Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1916-09-14. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 69. Jahrgang Nr. 250, 1916-09-14. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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Die Schlacht nördlich der Somme ist von neuem entbrannt. — Ein russischer Mafsenangriff in den Karpathen abgeschlageu. — Die Bewegungen in der Dobrudscha vollziehen sich planmötzig. — Rumänische Grenettateu in der Dobrudscha. — Ein griechisches Armeekorps -unter Deutschem Schutz. ────────── Im Westen ist die Mutige Schlacht nörd­ lich der Somme neuerdings entbrannt. Zwi­ schen Combles und der Somime entspann sich ein Hartes Ringen bei dem die Franzosen in das Dorf Bouchavesnes -einzudringen ver­ mochten. An der Maasfront scheiterten fran­ zösische Angriffe. Im Osten setzten "die Russen auf einer rund 50 Kilometer langen Front von Smotrec bis zur Bistritz zu einem Massenstotze an, wurden .aber blutig abgeschlageu durch die Truppen des Generals von Conta. In Siebenbürgen dürfte nun der Kampf | bald beginnen. Unser gestriger Heeresbericht | meldet, datz unsere Truppen mit ben'lRu'nÜnen I bei Hermannstadt und.Hötzing in Gefechtsfüht- | lung stehen. Die Rumänen haben "seit ernt- | ger Zeit, wohl infolge des deutsch-bulgarisch- 1 türkischen Vormarsches in der Dobrudschja ihr | Vordringen in Siebenbürgen nicht nur einge­ stellt, sondern ihre Truppen sogar auf die GebirgsWmme zurückgezogen. In der Dobrudscha geht unser Vormarsch planmätzig weiter. Die Rumänen verüben aus ihrem Rückmärsche die schaudervollsten Mordund 'Greueltaten an der Zivilbevölkerung des Landes. ' - 7 1 Deutsche Flieger begannen den Kampf ge­ gen die russische Flotte, die in dem rumäni­ schen Hafen Constantza versammelt ist und dem 'Feinde großen Schaden zugefügt. Eben­ so griffen unsere Seejflugzeuge russische Kriegs­ schiffe 'im Rigaischen Meerbusen mit dem "Er­ folge an, datz ein russischer Zerstörer fn Grund gebohrt und mehrere andere Kriegs­ schiffe beschädigt wurden. An der italienischen Front gab es nur Artilleriefeuer. , Oesterv.-ungar. Flugzeuggeschwaber bom­ bardierten neuerdings Venedig und Chioggia mit starkem Erfolg. Aus 'Griechenland liegen noch keine Nachfrichten vor, welche die Weiterentwicklung der Regierungskrise dort erkennen 'ließen. Das griechische 4. Armeekorps, das durch! Vormarsch der Bulgaren im Strumatale ab­ geschnitten wurde und im Rücken der Bul­ garen stand, hat sich jetzt unter deutschen Schutz begeben und wird voraussichtlichj in deutsche Garnisonen Überführt vnd dort ver­ pflegt werden, bis !es wieder in die Heimat zurückkehren 'kann. ; t > , - w Die Türken haben russische Angriffe an j der 'Kaukasusfront abgewiesen. Der 'Suezkanal soll für deutsche und österreichisch-ungav. Handelschiifse uns die Dauer von '10 Jahren gesperrt werden. So möchte es 'England haben und die Direktion der Ka­ nalgesellschaft soll anscheinend zu diefemSchxitt gezwungen werden. Verträge haben den Eng­ ländern ja koch nie etwas gegolten und so wollen sie auch kaltblütig den von allen euro­ päischen Großmächten unterzeichneten Vertrag zerreißen, der die Freiheit des Suezffanals für oXk Nati"."e" in-Krieg und Frieden ge­ währleistet. Die HeeresSeriltzte. Ser ititfUe Bericht. WTB. Berlin, 13.September. Mittags. (Großes Hauptquartter.) Westlicher Kriegsschauplatz. Fronst des Generalfcldmarschall Kronprinz Rupprecht pon Bayer«. Von neuem ist die Schlacht nördliche der Somme enkbrannt. Unsere Truppen stehen zwischen Combles und der Sornnte in schwe! rem hartem Ringen; die Franzosen sind in I Bouchavesnes eingedrungen. Die ArtillerieI kämpfe nehmen aus beiden Seiten des Flusses I mit .großer Heftigkeit ihren Fortgang. Fronst des deutschen Krouprjn-en. Rechts der Maas sind französische An- , griffe im Dhiaumont-Abschnitt und an der ! Souvilleschlucht gescheitert. Oestticher Kriegsschanlplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert. Kleinere russische Vorstöße wurden nörd­ lich Dwentern und bei Garbunowka (nordiwtestlich von Dünaburg) abgewiesen. ' Front des Gensrals der Kavallerie Erz­ herzog Karl. In den Karpathen setzten die Russen aus' der Front von Smottec (südöstlich von Zabie) bis zur goldenen Bistric zu einem einheitlichen Massenstoh an. Sie wurden überall unter größten Bojrlusten von unseren tapferen, un­ ter dem Befehl des Generals von Conta stehen­ den Truppen abgeschlagen. . , ────────── Die Heeresberichte, Der deutsche Bericht. Die Türken haben russische Angriffe an j der 'Kaukasusfront abgewiesen. Der 'Suezkanal soll für deutsche und österreichisch-ungav. Handelschiifse uns die Dauer von '10 Jahren gesperrt werden. So möchte es 'England haben und die Direktion der Ka­ nalgesellschaft soll anscheinend zu diefemSchxitt gezwungen werden. Verträge haben den Eng­ ländern ja koch nie etwas gegolten und so wollen sie auch kaltblütig den von allen euro­ päischen Großmächten unterzeichneten Vertrag zerreißen, der die Freiheit des Suezffanals für oXk Nati"."e" in-Krieg und Frieden ge­ währleistet. Die HeeresSeriltzte. Ser ititfUe Bericht. WTB. Berlin, 13.September. Mittags. (Großes Hauptquartter.) Westlicher Kriegsschauplatz. Fronst des Generalfcldmarschall Kronprinz Rupprecht pon Bayer«. Von neuem ist die Schlacht nördliche der Somme enkbrannt. Unsere Truppen stehen zwischen Combles und der Sornnte in schwe! rem hartem Ringen; die Franzosen sind in I Bouchavesnes eingedrungen. Die ArtillerieI kämpfe nehmen aus beiden Seiten des Flusses I mit .großer Heftigkeit ihren Fortgang. Fronst des deutschen Krouprjn-en. Rechts der Maas sind französische An- , griffe im Dhiaumont-Abschnitt und an der ! Souvilleschlucht gescheitert. Oestticher Kriegsschanlplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Die Lage ist unverändert. Kleinere russische Vorstöße wurden nörd­ lich Dwentern und bei Garbunowka (nordiwtestlich von Dünaburg) abgewiesen. ' Front des Gensrals der Kavallerie Erz­ herzog Karl. In den Karpathen setzten die Russen aus' der Front von Smottec (südöstlich von Zabie) bis zur goldenen Bistric zu einem einheitlichen Massenstoh an. Sie wurden überall unter größten Bojrlusten von unseren tapferen, un­ ter dem Befehl des Generals von Conta stehen­ den Truppen abgeschlagen. . , In Siebenbürgen sind deutsche Truppen im Abschnitt von Hermannstadt (Nagy szelen) und südöstlich von Hötzing (Hatszek) mitten Rumänen in Gesechtsflihlnng. BakkankriegSscha «platz. Die Bewegungen in der Dobrudscha voll­ ziehen sich planmäßig. An der mazedonischen Front keine Ereig­ nisse von besonderer Bedeutung. Ter 1. Generalquartiermeister: ,■ Ludendorff. s Irr österr.