Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1918-06-05. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 71. Jahrgang Nr. 151, 1918-06-05. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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WTB. Berlin, 4. Juni 1918, mittags. (Großes Hauptquartier.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des GorrcralfelSmarschatls Kronprinz Nupprecht vor» Bayern Artilleriekämpfe wechselnder Starke. Re­ ge Erkundnngstätigkeit des Feindes und starke Vorstöße an verschiedenen Stellen der Front. Südwestlich von Merris hat sich» der Feind in kleineren Grabenstücken festgesetzt. > Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. Nördlich der Aisne entrissen wir dem Feinde in hartem Kampfe einige Gräben. Ter sähe Widerstand des aus den Höhen westlich und südwestliche bort Soissons sich an­ klammernden Feindes wurde gestern gebrochen. Tie Höhen von Vauxbuin mfb westlich von Chaudun wurden genommen. Nach Erstürmung von Pernaut und Mssy aux Bois warfen wir den Feind auf die Linie Le Soulier—Pommiers zurücke Mehrere Bat­ terien wurden erobert, einige tausend Gefan­ gene eingebracht. Französische Gegenangriffe beiderseits des Ourcqflusses scheiterten unter schweren Ver­ lusten. Nordwestlich bon Chateau Thierry haben wir im Kampfe die Bahn Bussiares—Wouresches überschritten und feindliche Gegenangriffe abgewiesen. An der Marne, zwischen Marne und Reims ist die Lage unverändert. Der 1. Generalqauartiermetster s !ä V « « K & O S 11 WTB. Berl in, den 4. Juni. Amtlicher Abendbericht: Erfolgreiche KäMpse auf dem Südufer der Aisne und lvestlich von Soissons. ────────── Der österr. - ung. Bericht. WTB. Wien, den 4. Juni, mittags. — Amtlich wird gemeldet: An der ganzen Südwestfront andauernd lebhafte Artillerietätigkeit. Ter Chef des Generalstabes. ────────── Der bulgarische Bericht. Sofia, den 2. Juni. Amtlicher Bericht. Zwischen Qchridasee und Prespasee nahmen un­ sere Patrouillen trotz des hartnäckigen Wider­ standes des Feindes Franzosen gefangen. Süd­ lich Tobropolje versuchten feindliche Sturmtruppen nach Artillerievorbereitung sich un­ seren Stellungen zu nähern .Sie wurden ver­ lustreich abgewiesen. Südlich- Huma wurde das beiderseitige Artillerieseuer zeitweilig Ästiger. In der Ebene vor den Stellungen nördlich des Tachinossees Patrouillengesechte. ────────── werde. Dias Parlament müsse Wer alle diese Fragen Bescheid wissen, denn sie stünden mit dem Heil der Zukunft des Landes in unmittel­ barem Zusammenhang. Einschränkung des Verkehrs in Paris. Tie Pariser Blätter melden, daß, der Mililiärgouverneur von Paris am Sonntag ein­ schneidende Bestimmungen für den öffentlichen Verkehr in der Hauptstadt bekanntgab. In ih­ nen erblickt man das erste amtliche Zugeständ­ nis der unmittelbaren Bedrohung der fran­ zösischen Hauptstadt und des Seine-Tepartements. ; Französische Erregung. Aus Paris wird dem Rotterdamer Cou­ rant 'vom Montag gemeldet, daß die Fern­ beschießung von Paris andauere. Ds wurde eine Interpellation an den UnterrichtÄmänüster in der Kammer eingebracht, er möge an­ ordnen, daß sämtliche Schulen aus Paris ent­ fernt werden. Tie Pariser Ztg. Liberte spricht in seltener Weise don einem Verrat an der Front. 2vs Seinedepartcment für Flüchtlinge gesperrt. Ter Secolo meldet aus Paris: Das Seinedepartement wurde für Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet gesperrt. "Wir hallen Reims." Nachdem die Teutschen die starken Ab­ schnitte der Ailette und der Aisne innerhalb vier Tagen im siegreichen Vordringen über­ wunden und die Marne-Linie erreicht Chatten, verkündet ein Eiffelfunlkspruch der Welt als Frankreichs Trost: "Wir halten Reims!" Es find jedoch nicht Franzosen, die hier kämpfen, sondern Frankreich, hat den Schutz der alten Krönungsstadt und der Ehrwürdigen Kathedrale braunen