Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-12-15. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 340, 1914-12-15. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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Es fehlt uns eigentliche noch immer das rechte Mast zur Beurteilung dieses Krieges. Er verläuft so ganz anders, als man nach den militärischen Lehrbüchern annehmen müstte. Dieser Krieg in der Erde hat alle Theorien über den Haufen geworfen und etwas ganz Neues an ihre Stelle gesetzt, das vielleicht nur von denen bis jetzt verstanden und rich» tig gewürdigt wird, die unmittelbare Augen­ zeugen dieser Kämpfe sind. Zum Verständnis dieser sich auf der gan­ zen Westfront fast schematisch wiederholenden Vorgänge hat neulich! die "K.ln. Ztg." ein sehr kluges Wort gesprochen, indem sie sagte, man müsse alles vom Standpunkte des Fe-' stungskrieges aus beurteilen. Tie belagerte Fe­ stung sei gewissermaßen ganz Frankreich. Und diese belagerte Festung habe die russische Ar­ mee zu entsetzen. Wenn man so den europäischen Kriegs-' schauplatz einheitlich ins Auge sastt, wird einem freilich! der Stillstand an der Belagerungs­ linie im Westen und der stets erneute Versuch! der Russen, durch, ihre Offensive das belagerte Frankreich, zu entlasten und zu entsetzen, in seinen Gründen verständlicher. Auch! vom Osten hieß es nur, daß die Operationen in Nordpolen ihren Fortgang neh­ men. Interessant hierzu ist, was die Mel-; düngen des Auslands besagen. Tie Fran­ zosen sind von der Tätigkeit ihrer Verbündeten sehr enttäuscht. Der französische General Lacroix gibt seinem Unmut dahin Luft, daß er sagt: "Tie Russen beschränken sich daraus, die Kanonen donnern zu lassen!" Tie Erfolge der deutschen Heere in Nordpolen haben über­ all das größte Aussehen hervorgerufen. Die Oesterreicher haben den Russen auch gestern wieder eine schwere Schlappe zugeführt und 9000 Russen gefangen. In Serbien-sind die österreichischen Trup­ pen noch in der Neugruppierung begriffen. Nunmehr sollen auch, die Albaner mit 25 000 Mann in Serbien eingefallen fein. Tie Türken haben bereits 180 000 Mann an der Grenze von Aegypten zusammengezo­ gen. Vom Süden rücken die mohammedani­ schen Stämme heran, während vom Westen die Senussi bereits die Grenze überschritten haben. Ter Sultan betonte in der gestrigenThronrede, daß die Russen die türkische Flotte an-> gegriffen und England und Frankreich. Trup­ pen und Schiffe an die türkische Grenze ge­ sandt habe, sodah der Sultan zur Kriegs­ erklärung gezwungen gewesen sei. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── Französische Angriffe angewiesen. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── Von den übrigen Kriegsschauplätzen. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── In Nordpolen. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── Gegen die Lügenmeldungen unserer Feinde. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── Die Kämpfe der Oesterreicher. ♦ Russen in Westgalizien wurde fortgesetzt und gewann abermals unter kleinen und größeren Gefechten allenthalben nordwärts Raum. Nun ist auch. Tukla wieder in unserem Besitz. Unsere, über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten zehn Maschinen­ gewehre. Tie Lage an unserer Front von Rajbrod : bis östlich Krakau und in Südpolen ist unver­ ändert. Nördlich Lowitsch drangen unsere Ver­ bündeten im Angriff weiter gegen die untere Bsura vor. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Mail an d, 15. Dezember. "Carriere della Sera" schreibt: Tie Wiedereinnähme von Neusandek stellt einen bemerkenswerten Er­ folg dar. Tie Oesterreicher können jetzt auf beiden Seiten des Tunajetz operieren. Diese Operationen in Verbindung mit der weiter westlich, angesetzten, stellt eine sehr ernste Be­ drohung der Russen dar. 1 ~lns Ostnsriia. London, 15. Dezember. (Nichtamtlich.) Nach privaten Mitteilungen der englischen Ad­ miralität geriet Kapitänleutnant Patterson bei Versuchen an den blockierten Kreuzer Königs­ berg heranzukommen, in deutsche Gefangen­ schaft. 3n französischer Gefangenschaft. Basel, 15. Dezember. Wie die "Bas. Nachrichten" schreiben, brachten die Franzosen aus Maasmünster und Umgebung 3000 Landsturmpslichtige w Alter von 17 bis 45 Jahren nach Avignon. Ihre Lage ist nach den ein» getroffenen Gerüchten recht kläglich. Viele von ihnen sind bereits schwer erkrankt. Sie Werteste bei belgischen Armee. Berlin, 15. Dezember. Nach Ham­ burger Nachrichten waren vom 4. August bis 1. Dezember von der belgischen Armee 25000 tot, 30000 verwundet in Frankreich, 22 000 verwundet in England, 35 000 Kriegsgefangene in Tieutschlan» und 32000 interniert in Hol­ land. Rechnet man einige Tausend hinzu, so dürften von der 200 000 Kämpfer umfassen» den belgischen Armee jetzt kaum mehr als 40 000 Wann übrig sein. Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. Dezember, mittags. (Großes Hauptquartier.) _ Französische Angüsse abge­ wiesen. Schwächere französische Angriffe gegen Teile unserer Stellungen zwischen der Maas und den Vogesen wurden leicht abgewiesen. Van den ilbügen MegrschanplStzen. Im übrigen ist vom westlichen Kriegsschau­ platz, sowie von Ostpreußen und aus Südpolen nichts Wesentliches zu melden. 3n Nordpolen. In Nordpolen nehmen unsere Operationen ihren Fortgang. Gegen die Lügemeldnngen unserer Sünde. Zu den russischen und französischen amt­ lichen Nachrichten ist folgendes zu bemerken: Aus Petersburg wurde am 11. ds. amts lich. gemeldet: "Südöstlich Krakau setzten wir unsere Offensive fort, erbeuteten mehrere deut­ sche Geschütze und Maschinengewehre und ca. 2000 Gefangene. . . ." Tatsächlich ist nicht ein Mann, nicht ein Geschütz oder Maschinengewehr unserer süd­ östlich Krakau kämpfenden Truppen in russischje Hände gefallen. Die amtlichen Pariser Meldungen vom 12. ds. behaupten: "Nordöstlich Valley wurde eine Deutsche Batterie vernichtet. In Deuxnouds wurden zwei deutsche Batterien zer­ stört, eine großkalibrige und eine für Luft­ fahrzeuge bestimmte. In derselben Gegend wurde von den Franzosen ein Blockhaus ge­ sprengt und mehrere Gräben zerstört. . . ." Alle diese Meldungen sind erfunden. Oberste Heeresleitung. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Iie KiiWfe der Sesterreicher. 