-W. Bericht. WTB. Wien, 13. September. — . ( Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. Die Lage ist unverändert. , H ceresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Der von den Russen gegen unsere Karpathenfrout zwischen dem Smotres (südwest­ lich Zabie) und der goldenen Bistritz gMhrte einheitliche Massenangriff scheiterte an "dem tapferen Widerstand der Verteidiger unter fite den Feind überaus schweren Verlusten. In Ostgalizien keine Ereignisse. Heeressront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayer«. Außer mäßigem Artillerie- und Minenwerferseuer nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. An.der .Jsonzosrjont...hält das feindliche Artilleriefeuer an. Zwischen Etsch- und Astachtal ist ziemliche Ruhe eingetreten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. > An der Vojusa zeitweise lebhaftes Ge­ plänkel. ^ j Der stellvertt elende Chef des Generalstabes« v. Hoefer, Feldmarschallentnanr. Ereignisse zirr.Sec. In der Nacht vom 12. zum 13. September! hat ein Seeflugzeuggeschwader Bahahosanlagen und militärische Objekte von Cervignano mit zahlreichen Bomben belegt. Zwei größere Brände, eine heftige Explosion in einem Ob­ jekte und mehrere Volltreffer an der Bahnhofsanlage wurden erzielt. — Ein anderes Seeflugzeuggeschwader hat in der gleichen Nacht den Kriegshafen Venedig angegriffen!. ────────── Es wurden Volltreffer schwerster Bomben im Arsenal, in 'den Docks, bei den Gasometern, im Fort Albevone und den WerstjanlLgen von Ehioggia beobachtet, in Ehioggia auch mehrere Brände. Beide 'Seeflugzeuggeschwader find trotz heftigster Beschießung unversehrt zurückge­ kehrt. Flottenkommando. Zer MpiW Bericht. Der Bericht der bulgarischen Heereslei­ tung vom 9. und 10. September, der jetzt verspätet eingetroffen, bringt die Vormärsche von Silistria, die feststellen, daß die Rumä­ nen den Brückenkopf und anscheinend auch die Stadt Silistria ohne Kamps geräumt und bei ihrem fluchtartigen Rückzüge sogar Artillerie zurückließen. Sofia, 11. Sept. < Verspätet eingetrof­ fen.) Bericht des Generalstabs: An der rumä­ nischen Front längs der Donau Geschützfeuer bei Tekija, Widdin, Lom Palanka, Orenowo und Sistow. 'Die Offensive in der Dobrudscha geht weiter. Am '10. September zogen Unsere Truppen in Silistria ein, dessen Bevölkerung ihnen einen triumphKhnlichen Empfang berei­ tete. Die dreifarbige bulgarische Fahne weht jetzt auf dem Fort Arabtabis. Wir fanden in dem festen Platze 10 Festungsgeschütze und eine große Menge Kriegsmaterial vor. Die feindlichen Truppen zogen sich, von unserer Kavallerie verfolgt, aikf den beiden Donau­ ufern nordostwärts und ostwärts zurück. Der Rückzug der Rumänen, Russen und Serben, besonders der ersteren, geht unter den schreck­ lichsten Grausamkeiten gegen die wehrlose Be­ völkerung vor sich. Ein Armeeführer berich­ tet unterm 10. September :VoW ersten Tage nach der Ueberfchreitung der Grenze an stellte ich Ane Reihe schändlichjer Unmenschlichkeiten der rumänischen Armee fest, die sich mehr und mehr als Taten einer unglaublichen Vertiertheit herausstellen. So entführten die rumänischen Behörden einige Tage vor der Kriegsersklärung der Bevölkerung alles Vieh, ohne förmliche Requisition. Auf dem Rück­ züge bildete der Feind besonders Mlitärische Abteilungen zur Riederbrennung der bulgari­ schen Dörfer!. Die Dörfer Ciskioej, Aitomrovo, Sretarna, Dschumeja Mahale, Tatar Atmädje und andere in der Umgegend von Tuträöan und Silistria brennen noch. Eine'bei Samsanlar geschlagene Abteilung, welche fluchtartig auf Silistria zurückging, schickte am 7. Sept. abends eine ganze Kompagnie mit 2 Offizieren in das Dorf Srebarna, welche dort die ganze männliche Bevölkerung festnehmen und in der Nacht umbringen ließ. Der Platz und hie Straßen des Dorfes liegen voll von Leichen von unschuldigen, auf das Unmenschlichste ver­ unstalteten Opfern. Eine Anzahl Kinderpesselben Dorfes wurde in den Häusern erngefchlossen und verbrannt, die übrigen Kinder und Frauen nach Silistria geschleppt. ülm 8. September morgens wurden die Männer Z ────────── Der bulgarische Bericht. Es wurden Volltreffer schwerster Bomben im Arsenal, in 'den Docks, bei den Gasometern, im Fort Albevone und den WerstjanlLgen von Ehioggia beobachtet, in Ehioggia auch mehrere Brände. Beide 'Seeflugzeuggeschwader find trotz heftigster Beschießung unversehrt zurückge­ kehrt. Flottenkommando. Zer MpiW Bericht. Der Bericht der bulgarischen Heereslei­ tung vom 9. und 10. September, der jetzt verspätet eingetroffen, bringt die Vormärsche von Silistria, die feststellen, daß die Rumä­ nen den Brückenkopf und anscheinend auch die Stadt Silistria ohne Kamps geräumt und bei ihrem fluchtartigen Rückzüge sogar Artillerie zurückließen. Sofia, 11. Sept. < Verspätet eingetrof­ fen.) Bericht des Generalstabs: An der rumä­ nischen Front längs der Donau Geschützfeuer bei Tekija, Widdin, Lom Palanka, Orenowo und Sistow. 'Die Offensive in der Dobrudscha geht weiter. Am '10. September zogen Unsere Truppen in Silistria ein, dessen Bevölkerung ihnen einen triumphKhnlichen Empfang berei­ tete. Die dreifarbige bulgarische Fahne weht jetzt auf dem Fort Arabtabis. Wir fanden in dem festen Platze 10 Festungsgeschütze und eine große Menge Kriegsmaterial vor. Die feindlichen Truppen zogen sich, von unserer Kavallerie verfolgt, aikf den beiden Donau­ ufern nordostwärts und ostwärts zurück. Der Rückzug der Rumänen, Russen und Serben, besonders der ersteren, geht unter den schreck­ lichsten Grausamkeiten gegen die wehrlose Be­ völkerung vor sich. Ein Armeeführer berich­ tet unterm 10. September :VoW ersten Tage nach der Ueberfchreitung der Grenze an stellte ich Ane Reihe schändlichjer Unmenschlichkeiten der rumänischen Armee fest, die sich mehr und mehr als Taten einer unglaublichen Vertiertheit herausstellen. So entführten die rumänischen Behörden einige Tage vor der Kriegsersklärung der Bevölkerung alles Vieh, ohne förmliche Requisition. Auf dem Rück­ züge bildete der Feind besonders Mlitärische Abteilungen zur Riederbrennung der bulgari­ schen Dörfer!. Die Dörfer Ciskioej, Aitomrovo, Sretarna, Dschumeja Mahale, Tatar Atmädje und andere in der Umgegend von Tuträöan und Silistria brennen noch. Eine'bei Samsanlar geschlagene Abteilung, welche fluchtartig auf Silistria zurückging, schickte am 7. Sept. abends eine ganze Kompagnie mit 2 Offizieren in das Dorf Srebarna, welche dort die ganze männliche Bevölkerung festnehmen und in der Nacht umbringen ließ. Der Platz und hie Straßen des Dorfes liegen voll von Leichen von unschuldigen, auf das Unmenschlichste ver­ unstalteten Opfern. Eine Anzahl Kinderpesselben Dorfes wurde in den Häusern erngefchlossen und verbrannt, die übrigen Kinder und Frauen nach Silistria geschleppt. ülm 8. September morgens wurden die Männer Z aus dem Dorfe Alifak an das Donauufer' ge­ führt, umbarmherzig niedergemacht und die Leichen int den Fluß geworfen. Alle Einwoh­ ner der Dörfer Kalipetrowo, Aitomir, Karaontur und Babuk wurden ausnahmslos auf das jenseitige Donauufer abgeführt, wo sie nach Aussägen der Bevölkerung diesseits der Stadt Kalarasch nahe dem Fluhufer festgehalten wer­ den, um Wen feigen Feind gegen das bulgari­ sche Feueir zu decken. Mazedonische Front: Am 10. (September südlich des Ostrovo-Sees Jnfantericegefecht gegen ein am Tage zuvor geschlagemes Zuavenregiment. In der Gegend von Mogbenika und im Bardartal von beiden Seiten G«eschützseuer. Im Struma-Tale ver­ suchten feindliche Abteilungen 'den Fluß bei den Dörfern Newolen und Kardikioe zu über­ schreiten. Aber durch unsere Truppen ange­ griffen, wurden sie unter schweren Verlu­ sten zurück geworfen . An der Strumamündung versuchten mehrere englische Kompagnien von Artillerie auf dem rechten Flußufer und Ge­ schützen von Kriegsschiffen unterstützt, gegen Osten vorzugehen, wurden aber vom Heuer unserer Trruppen empfangen, angegriffen und in die Ausgangsstellung zurückgeworfen. 