und schwarzen Soldaten anvertraut. Tire Teutschen wollten Reims schonen, ihr An­ griff ging an der Stadt vorbei und von drei Seiten 'halten sie jetzt Reims umfaßt- Aber die Franzosen klammern sich an einen Fleck Erde, der keinerlei taktischen oder strategischen Wert 'hat. Tenn die die Stadt umschließenden sortgekrönten Höhen sind säst restlos in deut­ scher Hand. Anstatt Die Stadt zu räumen, lassen sie die Franzosen völlig in Trümmer schießen und opfern sie gewissenloser Weiße. Tie Verteidigung von Reims kostet ja keinen Tropfen sranziösischen Blutes. — Neger sind es, die man für eine zwecklose Prestigepolitik hrnopfert. Tie Verluste der Schwarzen sind furchtbar. Aus den Wein -und Schnapsoorräten der großen Stadt betrunken gemacht, vor sich die Teutschen, hinter sich die von weißen Franzosen besetzten Maschinengewehre, liegen die Neger vom Senegal, von Madagaskar und Martinique in den Gräben Um Reims. Vor sichi und hinter sich- den Tod, wehren sie sich verzkoeifelt. Furchtbar schlägt der Granatha­ gel zusammengefaßter deutscher Artilleriegrup­ pen in ihre Stellungen. Fassungslos sieht man sie in den Gräben 'hin- und herrennen. Für sie gibt es kein Entrinnen. Sie wagen nicht überzulaufen, da man ihnen versicherte, daß die Tieutschen die Gefangenen zu Tode martern. So werden ihre Verluste schwerer und schwerer. Tn einem schmalen Grabenstück bei dem Schlosse Nolle kamen auf über 100 Tote nur 4 Gefan­ gene. Alle Schwarzen tragen das Coupe-Coupe das große, schwere Schläl'termesser. Wehe dem Teutschen, der in ihre Hände fällt. Dennoch werden die Neger von den Tieutschen wie an­ dere Gefangene behandelt. Tie Masse der im Artilleriefeuer gefallenen Neger erinnert an die russischen Leichenfelder am Stoichvd und bei Tarnopol; zu Tausenden liegen hier die leblosen Leiber. Tie große französische Stadt geht in Flammen auf und der französische Funkspruch verkündet der Welt: "Wir Ehalten Reims!" I ' ' ■ ────────── Aus Rußland. Kriegszustand über Moskau. Moskau, den 4. Juni. Tie russische Sowfetsregierung war es seit einiger Zeit bekannt, daß Mitglieder reaktionärer Parteien verschie- beiter Richtungen versuchten, die Macht und das Ansehen der Sowjetsregierung zu unter­ graben. Es ist jetzt gelungen, die Verschwörung aufzudecken und die Rüdelsführer zu verhaften. Dabei wurde festgestellt, daß die Leiter der Bewegung in London sitzen, von wo aus sie mit verschiedenen Agenten der Ententemächte in Moskau rege Beziehungen unterhalten haben. Tie Sowjetsregierung hat es mit Rücksicht auf diese gegenrevolutionäre Bewegung für nötig gehalten, Wer Moskau den Kriegszustand zu verfügen. Tie reaktionären Zeitungen wurden wegen Verbreitung falscher Nachrichetn ver­ boten. I Aus Finnland Eutenteschwindet über Finnland. Ter Berl. Lok.-Anz. meldet: Die Kopenhagener Ztg. Politiken will erfahren haben, zwischen Deutschland hnd Finnland seien ge­ wisse Geheimverträge über die Errichtung einer Monarchie unter einem deutschen Fürsten, über Stellung der finnischen Streitkräste unter deut­ sche Führung, Nichtauslieferung der Aalandsinseln an Schweden und über ähnliche unglaub­ würdige Tinge geschlossen worden. Nach un­ seren Erkundigungen an deutscher zuständiger | Stelle beruht diese Meldung auf freier Erfin| düng. ────────── Eutenteschwindet über Finnland. Ter Berl. Lok.