Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-12-14. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 339, 1914-12-14. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 339 14. Dezember 1914 ────────── Der Krieg. In Frankreich scheint der Zivilkriegsmi­ nister über den General Joffre den Sieg da­ vongetragen zu haben, denn vorgestern kam die Meldung, daß auf der ganzen Westfront die Feinde die Offensive ergriffen hätten. Oder wollte vielleicht Joffre den Parisern ein vor­ zeitiges Christkindl.bescheren. Tie Franzosen wurden jedoch fiberall abgeschlagen. Beson­ ders in Flandern, in der Gegend von Lange­ mark, entspann sich ein blutiger Kampf, bei welchem die Franzosen 200 Tote und 340 Ge­ fangene verloren haben, ebenso in den Argonnen und bei St. Mihiel, wo unsere Truppen 200 bzw. 600 Gefangene machten. Damit endete die neue Offensive der Fran­ zosen. Im Osten haben in Nordpolen unsere Truppen den Russen wiederum eine schwere Niederlage beigebracht, bei der sie 11000 Ge­ fangene machten .und 43 Maschinengewehre er­ beuteten. Es ist in der amtlichen Meldung nicht gesagt, pb es sich um Kämpfe an der Miazga oder bei Lvwicz handelt. Jedenfalls ist durch diesen Erfvlg die Lage der Russen in Nordpolen bereits sehr prekär geworden! und wird ihren Einfluß wohl aus den gegesamten Kriegsschauplätzen des Ostens in Bäl­ de erkennen lassen. Auch, die Oesterreicher erzielten wieder schöne Erfolge. Vor Przemhsl zeigen die rus­ sischen Truppen.bereits so hohen Respekt vor den Feuerschlünden der Festung, daß sie nicht mehr zum Sturm zu bewegen sind und sich lieber gefangen abführen lassen. In Konstantinopel.wurde Generalfeldmar­ schall Frhr. v. d. Goltz mit großem Jubel empfangen. Tie türkische Flotte hat Batum in Brand ge­ schossen. Der Heilige Krieg nimmt eine wei­ tere Ausdehnung. Am Samstag nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 12. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) Me Erfolge in Rändern. 200 !rati|ofm tot, 340 gefangen. In Flandern brachen gestern die Fran­ zosen in Richtung östlich Langemark ein. Sie wurden zurückgeworfen und verloren etwa 200 Tote und 340 Gefangene. Unsere Artillerie beschoß den Bahnhof von Ipern zur Störung feindlicher Truppenbewe­ gungen. Bei Arras wurden Fortschritte gemacht. Bei Sonnin. In der Gegend Souain und Perthes grif­ fen die Franzosen erneut ohne jeden Ern folg an. ────────── Neue Erfolge in Flandern. 200 !rati|ofm tot, 340 gefangen. In Flandern brachen gestern die Fran­ zosen in Richtung östlich Langemark ein. Sie wurden zurückgeworfen und verloren etwa 200 Tote und 340 Gefangene. Unsere Artillerie beschoß den Bahnhof von Ipern zur Störung feindlicher Truppenbewe­ gungen. Bei Arras wurden Fortschritte gemacht. Bei Sonnin. In der Gegend Souain und Perthes grif­ fen die Franzosen erneut ohne jeden Ern folg an. ────────── In den Argonnen. 200 Kranjalen gefangen. Im Argonnenwalde versuchten die Fran­ zosen nach, wochenlangem, rein passiven Ver­ halten einige Vorstöße. Sie wurden überall leicht abgewiesen. Dagegen nahmen die deutschen Truppen wiederum einen wichtigen französischen Stütz­ punkt durch Minensprengung. Tier Gegner erlitt starke Verluste an Ge­ fallenen und Verschütteten. Auch! machten wir 200 Gefangene. Französische Angriffe ndgeiviesen. Bei Apremont, südöstlich Saint Mihiel, Wurden gleichfalls heftige Angriffe der Fran­ zosen abgewiesen. Ebenfalls auf den Vogesenkamm, westliche Markirch. 3n Ostpreußen. 350 Russen gefangen. An der ostpreußischen Grenze warf, unsere Kavallerie russische Kavallerie zurück und machte 350 Gefangene. Aus Polen. Südlich, der Weichsel in Nordpolen ent-, wickeln sich! unsere Operationen weiter. In Südpolen wurden russische Angriffe von öster­ reichisch-ungarischen und unseren Truppen ab­ geschlagen. Oberste Heeresleitung. Am Samstag abends wurde gemeldet: Me Stobt Lodz. WTB. Berlin, 12. Tezbr., abends. (Großes Hauptquartier.) Die Stadt Lodz hat durch die jüngsten Kämpfe um ihren Besitz sehr wenig gelitten. Einige Vororte und Fabrikanlagen außerhalb des Stadtbezirkes haben Beschädigungen auf­ zuweisen, doch, ist das Innere der Stadt fast völlig unversehrt. Das Grande-Hotel, in dem sich! reger Verkehr abspielt, ist unbeschä­ digt. Die elektrische Straßenbahn verkehrt ohne Störung wie in Friedenszeiten. ! _ Oberste Heeresleitung. ────────── Die Kämpfe bei Lodz und Lowicz.Die rissischen Verluste betragen 150000 Mann. WTB. Berlin, 12. Tezbr., abends. ( (Nichtamtlich.) Tie Räumung von Lodz durch, die Rus­ sen geschah heimlich bei Nacht, daher ohne Kampf und zunächst unbemerkt. Sie war aber nur das Ergebnis der vorher ge­ gangenen dreitägigen Kämpfe. In diesen hat­ ten die Russen ganz nngehenre Verluste. besonders durch unsere schwere Artillerie. Tie verlassenen russischen Schützengräben waren mit Toten buchstäblich angefüllt. Noch, nie in den gesamten Kämpfen des Ostheeres, nicht einmal bei Tannenberg sind unsere Truppen über so viele russische Lei­ chen hinweggeschritten, wie bei den Kämpfen um Lodz—Lowicz, wie überhaupt zwischen Babianice und der Weichsel. Obgleich wir die Angreifer waren, blieben unsere Verluste hin­ ter denen der Russen weit zurück. Wir haben insbesondere im Gegensatz zu ihnen ganz un­ verhältnismäßig wenig Tote verloren. So fielen bei dem bekannten Durchbruch des 25. Reservekorps von diesem Heeresteil nur 120 Manu, gewiß eine auffallend nied­ rige Zahl im Verhältnis. Bei dem Feinde ist demr «gegenüber be­ zeichnend, daß allein auf einer Höhe südlich Lutvmiersk westlich, Lodz nicht weniger als 887 tote Russen gefunden und bestattet worden sind. Tie Gesamtverluste der Russen können wir, wie in den früheren Schlachten ziemlich zuverläßig schätzen. Sie betragen in den bisherigen Kämpfen in Polen mit Einschluß der von uns verbrei­ teten 80000 befangenen, die inzwischen mit der Bahn nach Deutschs land transportiert worden sind, mindestens 150000 Mann. ────────── Die Schlacht in Flandern. Gens, 12. Dez. Der in Flandern tont», mandierende General Foch konnte trotz der umJ fassenden Befestigungen der französischen Stel­ lungen nicht verhindern, daß den Teutschen dank des Zusammenwirkens der Genie-Trup­ pen, Infanterie und Artillerie bei Upern eine Durchbrechung der Linie gelang. Die Fran­ zosen wollen zwar einen kleinen Teil des ver­ lorenen Geländes zurückerobert haben; aber der Haupterfolg ist, daß die Deutschen jetzt alle Stellen geringeren Widerstandes am Userkanal kennen und ihr ferneres Vorgehen dar­ nach, einrichten können. Der Stand der Deut­ schen bei Arras und Umgebung ist sehr gün­ stig. (Z.) ────────── Die Kämpfe der Österreicher. 