2 feindliche Bataillone, die sich anschickten, die­ sen VorstoK zu unterstützen, wurden durch un­ ser Geschützsener zerstreut. Die feindliche Flotte 'kreurzt gewohnterweise längs der Küste des Aegäiscchen Meeres vor Kavalla, Eleuthera und im Oafanogolf. gez. Minister Radoslawow. | i ' i I« türkische Bericht. Konstantinopel, 12. Sevt. Das tür­ kische Hauptquartier teilt mit: An der Front von Fellahie warfen wir am 11. ds. Bomben auf ein feindliches Lager und Viesen Brände hervor. Kauklasusfront: Auf dem 'rechten Flügel schlingen wir einen Angriff des Fein­ des ab. IM Abschnitt von Oghnot wurden zwei ferndliäche Angriffe am .10. ds. und in der Nacht Vorheer, die durch Attillerieseuer vor­ bereitet waroen, durch unsere Gegenangriffe zurückgewiesem. 1 Die feindlichen Truppen, die sich in vermiedenen Gruppen unseren Stellun­ gen zu nähern versuchten, wurden durch un­ ser Geschützfieuer zerstreut und erlitten außer­ ordentliche Werluste. Unter der Beute, die wir dem Feinde in dem Gefecht iw Abschnitt von Kighi am 19. September abnahmen, befand sich eine Menge Munition und Werkzeuge, deren Anzalhl noch nicht festgestellt ist: die Zahl der gegangenen Offiziere und Soldaten nimmt zu. Muf dem linken Ufer fielenSchavmützel zu umseren Gunsten ans; wir machten Gefangene mnd erbeuteten Waffen und Aus­ rüstungsstücke. — An den anderen Fronten sein Geschehmis von Bedeutung. Rach erUänzenden Nachrichten schlugen un­ sere Truppem an der galizischen Front am 7. September Lurch Gegenangriffe mit dem! Bajonett bis > 'zum Abend alle Angriffe'starker russischer Trrnppen ab. Die Verluste des Fein­ ────────── Der türkische Bericht. aus dem Dorfe Alifak an das Donauufer' ge­ führt, umbarmherzig niedergemacht und die Leichen int den Fluß geworfen. Alle Einwoh­ ner der Dörfer Kalipetrowo, Aitomir, Karaontur und Babuk wurden ausnahmslos auf das jenseitige Donauufer abgeführt, wo sie nach Aussägen der Bevölkerung diesseits der Stadt Kalarasch nahe dem Fluhufer festgehalten wer­ den, um Wen feigen Feind gegen das bulgari­ sche Feueir zu decken. Mazedonische Front: Am 10. (September südlich des Ostrovo-Sees Jnfantericegefecht gegen ein am Tage zuvor geschlagemes Zuavenregiment. In der Gegend von Mogbenika und im Bardartal von beiden Seiten G«eschützseuer. Im Struma-Tale ver­ suchten feindliche Abteilungen 'den Fluß bei den Dörfern Newolen und Kardikioe zu über­ schreiten. Aber durch unsere Truppen ange­ griffen, wurden sie unter schweren Verlu­ sten zurück geworfen . An der Strumamündung versuchten mehrere englische Kompagnien von Artillerie auf dem rechten Flußufer und Ge­ schützen von Kriegsschiffen unterstützt, gegen Osten vorzugehen, wurden aber vom Heuer unserer Trruppen empfangen, angegriffen und in die Ausgangsstellung zurückgeworfen. 2 feindliche Bataillone, die sich anschickten, die­ sen VorstoK zu unterstützen, wurden durch un­ ser Geschützsener zerstreut. Die feindliche Flotte 'kreurzt gewohnterweise längs der Küste des Aegäiscchen Meeres vor Kavalla, Eleuthera und im Oafanogolf. gez. Minister Radoslawow. | i ' i I« türkische Bericht. Konstantinopel, 12. Sevt. Das tür­ kische Hauptquartier teilt mit: An der Front von Fellahie warfen wir am 11. ds. Bomben auf ein feindliches Lager und Viesen Brände hervor. Kauklasusfront: Auf dem 'rechten Flügel schlingen wir einen Angriff des Fein­ des ab. IM Abschnitt von Oghnot wurden zwei ferndliäche Angriffe am .10. ds. und in der Nacht Vorheer, die durch Attillerieseuer vor­ bereitet waroen, durch unsere Gegenangriffe zurückgewiesem. 1 Die feindlichen Truppen, die sich in vermiedenen Gruppen unseren Stellun­ gen zu nähern versuchten, wurden durch un­ ser Geschützfieuer zerstreut und erlitten außer­ ordentliche Werluste. Unter der Beute, die wir dem Feinde in dem Gefecht iw Abschnitt von Kighi am 19. September abnahmen, befand sich eine Menge Munition und Werkzeuge, deren Anzalhl noch nicht festgestellt ist: die Zahl der gegangenen Offiziere und Soldaten nimmt zu. Muf dem linken Ufer fielenSchavmützel zu umseren Gunsten ans; wir machten Gefangene mnd erbeuteten Waffen und Aus­ rüstungsstücke. — An den anderen Fronten sein Geschehmis von Bedeutung. Rach erUänzenden Nachrichten schlugen un­ sere Truppem an der galizischen Front am 7. September Lurch Gegenangriffe mit dem! Bajonett bis > 'zum Abend alle Angriffe'starker russischer Trrnppen ab. Die Verluste des Fein­ des werden auf 8000 Mann geschätzt. Bei den Zusammenstößen im Nahkampfe wurden drei Offiziere und über 300 Mann gefangen genommen und ein Maschinengewehr dem Feinde abgenommen. Der Vizegeneralissimus. ────────── Märten diese zwei Parlamentsmitglieder, daß die Erwähnung einer Tatsache die Situation vollkommen kläre: Nach der Einnahmie von Tsingtau wurden 170 000 Personen durch Or­ den ausgezeichnet, die Zahl der Teilnehmer: an dieser Kampagne betrug aber rin Ganzen nur — 60 000! ! ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. ────────── Gegen Rußland. Segen Rußland. Ter russische Land stur,« einberufen. Kopenhagen, 12. Sept. Die Prawitelstwennyj Westnik vom 7. Sept. veröffentlicht einen Zarenukäs über die Einberufung sämt­ licher Landsturmmänner des zweiten und drit­ ten Grades der' Jahrgänge 1915 bis 1903 sowie der Jahrgänge 1902 bis 1899 und des Marinelandsturmes. > Der erste Tag 'der Mobili­ sation ist der 7. September. Die PetersburgerZeitungen erinnern daran, daß die Ein­ berufung der Landsturmmänner zweiten Gra­ des schon vor etwa zwei Monaten ausgsschrieben, aber zweimal aus Ernterücksichten hinausgeschoben worden sei. Tas isolierte Peteirsburg. Nach einer der 'Voss. Ztg. aus Stockholm zugegangenen Meldung ' bringt Das russische Polizeidepartement zur allgemeinen 'Kenntnis, daß das Betreten der Residenzstadt Petersburg von Nun Lb Nur nach vorher .erfolgter Er­ laubnis von Fall zu Fall gestattet ist. Die nach Petersburg Reisenden haben sich vor der Abfährt an die örtlichen Gouverneure zu wenden, die dann 'ihrerseits bei den Peters­ burger 'Zivilbehöstden anfragen, deren Ent­ scheid endgültig ist. Den in Petersburg nicht ständig Wohnhaften ist der Aufenthalt, falls dieser überhaupt gewährt wird, nur für die Höchstdauer von vier Wochen gestattet. Puchanau ttlttfo Stürmet. Zürich, 