-Anz. meldet: Die Kopenhagener Ztg. Politiken will erfahren haben, zwischen Deutschland hnd Finnland seien ge­ wisse Geheimverträge über die Errichtung einer Monarchie unter einem deutschen Fürsten, über Stellung der finnischen Streitkräste unter deut­ sche Führung, Nichtauslieferung der Aalandsinseln an Schweden und über ähnliche unglaub­ würdige Tinge geschlossen worden. Nach un­ seren Erkundigungen an deutscher zuständiger | Stelle beruht diese Meldung auf freier Erfin| düng. Aus Finnland. ────────── Der Krieg mit England. Unsere Kriegsziele gegen England. I Im Anschlüsse an eine Auslassung der Kreuzztg. betont die Köln. Ztg. in einem Ar­ tikel, daß der Zeitpunkt gekommen sei, end­ lich unsere Hauptkriegsziele gegen England be­ kannt zu geben. Das solle kein neues Friedensangebot, vielmehr eine deutsche Friedensofsensioe sein. Teutsch,-englische Verhandlungen übvr Ge­ fangenenaustausch!. Reuter meldet: Bonar Law teilte int Un­ terhause mit, daß der Staatssekretär für ininere Angelegenheiten, Sir George Cave, Lord Newton und General Belfield zu delegierten für die Konferenz im Haag Wer den Austausch von Gefangenen bestimmt wurden. Krikgrbriest ens b m Wrstes. i Berlin, den 'Unberechtigter Nachdruck, auch verboten.) JmNeulauv zwischen Aisne und Marne Von unserem Kriegsberichterstatter. ,An der Marne, den 2. Juni. Es ist ein sehr reiches Land mit üppigen Weiden und wertvollen Wäldern, welches durch! den siegreichen Vormarsch zur Marne in un­ sere Hand gefallen ist. Aus den Aeckern rei­ fen Weizen, Gerste, Zuckerrüben und Kartof­ feln zur Ernte heran; doch ist nur ein kleiner ternen usw Teil des üppigen Ackerlandes bestellt, der grö- - - — ßere Teil war in Weideland an die französische Heeresverwaltung verpachtet und von ihr mit großen Rinderherden für den Frontbedarf be­ setzt worden. Stellenweise sind solche Herden in das Feuer der Schlacht'geraten: Granatsplit­ ter und Gewehrkugeln haben dem Metzger die Arbeit abgenommen. Tiie Forstbestände sind äl­ terer Mischwald, der 'hier von dem Feinde wäh­ rend des Krieges sorgfältig geschont worden ist, um im Schutze des dichten Laubes unzählige Barackenlager für Ruhetruppen zu erbauen. Tie gewaltigen Holzmengen der Pionierparks sind 'von weiter her, aus dem Innern Frank­ reichs herbeigeholt worden. < Tie Ortschaften sind zunächst, wenn man die bisherige Front überschreitet, ziemlich! zer­ schossen, zum Teil schon während der Aisneschlacht 1914, dann während des Stellungskrie­ ges. während der französischen Damenwegossenstve und zuletzt bei unserem Angriff' am 27. ────────── Kriegsbriefe aus dem Westen. Berlin, den 3. Juni 1918. (Unberechtigter Nachdruck, auch auszugsweise verboten.) ────────── uns nach Gefangennahme der amerikanischen Besatzung unversehrt genommen und sofort ge­ gen den Feind verwendet wurde, wobei er sich recht gut bewahrt hat. Bei Jaulgonne gewann ich den Ausblick! auf die Marne, den "heiligen französischen Strom toon 1914", dessen Nordufer von uns erreicht ist, während an den lieblich auffteijgenden Hängen südwärts der Feind in unserem Artillerieseuer einen schweren Stand hat. In dieser Gegend ist leider der heldenmütige Kom­ mandeur der 28. Division, General Freiherr Prinz von Buchau, bei dem ich- noch jüngst wähirend des unerhörten Siegeslaufes dieser Division in der Quentinschlacht geweilt'habe, in vorderster Linie durch eine Granate gefallen, ein Vorbild der Tapferkeit sür seine prächti­ gen Truppen, geliebt von jedem seiner Solda­ ten. Tiefe schmerzliche Kunde erreichte mW hier vorn, während die Division mit ihren Nachbardivisionen 'siegreich! vorwärts strebt. Bei sinkender Nacht leuchtet weit über das Kampsgelände die rote Brandfackel des un­ geheuren Brandes Won Reims, die umzuckt wird von den Mündungsfeuern der aus diesem Flü­ gel andauernden Schlacht, während sich hinter uns die Kolonnen endlos durch ein Gebiet wälzen, welches noch bor wenigen Stunden oder Tagen kein Tieutscher betreten konnte, und das heute schon als feindsernes Etappenland mit deutscher Gründlichkeit eingerichtet wird. Eine ganze woWversehene Kriegsprvvittz ha­ ben die Franzosen unter Beihilfe der Verbün­ deten Engländer in vier Tagen verloren.. An­ dächtig steht man vor dem marschierenden In­ fanteristen, der pfeifend, singendi oder auch herzhaft über die Hitze der glühenden staubquah menden Straßen schimpfend seines