2700 Russen gefangen. Wien, 12. Dez. mittags. Amtlich, wird derlautbart: Ungeaachtet aller Schwierigkei­ ten des winterlichen Gebirgsgeländes setzen un­ sere Truppen ihre Vorrückung in den Kar­ pathen unter fortwährenden siegreichen Ge­ fechten, in denen gestern über 2000 Russen gefangen genommen wurden, unaufhaltsam fort. Die Pässe westlich, des Lupkower-Passes sind wieder in unserem Besitz. Im Raume südlich Gorlice—Grhbow und Neu-Sandec be­ gannen größere Kämpfe. Tie Schilacht in Westgalizien, deren Front sich, aus der Gegend östlich Tymbark bis in den Raum östlich, Krakaus hinzieht, dauert fort. Gestern brachen wieder mehrere Angriffe der Russen in unserem Artilleriefeuer zusammen. Tie Lage in Polen hat sich, nicht geändert. Tie Besatzung von Przemhsl brachte von ihrem letzten Ausfall 700 gefangene Russen und 18 erbeutete Maschinengewehre mit sehr viel Mu­ nition heim. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Wien, 12. Dez. Die Russen wurden nach, übereinstimmenden Meldungen nordöstlich, östlich, und südlich mindestens 40 Kilometer weit von Krakau zurückgeworfen. Wie die heutigen Wiener Blätter berichten, erzielen bei den Kämpfen in den Karpathen die österreich­ ischen Truppen immer weitere Erfolge. Das Hausregiment des Zaren, das dort gekämpft hat, ist fast ganz vernichtet. Tie Offiziere des Regiments bestanden aus soeben erst aus­ gemusterten Kadetten. (Z.) Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 13. Tezbr., mittags. (Großes Hauptquartier.) Neue Erfolge unserer Truppen bei 6t. Mistel. 600 irattjofen gefangen. Nachdem am 11. Dezember die franzö­ sische Offensive aus Apremont südöstlich St. Mihiels gescheitert war, griff der Feind ge­ stern nachmittags in breiterer Front über Flurey halbwegs bei St. Mihiel und Pont a Mousson an. Der Angriff endete für die Franzosen mit dem Verluste von 600 Gefangene« und einer großen Anzahl von Toten und Ver­ wundeten. ────────── Großer Erfolg der Deutschen in Nordpolen. 11000 Russen gefangen. In Nordpolen nahmen wir eine Anzahl feindlicher Stellungen. Dabei machten mir 11000 Gefangene und erbeuteten 43 Maschinengewehre. Aus Ostpreußen und Südpolen nichts Neues. Oberste Heeresleitung. ────────── WTB. Wien, 13. Dezember. Amtlich, wird verlautbart: In der Schlacht in West­ galizien wurde der südliche Flügel der Rus-, sen gestern bei Linowa geschlagen und zum Rückzug gezwungen. Tie Verfolgung des Fein­ des ist eingeleitet. Alle Angriffe auf unsere übrige Schlachtfront brachen ebenso wie an den früheren Tagen zusammen. \ Unsere über die Karpathen vorgerückten Kräfte setzten wieder unter mehrfachen Kämp­ fen die Verfolgung energisch fort. Nachmittags wurde Neu-Sandec genommen. Auch in Grh­ bow, Gorlice und Zmigrod rückten unsere Truppen wieder ein. Das Zempliner Komitat ist vom Feinde vollkommen gesäubert. In den abseits von dem Schauplatz der großen Ereignisse gelegenen großen Waldkar­ pathen 'vermochte der Gegner südlich des Gebirgskammes nirgends wesentlich Raum zu ge­ winnen. Im allgemeinen halten unsere Trup­ pen die Paßhöhen, in der Bukowina die Linie des Sczawatales. In Südpolen wurde nicht gekämpft. Nördlich, Lowicz setzten unsere Verbünde­ ten den Angriff auf die stark befestigten Stel­ lungen der Russen erfolgreich, fort. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Die TMen nor Votum. WTB. Konstantinopel, ,13.Tezember. Vom türkischen Hauptquartier wird gemeldet daß der Kreuzer "Sultan Jaous Selim", der nach, russischen .Meldungen schwer beschädigt sein sollte, gm 10. Dezember Batum in Brand geschossen hat. Tie russischen Landbatterien haben ohne Erfolg das Feuer erwidert. Konstantinopel, 13. Dezember. Bei der Beschießung der Umgebung von BatuM durch das ,türkische Kriegsschiff "Sultan Javus Selim" hatten die Russen 100 Tote und zahlreiche Verwundete. . Tie Operationen per türkischen Kaukasus­ armee schreiten, unterstützt von der türkischen Flotte, weiter günstig vorwärts. Abteilun-j gen der russischen Flotte, die int südlichen Teil des Schwarzen Meeres zu operieren su­ chen, zogen sich wie wiederholt schon früher beim Erscheinen des türkischen Admiralschiffes "Sultan Javus Selim" fluchtartig gegen Sobastopol zurück. Unsere Verluste .betrugen etwa 70 Ver­ wundete. Im übrigen verlief der Tag auf dem west­ lichen Kriegsschauplatz ,im wesentlichen ruhig. _ EU# Großer Erfolg bet Deutschen in Rordpolen. 11000 Russen gefangen. In Nordpolen nahmen wir eine Anzahl feindlicher Stellungen. Dabei machten mir 11000 Gefangene und erbeuteten 43 Maschinengewehre. Aus Ostpreußen und Südpolen nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Erfolge der Sesterreicher in Galizien. WTB. Wien, 13. Dezember. Amtlich, wird verlautbart: In der Schlacht in West­ galizien wurde der südliche Flügel der Rus-, sen gestern bei Linowa geschlagen und zum Rückzug gezwungen. Tie Verfolgung des Fein­ des ist eingeleitet. Alle Angriffe auf unsere übrige Schlachtfront brachen ebenso wie an den früheren Tagen zusammen. \ Unsere über die Karpathen vorgerückten Kräfte setzten wieder unter mehrfachen Kämp­ fen die Verfolgung energisch fort. Nachmittags wurde Neu-Sandec genommen. Auch in Grh­ bow, Gorlice und Zmigrod rückten unsere Truppen wieder ein. Das Zempliner Komitat ist vom Feinde vollkommen gesäubert. In den abseits von dem Schauplatz der großen Ereignisse gelegenen großen Waldkar­ pathen 'vermochte der Gegner südlich des Gebirgskammes nirgends wesentlich Raum zu ge­ winnen. Im allgemeinen halten unsere Trup­ pen die Paßhöhen, in der Bukowina die Linie des Sczawatales. In Südpolen wurde nicht gekämpft. Nördlich, Lowicz setzten unsere Verbünde­ ten den Angriff auf die stark befestigten Stel­ lungen der Russen erfolgreich, fort. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Höfer, Generalmajor. Die TMen nor Votum. WTB. Konstantinopel, ,13.Tezember. Vom türkischen Hauptquartier wird gemeldet daß der Kreuzer "Sultan Jaous Selim", der nach, russischen .Meldungen schwer beschädigt sein sollte, gm 10. Dezember Batum in Brand geschossen hat. Tie russischen Landbatterien haben ohne Erfolg das Feuer erwidert. Konstantinopel, 13. Dezember. Bei der Beschießung der Umgebung von BatuM durch das ,türkische Kriegsschiff "Sultan Javus Selim" hatten die Russen 100 Tote und zahlreiche Verwundete. . Tie Operationen per türkischen Kaukasus­ armee schreiten, unterstützt von der türkischen Flotte, weiter günstig vorwärts. Abteilun-j gen der russischen Flotte, die int südlichen Teil des Schwarzen Meeres zu operieren su­ chen, zogen sich wie wiederholt schon früher beim Erscheinen des türkischen Admiralschiffes "Sultan Javus Selim" fluchtartig gegen Sobastopol zurück. ────────── Diue Türken vor Batum. WTB. Konstantinopel, ,13.Tezember. Vom türkischen Hauptquartier wird gemeldet daß der Kreuzer "Sultan Jaous Selim", der nach, russischen .Meldungen schwer beschädigt sein sollte, gm 10. Dezember Batum in Brand geschossen hat. Tie russischen Landbatterien haben ohne Erfolg das Feuer erwidert. Konstantinopel, 13. Dezember. Bei der Beschießung der Umgebung von BatuM durch das ,türkische Kriegsschiff "Sultan Javus Selim" hatten die Russen 100 Tote und zahlreiche Verwundete. . Tie Operationen per türkischen Kaukasus­ armee schreiten, unterstützt von der türkischen Flotte, weiter günstig vorwärts. Abteilun-j gen der russischen Flotte, die int südlichen Teil des Schwarzen Meeres zu operieren su­ chen, zogen sich wie wiederholt schon früher beim Erscheinen des türkischen Admiralschiffes "Sultan Javus Selim" fluchtartig gegen Sobastopol zurück. ────────── Aufstand der russischen Mohammedaner. Konstantinopel, 14. Dezember. Im Kaukasus haben große Aufftände der Moham­ medaner begonnen. Etwa 50 000 Mohamme­ daner sind zu den Türken übergetreten, um ge­ gen die Russen zu kämpfen. General n. b. Goltz in Kon­ stantinopel. Konstantinopel, 14. Dez. Feldmar­ schall Führ. p. d. Goltz ist in Begleitung sei­ nes Sohnes, der Militärattache in Sofia ist, sowie des Militärattaches in Bukarest, Major Bronsart von Schellendors gestern nachmit­ tags vom Sultan in Audienz empfangen wor­ den. Er besuchte dann einige Palais der Wür­ denträger. ────────── zogenen Studenten ausgeführt werden sollte. Es war geplant, von einem Platz in der West­ city aus einen unterirdischen Gang nach dem Präsidentenpalast zu graben, um dann ein Attentat aus den Präsidenten Jüanschikai zu verüben. Eine ganze Anzahl von Verschwö­ rern, die Waffen und Bomben verborgen hiel­ ten, sind verhaftet, die meisten sofort hin­ gerichtet und andere zu schweren Strafen ver­ urteilt worden. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Der "Tjid" meldet aus Le Havre: Heute morgen wurde das belgische Hauptquartier in Peurne beschossen. König Albert war im Hauptquartier anwesend. Weitere Einzelhei­ ten über die Beschießung sind noch nicht be­ kannt. (Z.) ────────── Der Krieg mit England. alle transportfähigen Verwundeter und Kran­ ken bereits nach, Paris oder England gebracht wurden. Ganz besonders groß sei der Pro­ zentsatz der englischen Gurkhas und der fran­ zösischen Goumiers, die von den Verbündeten überall als Kanonenfutter verwendet werden. Zur Seeschlacht bei den Falklands-Jnsel«. Haag, 13. Dez. Nach einer Meldung des Reuterbüros herrschte vorgestern mittags im Kriegshafen von Dover große Aufregung, weil lebhaftes Gefchützfeuer ertönte. Tie eng­ lische Admiralität lehnte es ab, hierüber eine Auskunft zu erteilen. Auch- wollte die Ad­ miralität die vom Publikum begierig erwar­ teten Einzelheiten über die Vernichtung der vier deutschen Kreuzer zurückhalten. Einer Privatdepesche zufolge wächst die Befürchtung in England, daß auch die englische Flotte Schiffe in diesem Kampfe verloren hat. Diese Befürchtung wird verstärkt durch eine Mel­ dung der "Westminster Gazette", wonach die Admiralität beabsichtigt, bis Ende des Krie­ ges die Namen der englischen Schiffe und die Zusammensetzung des Falklandsinsel-Geschwaders nicht zu veröffentlichen. (Z.) Neue englisch« Werbemethoden. London, 13. Dez. Das englische Kriegs­ ministerium hat in allen Tageszeitungen große und über eine ganze Seite gehende Inserate veröffentlicht, in denen eine Reihe von Na­ men dekorierter Soldaten aufgezählt sind und die jungen Leute aufgefordert werden, sich an­ werben zu lassen, um sich in dem Kriege auch das Viktoria-Kreuz zu erwerben und sich, den Tank des Vaterlandes zu sichern. Die Zei­ tungen hoffen von dieser Maßnahme wirk­ sameren Erfolg. (Z.) Tas englisch« Kanonenfutter. Rom, 13. Dez. Der "Gazetta del Po­ polo" wird aus Dünkirchen gemeldet: Die Zahl der Schweroerwundeten und Schwerkran­ ken in der Stadt sei unglaublich groß, obschon ────────── Kämpfe in den Kolonien. wundet oder gefangen. Von den einge­ borenen Truppen fehlten über 40 Prozent. Und da in den vier Kompagnien mehr als 600 Soldaten gewesen waren, so ist der Ver­ lust an Mannschaften auf wenigstens 250 zu berechnen. Das war wirklich eine schreckliche Niederlage und durchaus kein Rühm in dem ganzen Gefecht, denn es fand statt an einem kleinen abgelegenen Flecken, fast "aus der Welt", Tausende von Meilen fern von Eng­ land, bei einem Ort, von dem unter Tau­ senden nicht einer etwas gehört hat. Wir warteten noch, einige Zeit in unserm Lager, ob sich. nicht noch ein paar der Vermißten zu uns finden würden, aber es kamen nur sehr, sehr wenige wieder. Schließlich wurde der Rückzug über die Grenze aus englisches Ge­ biet angetreten, und nur die geschickte Führung des Hauptmanns Adams rettete uns. Wür­ den die Teutschen ihre festen Stellungen ver­ lassen haben und uns gefolgt sein, dann wäre ihnen wohl nicht ein einziger von uns eut-t rönnen." Ter Führer der Truppe, Oberst Maclear, war unter den Toten; mehrere an­ dere Offiziere starben in der deutschen Gefan­ genschaft an ihren Wunden; noch andere blie­ ben in deutscher Gefangenschaft. . "Es ge­ reicht den Teutschen nur zur Ehre", schließt der Bericht, "wenn ich erwähne, daß sie Briefe von Brown, Trumper und Lindsah (gefangeI nen Offizieren) nach, Iota schickten und später I die Ringe Raubten, die Aubin und Brown (2 I verstorbene Offiziere) an den Händen getra-. ^gen haben." Tie Leich« des Burengenerals Beyer gesünder». Prätoria, 12. Dezember. Die Leiche Beyers wurde bei Vliegekraal gefunden und identifiziert. Die Untersuchung ergab, daß Beyers unverwundet und der Tod durch, Er­ trinken erfolgte. Beyers geriet, während er durch die Vaal schwamm, aus dem Sattel und suchte wieder das linke Ufer zu erreichen. Er begann, als er etwa 300 Aards vom Ufer ent­ fernt war, um Hilfe zu rufen. Ein Soldat fragte vom Ufer aus, ob er verwundet sei. Beyers antwortete: Ich kann nicht schwimmen; meine Kleidung hindert mich. Infolge des heftigen Feuers wäre es unmöglich