9000 Russen gefangen. WTB. Wien, 14. Dezember, mittags. — Amtlich wird verlautbart: Tie Verfolgung der ────────── Aus Ostafrika. ♦ Russen in Westgalizien wurde fortgesetzt und gewann abermals unter kleinen und größeren Gefechten allenthalben nordwärts Raum. Nun ist auch. Tukla wieder in unserem Besitz. Unsere, über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten zehn Maschinen­ gewehre. Tie Lage an unserer Front von Rajbrod : bis östlich Krakau und in Südpolen ist unver­ ändert. Nördlich Lowitsch drangen unsere Ver­ bündeten im Angriff weiter gegen die untere Bsura vor. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Mail an d, 15. Dezember. "Carriere della Sera" schreibt: Tie Wiedereinnähme von Neusandek stellt einen bemerkenswerten Er­ folg dar. Tie Oesterreicher können jetzt auf beiden Seiten des Tunajetz operieren. Diese Operationen in Verbindung mit der weiter westlich, angesetzten, stellt eine sehr ernste Be­ drohung der Russen dar. 1 ~lns Ostnsriia. London, 15. Dezember. (Nichtamtlich.) Nach privaten Mitteilungen der englischen Ad­ miralität geriet Kapitänleutnant Patterson bei Versuchen an den blockierten Kreuzer Königs­ berg heranzukommen, in deutsche Gefangen­ schaft. 3n französischer Gefangenschaft. Basel, 15. Dezember. Wie die "Bas. Nachrichten" schreiben, brachten die Franzosen aus Maasmünster und Umgebung 3000 Landsturmpslichtige w Alter von 17 bis 45 Jahren nach Avignon. Ihre Lage ist nach den ein» getroffenen Gerüchten recht kläglich. Viele von ihnen sind bereits schwer erkrankt. Sie Werteste bei belgischen Armee. Berlin, 15. Dezember. Nach Ham­ burger Nachrichten waren vom 4. August bis 1. Dezember von der belgischen Armee 25000 tot, 30000 verwundet in Frankreich, 22 000 verwundet in England, 35 000 Kriegsgefangene in Tieutschlan» und 32000 interniert in Hol­ land. Rechnet man einige Tausend hinzu, so dürften von der 200 000 Kämpfer umfassen» den belgischen Armee jetzt kaum mehr als 40 000 Wann übrig sein. ────────── In französischer Gefangenschaft. ♦ Russen in Westgalizien wurde fortgesetzt und gewann abermals unter kleinen und größeren Gefechten allenthalben nordwärts Raum. Nun ist auch. Tukla wieder in unserem Besitz. Unsere, über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten zehn Maschinen­ gewehre. Tie Lage an unserer Front von Rajbrod : bis östlich Krakau und in Südpolen ist unver­ ändert. Nördlich Lowitsch drangen unsere Ver­ bündeten im Angriff weiter gegen die untere Bsura vor. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Mail an d, 15. Dezember. "Carriere della Sera" schreibt: Tie Wiedereinnähme von Neusandek stellt einen bemerkenswerten Er­ folg dar. Tie Oesterreicher können jetzt auf beiden Seiten des Tunajetz operieren. Diese Operationen in Verbindung mit der weiter westlich, angesetzten, stellt eine sehr ernste Be­ drohung der Russen dar. 1 ~lns Ostnsriia. London, 15. Dezember. (Nichtamtlich.) Nach privaten Mitteilungen der englischen Ad­ miralität geriet Kapitänleutnant Patterson bei Versuchen an den blockierten Kreuzer Königs­ berg heranzukommen, in deutsche Gefangen­ schaft. 3n französischer Gefangenschaft. Basel, 15. Dezember. Wie die "Bas. Nachrichten" schreiben, brachten die Franzosen aus Maasmünster und Umgebung 3000 Landsturmpslichtige w Alter von 17 bis 45 Jahren nach Avignon. Ihre Lage ist nach den ein» getroffenen Gerüchten recht kläglich. Viele von ihnen sind bereits schwer erkrankt. Sie Werteste bei belgischen Armee. Berlin, 15. Dezember. Nach Ham­ burger Nachrichten waren vom 4. August bis 1. Dezember von der belgischen Armee 25000 tot, 30000 verwundet in Frankreich, 22 000 verwundet in England, 35 000 Kriegsgefangene in Tieutschlan» und 32000 interniert in Hol­ land. Rechnet man einige Tausend hinzu, so dürften von der 200 000 Kämpfer umfassen» den belgischen Armee jetzt kaum mehr als 40 000 Wann übrig sein. ────────── Die Ueberreste der belgischen Armee. ♦ Russen in Westgalizien wurde fortgesetzt und gewann abermals unter kleinen und größeren Gefechten allenthalben nordwärts Raum. Nun ist auch. Tukla wieder in unserem Besitz. Unsere, über die Karpathen vorgerückten Kolonnen machten gestern und vorgestern 9000 Gefangene und erbeuteten zehn Maschinen­ gewehre. Tie Lage an unserer Front von Rajbrod : bis östlich Krakau und in Südpolen ist unver­ ändert. Nördlich Lowitsch drangen unsere Ver­ bündeten im Angriff weiter gegen die untere Bsura vor. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Mail an d, 15. Dezember. "Carriere della Sera" schreibt: Tie Wiedereinnähme von Neusandek stellt einen bemerkenswerten Er­ folg dar. Tie Oesterreicher können jetzt auf beiden Seiten des Tunajetz operieren. Diese Operationen in Verbindung mit der weiter westlich, angesetzten, stellt eine sehr ernste Be­ drohung der Russen dar. 1 ~lns Ostnsriia. London, 15. Dezember. (Nichtamtlich.) Nach privaten Mitteilungen der englischen Ad­ miralität geriet Kapitänleutnant Patterson bei Versuchen an den blockierten Kreuzer Königs­ berg heranzukommen, in deutsche Gefangen­ schaft. 3n französischer Gefangenschaft. Basel, 15. Dezember. Wie die "Bas. Nachrichten" schreiben, brachten die Franzosen aus Maasmünster und Umgebung 3000 Landsturmpslichtige w Alter von 17 bis 45 Jahren nach Avignon. Ihre Lage ist nach den ein» getroffenen Gerüchten recht kläglich. Viele von ihnen sind bereits schwer erkrankt. Sie Werteste bei belgischen Armee. Berlin, 15. Dezember. Nach Ham­ burger Nachrichten waren vom 4. August bis 1. Dezember von der belgischen Armee 25000 tot, 30000 verwundet in Frankreich, 22 000 verwundet in England, 35 000 Kriegsgefangene in Tieutschlan» und 32000 interniert in Hol­ land. Rechnet man einige Tausend hinzu, so dürften von der 200 000 Kämpfer umfassen» den belgischen Armee jetzt kaum mehr als 40 000 Wann übrig sein. ────────── Einfall der Albaner in Serbien. Einfall der Albaner in Serbien. Frankfurt, 15. Dezember. Die "Frkf. Ztg." meldet aus Athen: Neon Asth meldet aus Koritza, daß, 25 000 Albaner über Tibra in Serbien eingedrungen sind. Sie Raffen in der Jeseaffoe. Pari s, 15. Dezember. General Bertheau schildert dem "Petit Journal" die Lage im Osten dahin, daß die Russen auf der ganzen Linie zur Defensive übergegangen seien, außer südöstlich Krakau. Ter lange russische Bericht über die Kämpfe seit Oktober sei unklar. ────────── Die Russen in der Defensive. Einfall der Albaner in Serbien. Frankfurt, 15. Dezember. Die "Frkf. Ztg." meldet aus Athen: Neon Asth meldet aus Koritza, daß, 25 000 Albaner über Tibra in Serbien eingedrungen sind. Sie Raffen in der Jeseaffoe. Pari s, 15. Dezember. General Bertheau schildert dem "Petit Journal" die Lage im Osten dahin, daß die Russen auf der ganzen Linie zur Defensive übergegangen seien, außer südöstlich Krakau. Ter lange russische Bericht über die Kämpfe seit Oktober sei unklar. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Dom westliche« StitgsfWofi. Eine französische Patrouille bei Zaber« gefangen. Tie Straßburger Post meldet, daß badi­ sche Landsturmleute unweit von Zabern eine französische Patrouille festgenommen haben. Tie Patrouille hatte die Verbindung mit ihren Truppen verloren, und war in den Vogesen mehrere Tage hungernd umhergeirrt. Ritterliche französische Genugtuung. Berlin, 14. Dezember. Am 4. ds. war ein zur Bewachung eines Drahthindernisses aufgestellter deutscher Posten mit abgeschnittenen Ohren, durchs Kopfschuß getötet, aufge­ funden worden. Schon am nächsten Tage er­ schien bei den an jener Stelle liegenden deut­ schen Sicherungen ein Offizier des 165. In­ fanterie-Regiments und bat, mit verbundenen Augen zum kommandierenden General geführt zu werden.z Hier gab der französische £)ffw zier die Erklärung ab, daß sein Truppenteil mit dem der Verübung der greulichen Tat schuldig Befundenen keine Gemeinschaft habe. TerMann sei wegen des von ihm begangenen Verbrechens am gleichen Tage, dem 5. De­ zember, erschossen worden. Das schnelle Walten der militärischen Ge­ rechtigkeit und die ritterliche Form, die man auf französischer Seite für die Uebermittlung der Genugtuung an die betreffende Truppe gewählt hat, verdienen von unserer Seite die Anerkennung, die man im Kriege auch. dem Gegner schuldig ist, wenn er würdig und vor­ nehm gehandelt hat. ────────── Mnxiet für Me»er»«tzer« Zuversicht im Argonnernvakd. (Aus einem Feldpostbriefe.) Wir sind seit fünf Wochen, der Stab seit drei Wochen im Argonnenwald und kämpfen uns mühevoll vorwärts. Unsere Leute sind bewundernswert. Jeder einzelne ist ein Held. Von dem Fleiß, der Ausdauer und Tapferkeit unserer Leute kann sich nur der einen rechten Begriff machen, der alles in der vordersten Linie miterlebt. Es ist herrlich, ein Offizier in einem solchen Heere wie das unsere zu sein. Was unsere Truppen leisten, macht uns kein anderes Land nach'. Wir können mit Recht stolz auf sie sein. Während wir in dem der Brigade zugewiesenen Abschnitt mit denselben Leuten seit fünf Wochen schon unaufhörlich von Graben zu Graben, meistens durch, Verbin­ dungsgräben, die vorgetrieben werden, vor­ rücken und den Franzosen Gelände abnehmen, können die Franzosen, die in der vordersten Linie sich dreimal ablösen, unserem Vorgehen keinen Widerstand leisten und ziehen sich' zurück. lTrotz aller'Anstrengungen und Entbehrungen sind unsere Leute bei guter Laune, für jede Kleinigkeit, die man ihnen in die Gräben mit­ bringt, dankbar. Wenn Leute in den dichten Wald zur Erkundung vorgehen sollen, so finden sich genügend, die es mit Begeisterung freiwillig tun. Ich bin begeistert von dem Geist, der in einem jeden von unseren Leuten steckt. Wie unsere Leute, so sind auch ihre Führer. Einem Brigadekommandeur ist es nicht zu viel, wo­ chenlang in einer Erdhöhle zu wohnen und jeden Tag fast Teile seiner Brigade in den Schützengräben zu besuchen, und ebenso kom­ men der kommandierende General und der Vivisionskommandeur und zeigen sich. Sie achten nicht der Geschoße, die überall im Walde herumirren. Trotz der ernsten, schweren Zeit bin ich so fieudig und glücklich wie noch nie, denn ich habe Zuversicht und Verrrauen auf unsere Führer und Leute. ────────── Der Krieg mit England. Ier Krieg mit England. Tas (Gefacht unseres KreuzergefchivaderS. Amsterdam, 13. Dez. Reuter meldet aus London: Tie Newhorker Blätter ver­ öffentlichen ein Telegramm aus Buenos Aires, worin gesagt wird, daß die deutschen Kreuzer zwischen dem englischen und japanischen Ge­ schwader eingeklemmt worden seien. "Scharn­ horst" feuerte, bis die Wellen über seine Ka­ nonen hinwegschlugen. (Z.) London, 13. Dez. Nach der "Daily Mail" holte das britische Geschwader die "Nürnberg" nach einer auffegenden Jagd ein und forderte sie auf, sich, zu ergeben. Tie "Nürnberg" wies Lies ab und kämpfte, bis sie unterging. Das Kritische Geschwader um­ faßte (u. a. natürlich. Red.) die Panzerkreu­ zer "Shennon", "Achilles", "Cochrane" und "Natal". Basel, 13. Dez. Zur Seeschlacht bei den Falklands-Jnseln schreiben die "Baseler Nchr." u. a.: Es ist kein englischer Erfolg, daß die deutschen Schiffe endlich im fünften Kriegsmvnat der fiebermacht erlegen sind, sondern ein deutscher Erfolg, daß sie sich so über alles Erwarten lange Zeit halten konn­ ten. Hätte der Krieg, wie anfänglich, alle Welt glaubte, nur ein Vierteljahr gedauert, so wären alle deutschen Auslandsschiffe siegreich und heil geblieben. Ein neues Seegefecht an der Chilcküste? A m st e r d a m, 14. Dez. Am 10. Dezem­ ber wurde aus der Richtung der chilenischen Insel Mocha heftiges Feuer gehört. Man glaubt, daß sich. ein Kampf entwickelt habe zwischen dem deutschen Hilfskreuzer "Eitel Friedrich" und einem englischen Kriegsschiff. Tie englische Flotte soll Schiffe, welche die Zufuhr von Lebensmitteln und Kohlen be­ sorgten, erbeutet Kder in den Grund gebohrt haben. (Z.) ────────── ruft der russische Korporal uns zu: "Ich hab's geschasst!" Allgemeines Gelächter bei uns. — Ten russischen Soldaten hatte man erzählt, daß Kaiser Wilhelm gefangen sei und Deutsch­ land schon verschiedene Male Rußland um Frieden gebeten hätte. Gestern hatte eine russische Patrouille an ausfälliger Stelle ein für die deutschen Truppen bestimmtes, in deut­ scher Sprache abgefaßte Heftchen hingelegt, das jetzt dem Bataillon abgegeben ist. Darin will man die "deutschen Kameraden und Brüder", denen andauernd Siege "vorgelogen" werden, bewegen, ohne Waffen zu den Russen überzu­ gehen, denn es sei nicht wahr, daß man die deutschen Gefangenen schlecht behandele, im Gegenteil, sie hätten es gut