13. Sept. Nach einer Meldung des Bund dauere die Spannung zwischen dem Petersburger englischen Botschafter Sir Ge­ orge Buchanan und dem russischen Mini­ sterpräsidenten Stürmer noch intimer fort. Die beiden Staatsmänner verhandelm noch heute rklemals Direkt, sdudern nur durch Mittels­ personen. ────────── Gegen Rumänien. Segen Min. Ruhe an der Sieorttbupgischen Front. Berlin, 13. Sept. Der Kriegskorrespon­ dent der "Vossischen Zeitung" meldet aus dem k. u. k. Kriegspressequartier vo»m 12. Sept: Nachdem die Rumänen in den Letzten Tagen der vergapgenen Woche an einzelnen Front­ abschnitten einen etwas stärkerem Druck ver­ sucht hatten, ist es nun an der Siebenbürgischen Front wieder ruhig geworden. Der Gegner organisiert noch immer seinen Nach­ schubdienst int Gebirge und er scheint sijchi im übrigen aus^das Abtasten der k. und k. Stel­ lungen durch Vorhuten zu beschränken. Nach! wie vor ist es nirgends zu größeren Aktionen gekommen. Auch i'trt Raume von Orsowa, wo die Rumänen nach der Befestigung des Bomgled und einiger anderer im Cerna-Gebiet S emporsteigender Höhen einen Stoß nach Nor­ den versuchten, ist nach dessen Abweisung die Gefechtstätigkeit abgeflaut. Auch die Russen rafften sich gestern, vom Gebiet nördlich des Capul mid 'des unteren Stochod abgesehen, nicht zu Astgriffen auf. Nur die Front bet Armee Böhm-Erjmolli steht seit einigen Tagen unter lebhaftem Geschützfeuer. Daher ist, es nicht ausgeschlossen, daß dort neue Vorstöße zu erwarten find. 18-) r Aus Herwanhrstadt. Der Direktor der Hermanustädtischen Bo­ denkreditanstalt Dr>. von Sttausenburg war ant 10. Sept. in Hermannstadt uto Geschäfts­ bücher und Effekten der Bank in Sicherheit zu bringen. Ueber seinen Aufenthalt > teilt et mit, er habe sich mit eigenen Augen davon überzeugen können, daß die Stadt nur wenig gelitten habe. Mehrere Häuser feien wohl beschädigt, darunter einige schwer. Das Elekttizitätswerk funktioniere tadellos. Dagegen haben die Rumänen die Wasserleitung zerstört, so daß sich die Bevölkerung mit Wasser aus dem nahen Bache versehen muß. Der feste Platz Bukarest. Lugano, 13. Sept. Nach Pressemeldun­ gen aus Mailand, wurden alle Ausländer und Nichtnaturalisierten aus Bukarest entfernt, da diese Stadt zum befestigten Platz erklärt wurde. (Z.) Pogrome in vär Moldau. Stockholm, 13. Sept. In der Mehr­ zahl der rumänischen Städte der Moldau in­ szenierten rumänische Nationalistenkreise Po­ grome. Da die jüdischen Männer sofort am ersten Kriegstage zu den Fahnen berufen wa­ ren, zog der Mob in Jassy und Botosani von Haus zu Haus und plünderte radikal alle Familien aus, die ihrer männlichen Beschützer beraubt waren. In.Botosani beteiligten sich am'Raube auch die Gendarmen. Wends tour* de auch der Versuch gemacht, die Häuser in Brand zu stecken. Nirgends wurde, der Pöbel zurückgehalten. In 'Jassy, wo sehr reiche Ju­ den wohnen, wurden die Frauen von 20 be­ kannten jüdischen Kaufleuten, deren Männer' im Felde stehen, als Geiseln mitgenom'meni Zwei schöne Synagogen wurden von der Menge mit Steinwürfen demoliert. Der Oberrabiner wurde gezwungen, tn lächerlichem 'Auszüge, allgemein verhöhnt, durch die Stadt zu ziehest. In Galatz, Braila und .Ismails, wo sich die russischen Soldaten beteiligten, nahmen die Pogrome einen blutigen Charakter an. Hier leitete das Militär die Pogrome. Soldaten draygen in die Häuser ein, rissen Frauen und Greise heraus, beschuldigten sie der Deutsch­ freundlichkeit und Spionage und erschossen sie standrechtlich,. Die auch! zahlenmäßig geringe jüdische Bevölkerung oon 'Kräjowa ist durch die Pöbelexzesse dezimiert. £8-) ────────── hatte, saß auch heute auf dem 'Bock. Aber er sah ein wenig freundlicher auS. / Lothar stand hochaufgerichtet im Wagen und winkte zurück. Und seine Augen um­ faßten noch einmal die schlanke holdselige Mädchengestalt mit dem goldig flimmernden Köpfchen. Sie stand oberhalb der andern auf der Freitreppe und winkte ihm mit ihrem Tuch­ lern zu. : _ ; Auch die Stiftsfräuleins und Tante Jett­ chen winkten aus Leibeskräften. Aber Lo­ thar fahl nur Anne-Rose. Und es riß ihm seltsam am Herzen, als sie endlich seinen Blikken entschwand. Da erst warf er sich in die Wagenkissew und sein Gesicht bekam wieder einen harken, fast düsteren Ausdruck. Am Pförtnerhäuschen mußte er warten, bis das Tor geöffnet wurk>e. Tie Frau des Torwärters stand wieder knixend auf der Schwelle. Auch aus ihrem ernsten Gesicht lag der blasse Hauch eines Lächelns. 12 nb als sie in das harte, schmertzverzogene Antlitz Lo­ thars blickte, dachte sie: "Ms der junge Herr ankam, sah er fro­ her aus. Es ist ihm doch wohl arg, daß er garnichts geerbt hat." (Fortsetzung tzolgt-j kleinen Schrei ausstieß. 'Sie hatte Lothar und Anne--Rose zuerst entdeckt. Und ittun flatterten die beiden drolligen Weiblein Lothar entgegen und geleiteten ihn zum Wagen. Nur wenige Worte 'tonnte er noch mit allen wechseln und die Hände schütteln. Tante Jettchen kriegte ihn dann ohne Umstände um den HcUs und gab ihm einen herzlichen Kuß!. Die Stiffksisräuleins jauchzten bei diesem An­ blick schämiig, hätten Tante Jettchen herzlich! gern nachgieeifert, wagten es aber nicht. Dafür küßte ihnen Lothar galant die Hän­ de und neckte sich 'noch ein wenig mit ihnen. Annp-Rose konnte gar nicht mehr an ihn herankommen, alle drängten sich um den Wa­ genschlag und für alle mußte er noch ein gutes Work haben. , Aber zuletzt, ehe der Wagen abfuhr, rich­ tete er sich noch einmal hoch! auf und über alle Köpfe hinweg traf sein Blick in selt­ samem Glanze in den Anne-Roses. "Auf Wiedersehen!" Sie neigte das Haupt und er sich beglückt, daß ihre Augen feucht schimmerten. "Aus Wiedersehen, Lothar!" rief sie mit leise bebender Stimme. Tann fuhr der Wagen davon. Der mür­ rische Kutscher, der sie vom Bahnhof abgeholt spräche mit einander. Sie fühlten mit schmerz­ haftem Zucken das Nahen der Scheidestunde. Lothars Herz klopfte wild und laut. Es erfüllte ihn mit einem SchMerz ohnegleichen, daß er von Anne-Rose scheiden mußte, ohne ihr sagen zu dürfen, wie lieb er sie gewonnen hatte, wie sie seine ganze Seele füllte, eine heiße Angst kam über ihn, wie er sie nach Monden Wiedersehen würde. Wenn nun ein anderer Mann während dieser Zeit ihr Herz gewann, wenn sie ihm wieder fremd wurde wie zuvor? Er sprang plötzlich auf, um sich selbst und seinen quälenden Gedanken zu entrinnen. "Es wird Zeit für mich, Anne-Rose, wrr müssen ins Haus zurück," sagte er hastig. Sie war zusammengezuckt, W7e aus einem Traum aufschreckend. Nun erhob sie sich still und ging neben ihm her. Auch jetzt sprächen sie nicht und er ließ Raum zwischen sich! und ihr, damit diese Stunde nicht Macht gewann über ihn. \ / ! ■ Der Wagen, der ihn zur Bähn bringen sollte, war schon bereit. ' Und die beiden Stfftsfräuleins flatterten aufgeregt die Frei­ treppe auf und nieder und hielten Ausschau nach ihm . Auch Tante Jettchen und Jost von Bil­ lach kamen jetzt heraus, als