gewesen, ihm Hilfe zu leisten. Zusammen mit Beyers ertrank noch, ein anderer Bure. Eine englische Niederlage in Kamerun. Das Verheimlichungsshstem, das die Eng­ länder mit allen Nachrichten vom Kriegsschau­ platz treiben, wird den Kolonialkämpfern ge­ genüber am stärksten angewendet, denn hier kann sie niemand kontrollieren, und es ist völlig der Willkür der Behörden anheim gegegeben, ob man etwas melden oder verschwei­ gen will. Aber, es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an die Sonnen. So bringt die African World den ausführlichen Bericht eines Mitkämpfers über eine schwere Niederlage der Engländer in Kamerun, und das Blatt hebt ausdrücklich hervor, daß diese Ereignisse, deren Wahrheit über jeden Zweifel erhaben ist, in keinem offiziellen Bericht bisher erwähnt wor­ den sind. Es handelt sich um den Sieg der Deutschen bei Garua. Am 30. August in der Nacht erhielt ein Bataillon der eng­ lischen Kolonialtruppen den Befehl, gegen das nur 7 Kilometer entfernte &atua zu mar­ schieren und den Platz anzugreifen. Ter Lei­ ter dieses Angriffs war der Oberst Maclear von den Tubliner Füsilieren. Die Truppe erreichte die bereits vorher angelegten Schüt-, zengräben kurz nach! Mitternacht und begann zu schießen, aber der Oberst befahl bald, das Feuern bis zum Morgengrauen einzustellen. Um halb 5 Uhr früh am 31. August begann der eigentliche Kamps, und nun entfalteten sich rasch furchtbare und grausige Scenen. Tie englischen Stellungen waren kaum 400 Meter von den deutschen stark befestigren Schanzen entfernt, und da die Teutschen die ganz ge­ naue Enffernung wußten, konnten sie ihre Maschinengewehre mit größter Sicherheit ge­ gen die Engländer richten. "Der Erfolg die­ ses mörderischen Feuers war", so fährt der Bericht fort, "daß unsere armen Burschen wie Gras niedergemäht wurden und viele unserer besten Soldaten allzu schnell aus dieser Welt ins Jenseits befördert waren. Das Feuer der Teutschen wurde über alle Beschreibung furcht­ bar, und so wandten sich, unsere eingeborenen Truppen ohne jeden Befehl um und rannten für ihr Leben, so schnell sie laufen konnten. So blieben nur noch, die Offiziere und die weißen Soldaten in den Schützengräben. Aber auch, sie mußten bald vor diesem Hagel von Kugeln den Kampf aufgeben, und als sie das Lager erreichten, fand man, daß von den 21 Offizieren des Bataillons nur noch. 10 da waren. Tie größere Hälfte war getötet, ver- ────────── raus, daß sie lieber Die Teutschen als die Russen in ihren Mauern sähen. (Z.) Gefangene deutsche Schulknaben in Minsk. Tem Staatskommissar für das Flüchtlings­ wesen, Landeshauptmann von Berg-Königs­ berg, ist die Mitteilung zugegangen, daß eine aus Kurland vertriebene reichsdeutsche Dame, Die sich auf der Reise nach Schweden befand, ihrer Angabe nach! in Minsk 25 gefangene deutsche Schulknaben angetroffen hat. Sie waren mit den nötigen Wärmemitteln und Wollsachen berschen und anscheinend ganz ge­ sund. Eltern und Angehörige, die einen Kna­ ben vermissen, haben also die gegründete Hoff­ nung, ihn nach dem Kriege wiederzusehen. Zwei russische Donauschiffe in die Luft gci flogen. Aus Rustschuk melden die Blätter: Vor­ gestern passierten donauaufwärts zwei russi­ sche Transportschiffe, die je drei Schlepper im Schlepptau hatten, die Stadt. Tie Schiffe waren mit für Serbien bestimmter Munition beladen. Unweit der Stadt, in der neutralen Zone, stießen die russischen Fahrzeuge auf Mi­ nen und sanken innerhalb weniger Miuuteu. Bei dem hohen Wasserftande und angesichts der großen Kälte war an die Rettung der Be­ satzung der Schiffe nicht zu denken, um so weniger, als die Fahrzeuge rasch. sanken. Tie Explosion der Kessel war auch in Rustschuk zu hören.und rief in der Bevölkerung große Erregung hervor. (Z.) ────────── Als er verschwunden war, preßte Annelies die Hände aufs Herz, und ihr Blick flog strahlend und glückselig ringsum. "Brich, nicht vor Wonne, mein Herz — er ist da — er ist da!" flüsterte sie erschauernd. Und die Welt schien ihr voll Licht und Sonne. Tann eilte sie in die Küche und gab Mamsell Hegelein Befehle. Schnell huschte sie darauf in ihr Arbeitszimmer. Tort hing noch, über dem Schreibtisch das Bild des Vaters. Es sollte nicht früher als sie nach Neulinden übersiedeln, da sie sich, nicht davon trennen mochte. Tie gefalteten Hände zu dem Bilde em­ porstrebend, sagte sie leise: "Väterchen, liebes Väterchen — nun breite deine Hände aus über dein Kind — und gib deinen Segen. Ich! hab' ihn lieb, Väterchen, unsagbar lieb, jetzt weiß ich, daß mein Herz ihm gehört für alle Zeit. Nicht wahr, Väterchen, meine Wünsche begegnen sich mit den deinen. Hilf mir, daß sich, sein Herz mir zuwendet!" Reglos stand sie eine Weile, wie im Gebet versunken. Tann ging si» langsam in ihr Ankleidezimmer hinüber. Vor dem Spiegel betrachtete sie sich aufmerksam und hatte aller­ lei an sich! zn ordnen. Die Evastochter regte sich,. Sie wollte schön sein — für ihn. Eine Viertelstunde später saßen sich Nor­ bert und Annettes gegenüber auf der Terrasse, die mit modernen Korbmöbeln sehr hüöschl und behaglich ausgestattet war. Hausftaulich bediente Annettes den Vet­ ter. Neben ihr stand der Teewagen mit allem Zubehör und verschiedenen appetitlichen Plat­ ten, die die Mamsell in Eile zusammengestellt hätte. , Annettes selbst nahm nur Tee und kleine Kuchen. Norbert schmauste mit sichtlichem Be­ hagen. "Erschrecken Sie nicht über meinen Appe­ tit, Annettes, aber 'ich. habe mir unterwegs nicht Zeit genommen, zu dinieren — und dann — die Delikatessen, mit denen Sie mich! be­ wirten, sind lang entbehrte Genüsse für mich.. Meine Mahlzeiten in der Steppe sahen anders aus," sagte er, und schilderte ihr in groben Umrissen sein Leben in der Steppe. Dazwischen mußte sie ihm manches be­ richten. Es waren alles Sachen ohne beson­ dere Wichtigkeit im Grunde eine ganz ober­ flächliche Konversation. Aber die Augen hin­ gen dabei oft selbstvergessen ineinander und erzählten sich, köstliche Heimlichkeiten, ohne daß sich, die beiden Menschen dessen bewußt wurden. ^ _ . (Fortsetzung folgt.) . . j Sie gab den Druck leise zurück, ohne etwas zu erwidern. Hermann war auf die Terrasse getreten jund sah etwas verwundert auf den ftemden Herrn, von dessen Ankunft er nichts bemerkt hatte. Annettes wandte sich zu ihm. "Ter Herr Baron von Falkenau ist uner­ wartet eingetroffen, Hermann. Führen Sie den Herrn Baron in seine Zimmer, und dann lassen Sie die Flagge hissen. Melden