Weges zieht, dem Siege zu, an den er immer geglaubt hat und an'den er in'diesen Tagen wieder die aufs­ horchende Welt glauben gelehrt hat. Schweiß­ bedeckt und rötgebrannt zieht er dem Feinde entgegen, unser Infanterist, das deutsche Wun­ der. (Kb.) i SB. Scheuermann. Kriegsberichterstatter ────────── Kriegsbriefe aus dem Osten. s Berlin, den 1. Juni 1918. Ackberechtigter Nachdruck, auch auszugswetsr verboten.) ────────── Die Entwicklung in der Ukraine. Telegramm unsres zu« Ostheer entsandten i Kriegsberichterstatters. ^ ( Kiew, 30. Mn. Tie Lage, die sich bei meiner letzten Anlveseüheit in Kiew im 'Ansang April als durch­ aus unhaltbar auf die Toner darstellte, hat in­ zwischen durch die bekannten Vorgänge der Ausrufung des Generals Skoropadski zum Hetman eine Klärung gefunden, die im deutschen und Ukrainischen Interesse erfreulich ist. Am 3. April telegraphierte ich, daß, wenn die Ukraine an der "russischen Neigung'' zum Re­ den und Theorettsieren nicht unhetlbarenSchaden nehmen wolle, endlich zur praktischen Ar­ beit übergegangen werden müsse. Tie besten Köpfe des Landes sehen die Unmöglichkeit, mit Phrasen ein Land zu regieren, natürlich längst ein, und es war eine Entwicklung, die ^chon im Juli 1917, alä General Skoropadski nyt der Ukrainisierung seines 34. Korps begann, eingesetzt hatte, die jetzt mit der Helmanswahl in ein neues deutlicher sichtbares Stadium ein­ trat. Es zeigt nur sür die kaum begreiflich fahrlässige Beurteilung -äußerer politischer Tin­ ge in manchen Kreisen Teutschlandz, daß.man den Eindruck zu erwecken sucht, afc» hätten deutsche Stellen diese Aenderung dem ukraini­ schen Volke plötzlich ausgezwungen. Schon seit August 1917 wußten die Sozialrevolutionäre, daß die .Möglichkeit, sich, am Ruder zu erhalten, nur darin lag, daß die einzige Persönlichkeit mit Tatkraft und Rsthe im Lande, General Skoropadski, von ihnen bekämpft würde, ob­ gleich der ukrainischen Sache stchpa damals schwerer Schaden durch diese Politik der Parreidoktrinäre geschah., Tiefe -Entwicklung, die sich mit Unterstützung der besten Kräste des Landes vollzog, aufhalten zu wollen, wäre von deutscher Seite gerade das gewesen, was ur­ teilslose Kreise ihr zum Vorwurf machen; eine Einmischung in die innere Entwicklung der Ukraine — und außerdem ein Unrecht gegen das Land und gegen Deutschland, das dort ein genügendes Interesse hat, daß die Ukraine sich endlich der Arbeit zuwenden kann. Tiefe Idee, daß Reden nichts nütze und nur energische praktische Arbeit dem Lande Helsen könne, kam auch in der Erwiderung zum Aus­ druck, die der Hetmann den Vertretern der Parteien der Samostyeiki, sozialen Föderali­ sten, ukrainischen Arbeiterpartei, dem Eisenbähner-, Post- und Telegraphenverband gab, die ihn vorgestern um gründliche Umbildung des Kabinetts im nationalukraintschen Sinne ersuchten. Es gäbe zu viele Nichtukrainer im Kabinett. Tie Forderung zeigt die fast kind­ liche Freude innevhalb dieser Parteien am po­ litischen Spiel, denn es inuß jedem nur ober­ flächlichen Kenner der Beamtenver-hältnisse in der Ukraine klar sein, daß wirkliche Fachleute gewonnen werden müssen, woher man sie auch bekommt, wenn nur der Wille zur ausbauen­ den Arbeit in der Ukraine in ihnen ist. Ter Hetman sagte Mir am Abend, als ich sein Gast war, daß die Teputation aus seinen Vorschlag, ihm Fachleute zu präsentieren, — er würde gerne aus sie zurückgreifen — ihm nur einen Hauptmann sür den Posten des Kriegsmini­ sters hätte präsentieren können! Tie blauen Augen in dem scharfgeschuittenen energischen Gesicht des Hetmans wurden sprühend, als er sagte: "Ich habe gefragt, wozu ich- das Kabi­ nett, das eben zu arbeiten beginne, umbilden solle. Zu ihrem Vergnügen? Tie Lage ist m schwer für politisches Spiel, Arbeiten, allmäh­ liches Umbilden, Ausbauen seien notwendiger als alles andere. Sie kamen tote