00, Sauen 00 — 00, Bratenschweine 00—00, j Schlachtgewicht: Fettschweine über 150 Kg. 64—00, 5 vollfleischige von 120—150 Kg. 64—00, von 100 I bis 120 Kg. 00—00, von 80—100 Kg. 64—66, ] unter 80 Kg. 62—68, Sauen 00—00, Braten­ schweine 00—00. Gesamtzufuhr: GroßI vieh — Stück, darunter aus dem Auslande —, i und zwar Ochsen: 350, Bullen: 76, Kühe: 180, ! Jungrtnder: 112, Kälber lebende 38, geschlachtete ] 9, Schweine lebende 2230, geschlachtete 2, Schafe } und Ziegen: lebende 123, geschlachtete—, Lämmer, i Spanferkel und Kitze lebende —, geschlachtete —. « Marktverlauf: Ochsen flau, Bullen ruhig, Kühe 3 und Kolbtnnen ruhig, Schweine flau. ) * ────────── Literarisches. Andrees Handatlas. Sechste Auflage, herausgegeben von Dr. Ernst Ambrofius (Verlag von Velhagen u. Klasivg in Bielefeld und Leipzig). Es ist wieder ein hoher Genuß, die in den weiterhin erschienenen Lieferungen 3 bis 5 enthaltenen Karlen zu durchblättern, sei es nun, daß man sich an den so inhaltreichen und doch so klaren Darstellungen zur physischen Erdkunde und Wirtschafiskunde erfreut, oder die prachtvollen, überall die sorgsamste Durcharbeitung und Bereicherung zeigenden Länderkarten bewundert. Eine so reichhaltige und schöne Karte von Frankreich in dem großen Maßstabe von 1:1 Mill., wie sie die sechs Einzelblälter zusammen ergeben, ist in Deutschland und wohl auch sonst nicht wieder vor­ handen. Der Englische Kanal und Korsika kommen hier sehr schön zu neuer Darstellung. In der gegen früher völlig veränderten Karte von Pommern und Posen sind die ungemein zahlreichen amtlichen Um­ wandlungen polnischer Ortsnamen In deutsche alle berückfichtigt, neu hinzugekommen ist eine Karte der politisch so wichtigen Sprachenverteilung in Posen und Westpreußen. Ein gleiches Interesse beanspruchen auch die Sprachenkarten von Elsaß Lothringen und besonders Rheinland Westfalens mit ihrer mächtig anwachsenden polnischen Bevölkerung. Die zahl­ reichen kleinen und großen Talsperren in Rheinland und Westfalen sind ebensogut eingetragen wie die neuesten Forschungsergebnisse in Kamtschatka, aus der Taimyrhalbinsel und wie das neugefundene Kaiser Nikolaus II.-Land im Sibirischen Eismeer. Ein er­ höhtes Interesse finden augenblicklich wohl die präch­ tigen Karten von Westrußtand, wie auch die der nördlichen Bereinigten Staaten und Mexiko. Man wird mit Spannung den weiteren Lieferungen dieses bei seiner einzig dastehenden Reichhaltigkeit, Genauig­ keit und Schönheit so erstaunlich billigen Atlasses entgegensehen, der in 15 Lieferungen a 2 Mark ein­ schließlich des in besonderem Bande er chetnenden vollständigen NamenSverzetchntsser alsbald vollständig vorliegen wird. ────────── Bayerische Nachrichten. Ter baver. Landwirtschaftsrat hat in sei­ ner -letzten «Sitzung gegen die Bildung von Höchstpreisen eine wesentliche Erinnerung nicht erhoben. Nur die Gerstenpreife beruhen auf ganz falscher Grundlage. Zur Herstellung! von Schwarzbrot soll neben Roggenmchl auch Gerstenmehl und bei Weißbrot auch Kartoffel­ mehl verwendet werden dürfen. Außer dem Höchstpreise für Kleie wäre auch ein solcher für Futtermehle festzulegen. Tie Festsetzung von Höchstpreisen für Mehl, Brot und Speise­ kartoffeln — für letztere ist sie bereits erfolgt— bildet eine notwendrge Ergänzung der Getreidehöchstpreise. Es wird beklagt, daß die Höchstpreisefestsetzung für Getreide zu spät er­ folgt sei. Es wurde ferner beklagt, daß die Festsetzung der Höchstpreise ihre Ausdehnung nicht jetzt schon auf die weiteren notwendigen menschlichen Nahrungsmittel sowie auch aus anderweitige gewerbliche und industrielle Er­ zeugnisse erstrecke. Als ganz besonders vor­ dringlich wurde es bezeichnet, daß eine Aus­ dehnung der Höchstpreise auf, Mehl und ins­ besondere auch' ans Brot sowohl im Grotzlhcmdel als auch im Kleinhandel stattfinden möchte. Eine Einschränkung der Brauerei­ betriebe wurde als eine die gesamte Land­ wirtschaft schwer schädigende Maßnahme er­ achtet. Der bereits eingetretene Rückgang des Konsums wird die Brauereibetriebe von selbst einschränken. Weiterhin wurde die ebenfalls in der Oeffentlichkeit wiederholt befürwortete Minderung der Viehbestände und zwar auf dem Wege der Abschlachtung als ein für Land» wirtschaft, Viehzucht und Volksernährung, höchst bedenklicher Vorschlag bezeichnet. Mit großen Opfern ist der Viehbestand auf die der­ zeitige Höhe gebracht worden, und die Sorge für die Zukunft erheischt es vielmehr, alles zu tun, um eine gewaltsame Minderung der Viehbestände hintanzuhalten. Der bayerische Landwirtschastfrat spricht sich gegen eine Er­ neuerung des Verbots der Schlachtung bort Kälbern in der bisher geltenden Form ab 19. Dezember aus und ersucht die K. Staatsregierung, es zu ermöglichen, daß von diesem Zeitpunkt an in Bayern nur mehr eine Be­ schränkung im Schlacht-Alter der Kälber be­ stehe. "VlltaMeUi da Kgl. fttgef. Ama. (Abkürzungen: v. — verwundet, s. v, — schwer ver­ wundet, I. v. — leicht verwundet, verm. — vermißt, aef. — gefangen, S — Schuß, r — rechts, l. — l'nks, Obb. — Obsrbayern, Ndb. — Niederbayern, Opf. — Oberpfalz. Oft. — Oberftanken, Mft. — Mittelftanken, Urr. — Unterfranken, Schw. = Schwaben, Pf. — Pfalz) 7. J«santcri>e-Regi»nent, Bayreuth. Die Verlustliste dieses Regiments enthält keine Niederbahern. Brigade-Ersatz-Bataillon Nr. 9. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen ans Niederbayern: 1. Kompagnie. Die Infanteristen Ludwig Hölzl aus Laberweinting, l. o.; Ludwig Simon aus Dingolfing, v.