Sie der Dienerschaft, daß der neue Majoratsherr von Falkenau eingetroffen ist. In zwei Stunden sollen sich! die Leute alle draußen in der Halle versammeln, damit ich! sie ihrem neuen Herrn vorstellen kann." Annettes hatte das in ihrer ruhigen, be­ stimmten Art gesagt. Nun wandte sie sich! lächelnd an Norbert: "Es ist Ihnen dochj recht so, Vetter?" Er verneigte sich!. "Wie Sie befehlen, Base Annettes." "Jetzt habe ich! hier nichts mehr zu befehlen. Also in einer Viertelstunde ist der Imbiß für Sie bereit. Ist es Ihnen recht, wenn ich, ihn hier auf der Terrasse servieren lasse? Es ist noch! so schön warm und sonnig." "Ich bitte darum," sagte er mit einer abermaligen Verbeugung, und dann folgte er dem Diener ins Haus. ────────── Gegen die Karageorgiewitsch. Tie feindliche Bewegung gegen die Dy­ nastie Karagevrgiewitsch greift nach einer So­ fiaer Trahtmeldung immer weiter um sich; besonders groß ist die Erbitterung gegen die beiden Königssöhne, von denen der eine, der Prinz Georg, trotz des gräßlichen Elends sein lüderliches Leben in aller Oeffentlichkeit fort­ setzt. An der Spitze der aufrührerischen Be­ wegung steht die sogenannte Svabapartei (Svaba gleich Schwabe), die sich aus den An­ hängern der Obrenowitsch zusammensetzt. Das Elend in Serbien. London, 13. Tez. (Nichtamtl.) Die "Times" veröffentlicht den Brief einer ser­ bischen Pflegerin, in welchem das Elend in Serbien als geradezu schrecklich geschildert wird. Die Verwundeten lieget überall herum, selbst auf den Straßen. Scharen von Flüchtlin­ gen kommen von den nördlichen Distrikten. Das Rote Kreuzdepot ist von Hungrigen be­ ilagert . Tausende warten auf die verspro-. chene Hilfe pom Auslande. Tie Geschäfts­ leute sind bankrott. Niemand hat Geld. Es gibt Orte, .in denen nicht ein einziger Einwoh­ ner sich satt essen kann. Der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn, Serbien und Montenegro. ────────── Die Türkei im Kriege. In den Heiligen Krieg. Wie aus Medina eingetroffene Nachrichten besagen, sind die ersten zwei Züge der in den Heiligen Krieg ziehenden Krieger unter großen Begeisterungskundgebungen der Bevöl­ kerung von Konstantinopel abgegangen. — Die für Kriegszwecke eingeleitete Subskription weist ein sehr gutes Ergebnis auf.. Kriegszahluugsverbot Konstantinopel, 12. Tez. (Nicht­ amtlich.) Das Amtsblatt veröffentlicht ein 2. Gesetz, das bestimmt, daß für gewöhnliche und Handelsschulden türkischer Untertanen an An­ gehörige der feindlichen kriegführenden Staa­ ten und ihrer Verbündeten, sofern diese Schul­ den am 23. September 1914 oder nach diesem Zeitpunkte fällig geworden sind, keine Zinsen zu bezahlen sind. Tie Nichteintreibung von Schulden und anderen Verpflichtungen gegen­ über Einzel- oder juristischen Personen, die den feindlichen Staaten oder deren Verbünde­ ten angehören, wird während des Krieges keine rechtlichen Folgen nach sich ziehen. Das Gesetz untersagt ferner jede Zahlung von in der Tür­ kei lebenden Einzel- oder juristischen Personen an Länder oder Kolonien der feindlichen krieg­ führenden Staaten. Das Verbot bezieht sich auf Zahlungen in Geldsorten, Schecks oder Wechseln oder auf dem Wege der Verrechnung. Tie Uebertretung dieser Vorschrift wird in jedem einzelnen Falle mit Geldstrafe bis zu 1000 Pfund oder Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Tie türkische Flotte vor Barum. Konstantinopel, 13. Tez. Die tür­ kische Flotte hat gestern die Gegend von Batum bombardiert. (Z.) ,Die Lage in Kairo. Ter "Frkf. Ztg." wird aus Mailand be­ richtet: Einer Meldung des "Sortiere della Sera" auis Kairo zufolge, ändert die Stadt ihr bisheriges gleichgültiges .Aussehen. Etwas liegt in .der Luft. Die Eingeborenen ziehen fwf)' auffällig aus den europäischen Vierteln in das Innere zurück. Tie Lage wird durch den bevorstehenden Shstemwechsel schwieriger. Kürzlich. durchzog .ein Ambulantenzug das Zen­ trum der Stadt. Man redete dem Volke vor, es seien Kranke, bodj. erriet man die Wahr­ heit, ohne zu wissen, woher sie kamen. Tie Stimmung in Persien. Bei Besprechung der Rede des Schahs über die Neutralität Persiens zählt "Jkdam" die von den Russen in ganz Nordpersien, insbe­ sondere in Täbris und Mesched begangenen Akte von Vandalismus und Entweihungen auf und sagt: Mag Persien Krieg erklären oder nicht; alle Parteien werden an dem Dschihad teilnehmen. ────────── Niederbayerische Nachrichten. Gangkoferr, 12. Dezember. (Im Eis ein-, gebrochen.) Auf der nur leicht zugefrorenen Bina tummelten sich fünf Knaben auf denk Eise, als plötzlich, die dünne Eisdecke durch-) brach und einer unter dem Eise verschwand. Trotz sofort herbeigeholter Hilfe war der 10jährige Junge nicht mehr zu retten, da alle Wiederbelebungsversuche erfolglos blieben. Mprrkirchjen, 14. Dez. (Schwerer Un­ fall.) Am Freitag nachmittags wurde der Güt­ ler Karl Garhammer von Reifenberg von sei­ nem Pferde durch einen Hufschlag darart am Kopfe verletzt, daß er nach, einigen Stunden den Verletzungen erlegen ist. Stamsriev, 12. Dez. (Verschüttet.) Der Bauer Mich«. Dirnberger und dessen Bruder, welche in einer Sandgrube mit Sandgraben beschäftigt waren, wurden von einer einstür­ zenden Sandmasse verschüttet und konnten nur mehr als Leichen geborgen werden. Pilsting, 12. Dez. (Ein tapferer Held.) Ein Krieger, auf den Pilsting stolz sein darf, ist der Schuhmacherssohn Ehrl von hier. Der Mutige lud sich verwundete Kameraden auf den Rücken und schleppte sie durch mörde-, risches Feuer hindurch in den rettenden Schüt­ zengraben. Dem Tapferen wurde das Eiserne Kreuz verliehen. Passau, 12. Dezember. (Kriegsauszeich nung.) Unteroffizier Joses Summer, Fahnen­ schmied im! 16. Inf.