Me Aöwen und gingen tote die Lämmer." Ich glaube nicht, daß es Skoropadski in dem Lande, in dem die Wellen der Stimmung noch immer hochgehen und in dem der Taumel der Worte und der Arbeitsscheu immer noch, nicht 'verebbt sind, leicht haben wird, aber man hat den Eindruck, daß er genau, wie er seiner­ zeit als militärischer Organisator -in kürzester Zeit Vorbildliches geleistet hat, auch der gro­ ßen Ausgabe, sein Land einer gesunden Zu­ kunft zuzuführen, gewachsen ist. Man sieht endlich einen Willen, Ziel, Arbeitskraft, und die ukrainischen Kreise, mit denen ich in Be­ rührung kam, versicherten mir, daß auch der nationale Gedanke sich auch, in bisher ablehnen­ de Volksteile ausbreite, weil man endlich den Anfang einer staatlichen Ordnung evhosfen kön­ ne. BeamtenstreikE, Zeitungsgeschrei, Wühlar­ beit sind noch an der Tagesordnung. Man darf sie — glaube ich —, nicht allzu tragisch neunten und kann mit einer zunehmenden Ge­ sundung rechnen, ohne zu erwarten, daß. die Riesenaufgabe, einen neuen "Staat ju bilden, ohne Reibungen und in ein paar Monaten gelöst wird. > ( (Kb.) Rolf Brandt, Kriegsberichterstatter ────────── Frieden zur Durchführung zu bringen. Daß es Reichstagsabgeordnete geben konnte, die auf Grund einiger Ukrainischer Nachrichten die ei­ gene Regierung wegen ihres Eingreifens tän­ delte ,ist schmerzliche zu verzeichnen. Kurland, Livland und Estland müssen zu einem Staats­ wesen unter preußisch-deutscher Führung ber­ einigt werden. Finnlands bolle Selbständigkeit können wir nur 'freudig begrüßen. In keinem der neuen Staaten darf eine deutsche oder Habsburgische Sonderdhnastie begründet werOden. Für die Einrichtung einer Personalunion darf nur das allgemeine deutsche Interesse, nicht das irgend eines Bundesstaates maßge­ bend sein .Unser unleugbarer Bedarf an Sie­ delungsland ist leider bei den getroffenen Ab­ machungen nicht ausreichend berücksiWigt wor­ den; er muh 'fester ins Auge gefaßt werden. Tier Crnähirungs-eirat besprach in seiner letzten Sitzung die Brot- und Mehlversorgung, sowie den Frühdrusch. Als Höchstpreise für Frühkartoffel wurde 9 Maick für den Zentner empfahlen. Frühgemüse soll nicht zwangs­ weise ersaht werden, aber wie im'Vorführe seine Versendung hott der Erlaubnis der zuständigen Stelle abhängig sein, außerdem werden Höchst­ preise für Frühigemiüse festgesetzt. Zur Bewirt­ schaftung der Kirschenernte sind WM Ankauf nur besondere Händler und Kommissionäre der Kommunalverbände zugelassen. ────────── Die Nebelfrau. Roman von Anny Wothe. (Nachdruck verboten.) 93] Undine! | Es klang fast wie ein Schrei von den blassen Lippen des Mannes, und es war, als wollte die. erhobene Faust schwer, wie zum Schlage, -auf den Tisch niedersausen, aus den sie sich jetzt mühsam stützte. Wie er litt. Eine grausame, wollüstige Schadenfreude glomm in Undines Herzen aus. Einmal wenigstens konnte sie ihm ihre ganze Verachtung zeigen, einmal wenigstens ihn klein zu ihren Füßen sehen, ihn, der sie stets so grausam, so grenzenlos gequält. Tu glaubst das alles ? fragte Reimar, seine ganze Selbstbeherrschung aufbietend, mit einem seltsam forschenden Blick auf seine Frau, die unter diesem Blick bis in das innerste Herz hinein erschauerte. Glauben? Habe ich nicht die Beweise!? Hast du nicht selbst so eben gestanden, daß du Lutz die Mordwaffe in die 'Hand gedrückt? Fridrun hat schon einen RechtsanwaÜ beauf­ tragt, ihre Rechte gegen dich geltend zu ma­ chen, und mit Ebbo Klas, der mir den -Beweis, Lutz' letzten Brief, anvertraute, haben wir es zu danken, daß dieser Familienskandal noch, kein öffentlicher geworden ist, da Ebbo Klas Fridrun veranlaßte, bis nach der Rückkehr von ihrer Reise mit der Anstrengung dieses schmach­ vollen Prozesses zu warten. __ j Wirklich sehr gütig und sehr rücksichtsvoll!, lachte Reimar gequält auf, die Augen noch immer