Holdchen einen ────────── Am Balkan. Am Mai. . Bon der BalkanftvnSt . Der Bevl. Lok^-Anz. meldet aus Genf: Dem oft'beklagten 'Mangel an Pontons beim Salonikiheere scheint jetzt teilweise abgehol­ fen zu sein, da der zu den Venizelisten ü6eri= gegangene Oberst Orffano das gesamte Ma­ terial seines Pionierbataillons dem Stellver­ treter Sarrails, dem General Cordonnier, der die Gewgheli- und Strumaoperationen lei­ tet, zur Verfügung stellte. (Z.) Die Lage in Griechenland. Die Boss. Ztg. meldet aus Genf: Wie aus einem Berichte des Echo de Paris Hervorgeht, herrscht in Athen eine starke Bewegung gegen den Vierverband. Das Blatt spricht von hef­ tigen Straßenkundgebungen zugunsten Deutsch­ lands und gegen die Verbündeten. Das 4. griechische Armeekorps begab sich i. unter deutschen Schutzl. WTB. Berlin, 13. Setzt. (Amtlich.)Nachdem deutsch-bulgarische Truppen durch! den An­ griff Sarffarls sich gezwungen gesehen chat­ ten, im Gegenangriff in Griechisch-Mazedo­ nien einzumarschieren, stand hinter dem bis zum Strumaflusse vorgedrungenen bulgari­ schen Flügel das 4. griechische Armeekorps Gewehr bei Fuß in den drei Städten Seres^ Drama und Kavalla. Die Maßnahmen der Entente zielten da­ rauf ab, diese griechischen Truppen auf ihre Seite zu zwingen oder ihnen ein ähnliches Los zu bereiten, wie den in Saloniki vergewal­ tigten Truppen der 11.. griechischen Division. Die freie Verbindung mit Athen war unter­ bunden. Der Verkehr mit den Behörden in der Heimat wurde von der Entente beauf­ sichtigt und nach Belieben verweigert. Der kommandierende General des 4. Armeekorps in Kavalla, treu dem Willen seines Kriegs­ herrn, und der gesetzmäßigen Regierung, an der Neutralität festzuhalten, hat sich angesichts der unhaltbaren Lage der ihm anvertrauten Truppen ,bedroht von Hunger und Krankheit, gezwungen gesehen, selbständig zu handeln, und am 12. September die Deutsche Oberste Heeresleitung gebeten, seine braven königsund regierungstreuen Truppen vor demDruck der Entente in Schutz zu nehmen und ihnen Unterkunft und Verpflegung zu gewähren.Die­ sem Ansuchen wird entsprochen werden. Um jeder Verletzung der Neutralität vorzubeu­ gen ,ist mit dem kommandierenden General vereinbart worden, die griechischen Truppen Volk bewaffnet und ausgerüstet als Neutrale in Unter'künftsorte in. Deutschland zu über­ führen. Sie werden hier Gastrecht genießen, bis ihr Vaterland chon den Eindringlingen der Entente verlassen fein wird. ────────── Die Türkei im Kriege. P* M $BiSel is Wege. Die Türken vor Teheran. (Ein englisch-russisches Ultimatum an Persien.) Wie Rußkoje Slowo aus Teheran meldet, beherrfchEen die Türken vollständig die Situ­ ation in Teheran. Die türkische Gesandtschaft in Teheran, die bisher unter dem Schutze der amerikanischen Flagge stand, erließ an die Bevölkerung Teherans eine Bekanntmachung, in der es heißt, daß die Einwohner nichts zu befürchten hätten, da sich die einziehenden türkischen Truppen durchaus korrekt benehmen würden. In Teheran wird erklärt, daß in den nächsten Tagen ein Ultimatum Englands und Rußlands an Persien erfolgen werde. In diesem Ultimatum würden beide Mächte eine definitive Klärung 'der Situation von Persien fordern. Sollte sich Persien nicht aus die Seite "der Entente stellen, so würden die diplomatischen Vertreter der Ententemächte Teheran sofort verlassen und Persien erküren, daß es selbst, alle Verantwortung für Per­ siens gegenwärtiges und zukünftiges Schick­ sal zu tragen habe. ────────── Der Krieg mit England. Ser Krieg mit Eiglmd. Kanadischer Grsatz für englische MarinemanUschafte«. Haag, 13. Setzt. Aus Ottawa (Kanada) berichtet die "Morrving Post": Da die Rekru­ tierung in England im wesentlichen nur die Bedürfnisse des Heeres befriedigen könne, nicht aber die der Marine, veröffentlicht die kanadische Regierung einen Beschluß zur ReI krutierung für die britische Flotte in Kanada. Die Angeworbenen sollen nicht den englischen Sold, sondern die viel gkößere'kanadische Löh­ nung des kanadischen Soldaten erhalten. Monning Post sagt, es sei ohne Zweifel viel Ma­ terial in Kanada für diesen. Zweck, besonders in den Küistenprovinzen und Hafenorten. Eng­ land scheirnt demnach für die Mannschästsbedürfnisse f einer Flotte die Reserven im eigenen Lande erschöpft zu Haben. (Z.) Die Helfer. Bo« der Schweizer Greinte, 14. Setzt. Ge­ neral Botha kündigt die Entsendung von 10 000 südafrikanischen Negern nach Europa an. Die Neger werden von der Entente als Hafenarbeiter verwendet werden. Spedvnng der Englischen Häfen für die Neutrale Schiffahrt l. Nachts wurde der Hafenmeister von Rot­ terdam tierftänbigt, daß von der Nacht von Montag aus Dienstag än älle englischen 'Hä­ fen für die Neutrale Schifffahrt geschlossen sind'. Die britische Gesandtschaft im Haag bestätigte diesen Bericht. Die Ursache für die Schließ­ ung ist nicht bekannt, man glaubt,daß es sich nur um 'eine vorübergehende Maßregel handelt, die auf Truppentransporte oder auf Bewegungen der englischen Flotte zurückzu­ führen sei. Der 'Postdampfer "Königin Rsgentes" der Seelandgesellschaft ist infolgedes­ sen heute nicht 'nach England ausgefährersi Ein Abschlag 'auf die Freiheit des Suez, ' kaNals. i Haag, 13. Setzt. Zwei der angesehensten englischen Provinzblätter, die "Jorkshire Post" und der "Manchester Guardian", lassen sich aus London melden, daß die Direktoren der Suezkanal-Gesellschaft unter dem Drucke der englischen Regierung ernstlich 'erwägen, deut­ sche und österr.-ungar. Schiffe 10 Jähre lang nach dem Friedensschlüsse von der Benützung des Kanals auszuschließen. ' ────────── All Listkrieg. Fliegerangriffe aus russische Kriegsschiffe. WTB. Berlin, 13. Setzt. Am 11. Setzt: griffen deutsche Seefflugzeuge bor 'Constantza und südlich davon russische Seestrertkräfte bni Auf einem Linienschiff, einem U-Boot und einigen Zerstörern wurden einwandfreie Tref­ fer Teeomgiet. MimMche Flugzeuge kehrten unbeschädigt zurück. , Am 12. September abends unternahmen mehrere unserer Seeflugzeuggeschwader im Rigaischen Meerbusen einen Angriff aus feind­ liche Seestreirkrjäfte. Es wurden mehrere ein­ wandfreie Treffer erzielt, ein feindlicher Zer­ störer zum sofortigen Sinken gebracht. Trotz heftiger Beschießung sind alle Flugzeuge un­ versehrt zurückgekehrt. Der Luftkrieg. ────────── beginn an der ersten Hochschule des Deutschen Reiches, der Universität Berlin, vollzogenen Promotionen finden sich neben den Angehöri­ gen der uns verbündeten und der neutralen Staaten merkwürdigerweise auch eine Anzahl von Doktoranden aus den feindlichen Ländern. Nun kann man auch diese Dinge gewiß nicht über einen Kamm scherten und wenn es sich um einige wenige oder aiyäEj um ein halbes Dutzend Promovierende aus gegnerischen Staa­ ten handelte, würde man darüber in der An­ nahme, daß Hier eben besondere Fälle vorla­ gen, kein Wort verlieren. Es sind unter den 73 Berliner Ausländerpromotionen aber nicht weniger als 41 Doktoranden der