in Rußland und könnten so ein langes Hinziehen des Krieges, in dem Teuffchland doch unterliegen werde, vermeiden! Ein russischer Pionier erzählte, daß, wenn es ihnen möglich wäre, seine Ka­ meraden kompagnieweise überlaufen würden. Er selbst war noch. einmal zurückgegangen, um seinen besten Freund auch, zu holen." Das Enpe einer deutschen Kanone. In einer Beschreibung der Kämpfe um Lodz und namentlich! der Schrecken, die sich in dem nahen Walde abspielten, berichtet der Berichterstatter des "Daily Telegraph" in Petersburg: In einem Felde dicht beim Wege stand eine schwere deutsche Kanone; sie war unbrauchbar, eine Granate hatte Räder und Lafette zerstört, die Deutschen selbst vol­ lendeten das Werk und errichteten neben der Kanone ein Brett mit den Worten: "Feind, glaube nicht, daß Du dies vollbracht hast, es war ein unglücklicher Zufall; hier liegen die toten Artilleristen begraben." Der Berichterftatter meint: Wenn man sich Lodz und Um­ gegend ansieht, kann man nicht auf den Ge­ danken kommen, daß hier nur ein einfacher Rückzug ohne Kampf stattgefunden habe. ────────── Der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn, Serbien und Montenegro. Folge haben, welche der Verdrängung des Feindes dienen müssen. Tie Rordalvaner gegen Serbien? Konstantinopel, 14. Dezember. Ans Skntari kommt die beglaubigte Nachricht, daß die nordalbanischen Stämme an Serbien den Krieg erklärten. Ein Albaner, der die Zügel in der Hand zu haben scheint, übermittelte die Erklärung an Serbien. Ser Mieg Wische« SesterreichUnWN. Serbien mb Montenegro. Vom serbischen Kriegsschauplatz. WTB. Wien, 14. Dezember. Vom süd­ lichen Kriegsschauplatz wird amtlich verlanibart: -Tie von der Drina in südöstlicher Rich­ tung vorgetriebene Offensive stieß südöstlich! Paljevo auf einen stark überlegenen Gegner. Sie mußte nicht allein aufgegeben werden, sondern veranlaßte auch eine weiterreichende rückgängige Bewegung unserer seit vielen Wo­ chen hartnäckig und glänzend, aber verlustreich kämpfenden Kräfte. Dieser steht die Gewin­ nung Belgrads gegenüber. Die hieraus resultierende Gesamtlage wird neue operative Entschlüsse und Maßregeln zur aiMim ■wir mrmm Zwei Ranen. Roman von H. Courths-Mahler. 32j (Nachdruck verboten.) Es war eine köstliche Stunde voll heim-' licher Wunder, die sie beide mit großer Hin­ gabe auskosteten. Wie Balsam legte sich Anne­ ttes' echt weibliche Güte und Zartheit auf sein verbittertes Gemüt. Tante Krispina hatte sich sehr verspätet, aber weder Norbert noch! Annettes hatten an sie gedacht. Als nun endlich der Wagen vorfnhr und gleich> darauf das alte Fräulein auf die Terrasse flatterte, da seufzten sie beide un­ willkürlich! auf. Tante Krispina aber stand erstarrt und blickte in hilflosem Staunen auf den fremden Herrn, der hier in so vertraulichem Tete-aTete mit Annettes speiste. "Achl Gott, Annelies, ich habe mich ver­ spätet," stotterte sie und kam mit zögernden Schritten näher. Bor Aufregung und Hast war ihr der Hut wieder schief gerückt. Es war wieder ein schwarzer Kapottehnt, auf dem aber Rosen und Reiher fehlten und von dem nur eine schwarze Kreppschleife kühn emporstrebte, ────────── Ter Handel besteht aber fast ausschließlich in Speditions- und Durchfuhrhandel, wovon auch ein erheblicher Teil nach der Ostküste Afrikas geht. Ter Binnenhandel mit Arabien bedient sich noch vorwiegend des Karawanenweges. Tie eigentliche Hafenstadt, "Steamer-Point", liegt nordwestlich der Stadt Aden an der Bai; hier befinden fMji die gewaltigen Kohlenlager, die Schiffswerften und Güterschuppen, auch einige Faktoreien und die Kontore der Speditions­ firmen. Gegenüber der Stadt Aden liegt die befestigte Insel Sirah, deren Kanonen die Stadt schützen. Sollte es zu einem ernstlichen Angriff auf das britische Besitztum kommen, so sind schwere und verlustreiche Kämpfe für beide Teile unvermeidlich!. ────────── len. Meinst du nicht Annelies, daß es so geht?" Damit holte die alte Dame gewissermaßen Annelies' Genehmigung ein zu dieser Vertrau­ lichkeit. Annelies nickte ihr zu. "Gewiß, Tantchen, und nun geh' und mache es dir bequem. Ich brühe inzwischen frischen Tee für dich auf." Tante Krispina eilte ins Haus. Tie faltigen Kleider flatterten um sie her. Norbert sah ihr mit einem gutmütigen Lächeln nach. "Sxutte Krispina ist noch genau dieselbe originelle Erscheinung, wie vor Jahren. An ihr allein ist die Zeit spurlos vorübergegan-i gen. Ich finde sie höchstens jünger geworden." "Ei, Vetter, warum haben Sie sich! die Gelegenheit entgehen lassen, Tante Krispina dieses Kompliment zu machen," neckte Anne­ ttes. "Sie sehen, Annelies, ich bin ganz verwil­ dert aus der Steppe zurückgekehrt. Ich muß Sie sehr um Nachsicht bitten. Um aber noch-i mals auf Tante Krispina zu kommen: sie ist wirklich! eine ganz eigenartige Erscheinung und scheint einer längst verflossenen Zeitepoche zu entstammen. Solche Frauen, wie sie, sicht man heutzutage nicht mehr." Annelies nickte. Sie hatten wieder Platz genommen. "Ja, Tantchen mutet mich auch immer an wie Lavendelduft, und ichl möchte sie nicht an­ ders haben. Trotz ihrer vielen kleinen Wun­ derlichkeiten, die eben zu ihr gehören, ist sie ein Edelmensch!, eine feine, sensitive Seele. Wohl wirkt sie zuweilen ein wenig rückständig mit ihren Ansichten. Aber man kann nur darüber lächeln — nie lachen. Und da wir gerade über sie sprechen, will ich Sie gleich bitten, lieber Vetter, lassen Sie Tantchen nie fühlen, daß ihr Dasein nicht eine unbedingte Notwendigkeit für uns alle ist. Sie hat lange Jahre heimlich! darunter gelitten, daß sie keinem Menschen nötig war, bis wir, Papa und ich, sie mit einer Kriegslist an uns fessel­ ten. Wir alle bestärkten sie täglich in der Meinung, daß wir ohne sie gar nicht fertig werden könnten. Im Grunde würde sie uns auch« allen sehr fehlen. Ich sage Ihnen das nur, weil sie sehr feinfühlig ist und leicht verletzt werden kann." Norbert sah! eine Weile schweigend und ernst in ihr lebhaft gerötetes Gesicht- Dann strich! er aufatmend Mer die Stirn. . (Fortsetzung folgt.) M raschung habe ich das wahrhaftig vergessen. Also, herzlich! willkommen in Falkenau, Herr Baron. Ihren Eingang segne Gott." Tie letzten Worte sagte Tante Pinchen sehr feierlich. Norbert küßte ihr dankend die Hand. "Herzlichen