starr aus Undine gerichtet. ! Und was Meinst du nun, was ich tun soll!, um diesen Familienskandal wenigstens nach außen 'hin zu 'verhindern? I " : Undine atmete 'hoch auf. Jetzt endlich war es so weit. Jetzt konnte sie ihre Forderung stellen. ' - ■ Ich erwarte Won dir, von deiner Ehre, sprach sie langsam?, daß du Fridrun, ehe es zum Prozeß kommt — den Familienprozpß meint Ebbo Klas würde sie nach den Familien­ bestimmungen wohl ohne weiteres gewinnen — die Güter wieder aushändigst, nachdem ich dir das Erbe, das du mir als Hochzeitsgabe botest, zurückgegeben habe. ; > Und du? fragte Reimar, ohne den Blick -von Undines zartem Gesicht mit seinem wech­ selnden Ausdruck zu wenden, und du, Undine, willst du dich in ein Abhängigkeitsverhältnis mir gegenüber begeben, wip es dann deine Mit­ tellosigkeit gebietet? ; i Sie zuckte, als hätte er sie geschlagen, zusammen. Ich werde meinen eigenen Weg gehen. Tu wirst doch wohl im Ernst nicht glauben,,' daß ich das Brot des Mannes essen werde, der meinen Bruder in den Tod getrieben hat. Tie Trennung unserer Ehe ist unerläßlich und ein Gebot der Ehre für uns beide. Lieber will ich betteln gehen, als au deiner jSeite leben. Nun weiß ich,, warum du mir so bereitwilligst den Gorlingshof überschrieben; das böse Ge­ wissen zwang dich!, dich eines Erbes zu ent­ äußern, auf dem eine dunkle, schwere Schuld lag. — Nun aber ist es genug! Ich habe Dich ausreden lassen, weil es mir interessant war, doch einmal wenigstens Seine Gesinnung zu er­ führen, die du ja stets sorgfältig hegen mich verbargst. Jetzt aber sage ich dir als dein Gatte und Herr: Ich verbiete dir, diese lächerliche" Beschuldigungen auszusprechen und noch dazu irgendwelche Rechtsverhältnisse daraus abzu­ leiten .Jawohl, es ist lvahr, ich habe deinem Bruder die Pistole in die Hand gedrückt, aber nicht, weil wich nach seinem Majorat gelüstete, das ich nur als Last empfand, svüdern weil er ekn Ehrloser war! ' r'tor'., (Fortsetzung steigt-) * t * ────────── Niederbayerische Nachrichten. Passau, 4. Juni. (Preußisch-Süddeutsche Klassenlotterie.) An Stelle des 'von der 12. (238.) Lotterie an zurücktretenden Lotterieein­ nehmers Wilhelm Lenze von Passau wurde der Kaufmann Joseph Schmidseder dort zum Lotterieeinne'hmer ernannt. ────────── Lite gMustrtette Kriegs-Chronik des Da. heim hat vor ähnlichen Unternehmungen einen großen Vorzug; sie folgt den Ereignissen qeradezu auf dem Fuße. Für jeden Tag findet der Leser in knappem Chronikstil die Ereig. nifse der verschiedenen Kriegsschauplätze kurz verbucht. Dem Besitzer dieses Werkes ist es also später einmal leicht, durch Nachblättern jede einzelne Waffentat des großen Kriege» festzustellen. (Verlag von Belhagen und Klafing in Bielefeld und Leipzig. Meis des Hef­ tes 60 Mftz.) i Der "Baumeister", Monatshefte für Architek­ tur und Baupraxts, (Verlagsbuchbehandlung Georg D. W. Callwey). Das Heft ist zum Preist öü» 3—. Mark durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Literarisches. ────────── ten den Tank der Versammlung für seinen inahltsreichen Vortrag zum Ausdruck brachte. AMsche SchwimsW?^ b. Juni 1918. Wasser . 14 ©mb C. Luft . . 16 ©mb C teste Post«. Reue U-BuotSerfolge. WTB. Berlin, den 5. Juni. (Amtlich^.) Turch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden im Sperrgebiet um England wiederum 12 000 Brutto-eRgister-Tonnen versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich 2 mittelgroße bewaffnete Dämpfer, einer davon englischer Nationalität. ' j 1 | Ter Chef des Admiralstabes der Marine. "Site Beschickung von Paris. Paris, 3. Juni. (Havas.) Tie Beschieß­ ung des Pariser Gebietes durch, das weittra­ gende deutsche Geschütz hat heute wieder be­ gonnen. Ter Friesensvrrtrag mit Rumänien ani genommen. Berlin, 5. Juni. In der gestrig en Sitz­ ung des Bundesrates wurde der Friedensvertrag zwischen Teutschland, Oesterreijchj-Ungarn, Bulgarien un p'der Türkei einerseits und Ru­ mänien anderseits angenommen. Explosion einer franzp fischen Fabrik für ' Heeresbedarf. Paris, 4. Juni. (Havas.) Am Montag nachmittags ereignete sich in betn Unternehmen für Landesverteidigung in Beausens eine schwe­ re Etzplosion. die bedeutenden Sachschaden an­ richtete. Einige Personen wurden getötet, einige verletzt. 