-Regt., Maschinengewehrkompagnie, hat sich, für tapferes Verhalten im Felde das Eiserne Kreuz 2. Klasse erworben. Passau, 11. Dezember. (Tragisches Ge­ schick.) Ein in hiesigen Bahnbedienstetenkreisen vielgesch,ächter Passauer, Herr Max Sommerer, der als eifriger Sportsmann auch, im Turn-; verein viele Freude hat, verlor am 16. No-s vember bei einem Sturmangriff bei Peronne durch, eine explodierende Handgranate völlig sein Augenlicht. Eine Operation vermochte keines der beiden verletzten Augen zu erhalten. Herr Sommerer trägt sein schweres Geschick mit heroischer Standhaftigkeit. Er wird dem­ nächst nach München übersiedeln, wo seine Mut­ ter lebt. ────────── Bilder Land,unb Leute jener Gebiete schildern, in denen gegenwärtig unsere Bundesgenossen schwere Kämpfe zu bestehen haben. Im Ge­ werbehaus ist für den Abend Restaurationsbetrieb eingerichtet. ; —* Der Goldbestand der Reichsbank hat bereits 2 Milliarden erreicht. Eine gewaltige Summe und doch! nur ein Teilbetrag der in Deutschland vorhandenen Goldmünzen. Mehr als 5 Milliarden Gold sind zu deutschen Mün­ zen ausgeprägt worden. Ungeheuer groß ist da­ her die Summe gemünzten Goldes, die in der Jetztzeit nochl überflüssigerweise von Hand zu Hand läuft oder unnütz im Kasten ruht. Tu, Leser, bist der Mann, mitzuhelfen, daß sich die deutsche wirtschaftliche Rüstung immer mächtiger gestalte. Welchem Stande Tu auch angehören mögest, erkenne, daß, es eine fürwahr heilige Pflicht ist, in dieser Zeit der An--, spannung aller Kräfte das Gold zu sammeln, um es der Reichsbank zu bringen, wo allein es nutzbringend wirkt und dem Vaterlande dienst­ bar gemacht wird. Darum: Zur Reichs bank mit dem Golde! Man gebe dem Vaterlande, was des Vater­ landes ist! Tie große Zeit duldet kein kleinlich denkendes Geschlecht! Sämtliche Postanstalten im Teutschen Reiche sind verpflichtet, Goldmünzen in Pa­ piergeld umzuwechseln und an die Reichsbank abzuliefern. —* Die Bisamratte. In Nummer 14 der Allgemeinen Fischerzeitung 1914, S. 353 ff., ist ausführlich! auf die Gefahr hingewiesen, welche auch der bayerischen Fischerei durch die in Niederbahern bereits erfolgte Einwande­ rung der Bisamratte droht und welche Maß­ nahmen zur Abwendung dieser Gefahr möglich sind. Um den Fang der schädlichen Tiere mög­ lichst zu fördern, sollen nach einem Beschlusse des Bayerischen Landesfischereivereins Fang­ prämien in der Weise gewährt werden, daß für die Erlegung eines Tieres gegen Einsen­ dung des Schwanzes bis auf weiteres 10 Mark ausbezahlt werden, während für die Einlie­ ferung lebender Bisamratten an die K. Bayer. Biologische Versuchsstation für Fischerei in München, Veterinärstraße 6, das Doppelte die­ ses Betrages gezahlt wird. Weiter zahlt der Kreisfischereiverein für Niederbahern für jede erlegte Ratte 1 Mark, ebenso gewähren ein­ zelne Bezirksfischereivereine Belohnungen. An alle Fischereiinteressenten ergeht die dringende Mahnung, auf das Vorkommen der Bisam­ ratte mit aller Vorsicht zu achten und auf ihre Vernichtung mit allen Mitteln hinzu­ wirken. Erkennungszeichen: Körper plump, Kopf dick mit stumpfer Schnauze, Ohren im Pelz versteckt; Länge des Tieres etwa 60 Zen­ timeter, wovon etwa die Hälfte auf den seit­ lich! zusammengedrückten, schwarzen, kurz be­ haarten Schwanz fällt. Die Zehen der Hin­ terfüße sind durch! Schwimmhäute miteinander verbunden und mit langen, weißen Wimper­ haaren bedeckt. In der Nähe der Geschlechts-, Öffnung befindet sich, eine Drüse, welche be­ sonders während der Brunstzeit einen nach Zibet riechenden Stoff erzeugt. Der Erleger einer Bisamratte wolle den Schwanz des Tie­ res unter genauer Angabe über die näheren Umstände des Falles der Tistriktsverwaltungsbehörde vorlegen; diese wird dann die Ausbe­ zahlung der Prämien erwirken. 41. Sitzung der 5tobtmogiftrot$ Lmdrhut vom 12. Dezember 1914. Vorsitzender: Oberbürgermeister Hofra! M a rt(f> n II Das Bürgerrecht wurde Herrn Brau­ ereibesitzer Josef Neumayer hier gegen Ge­ bühr verliehen. Verehelichungszeugnis erhielt aus­ gestellt der Telegraphenbaugehilfe Josef Pinkl von hier mit Franziska Mayr, Köchin von Andorf (Schärding). Eine Kaution der Firma Buchenrie­ ────────── 41. Sitzung des Stadtmagistrats Landshut Bilder Land,unb Leute jener Gebiete schildern, in denen gegenwärtig unsere Bundesgenossen schwere Kämpfe zu bestehen haben. Im Ge­ werbehaus ist für den Abend Restaurationsbetrieb eingerichtet. ; —* Der Goldbestand der Reichsbank hat bereits 2 Milliarden erreicht. Eine gewaltige Summe und doch! nur ein Teilbetrag der in Deutschland vorhandenen Goldmünzen. Mehr als 5 Milliarden Gold sind zu deutschen Mün­ zen ausgeprägt worden. Ungeheuer groß ist da­ her die Summe gemünzten Goldes, die in der Jetztzeit nochl überflüssigerweise von Hand zu Hand läuft oder unnütz im Kasten ruht. Tu, Leser, bist der Mann, mitzuhelfen, daß sich die deutsche wirtschaftliche Rüstung immer mächtiger gestalte. Welchem Stande Tu auch angehören mögest, erkenne, daß, es eine fürwahr heilige Pflicht ist, in dieser Zeit der An--, spannung aller Kräfte das Gold zu sammeln, um es der Reichsbank zu bringen, wo allein es nutzbringend wirkt und dem Vaterlande dienst­ bar gemacht wird. Darum: Zur Reichs bank mit dem Golde! Man gebe dem Vaterlande, was des Vater­ landes ist! Tie große Zeit duldet kein kleinlich denkendes Geschlecht! Sämtliche Postanstalten im Teutschen Reiche sind verpflichtet, Goldmünzen in Pa­ piergeld umzuwechseln und an die Reichsbank abzuliefern. —* Die Bisamratte. In Nummer 14 der Allgemeinen Fischerzeitung 1914, S. 353 ff., ist ausführlich! auf die Gefahr hingewiesen, welche auch der bayerischen Fischerei durch die in Niederbahern bereits erfolgte Einwande­ rung der Bisamratte droht und welche Maß­ nahmen zur Abwendung dieser Gefahr möglich sind. Um den Fang der schädlichen Tiere mög­ lichst zu fördern, sollen nach einem Beschlusse des Bayerischen Landesfischereivereins Fang­ prämien in der Weise gewährt werden, daß für die Erlegung eines Tieres gegen Einsen­ dung des Schwanzes bis auf weiteres 10 Mark ausbezahlt werden, während für die Einlie­ ferung lebender Bisamratten an die K. Bayer. Biologische Versuchsstation für Fischerei in München, Veterinärstraße 6, das Doppelte die­ ses Betrages gezahlt wird. Weiter zahlt der Kreisfischereiverein für Niederbahern für jede erlegte Ratte 1 Mark, ebenso gewähren ein­ zelne Bezirksfischereivereine Belohnungen. An alle Fischereiinteressenten ergeht die dringende Mahnung, auf das Vorkommen der Bisam­ ratte mit aller Vorsicht zu achten und auf ihre Vernichtung mit allen Mitteln hinzu­ wirken. Erkennungszeichen: Körper plump, Kopf dick mit stumpfer Schnauze, Ohren im Pelz versteckt; Länge des Tieres etwa 60 Zen­ timeter, wovon etwa die Hälfte auf den seit­ lich! zusammengedrückten, schwarzen, kurz be­ haarten Schwanz fällt. Die Zehen der Hin­ terfüße sind durch! Schwimmhäute miteinander verbunden und mit langen, weißen Wimper­ haaren bedeckt. In der Nähe der Geschlechts-, Öffnung befindet sich, eine Drüse, welche be­ sonders während der Brunstzeit einen nach Zibet riechenden Stoff erzeugt. Der Erleger einer Bisamratte wolle den Schwanz des Tie­ res unter genauer Angabe über die näheren Umstände des Falles der Tistriktsverwaltungsbehörde vorlegen; diese wird dann die Ausbe­ zahlung der Prämien erwirken. 