Ententelän­ der und ihrer Vasallenstaaten. Man wird verstehen, daß das in akademischen Kreisen einiges Aufsehen > hervorgerufen hat. Mögen die Promotionen der 9 Rumänen auch viel­ leicht noch aus den ersten beiden Kmegsjahren stammen, wo der Räuhxrstaat noch zu unseren Verbündeten zahlte und mag man adch über die nordamerikanischen Doktoranden hinweg­ sehen, da,ja doch die Vereinigten Staaten ein ehrenwertes und neutrales Land sind, — wie in aller Welt ist es möglich, daß insgesamt noch nach Kriegsausbrnjchj 28 Russen (darun­ ter 2 Frauen) die Auszeichnung bitte® Berli­ ner Drl phil. oder med. erlangen konnten, der bekanntlich im Auslande sehr hoch im Kurse steht, weil er weder käuflich noch. in abfentia erreichbar ist, wie die meisten der ausländischen Doktor-"Würden", und weil er auco unter Deutschlands hohen 'Schulen ein be,anders großes Ansehen genießt. Hat man sich hier wieder eine echtdenischie — Gutmütig­ keit zuschulden kommen lassen oder wie ist die Angelegenheit sonst aufzuklären? Denn erstens sind unsere Universitäten doch eigentlich nicht dazu da, Angehörigen feindlicher Staaten zu vielbegehrten Titeln zu verhelfen; zweitens aber hat sich doch eben erst ein russischer Großfürst (abgesehen von dem gehässigen Ver­ halten der gelehrten Gesellschaften der Ententeländer) gemüßigt gefühlt, seinen "Dr. hon. causa", den man ihm ehedem in Deutschland verlieh, "zurtückWschicken!" Wir fürchten, daß man sich hier wieder einmal lächerlich! gemacht hat, und wären deshalb banfbar, wenn uns von berufener Seite gesagt würde, warum es so und nicht anders ging. DriW, I Sozialdemokratie utä> Reichshaushalt. Am 21. September wird in Berlin die sozialdemo­ kratische Reichskonferenz zusammentreten. Die Sozialistischen Monatshefte behandeln das Thema dieser Konferenz tn ausgiebiger Weise. Auch der Reichstagsabgeordnete Heinrich! Peus zeichnet die Aufgaben dieser Versammlung und malt zugleich ein Bild der sozialdemokratischen Zukuiist, wie sie nach seiner Auffassung sein soll. Nach seinem Dafürhalten soll schon die Reichskonferenz in dieser Hinsicht entscheidende Richtlinien festlegen. Er erklärt u. a.: "Wir bejahen diesen Staat, nicht um ihn zulassen, wie er ist, sondern um dadurch, daß wir für ihn die Verantwortung übernehmen, auch das Recht zu Erwerben, ihn in unserem Sinne zu verbessern. Wollen wir innerlich konsequent Verfahren, dann müssen wir den Schritt wei­ ter, den Fortschritt vollziehen, daß wir diesen Staat, den wir im Kriege zu erhalten suchen, auch als unseren Staat ansehen. Die prin­ zipielle Ablehnung des Etats, d. h. der Mittel, mit denen der Staat exjhalten'wird, muß auf­ hören. Wie wir früher den Standpunkt auf­ gegeben haben, daß die Reichstagstribüne für uns nur eine bloße Agitationstribüne sei, wie wir gelernt haben, die Reichsgesetzgebung als den Ausdruck unseres gesetzgeberischen Willens zu betrachten, so haben wir nun auch diesem Reich uns mit ganzer, positiver Hingabe zu widmen. Insbesondere werden wir uns in Zukunft der Bewilligung des Heeres- und Flottenbudgets nicht mehr entziehen können. Wir bleiben die ernsthaften Vertreter jedwe­ der Friedensbestrebungen, wir sind diejenigen Pazisisten, die danach trachten, die Uxsach«en der Kriege aus der Welt zu schaffen. Aber wir sind auch die Realpolitiker, die für den Fall, daß es zur Notwendigkeit wird, für die Existenz unseres Volkes einzutreten, alles auf­ wenden, um diese Existenz zu schützen." Man wird abwarten müssen, ob der Abgeordnete Ufritot fft Peus diese Anschauungen mit Erfolg auf dev Reichskonferenz der Sozialdefmokratie vertre­ ten wird. l Das Heiratsattär in Rußland herabge­ setzt. Der russische Ministerrat beschloß einer Petersburger Meldung zufolge wegen der un­ geheuren Verluste an Menschenleben teils durch Epidemien, teils duxch die kiesigen 'Kriegsverlnste das Mindestalter für den Eintritt in die Ehe bei den männlichen Personen auf 18 Jahre herabzusetzen. Das Alter betrug bisher 20 .Jahre. Das Mindestalter bei weib­ lichen Personen soll wie bisher auf 17 Jah­ ren bestehen bleiben. (Z.) Große Waldbrände. Der Madrider Im­ perial erfährt aus Valencia, daß bei den letzten großen Waldbvanden in Spanien, wel­ che auch jetzt mM andauern, bisher 22 000 Tonnen und 36 Hektar Kleinholz abge­ brannt sind. Aus dem Monte Porta Coell ist ein Verlust von 30 000 Tonnen zu beklagen. ────────── Zum Scheckverkehr. 38M Scheckverkehr. Durch eine 'auf Grkind besitz 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen usw. vom 4. Aug. 1914 ant 31. August d. Js. erlassene Bundesratsveriordnung ist die Reichsbank ermächtigt worden, auf Antrag eines Girokontoinhabers' von ihm ausgestellte weiße (Bar- oder Perrechnungs-) Schecks Mit einem BestätigungsVermerk zu versehen, durch den sie sich zur Einlösung der Schecks innerhalb der gesetzlichen zehntägigen Vorlegungsfrist während der Gefchäfftsstu.nden verpflichtet. Im Falle der Ge­ nehmigung des Antrages wird die 'Schecksum­ me sofort vom Girokonto des Ausstellers ab­ geschrieben. Der Scheck wird a lsdann auf der Rückseite mit folgendem Vermerk versehen: "iZtitt oeipfüchlen uuS bie,tn Scheck vtr zum während der Geschäfts­ stunde« einzulösen. neben Auf der Vorderseite wird 'der Scheck mit roter Tinte als "bestätigter Scheck" mit dem Zusatz "(siche Rückseite)" gekennzeichnet und alsdann dem Aussteller zuriückgegeben. 'Die Bestätigung des Schecks erfolgtt.gebührenfrei'. Mit der durch die Reichsbank auf den Scheck gesetzten Verpslichtungserklärung wird jedem 'Erwerber des Schecks die Gewißheit ge­ geben, daß der Scheck bei Vorzeigung innerhalb der Vorlegungsfrist durch die Reichsbank ein­ gelöst wird. Der Empfänger eines solchen Schecks 'darf Ihn Häher wie ein gesetzliches Zahlungsmittel bewerten und gleich einem sol­ chen in Zahlung .nchmen. Die Einrichtung lehnt sich an den Giroverkehr der Reichsbank an und soll 'dem mit der Unterhaltung von GIroguthaöen bei derReichsbank verbundenen Zweck, Zahlungen ohne Bewegung baren Gel­ des auszuführen, in vollkommenerer Weise, , als dies bisher möglich war;, Rechnung tra­ gen. Wird von ihr in,größerem Umfange Gebrauch gemacht, so wird der Notenumlauf der Reichsbank, was dringend erwünscht er­ scheint, eine erhebliche Einschränkung erfah­ ren. Uebrigens kann J3ie Einrichtung auch übet den Kreis der Girokunden der Reichsbank hinaus Bedeutung gewinnen, da die,Privat­ banken und sonstigen.Kreditinstitute auch sol­ chen ihrer Kunden, Hie kein Girokonto bei der Reichsbank besitzen, in geeigneten Fällen der­ artige bestätigte Reichsbankschecks auf Wunsch! überlassen können. Im besonderen sind der­ artige Schecks geeignet, beim Ausgleich grö­ ßerer zur Zeit Nr Quartalsschlüsse vornehm­ lich im Hypotheken- ,unö Grundstücksgeschäft zu leistender Zahlungen jbie Barzahlung zu ersetzen. Die Verwendung .der fraglichen Schecks bei allen solchen Zahlungsvorgängen sann nicht dringend genug empfohlen werden. Sie bringt nicht nur den Vorteil, daß sie so­ wohl für den Zahlenden tote den Zahlungs'empfänger das Zahlungsgeschäft äußerst ein­ fach gestaltet, indem, sie die für beide Teile gleich lästige, zeitraubende und mit der Gefahr des Verlustes verbundene Bargeldbewegung ausschaltet, sondern es wird durch sie vor al- 1 lern wegen der dgprit erzielten Ersparnis ms Umlaufsmitteln die finanzielle Kriegsbereit­ schaft der Reichsbank wefenklichl gestärkt undso den Interessen des Vaterlandes gedient. . ( Merischk NOrichtrit Tödlicher Unfall. 