2iie Nachfolge Tr. Kaempfs. Berlin, 5. Juni. Als Tag der Wähl eines Nachfolgers für den 'verstorbenen Reichs­ tagspräsidenten Tlr. Kaempf ist der Tonnerstag in Aussicht genommen. Nachdem das Zen­ trum gestern eine Fräktionssitzung abgehalten, fand heute die gemeinsame Besprechung statt. Diestpal ober enbgiiltig. Das französische Volk ihabe etwas liebenswürdiges an sich, das sich! leider bei uns Teutschen oft zu fe's>r einzu­ schmeicheln vermochte. Soviel edles Blut wir in diesem Kriege opfern muhten und so sehr wir dies nach dem Kriege fühlen werden, so sind wir doch ein 70 Mstllionenvolk. Umsomehr wird das französische 38 Milionenvolk die Kriegsopfer verspüren.. Ttazu kommt, daß wir jenen Teil Frankreichs besetzt 'blatten, in wel­ chem sein Handel und seine Industrie ihre größ­ te Kraft besahen. Tie Kohlenförderung Frank­ reichs ist durch, die Besetzung der Kohlenreviere um ein Drittel geschmälert. Das reiche Acker­ land in der Champagne Ist verwüstet, die schönen Zuckerfelder in französisch Flandern sind Wassertümpel. Ein üngeheures Stück Land ist auch in der letzten Offensive in einem Zustand versetzt, von dem kein Bild zu ent­ werfen ist. Jahrelang wird der Landmann dort nichts zutage fördern als Totengebeine und Granaten, die zu hiunderttausenden über diesen Boden hinweggezogen sind. Er (Redner) könne sich nicht 'vorstellen, dah das Land in den nächsten 50 Jahren wieder das werden soll, was es vor dem Kriege war. Auch England hat mehrfach die schlimmen Wirkungen des Krieges lernten gelernt und die Sorge ihrer Staats­ männer wird keine geringe sein, wenn sie sich vergegenwärtigen, wie sehr ihre Manneskrast geschwächt wurde. Tie Hoffnung der beiden Feinde ist Amerika und der wahnsinnigeMensch, der an der Spitze von Amerika steht, findet imwieder Worte, um sie auszupeitschen, i'hrTreiben fortzusetzen. Er bezweifle die Möglichkeit, einen Krieg wie den gegenwärtigen, durch einen Verständigungsfrieden zu beenden. Ein solcher sei nur mit verständigen Menschen zu schlie­ ßen. Glücklicherweise haben wir wertvolle 'Faustpfänder in der Hand und wir werden dieselben nicht 'verschenken. Redner berührte dann die bisherigen Friedensschlüsse, den Wirt­ schaftskrieg und das Treiben der politischen "Träumer". Zu unseren Heerführern, Hindenburg und Ludendorff, die sich noch nie geirrt haben wir die Hoffnung, dah sie uns bald auch den Frieden im Westen erringen. Wir können getrost in die Zukunft blicken. Sie ist keine leichte. Wir nehmen sie auch nicht auf die leichte Schulter, wir wissen, dah uns noch schweres bevorsteht, auch, nach dem Kriege, allein wir werden es überwinden. Wenn es dann keinen Feind nach aussen mehr gibt, darf es auch keinen "Feind" im Innern mehr geben. Nur politisches Leben soll wieder neu erste­ hen. Ein Vaterland ohne politische Parteien, ohne politische Gegensätze, es wäre trostlos langweilig. Vorläufig aber kämpfen wir, den Blick nach vorwärts gerichtet, mit der festen Ueberzeugung, dah wir bald zum Ziele kommen. Lebhafter Beifall dankte dem Redner, dem Herr Privatier Schmid im Namen der Liberalen Vereinigung Landshut u. U. in herzlichen Wor­ ────────── Städtische Schwimmschule. b. Juni 1918. Wasser . 14 ©mb C. Luft . . 