41. Sitzung der 5tobtmogiftrot$ Lmdrhut vom 12. Dezember 1914. Vorsitzender: Oberbürgermeister Hofra! M a rt(f> n II Das Bürgerrecht wurde Herrn Brau­ ereibesitzer Josef Neumayer hier gegen Ge­ bühr verliehen. Verehelichungszeugnis erhielt aus­ gestellt der Telegraphenbaugehilfe Josef Pinkl von hier mit Franziska Mayr, Köchin von Andorf (Schärding). Eine Kaution der Firma Buchenrie­ der für die Pflasterarbeiten in der Turchsahrtshalle im städt. Schlachthofe wird fteigegeben. Eine n Bau will Herr Telegraphenbauauffeher Hans Weidner am Plantagenweg er­ richten und hat daher angeftagt, ob der hier­ für vorgesehene Plan Aussicht auf Genehmi­ gung habe. Ta erst die Baulinienverhältnisso noch eingehend geprüft werden müssen, wurde die Angelegenheit nochmals dem Stadtbauamt zugeleitet. In die Wählerliste wurde nachträg­ lich eingetragen der Hausmeister Dhonis KolmHuber von hier. Das Adreßbuchs 1915 kam in ein­ gehender Weise zur Sprache. Tie Firma I. F. Rietsch wollte durch ein Schreiben klarlegen, daß unter den jetzigen Verhältnissen die Her­ ausgabe für Pas Jahr 1915 nicht möglich sei. Ter Magistrat beharrt jedoch auf Vertrags recht, nach welchem die Firma zur Herausgabe verpflichtet wäre, nur sollte mit Rücksicht auf die Kriegszeit und die bevorstehenden Gemein­ dewahlen der Zeitpunkt des Erscheinens auf 1. Februar 1915 hinausgeschoben werden. Dar­ aufhin hat die Firma neuerdings gebeten, von der Herausgabe des Adreßbuches Abstand nehmen zu dürfen und hat Belege vorgebracht, wonach auch fn anderen Städten wie Nürnberg, Augsburg usw. kein Adreßbuch herausgegeben wird. Nunmehr hatte der Magistrat auf An­ trag des.Vorsitzenden der Adrehbuchkommission Herrn MM. Pausinger, beschlossen, es solle ein Ausschreiben .erlassen werden, daß das Adreßbuch 1915 unter der Voraussetzung von der Firma herausgegeben werde, daß eine ge­ nügende Anzahl von Abnehmern und Juserataufträgen sich hierfür finden. Tie Interessen­ ten sollten ihre Wünsche bis 21. Dezember beim städt. Einwohneramte ^anmelden. Dieses Aus­ schreiben sollte die Firma Rietsch erlassen. Diese ersuchte aber, der Magistrat möge dies von Amtswegen tun. Herr M.-R. Pausinger betonte u. a., daß dies auch Veranlassung gebe, daß die .Einwohnerschaft von Landshut Stel­ lung zum Adreßbuch nehmen müsse. Es sei beklagenswert, daß man hier in Friseurgeschäf­ ten aus die Frage nach, dem Adreßbuch die Ant-, wort Besamt: "Wir haben keins!" Es sei zu bedauern, daß eine solche Ausgabe nicht als Geschästsarnsgabe betrachtet werde. Ten Wert unseres Adreßbuches glaubt er nicht besonders darlegen zu müssen, doch befürchte er, daß der Ausfall einer Ausgabe diese im nächsten Jahre noch schwieriger machen würde. Auch Herr M.-,R. Häuser würde es ebenfalls bekla­ gen, wenn das Adreßbuch heuer in Wegfall käme. Nach iniger Debatte beschließt der Ma­ gistrat das Ausschreiben zu erlassen und die Anmeldefrist bis zum 31. Dezember zu ver­ längern. ────────── Letzte Posten. Tie Landsturmriegen der Münchener Turnvereine brachten ge­ stern dem König eine Huldigung. KönigL udwig wig wies in seiner Ansprache auf den Ernst der Zeit hin und führte aus: Es freut mich,, daß das plte Turnwesen, das in schwerer Zeit gegründet worden ist — und ich muß es zu meinem Bedauern sagen, in den letzten Jah­ ren durch den übertriebenen Sport, der nicht aus Deutschland stammt, immer mehr in den Hintergrund gedrängt zu werden scheint — wieder auflebt und daß sie ferner, wie sie in den ersten Zeiten der Turnerei und in allen Zeiten ihren Mann gestellt haben, jetzt sich, be­ reit finden, mit Freude in den Dienst des Va­ terlandes zu treten. Es ist ein schwerer Kampf, den wir führen; wir führen ihn nahezu gegen die ganze Welt. Aber alle deutschen Fürsten und Seine Majestät der Kaiser an der Spitze und das ganze deuffche Volk ohne Unterschied der Stände, der Religion, der Parteien, von reich und arm, sind aufgestanden und kämpfen für das Vaterland. Schwer sind die Blut-" opser, die der gewaltige Kampf dem beut* scheu Volke schon aufgelegt hat, aber sie sollen nicht umsonst dargebracht sein; sie festigen un1 seren Willen, durchzuhalten bis zur Erreichung I eines Zieles, das solche Opfer wert ist. Dieses | Ziel kann nur ein Friede sein, der uns sichere dauernde Gewähr dafür verschafft, daß das j deutsche Volk wieder ungestört von ftemder Mißgünst weiterarbeiten kann an seiner wirtI schastlichen Erstarkung und an der Pflege kul| tureller Güte. Damit Gott befohlen! — Hierj auf folgte ein Vorbeimarsch sämtlicher Land| sturmturner, womit die Huldigung ihr Ende « fand. Letzte Posten. Tie Landsturmriegen der Münchener Turnvereine brachten ge­ stern dem König eine Huldigung. KönigL udwig wig wies in seiner Ansprache auf den Ernst der Zeit hin und führte aus: Es freut mich,, daß das plte Turnwesen, das in schwerer Zeit gegründet worden ist — und ich muß es zu meinem Bedauern sagen, in den letzten Jah­ ren durch den übertriebenen Sport, der nicht aus Deutschland stammt, immer mehr in den Hintergrund gedrängt zu werden scheint — wieder auflebt und daß sie ferner, wie sie in den ersten Zeiten der Turnerei und in allen Zeiten ihren Mann gestellt haben, jetzt sich, be­ reit finden, mit Freude in den Dienst des Va­ terlandes zu treten. Es ist ein schwerer Kampf, den wir führen; wir führen ihn nahezu gegen die ganze Welt. Aber alle deutschen Fürsten und Seine Majestät der Kaiser an der Spitze und das ganze deuffche Volk ohne Unterschied der Stände, der Religion, der Parteien, von reich und arm, sind aufgestanden und kämpfen für das Vaterland. Schwer sind die Blut-" opser, die der gewaltige Kampf dem beut* scheu Volke schon aufgelegt hat, aber sie sollen nicht umsonst dargebracht sein; sie festigen un1 seren Willen, durchzuhalten bis zur Erreichung I eines Zieles, das solche Opfer wert ist. Dieses | Ziel kann nur ein Friede sein, der uns sichere ────────── Handel und Verkehr. München, 12. Dez. (Vieh mar kt.) Bericht von 7. bis 12. Dez. Preise per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen: 1. Qualität 53—56, österr. 58-60, Holland. 00—00, 2. Qual. 50-52, öftere. 55—57, holl. 00—00, 3. Qual. 47—49, österr. 52—54, holl. 00—00, 4. Qual. 44—46, österr. 48-51, holl. 00—00, 5. Qual. 00-00, österr. 