Tank, mein sehr verehrtes gnädiges Fräulein. Und damit ich mich Ihnen gleich als Mann von Kühnheit vorstelle, bitte ich Sie herzlich, auch mich ein wenig von der Verwandtschaft profitieren zu lassen, die Sie mit den Falkenaus verbindet." Tante Krispinas Gesicht rötete sich. Ihre Augen strahl­ ten wohlgefällig zu ihm empor. Er gefiel ihr ausnehmend, dieser große, schlanke Mann mit dem feinen Rassekops und den energischen Zügen. Seine Liebenswürdigkeit tat ihr wohl. "Aber gern, sehr gern, Herr Baron, wenn Sie sich's gefallen lassen wollen, will ich Sie gern als Adoptivneffen betrachten. Nennen Sie mich! Tante Krispina, oder Tante Pinchen, wenn Ihnen das bequemer ist. Annelies sagt immer, Krispina sei viel zu hart und krieger­ isch für mich. Das ist aber Geschmackfache." "Von dieser Erlaubnis werde ich gern Ge­ brauch! machen, verehrte Tante Krispina. Sie müssen mich aber dann unbedingt beim Vor­ namen nennen." "Also gut, lieber Norbert, wie Sie wol­ ────────── Tages-Uebersicht. legenheit unverzüglich erledigt wurde. Italien erklärte, daß es mit Vergnügen die Gelegen­ heit ergreife, dem Liebeswerk Amerikas seine Dienste zu weihen. "Wir sind Italien für dieses edelmütige Entgegenkommen außeror-deutlich dankbar^, erklärte Herr Laughlin, der ehemalige Kabinettssekretär Roosevelts und der amerikanische Generalkonsul in Genua, Jones, einem Mitarbeiter des "Corriere della Sera." Und wir bitten Sie, diese Dankbarkeit unseres Landes gegen Italien und gegen seine Re­ gierung öffentlich zu bezeugen. Tie Vereinig­ ten Staaten und die Millionen unserer kleinen Geschenkgeber sind stolz darauf, daß Italien ihnen so freigebig Hilfe leistet." Tenn Italien hat sich nicht damit begnügt, der Sache mo­ ralisch zu dienen, sondern hatte es sich auch angelegen sein lassen, sein Interesse für das edle Hilfswerk durch materielle Opfer zu be­ kunden. Tie Beförderung der Geschenke für Deutschland und Oesterreich-Ungarn geschieht seitens der italienischen Regierung völlig un­ entgeltlich. Und man hat außerdem Vorsorge getroffen, daß der Transport bis zur schwei­ zerischen und österreichischen Grenze mit größ­ ter Schnelligkeit vor sich geht. Und wie der Transport selbst, so geschieht auch die Sä* schung und die Eisenbahnverladung des weih­ nachtlichen Frachtguts völlig kostenfrei. Tager-WerW. Erscheinen der "Staatsbiirger-Zei tung untersagt. Durch eine besondere Aus­ gabe macht die "Staatsbürger-Zeitung" be­ kannt, daß ihr am Freitag dom Oberkommando in den Marken das folgende Schreiben zuge­ gangen ist: Die Nr. 174 vom 6. d. Mts. beweist, daß die "Staatsbürger-Zeitung" die Bekämpfung bestimmter Kreise deutscher Staatsangehöriger auch während des Krieges fortzusetzen gewillt ist. Es ist Ihnen schon unter dem 21. August ds. Jrs. eröffnet wor­ den, daß eine solche Haltung mit den während des Krieges zu beachtenden politischen Not­ wendigkeiten unvereinbar ist. Ferner ver­ stößt die Nr. 174 in den Artikeln "Was wer­ den wir fordern?" und "Was wird mit Luxem­ burg?" gegen den der Presse mehrfach vorge­ schriebenen Grundsatz, daß alle Erörterungen über etwaige spätere Gebietserwerbungen aus politischen Gründen zu unterlassen sind. Un­ ter diesen Umständen wird hiermit das Er­ scheinen der "Staatsbürger-Zeitung" für die Tauer des Krieges untersagt. Wie sich! Italien der deutschen Kinder an­ nimmt. Ter "Jason", das amerikanische Weih­ nachtsschiff, das die Christgeschenke der ame­ rikanischen Kinder an die Kinder der krieg­ führenden Nationen nach Europa gebracht hat, ist inGenua angekommen u. hat die für Deutsch­ land und Oesterreich-Ungarn bestimmten Ge­ schenke ausgeladen. Daß die deutschen und österreichischen Kinder die für sie bestimmten Weihnachtsgeschenke erhalten, haben sie dem freundlichen Entgegenkommen der italienischen Regierung zu danken. Da alle in Betracht kommenden Häfen blockiert sind, sah sich Ame­ rika genötigt, sich an die italienische Regier rung mit der Bitte zu wenden, die Beförde--> rung der nach, Deutschland und Oesterreich be­ stimmten Sendungen durch das italienische Ge­ biet zu gestatten. Ter italienische Botschafter in Washington, Graf Macchi di Gellere, nahm sich der Sache mit besonderer Wärme an und sorgte dafür, daß von Rom aus die Ange­ ────────── Meter die Stimmung unserer Soldaten schreibt ein Berichterstatter der "Leiziger Neue­ sten Nachrichten": Tagelang, ja wochenlang im ununterbro­ chenen Geschützfeuer und Geschotzhagel aushar­ ren, immer des feindlichen Angriffs gewär­ tig sein, um jeden Meterbreit Boden hart und blutig ringen — das zusammen stellt wohl die stärksten Anforderungen an die körperlichen und seelischen Kräfte unserer Truppen. Dazu gesellen sich noch die Einwirkungen der Un­ bilden der frühwinterlichen Witterung, die in Flandern bereits Kälte bis zu 7 Grad brachte. Wohl wurde seitens der Heeresverwaltung das Möglichste getan, um den tagelangen Aufent-, halt unserer Krieger im freien Schützengraben einigermaßen erträglich zu machen: Holzdie­ lungen simd angebracht worden, Oefen wurden aufgestellt,, Decken verteilt, öfters Rotwein-/ Punsch und Grog verabreicht — trotz alledem kamen Erfrierungen von Gliedern vor. Beson-, ders aber leiden unter den fortwährenden Kämpfen und Beunruhigungen, dem fehlen-den Schlaf, der Unregelmäßigkeit des ganzen Lebens und dem furchtbaren Donner des Ar­ tilleriefeuers der Nerven. Wie oft fuhren wir, doch immer noch etwa 5 Kilometer von den letzten deutschen Artilleriestellungen entfernt, des Nachts aus dem Schlafe empor, wenn plötz­ lich — gewöhnlich um 3 Uhr morgens — der I Donner der schweren Geschütze, vermischt mit I dem Krachen der einschlagenden Geschosse, ein- setzte. Wie erst unsere Krieger, die unmittel­ bar an und in der Kampffront liegen! Aber die Stimmung unserer Truppen ist ganz vor­ trefflich! Mit einer bewunderswerten Zähig­ keit halten unsere Krieger unvermindert an der Kampsesfreudigkeit fest. Sie setzten ihr alles ein, den endgültigen Sieg erringen zu helfen. Bayerische Nachrichten 300 Zentner Kartoffel verteilt wurden am letzten Freitag aus dem Kartoffeloorrat, der der Stadt Regensburg vom fürstlich! Thurn und Taxis'schen Hause zur Verfügung gestellt wurde. Für die Verteilung der Kartoffel ka­ men in Betracht die Stadtarmen und jene Per­ sonen, die durch den Hilfsverein unterstützt werden. ────────── Bayerische Nachrichten setzte. Wie erst unsere Krieger, die unmittel­ bar an und in der Kampffront liegen! Aber die Stimmung unserer Truppen ist ganz vor­ trefflich! Mit einer bewunderswerten Zähig­ keit halten unsere Krieger unvermindert an der Kampsesfreudigkeit fest. Sie setzten ihr alles ein, den endgültigen Sieg erringen zu helfen. Bayerische Nachrichten 300 Zentner Kartoffel verteilt wurden am letzten Freitag aus dem Kartoffeloorrat, der der Stadt Regensburg vom fürstlich! Thurn und Taxis'schen Hause zur Verfügung gestellt wurde. Für die Verteilung der Kartoffel ka­ men in Betracht die Stadtarmen und jene Per­ sonen, die durch den Hilfsverein unterstützt werden. ────────── nett Stolz barem, dem verehrten Chef der teuren Verbündeten jeden Tag ein neues Ge­ richt vorzusetzen. Seinem Spürsinn und sei­ nem Zielbewußtsein ist es denn auch gelungen, dem englischen General dreißig delikate Schüs­ seln zu kredenzen, für die er von dem engli­ schen Feinschmecker 130 Belobungen eingeheimst hat. Was Herr Lamorlette geleistet hat, ist wahrscheinlich keine Kleinigkeit. In Frie­ denszeiten in einer mit allen modernen (Situ richtungen versehenen großstädtischen Küche einen abwechslungsreichen Speisezettel zusam­ menzustellen, ist kein Kunststück; aber auf dem Schlachtfelde erfordert es geradezu Genialität, eine solche Ausgabe zu lösen. Hier wäre selbst vielleicht die Kunst eines Meisters wie Vatel jammervoll zuschanden geworden. Es ist nur recht und billig, daß die französische Presse Herrn Lamorlette, der so für das leib­ liche Wohlergehen des Generals French sorgt, Lorbeerkränze flicht, und daß sie es für wert und wichtig hälten, den Kummer Herrn Lamorlettes zu schildern, der jüngst das Pech hatte, daß ihm ein Eierauflauf verdarb, weil sich ein Gefecht zu sehr in die Länge zog. Und was die Trauer um die verdorbene Eierspeise noch erhöhte, war die bedauerliche Tatsache, daß das Gefecht für die Engländer Unglücks Mch, endete und Herr French neben dem ent­ gangenen Eierauflauf auch noch den Verlust einer Schlacht zu beklagen hatte. Bon» Kellner zum Staatsoberhaupt. Der General Diego Guttierez, der zum Präsiden­ ten von Mexiko erwählt wurde, hat, wie fpäfche Blätter zu melden wissen^ eine nicht eben gewöhnliche Laufbahn hinter sich. Selbst wenn man sich vergegenwärtigt, daß in Mexiko heut­ zutage alles möglich! ist, muß es doch überra­ schen, daß der General von gestern und der Präsident von heute noch! vor 6 Jahren in seiner Geburtsstadt Oviedo in Spanien als ehrsamer Kellner in einem Cafehaus seines bescheidenen Amtes waltete. Tie Verwandten, die den Cafehauskellner über die Achseln an­ sahen, haben, nachdem dieser zum Präsiden-« ten von Mexiko emporgestiegen ist, plötzlich! ihr Herz für den Glückspilz entdeckt und haben sich!, um ihm ihre Liebe zu bezeugen, nach Mexiko begeben. Die guten Leute nähren dabei selbstverständlich! auch die Hoffnung, daß auch für sie etwas von den Ehren und Reichtüstnern, die dem ehemaligen Kellner zuteil ge­ worden sind, abfallen wird. Sllüttwttische Nachricht«. sMiltach, 15. Dezember. (Der König als Pate.) Se. Maj. der König hat bei dem jüngstgeborenen 7. Knaben des Bauern Josef Kauer in Rabenhof bei Wolfersdorf die Patenstelle übernommen. Es wurde Kauer von der Hoskasse das Patengeschenk mit 60 Mark über­ sandt. ────────── Niederbayerische Nachrichten. nett Stolz barem, dem verehrten Chef der teuren Verbündeten jeden Tag ein neues Ge­ richt vorzusetzen. Seinem Spürsinn und sei­ nem Zielbewußtsein ist es denn auch gelungen, dem englischen General dreißig delikate Schüs­ seln zu kredenzen, für die er von dem engli­ schen Feinschmecker 130 Belobungen eingeheimst hat. Was Herr Lamorlette geleistet hat, ist wahrscheinlich keine Kleinigkeit. In Frie­ denszeiten in einer mit allen modernen (Situ richtungen versehenen großstädtischen Küche einen abwechslungsreichen Speisezettel zusam­ menzustellen, ist kein Kunststück; aber auf dem Schlachtfelde erfordert es geradezu Genialität, eine solche Ausgabe zu lösen. Hier wäre selbst vielleicht die Kunst eines Meisters wie Vatel jammervoll zuschanden geworden. Es ist nur recht und billig, daß die französische Presse Herrn Lamorlette, der so für das leib­ liche Wohlergehen des Generals French sorgt, Lorbeerkränze flicht, und daß sie es für wert und wichtig hälten, den Kummer Herrn Lamorlettes zu schildern, der jüngst das Pech hatte, daß ihm ein Eierauflauf verdarb, weil sich ein Gefecht zu sehr in die Länge zog. Und was die Trauer um die verdorbene Eierspeise noch erhöhte, war die bedauerliche Tatsache, daß das Gefecht für die Engländer Unglücks Mch, endete und Herr French neben dem ent­ gangenen Eierauflauf auch noch den Verlust einer Schlacht zu beklagen hatte. Bon» Kellner zum Staatsoberhaupt. Der General Diego Guttierez, der zum Präsiden­ ten von Mexiko erwählt wurde, hat, wie fpäfche Blätter zu melden wissen^ eine nicht eben gewöhnliche Laufbahn hinter sich. Selbst wenn man sich vergegenwärtigt, daß in Mexiko heut­ zutage alles möglich! ist, muß es doch überra­ schen, daß der General von gestern und der Präsident von heute noch! vor 6 Jahren in seiner Geburtsstadt Oviedo in Spanien als ehrsamer Kellner in einem Cafehaus seines bescheidenen Amtes waltete. Tie Verwandten, die den Cafehauskellner über die Achseln an­ sahen, haben, nachdem dieser zum Präsiden-« ten von Mexiko emporgestiegen ist, plötzlich! ihr Herz für den Glückspilz entdeckt und haben sich!, um ihm ihre Liebe zu bezeugen, nach Mexiko begeben. Die guten Leute nähren dabei selbstverständlich! auch die Hoffnung, daß auch für sie etwas von den Ehren und Reichtüstnern, die dem ehemaligen Kellner zuteil ge­ worden sind, abfallen wird. Sllüttwttische Nachricht«. sMiltach, 15. Dezember. (Der König als Pate.) Se. Maj. der König hat bei dem jüngstgeborenen 7. Knaben des Bauern Josef Kauer in Rabenhof bei Wolfersdorf die Patenstelle übernommen. Es wurde Kauer von der Hoskasse das Patengeschenk mit 60 Mark über­ sandt. ────────── La»dkh»t, 15 Dezember. —* Das Eiserne Kreuz wurde ver­ liehen Herrn Offiziersstellvertreter im 1. Bat. 16. Jns.