1 Auf dem JngolstädterNordbahUhofe wurde bei Ausübung des Ran­ gierdienstes der Stationsdiener Daniel Saint vom Zuge erfaßt und sofort getötet. ────────── Bayerische Nachrichten. lern wegen der dgprit erzielten Ersparnis ms Umlaufsmitteln die finanzielle Kriegsbereit­ schaft der Reichsbank wefenklichl gestärkt undso den Interessen des Vaterlandes gedient. . ( Merischk NOrichtrit Tödlicher Unfall. 1 Auf dem JngolstädterNordbahUhofe wurde bei Ausübung des Ran­ gierdienstes der Stationsdiener Daniel Saint vom Zuge erfaßt und sofort getötet. ────────── mit für die fünf deutschen Kriegsanleihen zu­ sammen 400 000 Mark gezeichnet. —* Die 5. Kriegsanleihe ist gleich den früheren mit Ankündbarkeit bis 1. DE= tobet 1924 ausgestattet. Diese Bedingung begegnet trotz weitgehender Aufklärung noch immer gelegentlich unzutreffender Atffsiassung. U. a. wird vereinzelt die Befürchtung ausgesprochen, daß das Reich dazu übergehen werde, alsbald nach dem Kriege eine Zins­ herabsetzung vorzunehmen oder eine besondere Kuponsteuer für die Kriegsanleihe einzufüh­ ren. Eine deriartige Annahme ist vollkom­ men verfehlt, da das Reich bis 1. Oktobev 1924 vertraglich gebunden ist, SprozentigeVerzinsung zu gewähren. Diese Zusage wird das Reich unter allen Umständen mit allen ihm! zu Gebote stehenden Mitteln halten? denn eine zwangsweise Herabsetzung des Zinsfußes dev Kriegsanleihen oder eine besondere Kupon­ steuer auf die 'Kriegsanleihe würde nicht nur einen Vertragsbruch, sondern auch einen un­ geheuerlichen Mt steuerlicher Ungerechtigkeit darstellen. Auf diese Weise würde der An­ leihezeichner, der dem Reich in schwerer Zeit geholfen hat, gegenüber jedem anderen Ka­ pitalisten, Obligationeninhaber, Hypotheken­ gläubiger usw. in sinnloser Weise benachtei­ ligt. 'Sollte eine Kündigung zum 1. Okto­ ber 1924 oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so könnte sie nur in einer Weise vorgenommen werden, daß beim Inhaber der Nennwert in bar zurückgezahlt werden müßte, wenn er der Hierabgäsetzten Verzinsung nicht zustimmen will. Er würde also in tzjesem Falle keinen Schaden erleiden, sondern noch den Unterschied zwischen Nennwert und Aus­ gabepreis erhalten, den er für den Erwerb der Kriegsanleihe aufgewendet hat. —* An der Volksschule der Ursulinen sind insgesamt rund 100 Schülerinnen einge­ tragen. —* Petroleum wird ab morgen Freitag an Minderbemittelte gegen 'Marken abgegeben, die int Rathause morgen zu erholen sind.' Nä­ heres in der amtlichen Bekanntmachung des Stajdtmagistrates int Anzeigenteil der heuti­ gen Nummer. —* Die Gerichtsferien nehmen heute ihr Ende . Mit dem morgigen Tage nehmen die Gerichte ihre volle Tätigkeit wieder auf. —* Vier russische Zivil gefangene, die als Arbeiter auf einem Gute in derNachbarschaft in Arbeit stehen, hatten sich ge­ stern von dort entfernt und unter Führung eines etwas deutsch sprechenden Kameraden hierher begeben, um 'bei den Behörden Be­ schwerden wegen angeblich mangelhaftevVerpflegung zu erheben. Sie wurden aiff die Polizeiwache und heute durch die Gendarmerie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgebracht!. —* Diebstähle von Feldfrüchten, Kaptofffeln, Kraut und Obst sind in der letzten Zeit in unserer Umgebung im Gange. Die Klagen der Landleute über solche Diebstähle kehren sci alle Jahre wieder? aber Heuer scheinen es einzelne Diebe besonders arg zu treiben. — Einem Oekonomen in Geilberg wurden vor­ gestern mehrere Zentner besten Tafelobstes aus dem Garten vor dem Hause gestohlen. —* Die Kriegswurst, '80 Pfund, war gestern in einer knappen Viertelstunde aus­ verkauft, so daß viele Interessenten, welche später kamen, leer ausgingen. Anfang näch­ ster Woche wirft» voraussichtlich ein größeres Quantum dieser Wurst zum Verkaufe gelan­ gen. ' , ( —* Gegen denWncher. 'Das stellv. Ge­ neralkommando des 1. daher. Armeekorps teilt mit: Nach der Bekanntmachung des Bun­ desrats vom 23. September 1915 zur Fernhalrung unzuverlässiger Personen am Han­ del 'kann der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfes oder des Kriegsbedarfes! untersagt werden, wenn Tatsachen vorliegen, die die Unzuverlässigkeit des Handelstüeibenden i nbezug auf den Handelsbetrieb bartuni. Um nun eine einheitliche Anwendung der Be­ stimmungen für den Korpsbezirk herbeizufüh­ ren und hierdurch dem leider immer mehr überhandnehmenden Kriegswucher wirksam zu bekämpfen, hat das stellv. Generalkommando den Vollzrug selbst iin die Hand genommen. Die Veranftasstung dazu Boten vor allem die gün­ stigen Erffahrungen, st eiche das stellv. Generalkommamdo durch die strenge Anwendung der Bundesrattsbekanntmachung auf dem Gebiete des Buttcer-, und Käsehandels gemacht hak. Die Distriiktsverwaltungsbehörden finp ange­ wiesen, tibier jeden Fall von Kriegswncher oder sonstiger ninlauterer Machenschaften in Verkehr mit Gegemständen des täglichen oder Kriegsbe­ darfes an das stellv. Generalkommando zu be­ richten. Dieses wird von den Bestimmungen rücksichtslosen Gebrauch Machen. ' Die Bekauntzmachung sieht zwar die Möglichkeit vor, nach! Ablauf vom drei Monaten nach der Untersag­ ung die 'Wiederaufnahme des Betriebes zu gestatten. Doch darf ln der Regel keiner der Betroffenen darauf rechnen, 'daß ihm die Wie­ deraufnahme des Betriebes Nach Ablauf dieser Frist wieder gestattet wird. Die Untersag­ ung, wird» wie bisher, öffentlich in der Presse bekanntgemacht. Die zurzeit der Untersag­ ung vorhandenen Vorräte können vom stellv. Generalkommando aus Grund des Artikels 4 Nr. 2, Kriiegszustandsgesetzes, dem KoMMunalverbande überwiesen werden. '— Durch diese Maßnahmen ist es Möglich, Kriegswucherern das Handwerk schneller zu legen, als dies bei den gerichtlichen Verfahren möglich! wäre. Sie sind daher besonders bei rücksichtAloser Anwendung geeignet, dem bestehenden Unwillen unter der Bevölkerung zu steuern. —* Tätigkeitsbericht der Kommission zur Unterstützung bedürftiger Angehöriger von ins Feld gezogenen Kriegern pro Monat Au­ gust 1916: Bis 31. August sind dem Komitee Rathaus Zimmer Nr. 2 zur Verfügung ge­ stellt worden: Eingegangen laut Kassabuch 188 421,54 Mark, die Ausgaben betrugen 185 338,40 Mark; verbleiben 3083,14 Mark? Wertpapieirenbestand 1800.— Mark. Die Zahl der bisher zur Empfangnahme reichsgesetzli­ cher Unterstützung angemeldeten Fälle betrug: 1949 (bisher 1843) Mehrung 106 Fälle; ein­ gewiesen twurden 1819 (bisher 1723) MehP rung 96 Wille? abgewiesen 130 Fälle. Die Pro Monart August an reichsgesetzlichen Unterstützungeen ausbezahlten Beträge beziffern die Summte von 31 248,45 Mark bei 1819 Fällen. Die Leistungen an freiwilligen Spenden Betrugen: 8397.