16 ©mb C ────────── Letzte Posten. Reue U-BuotSerfolge. WTB. Berlin, den 5. Juni. (Amtlich^.) Turch die Tätigkeit unserer U-Boote wurden im Sperrgebiet um England wiederum 12 000 Brutto-eRgister-Tonnen versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich 2 mittelgroße bewaffnete Dämpfer, einer davon englischer Nationalität. ' j 1 | Ter Chef des Admiralstabes der Marine. "Site Beschickung von Paris. Paris, 3. Juni. (Havas.) Tie Beschieß­ ung des Pariser Gebietes durch, das weittra­ gende deutsche Geschütz hat heute wieder be­ gonnen. Ter Friesensvrrtrag mit Rumänien ani genommen. Berlin, 5. Juni. In der gestrig en Sitz­ ung des Bundesrates wurde der Friedensvertrag zwischen Teutschland, Oesterreijchj-Ungarn, Bulgarien un p'der Türkei einerseits und Ru­ mänien anderseits angenommen. Explosion einer franzp fischen Fabrik für ' Heeresbedarf. Paris, 4. Juni. (Havas.) Am Montag nachmittags ereignete sich in betn Unternehmen für Landesverteidigung in Beausens eine schwe­ re Etzplosion. die bedeutenden Sachschaden an­ richtete. Einige Personen wurden getötet, einige verletzt. 2iie Nachfolge Tr. Kaempfs. Berlin, 5. Juni. Als Tag der Wähl eines Nachfolgers für den 'verstorbenen Reichs­ tagspräsidenten Tlr. Kaempf ist der Tonnerstag in Aussicht genommen. Nachdem das Zen­ trum gestern eine Fräktionssitzung abgehalten, fand heute die gemeinsame Besprechung statt. Site finnischle« Revolutionäre. ! Stockholm,'4. Juni. Tie Zahl der zur Zeit toegen Teilnahme an der Revolution inl Finnland in Haft genommenen Personen, die von dem Gericht abgeurteilt werden sollen, wird aus 60—80 000 geschätzt, doch ist die Zahl der wirklich Revolutionären viel geringer. Aenderung der belgischen Politik. Le Havre, 4. Juni. (Havas.) Ter bel­ gische Ministerpräsident Brocqueville ist zu­ rückgetreten. Ter König 'vertraute die Fühl-rung der Geschäfte dem früheren Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Cooreman an. Wie die "Frkf. Ztg." bemerkt, bedeutet das Kabinett Cooreman eine vollkommene Um-, Wälzung in der Vlamenpolitik der belgischen Regierung. Tlie Annexionspolitik und der Wirtschaftskrieg nach dem Kriege find damit von Belgien aufgegeben. Belgien ist der erste Ententestaat, der mit den wirtschaftlichen Ra­ cheplänen der Entente vor aller Well bricht. Tlie spanische Grenze geschlossen. Basel, 4. Juni. Nach einem Havasbericht aus Perpignan ist die spanische Grenze für unbestimmte Zeitdauer geschlossen worden. Anerkennung der UkraiUisch>en Regierung. Berlin, 4. Juni. Aus Kiew wird vom 2. Juni gedrahtet: Heute nachmittags 4- Uhr fand in Kiew, der gegenwärtigen Residenz des! Hetmans Skoropadski seitens des deutschen Bot­ schafters 'von Mumm und Des österreichischen Botschafters Grafen Forbach die feierliche Ile* berreichung der Anerkennungsalle der beider­ seitigen Regierungen statt. 1 Tlas persische Kabinett zurückgetreten. Saloniki, 4. Juni. Wie das Reuterbüro aus Teheran erfährt, ist das persische Kabinett zurückgetreten. Tlie Politische Lage in Rusfland. Moskau, 4. Juni. (Pet. Tel.-Ach) In Verbindung mit der EvkMvung des Kriegszu­ standes in Moskau und der Berufung von 12 mobilisierten Jahresklassen unter die Fahnen, richtete Lenin an die revolutionäre Bevölkevung einen Aufruf, in dem er den Ernst der poli­ tischen Lage auseinandersetzt und aus die un­ mittelbaren Gefahren, die der Revolution sei­ tens reallionärer Elemente drvhen. Druck u. Verlag I. F. Rietsch Verantwortlicher Bchriftleiter F. $. Wagner. Beide in Landshut. ────────── Bekanntmachung. Betreff: Wahl eines rechtskundigen Bürgermeisters sür die Stadt Landshut. Gemäß Art. 181 Abs. 2 der Gemeindeordnung gebe ich bekannt, daß dis Wahl eines «Mündigen Bürgermeisters der Stadt Landehut am Stetig, itn li. 3m b$. 3s., oormütags 10 Uhr, im Sitzungssaals der Gemetndebevollmächttglen des hiesigen Rathauses vor­ genommen werden wird. Landshut, den 1. Sunt 1918. Der Wahlleiter für die Wahl eines rechtskundigen Bürgermeisters der Stadt Landshut: Dr. Hosman«, St. Regierungsrat. 1545 ────────── Weitere erfolgreiche Kämpfe im Westen.