-Regts., Rudolf Niedermayer, Sohn des Herrn Uhrmachermeisters Niedermaher hier, Herrn Rittmeister des Trains, Pros, der K. Realschule hier, Adolf Schäffner, der als Füh­ rer eines Sanitätszuges im Felde ficht, Herrn Rechtsanwalt und Magistratsrat Biersack, Ober­ leutnant des Trains, Führer einer Munitionskolonne. —* Das Eiserne Kreuz erhielt Herr Zolldienstaspirant Unteroffizier Ludwig Riedl int 6. Jnf-piegt., Sohn der Wasiengeschästsinhaberin Frau Riedl hier. —* Das Eiserne Kreuz wurde ver­ liehen dem Gefreiten im 2. Res-Ins.-Regt., 4. Compagnie Herrn Hafner Michael Wiesnet. Für seine Tapferkeit wurde Herr Wiesnet zum Unteroffizier vorgeschlagen. —* Das Eiserne Kreuz erhielt Herr Georg Wimmer, Reisender von hier und Mit­ glied der 3. Kompagnie der Freiw. Feuer­ wehr Landshut, zur Zeit im Bayer. BrigadeErsatz-Bataillon Nr. 2 im Felde. —* Den Heldentod für das Vater­ land gestorben ist der Assistent der K. Staats­ anwaltschaft hier, Herr Joses Lorenz, Unter­ offizier der Reserve int 16. Jnf-Regt. —* Todesfälle. Gestern verstarb hier nach! längerer Krankheit Herr Privatier Alois Remmel int 70. Lebensjahre. Mit "Vater Remmel", der ob seines gesunden Humors, mit dem er selbst die Beschwerden des Alters stets gerne ertragen hat, ist wieder ein Stück Alt­ landshut ins Grab gesunken. Ein Bürger von altem Schrot und Korn, herzensgut und auf­ richtig gegen jedermann war er bei allen, die mit ihm in Berührung kamen, beliebt und ge­ achtet. — Gestern nachmittags starb auch die Gattin des Herrn Hofphotographen Alois Krie­ ger, Frau Babette Krieger, im 63. Lebensjahre. Ter Gatte mit 7 Kindern steht trauernd an der Bahre der geliebten Gattin und Mutter. —* Unser Kriegsberichterstatter Scheuermann geht nach Flandern. Unser Kriegsberichterstatter auf dem westlichen Kriegsschauplätze teilt uns mit, daß er sich mit Genehmigung des Großen Generalstabes nach dem nördlichsten Kriegsschauplatz begeben hat. Das ihm zur Berichterstattung freige­ gebene Gebiet umfaßt die Gegend zwischen Gent, Tixmuiden und der Küste zwischen Zeebrügge und Mddelkerke. Unser Kriegsbericht­ erstatter hofft hier eine Fülle von Eindrücken zu gewinnen, worüber er nach! seiner Mitte Dezember erfolgten Rückkehr ins Große Haupt­ quartier dann berichten wird. —* Vorsicht bei Verlesung von Feldpo st briesen. Das Vorlesen von Feld­ postbriefen in Versammlungen und Vereinsver­ anstaltungen ist eine Art Veröffentlichung der­ selben und es bedarf däher sorgfältigster Prü­ fung, daß darin keine Nachrichten militärti scheu Charakters, deren Geheimhaltung gebo­ ten erscheint, enthalten sind. Insbesondere sind darunter Mitteilungen von Einzelheiten über Kriegsgliederung und Trnppenoerschies düngen zu verstehen. Aber auch das Vorlesen aller Mitteilungen, die geeignet sind, SSeun* ruhigung hervorzurufen, sind zu unterlassen. In zweifelhaften Fällen sind die zur Vorle-, sung bestimmten Feldpostbriefe vorher dem stellvertretenden Generalkommando zur Prü­ fung vorzulegen; denn es machen sich dieje­ nigen Personen strafbar, die in den erwähnten Veranstaltungen oder bei sonstigen Gelegenhei­ ten Feldpostbriefe verlesen, deren Inhalt dazu ungeeignet ist. —* Der jji Id e vite Sonntag hat fei­ nem Namen etwas mehr Ehre gemacht, als seine vochergehenden Kollegen. Immerhin ist der Geschäftsgang nach den übereinstimmenden Berichten vieler hiesiger Geschäftsleute sehr stark unter dem Durchschnitt anderer Jahre zurückgeblieben. Wenn man aber bedenkt, daß Tausende von Weihnachtspaketen schon vor Wo-' chen ins Feld gegangen und dort die Einkäufe aucf bereits gemacht wurden, so darf der ver­ minderte Geschäftsgang an den Haupttagen an- v derer Jahre nicht wundernehmen. Viel wird auch die teils gezwungene, teils freiwillig geübte Sparsamkeit und die Inanspruch­ nahme der einzelnen für Gaben zu kriegs­ wohltätigen Zwecken die Schuld hieran tra­ gen. "In Anbetracht der heurigen Lage bin ich! zufrieden," meinte ein hiesiger Geschäfts­ mann und es wird wohl so zutreffen. Das schönste Weihnachtsgeschenk, das unser Volk er­ halten sann, haben uns heuer bereits unsere tapferen Truppen gegeben, die durch ihren Mut und ihre Ausdauer den Feind bis auf kleine Teile des Reiches von unserem Vaterlande fern gehalten haben. Von diesem Ge­ danken ausgehend, können wir uns nur zu I betn heurigen Weihnachtsfeste beglückwünschen | und jede andere kleinliche Sorge muß vor die| fer gewaltigen Leistung unserer Armeen zurück--, $ treten. Auch die Geschäftswelt ist sicher bereit, 1 im Interesse des Vaterlandes auf einige sonst ! erhoffte Einnahmen zu verzichten, wenn sie I sieht, daß das hierfür benötigte Geld zu vateri ländischen Zwecken notwendiger gebraucht wird. I —* Eine arge Zersplitterung gab es gestern bei der Wahl der Gemeindebevolhmächtigten bei den Stimmzetteln der Liste A. Wahlzetteln 244 geänderte Zettel gegenüber. Es standen bei Liste A 289 unveränderten Einer der Wähler hatte sämtliche Kandidaten I durchstrichen und den Namen eines Moosburi ger Herren an ihre Stelle gesetzt. Ein anderer ( hatte von allen offiziellen Kandidaten nur ? einen stehlen lassen und die übrigen sämtliche ? gestrichen ohne Ersatzangebe. Auch sonst gab I es außer den vom Wahlkomitee vorgesehenen < Häufungen recht zahlreiche und erhebliche Aens derungen, die, wenn sie auch- die Wahl nicht ' beeinflußt haben, doch selbst dem Wahlkomitee i einiges Erstaunen gebracht haben werden. Tie Wahldisziplin wurde also wieder einmal recht stark beiseite gelassen. : —* Weihnachts- und Neujahrsdienst an den Po st sch altern hier. Für den in ibte Weihnachtszeit fallenden Sonntag, l ben 20. Dezember, werden die Schalterdienst­ stunden bei pem Postamte Landshut nebst Zweigdienststelle für den Paketpostdienst auf . 