— Mark bei 800 Fäl­ len (bisheir 765). Die bekannt gewordenen Unterstützungen der Arbeitgeber beziffern die Summe voiu 4500.— Mark ohne Gehälter für das nicht wem Arbeiterftande ängehörige Per­ sonal. Die von der Stadt an Angehörige städtischer Arbeiter welche ins Feld gezogen sind gewährten Unterstützungen betragen pro Monat Amgust die Summe von 1061.— Mk. Nicht eingerechnet sind die den berechtigten Empfängerin evt. noch zufließenden Gaben von der freiw. Sanitätskolonne (an Naturalien) und der ffreiwilligen Feuerwehr. —* Dice Zigeunersamilien Leswald und Jobst,, die vor kurzem in der hiesigen Umgebung festgenommen und hier eingelie­ fert tour,betn, waren damals trotz Reichsverweis wieder in Freiheit 'gelassen worden. Nun wurden sie; in, Nandlstadt neuerdings verhaf­ tet und im das Gerichtsgefängnis in Freising eingebrachti. Aber auch dort wurden sie wie­ der entlasssen, und sie können nun, obwohl .sie des Reiiches verwiesen find, weiterhin un­ ser "Land '»unsicherMachen. "Für die Zigeunek scheinen unffere Gesetze nur auf dem Papier zu stehen. \ * Ausffnhr von Hasen aus Bayern. *Dte Bahetr. Fleischversorgungsstelle teilt mit, da hsie ancgesichts des außerordentlichen Man­ gels an Wild, unter dem namentlich die grö­ ßeren Städte zu leiden haben, nicht in der Lage ist, biie Ausfuhr von Hasen in größerem Umfange zur genehmigen. Personen oder Händ­ ler, die Hmsen ausführen wollen, müssen den Nachweis «erbringen, daß sie die zur Ausftrhr bestimtmten Hasen ihrem eigenen Kommunalverbarnd oder den KomMunalverbäudeu der größeiren Städte (München, Nürnberg, Augsburg usw.) angeboten haben, von diesen aber die Uebernahme der Tiere verweigert worden ist. Ausfuhügesuche, die ohne den er-' forderlichem Nachweis vorgelegt werden, gehen ohne weiteres an den zuständigen Kommu­ nalverband zur Aeußerung zurück. ────────── Letzte Posten. Letzte Posten. Die Kämpfe in der Doürubscha. Berlin, 14. Sept. Die Ereignisse per bisherigen 10 Kampftage in der Dobrudscha sind einem Berichte des Lok.-Anz. zufolge die, daß die Bulgaren jetzt mehr als 10 000 Qua­ dratkilometer rumänischen Boden besetzten, also mehr als sie seinerzeit an die Rumänen ver­ loren haben. Carp auf Ehrenwort interniert. 1 Rußkoje Slowo meldet, daß Carp iuJassi auf Ehrenwort festgehalten wird, während MarMloman in Bukarest bleiben darf. Die griechische Ministärkrisis. Secolo meldet aus Athen: Die Demission Zaimis machte einen ungeheuren Eindruck. Man sagt, daß der König sie annehmen müsse, da Zaimis sehr dränge. 'Es geht das Gerücht von «ftnein kommenden Ministerium Dimitrakopulos. Die Gesandten des Vierverbandes suchten 'Zaimis von seinem Entschluß abzu­ bringen und ihm unter Versprechungen seine schwierige Aufgabe zu erleichtern. Dimitrukopulos, der als möglicher Nach­ folger Zaimis genannt wtrd, war 1910 Ju­ stizminister int Kabinett Venizelos. ' Einstellung des Postverkchvs nach Eng» ' land. ! Haag, 14. Sept. Der Geueral-Postdirek­ tor teilt mit: Der Postverkehr nach und über England ist bis ans Weiteres eingestellt. Die Nachricht, daß alle englischen Häfen für an­ kommende und abfahrende neutrale Schiffe vorläuffg gesperrt sind, wird amtlich bestä­ tigt. Nach einer Mitteilung der britischen Gesandtschaft int Haag trat die^Maßvegel in der Nacht auf den 13. September um 12 Uhr Mitternacht in Kraft. Tie Entente kauft spanische Zeitungen. Aus London erfährt die Voff. Ztg., daß ein Pariser Syndikus In Spanien mehrere Zeitungen angekauft habe. ' Versenkt. Das norwegische VVizekonsnlat Falmouth teilt mir, da ßtne norwegischen Dampfer "Fredavore" aus Hangesnnd, "Fnru" aus Bergen deutschen Unterseebooten verseM wurden. Die Besatzungen sind größtenteils gerettet. Nach einer Llohdsmeldung sind von dem und "Polhnesia" ans Sorbit im Kanal von versenkten Dampfer "Polynefia" '24 Mann in Penzance gelandet, 4 werden vermißt. ────────── Literarisches. Literarisches. Einmache« ohne Zucker, 310 Rezepte von Frau Amtsrat Rose Stalle für das Einmachen der Früchte und Gemüse, sowie für die Bereitung von Fruchtsäften, Gelees, Marmeladen, Obst- und BeerenWeinen ohne Zucker oder mit möglichst eingeschränktem Zuckerverbrauch Preis 1 Mk., Porto 10 Pfg. falls direkte Zusendung vom Verlag Wilhelm Möller, Oranienburg-Berlin, gewünscht wird. Die Kriegsfahrten S. M. S. "Karls­ ruhe". Von Kapitänleutnant Aust. Mit 5 Abbil­ dungen und 1 Karte. G. Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag in Karlsruhe. Preis geheftet M. 1.—, gebunden M. 2.— Kapitänleutnant Aust von der .Karlsruhe" beschreibt hier nach seinem Tagebuch — dem einzigen, das gerettet wurde —, was sie getan hat seit Kriegsausbruch und wie das Geschick sie ereilte, eine wirklichkeitsgetreue, packende Schilderung voll Humor u. Abenteuerlust, veranschaulicht durch eine Anzahl photographischer Aufnahmen. Der Volksbücher-Berlag F. Hoffman«, Hambnrg 33, Lämmersteth 18, hat einen wichtigen Beitrag zur Volksernährungssrage, welche infolge des Krieges im vordersten Interesse steht, mit der Herausgabe der gut ausgestatteten Broschüre, "Praktische Stallhasen- und Ziegen-Rutzzucht mit Kriegskochbuch" geleistet. Die Schrift kostet bei Voreinsendung des Betrages broschiert M. 1.— und kartoniert mit Flexibel--Einband M. 1,25 frei zuge­ sandt. ────────── Niederbayerische Nachrichten. MerbayerMk RackrWtL Arlrstoskf, 12. Sept. (Brand.) Gestern abends halb ^7 Uhr brach im Stadel des Metz­ gerwirtes Reindl in Mariakirchen Feuer aus, das rasch auf den anstoßenden Stadel des Hoch­ grasbauern Höchholzer übersprang und in den reichen Getreide- und Futtervorräten Nahdüng fand. Die beiden Städel und eine Schupfe pnrtben alsbald in hellen Flammen. Die Stallung des Wirtes Reindl brannte mit den Heuvorräten ebenfalls ans. Der Besitzer des Metzgerwirtes Johann Reindl steht im Felde. Sämtliches Getreide und Heu- des BaueruHochHolzer und des Metzgerwirtes Reindl ver­ brannten. Auch eine Breitdreschmaschine *nb ein Elektromotor des Hochholzer berBrannfen. Am Brandplatze sind sämtliche Feuerwehren der Umgebung erschienen. Gegen 10 Wr war das große Feuer gedämpft und aus 'feisten Herd beschränkt. 'Es ist. dies seit 8 Tatzen der zweite Brand tn der Umgebung. 'Die Entstehungsurfache ist bis fetzt unbefannf. Passn«, 14. Sept. (Bulgarische Solda­ ten in Pa,sau.) Mit dem Postschisie von fairen hier in Begleitung von zwei deut­ schen Offizieren 2 Offiziere und 16 Unter­ offiziere und Mannschaften des bulgarischen Heeres an. Die Soldaten marschierten un­ ter dem Gesänge bulgarischer Lieder durch die Stadt zum $0^0^ überaus lebhaft be­ grüßt. Sie erhielten in Passau auch Liebes­ gaben. Vor Abgang des Zuges fangen die Soldaten die bulgarische Nationalhymne. Alsdann wurde in dem geschmückten Wagen die Weiterfahrt angetreten.