00—00. Bullen: 1. Qual. 44—47, 2. Qual. 40—43,3. Qual. 35—39; Kühe u. Kalbinnen: 1. Qual. 44-50, 2. Qual 41—46, 3. Qual. 37-40, 4. Qual. 31—36, 5. Qual. 19—30; gering genährtes Jungvieh: 22—34; Kälber: feinste 46—47, mittlere 43—45, geringe 36—42; Schafe: Stallmastschafe, Mastlämmer und jüngere Masthammel 00—00, ältere Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel —, gering. Lämmer 00—00; Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. 42—56, vollfleifchige von 120 bis 150 Klgr. 44—56, von 100 bis 120 Klgr. 44—56, von 80 bis 100 Klgr. 44—56, dto. unter 80 Klgr. 37—55, Sauen 00 bis 00, Bratenschweine 50—54 Mk. Preise per 50 Klgr. Schlachtgewicht: Bullen 2. Qual. 00—00, 3. Qual. 00—00, Kälber: feinste 52—56, mittlere 48—51, geringe 42—47; Schafe: Mastlämmer und jüngere Masthammel 46—60, ältere Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel und Schafe 00—00; geringere Lämmer und Schafs f 30—45. Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. \ 60—65, vollfleischige von 120—150 Klgr. 56—66, ] von 100 bis 120 Klgr. 56-68, von 80 bis 100 Klgr. 56—69, unter 80 Klgr. 40—66, Sauen 00-00, Bratenschweine 60— 66 Mk. — Gefamtzufuhr: — Großvieh, aus dem Auslande —, und zwar 792 Ochsen (darunter — aus Schweden und — aus Oesterreich), 430 Bullen (darunter — aus Oesterreich), 1039 Kühe (darunter — aus Dänemark und — aus Oesterreich), 139 Jungrinder (— aus Oesterreich), I 1554 lebende und 2201 tote Kälber, 2201 lebende f und 5800 tote Schweine, 215 lebende und 680 | tote Schafe und Ziegen, 2 lebende und 848 tote I Lämmer, Spanferkel und Kitze. Nach Auswärts wurden — Stück Großvieh und — Schweine. I Marktverkauf: Ochsen lebhafter, Bullen I lebhafter, Kühe und Kalbinnen lebhafter, Kälber lebI Hafter, Schafe lebhafter, Schweine lebhafter bei I leicht anziehenden Preisen München, 12. Dez. (Getreidewochenbericht von Bauer und Zeckendorf.) j Der heutige Wochenmarkl brachte keinerlei AenderI ung. Das Ausgebot blieb klein und da zu den i Höchstpreisen nichts zu haben war, verblieb der ! Handel geschäftslos. Rosenheim, 12. Dezember. (Schranne.) Mittelpreis: Wetzen 13,92 Mk., gest. 7 Psg., Korn — — Mk , gest. — Pfg., Gerste 10,50 Mk., gest. — Pfg., Haber 10,59 Mk., gest. 4 Pfg. Rosenheim, 12. Dez. (Hauptvieh markt.) Gesamtauftrieb: 740 Stück; davon 109 Ochsen, 248 Kühe, Stiere und Rinder, 203 Kälber, 166 Saugschweine, — Läuferschweine, 14 Pferde, — Zuchtkälber. — Markt­ preise : a) pro Zentner Lebendgewicht: Ochsen 40 bis 48 Mk., Stiere 38 bis 42 Mk., Kälber 36 bis 40 Mk.; b) pro Stück: Kälberkühe 250 bis 550 Mk.; Saugschweine 8 bis 18 Mk.; Zuchtkälber — bis — Mk.. Fohle» — Mk. — Tendenz: flau. — Nächster Hauptviehmarkt: 5. Januar 1915. ────────── Literarisches. Regers Dienstbuch für daher. Staatsver» I wattungs- und (Gemeinde-Beamte. Bearbeitet I von I. von Windstoßer, Kgl. Ministerialrat ; a. D. 34. Jahrgang 1915, Ansbach, C. Brü| gel u. Sohn. 382 S. In Leinwand geb. 1 1.50 Mark. Das altbewahrte Regersche Dienst< buch bedarf keiner weiteren Empfehlung; jeder j daher. Verwaltungsbeamte, jede Gemeinde | kennt und schätzt dasselbe. Auch der soeben er| schienene neue Jahrgang zeigt die gleichen ; Vorzüge der bisherigen Bände. ────────── Neue Erfolge unserer Truppen bei St. Mihiel. 600 Franzosen gefangen. Nachdem am 11. Dezember die franzö­ sische Offensive aus Apremont südöstlich St. Mihiels gescheitert war, griff der Feind ge­ stern nachmittags in breiterer Front über Flurey halbwegs bei St. Mihiel und Pont a Mousson an. Der Angriff endete für die Franzosen mit dem Verluste von 600 Gefangene« und einer großen Anzahl von Toten und Ver­ wundeten. ────────── daß. nicht nur Lohnkürzungen der Arbeiter, sondern auch, Gehaltsminderungen der kauf­ männischen Angestelten undl des VerkaufsPersonals in Geschäften unzulässig sind, wenn !für die Beschäftigung die gleiche Zeitdauer in Anspruch genommen wird wie im Frieden. Entziehung aller Militärlieferungen und Ver­ öffentlichung dieser Maßnähme in der Presse werden gegen Zuwiderhandelnde verfügt wer­ den. Es besteht Veranlassung, Kaufleute und Firmen, die bisher Lohn- und Gehaltskür­ zungen vorgenommen haben, auf Abhilfe und Nachzahlung der gekürzten Beträge aufmerk­ sam zu machen, damit nicht aus Grund der bereits vorliegenden Beschwerden Maßregeln gegen sie .ergriffen werden müssen. Ein Kriegsgefangener mit bewegter Vergqngenheit ist in Bayreuth eingeliefert wor­ den: Ein Deutscher, der im französischen Heere gekämpft hat. Er stammt aus Zwei­ brücken, wurde mit anderen Verwundeten nach, Köln transportiert.und unterwegs von einem deutschen Verwundeten,erkannt. Dieser "Fran­ zose", der ,nun nach! Bayreuth transportiert worden ist, hatte sich, im Alter von 17 Jah­ ren für die Fremdenlegion anwerben lassen. Durch die Bemühungen der deutschen Regie­ rung wurde er, weil er noch, nicht volljäh­ rig war, nach, einem Jähre wieder entlassen. Er stellte sich beim 22. baher. Infanterie-; regiment, wurde pach einem Jähre Unterof­ fizier, desertierte aber bald darauf unter Mit­ nahme eines Gewehrschlosses und der ihm von Rekruten zur Aufbewahrung übergebenen Gelder abermals pach Frankreich, trat dort wieder in die Fremdenlegion ein, diente 5 Jahre und ließ sich dann als französischer Staatsbürger naturalisieren. Als der Krieg ausbrach, zog er mit ins Feld gegen sein eige­ nes Vaterland. Dabei fiel er als Verwunde­ ter in .deutsche Hände. XitkrWfik Nachrichten. Gangkoferr, 12. Dezember. (Im Eis ein-, gebrochen.) Auf der nur leicht zugefrorenen Bina tummelten sich fünf Knaben auf denk Eise, als plötzlich, die dünne Eisdecke durch-) brach und einer unter dem Eise verschwand. Trotz sofort herbeigeholter Hilfe war der 10jährige Junge nicht mehr zu retten, da alle Wiederbelebungsversuche erfolglos blieben. Mprrkirchjen, 14. Dez. (Schwerer Un­ fall.) Am Freitag nachmittags wurde der Güt­ ler Karl Garhammer von Reifenberg von sei­ nem Pferde durch einen Hufschlag darart am Kopfe verletzt, daß er nach, einigen Stunden den Verletzungen erlegen ist. Stamsriev, 12. Dez. (Verschüttet.) Der Bauer Mich«. Dirnberger und dessen Bruder, welche in einer Sandgrube mit Sandgraben beschäftigt waren, wurden von einer einstür­ zenden Sandmasse verschüttet und konnten nur mehr als Leichen geborgen werden. Pilsting, 12. Dez. (Ein tapferer Held.) Ein Krieger, auf den Pilsting stolz sein darf, ist der Schuhmacherssohn Ehrl von hier. Der Mutige lud sich verwundete Kameraden auf den Rücken und schleppte sie durch mörde-, risches Feuer hindurch in den rettenden Schüt­ zengraben. Dem Tapferen wurde das Eiserne Kreuz verliehen.