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends festgesetzt. ! —* Der Frauen verein vomRoten Kreuz gibt bekannt, daß er für seine Christbescheerungen für die Verwundeten nicht sam­ meln läßt, sondern die Mittel hiezu aus der Vereinskassa und einer Spende des Zweig­ vereins Landshut-Stadt des Landeshilfs-(Männer-)Vereines vom Roten Kreuz bestritten wer­ den. I Gemcilldeuiahl 1914. ' Gestern fand die Neuwahl der Gemeindebevollmächtigten unter starker Beteiligung im kleinen Rathaussaale statt. | Es waren bei 937 wahlberechtigten Bür< gern 603 an der Wahlurne erschienen, um ihr Wahlrecht auszuüben. Das Wahlgeschäft wurde vormittags 10 Uhr unter dem Vorsitz des Herrn Rechtsrates Ambros eröffnet. Als WahlausschuHmitglieder fungierten die Herren Taxberger, Kaufmann, Eder, Baumei- ────────── Zersplittert waren 31 Stimmen und fielen hiervon je 3 Stimmen auf die Herren Tr. Ehrnthaler, prakt. Arzt, Gürteler, Gerbermei­ ster, Wiendl, Bankprokurist, Gschaider Joh., Schwaiger, Graf Jos., Schwaiger; 2 Stimmen auf Herrn Nikolaus Ertl, Schreiuermeister und je 1 Stimme auf die Herren Ettl Fritz, Bräumeister, Moosburg, Zehrer Andreas, Pri­ vatier, Mayer Karl, Bäckermeister, Fischer Al., Bäckermeister, Reither Joh., Schwaiger, Tresch Jakob, Messerfabrikant, Werner Josef, Bäkkermeister, Rest! Karl, Kaufmann, Neumaher Josef, Brauereibesitzer, Eitele Joh., Bürsten­ warenfabrikant, Meyer Peter, Uhrmacher, Kell­ ner Ludwig, Brauereibesitzer, Mühldorfer Jos., Kaufmann, Bartmann Johann, Bäckermeister. Es waren somit insgesamt 6 280 Stimmen abgegeben worden und zwar auf Liste A 5439 Stimmen und auf Liste B 810 Stimmen Es erhalten somit die Liste A 11 Sitze und die Liste B 1 Sitz. Von Liste A sind daher die ersten 11 Herren gewählt, während von Liste B Herr Cafetier Fellerer als meistgewählter Kandidat in Betracht kommt. ster, Priller, städt. Sparkassenbuchtzalter, Knott Privatier, Niederhammer, Vorarbeiter und Amann, Maurer. , ■ Besonders stark war der Andrang zur Wahlurne in der letzten halben Stunde vor 2 Whr, um welche Zeit die Wahl geschlossen! wurde. Es wurden abgegeben für Liste A (bür­ gerliche Parteien) 533 Wahlzettel, für Liste B (Sozialdemokraten) 67 Wühlzettel. (Bei einem war der Zettel für die heute stattfindende Er­ satzmännerwahl beigelegt, doch wurde der eigentliche Wählzettel nachträglich als gültig erklärt.) 3 Wähler hatten nur Wahlzettel der Liste A für die Ersatzmännerwahl abgegeben. Diese Zettel wurden als ungültig erklärt. Unvera ndert abgegeben wurden für die Liste A nur 289 Zettel (die übrigen 244 wiesen zum Teil sehr durchgreifende Verände­ rungen auf, sodaß sich eine stattliche Reihe von Sonderkandidaten ergab), dagegen fäntfc loche 67 Stimmzettel der Liste B. Gültige Stimmen wurden abgegeben: für Liste A: Haberstroh Wilh., Maschinensabrikant 535 Wagner Josef, Baumeister 528 Wittmann Karl, Brauereibesitzer 510 Wiesbeck August, Privatier 507 Grassinger Barth., Mühlbesitzer 494 Ettenkofer Hans, Zimmermeister 489 Hintermaier Max, Apotheker 467 Bücherl Josef Bäckermeister 445 Straßer Michael, Schwaiger 382 Ritter Josef, Kaufmann 379 Spachtholz Joh., appr. Bader 356 Orelli Leopold, Photograph, 347 für Liste B: Josef Fellerer, Cafetier 204 Urban Holl, Gastwirt 202 Andreas Niederhammer, Vorarbeiter 202 I Xaver Wagner, Bäckermeister 202 ────────── Literarisches. Acht Kunstlersteinzeichnungcn "Aus eisern ner Zeit" in Größe von 30 zu 41 Zentimtr. j zum Preise von je Mt. 2,50 sind anfangs j Dezember bei,Franz Schneider, Verlag, Berlin- > Schöneberg, erschienen. Es handelt sich da- | bei nicht |Um eigentliche Kriegsbilder, sondern j um den künstlerischen Versuch, vor allem die 1 seelischen und sittlichen Kräfte unseres Vol­ kes in dieser großen Zeit bildlich, zum Aus­ druck zu bringen. An diesem Werk sind be­ teiligt die Künstler C. A. Brendel, Hans Hartig, Paul Plontke, Oskar Popp; der stoffliche Gehalt beschäftigt sich mit: Es braust ein Ruf wie Tonnerhall; Stilles Heldentum; Auf Vor­ posten an der Maas; Gebet vor der Schlacht; Der Ostpreußen Dank an ihren Befteier; Vor Antwerpen 1914; "Tie Emden!"; Weihnach­ ten in Feindesland. Bestellungen, die vor Weihnachten auch noch Verbilligungen genie­ ßen, nehmen alle Buch- und Kunsthandlungen schon jetzt entgegen. Wir kommen auf diese zeitgemäßen, farbigen Künstlersteinzeichuungen noch zurück. Taschenbuch 6er Krankenpflege, heraus­ gegeben von Dr. Julius Feßler. Professor an der Universität München, mit Vorwort von Geheimrat Dr. v. Angerer. Vierte, durchgesehene und vermehrte Auflage, 460 Seiten mit 163 Abbildungen, gut geb. 4.50 Mark. — Verlag der Aerztlichen Rundschau Otto Gmelin, München NO., Wurzerstraße 1 b. Das Taschenbuch der Krankenpflege von Professor Dr. Julius Feßler zeichnet sich durch eine klare, leichtverständliche Sprache und durch große Reich­ haltigkeit des Inhalts aus. Zahlreiche Abbildungen erleichtern das Verständnis. Nicht nur die Kranken­ pfleger von Beruf, sondern alle, denen die Pflege eines lieben Kranken in eigener Familie obliegt, werden das Buch als eine Fundgrube von praktischen Ratschlägen und willkommenen Anregungen schätzen lernen. Die Ausgabe der vierten Auflage, die durch den Ausbruch des Völkerkrieges notwendig geworden ist, spricht deutlich genug für den praktischen Wert des Buches im Ernstfall. Mögen unsere tapferen verwundeten und kranken Soldaten Linderung und Hilfe durch richtig ausgeübte Krankenpflege erhalten! Das sehr gut und gefällig ausgestattete Buch eignet sich auch vorzüglich zu einem segensreichen Weih­ nachtsgeschenk. ────────── v. rt>. Goltz' Abschied von Belgien. Berlin, 14. Dez. In einem Abschieds­ befehl des Generalfeldmarschalls von der Goltz bei seinem Scheiden aus Belgien wird hervor­ gehoben, "daß es gelungen ist, in einem frem­ den, von uns besetzten Lande, selbst in den er­ regtesten Tagen, Ruhe und Ordnung ohne Blutvergießen aufrecht zu erhalten." Feindliche Flieger über Freiburg. Frankfurt, 15. Dez. Der Frf. Ztg. wird aus Freiburg i. B. gemeldet: Feind­ liche Flieger warfen gestern nachmittags zwi­ schen halb 3 und 3 Uhr über der Stadt Bom­ ben ab. Eine Bombe schlug in das Haus Unterlinden Nr. 7 ein und richtete ziemlichen Schaden an. Ein auf dem Dache stehendes Fräulein wurde erheblich am Oberschenkel verletzt. Zwei weitere Bomben schlugen im Zolombipark, wo sich viele Spaziergänger auf­ hielten ein. 2 Mädchen erlitten Verletzungen durch Bombensplitter. Einige weitere Per­ sonen sollen puf dem Rotteckplatz verletzt wor­ den sein. (Z.) Eine Rsesenliebesgabe. Konstantinopel, 14. Dezember. "Terdschumani Hakikat" zufolge bereitet das osmanische Landesverteidigungskomitee die Sendung von zwei Millionen Paketen Tabak an die österreichisch-ungarische und an die deutsche Ar­ mee vor. Auf den Paketen werden die öster­ reichische, die ungarische, die deutsche und die osmanische Fahne einander kreuzend darge­ stellt fein.