Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-11-16. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 312, 1914-11-16. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 312 16. November 1914 ────────── Der Krieg. ────────── Aus Flandern wird 'von gewaltigen Kämp­ fen, besonders bei Upern, gemeldet, wo die Deutschen wieder Boden gewannen. Auch bei Arras wurden von uns wieder Vorteile er­ rungen. Im Osten sind gegenwärtig neue Zusam­ menstöße erfolgt, über die Einzelheiten noch fehlen. ────────── Am Samstag nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. November mittags. (Großes Hauptquartier.) Die Schlacht in Flandern. Die Kämpfe in Westflandern dauern noch an, in den letzten Tagen behindert durch das regnerische und stürmische Wetter. Unsere An­ griffe schreiten weiter langsam fort. ────────── Bei Ypern und Lille. 700 franjofen gefangen. Südlich Upern wurden 700 Franzosen ge­ fangen genommen. Englische Angriffe westlich Lille wurden abgewiesen. Bei Berry au Bac mußten die Fran­ zosen eine beherrschende Stellung räumen. ────────── In den Argonnen. Im Argonnenwald nehmen unsere An­ griffe einen guten Fortgang. Die Franzosen erlitten starke Verluste und ließen auch ge­ stern wieder über 150 Gefangene in unseren Händen. ────────── Die Kämpfe im Osten. Cm russisches Armeekorps geschlagen. 2000 Russen gefangen. In Ostpreußen dauern die Kämpfe noch! immer an. Bei Stallupönen wurden 500 Russen ge­ fangen genommen. Bei Soldau fiel noch keine Entscheidung. In der Gegend von Wloclawec wurde ein russisches Armeekorps zurückgeworfen. 1500 Gefangene und 12 Maschinengewehre fiele« in unsere Hände. Oberste Heeresleitung. ────────── Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 15. November mittags. (Großes Hauptquartier.) Die Lage im Westen und Osten. Tie Kämpfe auf dem rechten Flügel zei­ tigten auch! gestern, durch ungünstiges Wet­ ter beieinflußt, nur geringe Fortschritte. Bei dem mühsamen Vorarbeiten wurden einige Hundert Franzosen und Engländer gefangen und zwei Maschinengewehre erbeutet. Im Argonnerwalde gelang es, einen star­ ken französischen Stützpunkt zu sprengen und im Sturm zu nehmen. Tie Meldung der Franzosen, sie hätten eine deutsche Abteilung bei Eoincourt (südlich Marsal) in Unordnung gebracht, ist erfunden. Sie hatten vielmehr hier erhebliche Verluste, wahrend wir keinen Mann verloren. Im Osten dauern an der Grenze Ostpreu­ ßens und in Russisch-Polen die Kämpfe fort. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Oberste Heeresleitung. ────────── Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Eine deutsch-russische Seeschlacht in Sicht? Berlin, 16. November. Nach Kopenhagener Blättern hat die russische Flotte mit dem Kurs nach Sübwest Helsingfors verlassen, um der deutschen Flotte eine Schlacht zu lie­ fern. ────────── Die Kämpfe der Oesterreicher gegen die Russen. Wien, 16. November. Amtlich wird ver­ lautbart: Die Verteidigung Przemysls wird, wie bei der ersten Einschließung, mit größter Aktivität geführt. So drängte ein gestriger großer Ausfall nach! Norden den Feind bis in die Höhe von Bokietniß zurück. Unsere! Truppen hatten dabei nur minimale Verluste. In den Karpathen wurden vereinzelte Vorstöße feindlicher Detachements mühelos ab­ gewiesen. Auch aus der übrigen Front vermochte die russiche Aufklärung nicht durchzudringen. Der stellvertretende Chef des Generalstabes v. Höser, Generalmajor. ────────── Der Protest der Neutralen. London, 16. November. Die Protest­ note von Schweden, Norwegen und Dänemark an die Wächte des Dreiverbandes ist in durch­ aus friedlichem Tone gehalten. In der Note legen die drei skandinavischen Reiche die Un­ zuträglichkeiten dar, die sich aus dem Vor­ handensein der Unterseeminen auf See erge­ ben. Die dänische Gesandtschaft fügte noch hinzu, es handle sich ebenso um die Ostsee wie um die Nordsee. ────────── Bulgarien lehnt es ab russischen Kriegsschiffen die Erlaubnis zum Aufenthalt in den Häfen von Burgas und Varna zu gewähren. Zwischen Bulgarien und Griechenland, ist es zu Grenzkämpfen gekommen, bei denen 5 Bulgaren getötet und 9 verwundet wurden. Man glaubt an eine Provakation von Seiten Griechenlands. Serbische Werbungen uw die Freundschaft Bul­ gariens bleiben erfolglos. Der serbische Nationalisten­ führer Marinkovitsch, der in Sofia weilt, meinte in einer Unterredung, es wäre feige» wenn Bulgarien jetzt Serbien in den Rücken fallen würde. Hierzu schreibt der Vizeprä­ sident der Sobranje, Mamtschilow in dem staute bulowistischen Parteiorgan "Wolja": Man muß ein Serbe sein, um mit einer solchen Frech­ heit zu sprechen, nachdem Serbien im Vor­ jahre Bulgarien hinterrücks überfallen habe und seither die mazedonischen Bulgaren in der unmenschlichsten und unerhörtesten Weise peinigte und massakrierte. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Ans einem kritischen Punkte ist der Kampf bei Upern angelangt" Tie letz­ ten Nachrichten von der Front besagen, wie aus Kopenhagen gemeldet wird, daß die Teut­ schen Mittwoch nachts mit bedeutenden Streit­ kräften in Upern eindrangen. Bei dem herr­ schenden Sturm gelang es ihnen, bis zu den Nordgräben der Verbündeten vorzugehen, ohne daß diese die Annäherung merkten. Es kam zu heftigen Kämpfen, bei denen ständig neue deutsche Truppenmassen auftauchten. Zuletzt gelang es den Deutschen, die Reihen der Ver­ bündeten zu durchbrechen ,unb in Upern ein­ zudringen, wobei der heiße Kampf fortgesetzt wurde, bei dem dem Bajonettangriff die Haupt­ rolle zufiel. ────────── starke Werbetätigkeit für ihr Heer unter der indischen Bevölkerung. In Gwalior wurden 25 000 Mann angeboten, im Staate Bikanir die gleiche Anzahl. "Daily Chronicle" sagt, daß, England bis zur Jahreswende mindestens 100 000 Mann in Indien anwerben könne, deren Ausbildung in weniger als einem Jahre beendet sein werde. (Z.) ────────── Kämpfe in den Kolonien. Ter Burenausstand. Kapstadt, 15. November. Ein amtli­ ches englisches Telegramm aus Prätoria teilt mit, daß Oberst Badenhorst, der von Welvenhoek im nördlichen Oranjefreistaat vorrückte, seinem Bericht zufolge am 12. November bei Frankfort ein Rebellenkommando unter dem Befehl von Banboller angriff und dessen La­ ger mit 47 Mann und 56 Pferden eroberte. Zwei Rebellen fielen und drei wurden ver­ wundet. > ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Japanische Gefangene sollen von unseren Truppen in Ostpreußen ge­ macht worden sein. Es soll sich um japanische Artilleristen handeln. ────────── Der Krieg zwischen OesterreichUngarn, Serbien und Montenegro. In Serbien rücken die Oesterreicher immer weiter vor. Das serbische Hauptquartier ist von Valjewo zurückverlegt worden. In einigen serbischen Re­ gimentern soll eine Meuterei ausgebrochen sein. Tie montenegrinische Residenz ist nach Niksir verlegt worden. ────────── Die Türkei im Kriege. Der Khedive von Aegypten, wird das Oberkommando über die türkischen Truppen im Feldzuge gegen Aegypten über­ nehmen. Ter heilige Krieg. K o n st a n t i n o P e l, 15. November. Tie hiesigen Perser haben an die Religionsober­ häupter der Schiiten Telegramme gerichtet, in denen sie mitteilen, daß sie mit lebhafter Freude von dem Fetwa Kenntnis erhalten ha­ ben, das den heiligen Krieg verkündet. Sie erklären, die Geschäfte zu schließen und be­ reit zu sein, in den Krieg zu ziehen. Sie bit­ ten, ihnen bekannt zu geben, wohin sie sich zu wenden haben. In Marokko sind 10 000 Marokkaner un­ ter Abdul Belek in Tazza eingezogen und ha­ ben die französischen Beamten gefangen ge­ nommen. Bei Tanger wurden die Franzo­ sen geschlagen. Der Gouverneur von Tanger soll die französische Regierung darauf auf­ merksam gemacht haben, daß die Stadt, 'falls nicht in einigen Tagen Verstärkungen gebracht würden von den Marokkanern eingenommen werden würde. Die Proklamierung des heiligen Krieges durch den Sultan-Kalifen, die ein großes hi­ storisches Ereignis darstellt, ruft ungeheure Er­ regung hervor und wird in allen Kreisen in dem Sinne erörtert, daß sie bei allen musel­ manischen Völkern einen gewaltigen Wider­ hall .finden und auf den Gang des Krieges großen Einfluß haben wird. Enver Bey hat einen zündenden Auftuf an die Armee erlassen. ────────── Deutschland und Japan. Ein japanisches Torpedoboot gesnnken. Tokio, 15. November. (Nichtamtlich.) — Amtlich' wird berichtet: Ein japanisches Tor­ pedoboot ist beim Minenfifchen in der Bucht Von Kiautschau durch eine Mine zum Sinken gebracht worden. (Weitere Nachrichten siehe "Letzte Posten".) ────────── mit vielsagendem Grinsen. "Warum soll ich« mich totschießen lassen, nachdem ich gefangen bin?" Sie werden weitergeführt. Auf der Straße rückwärts sammeln stör schon weitere Transporte. Es scheint wieder eine recht er­ hebliche Anzahl von Gefangenen zusammenzu­ kommen. Immer wieder ist man versucht, den Wert der russischen Armee nach Gesprächen mit solcher Gruppe gleiche Null anzuschlagen, bis einem ein anderer Gefangenentransport wieder ein anderes Bild gibt. Unsere Wagen hatten inzwischen in der Nähe einer Scheune gewartet. Ta hatte unser Chauffeur die Gelegenheit benutzt, die Zahl der Gefangenen zu hermehren. In der Scheu­ ne hatte er einen festschlafenden Russen in vol­ ler Ausrüstung, mit Gewehr und Munition ge­ funden. Ter Mann war zunächst auf das Aeußerste erschrocken, als er beim Erwachen den Prußaki vor sich sah-. Er ließ sich dar­ nach aber mit deutlichem Vergnügen gefangen nehmen. Er wurde an einen anderen Trans­ port abgeführt. "Mancher macht im Schlaf sein Glück", war vermutlich der Gedanke des Davonmarschierenden. Tie erfreulichen Resultate des Teilgefech­ tes werden ja wohl vom amtlichen Traht schon gemeldet sein, wenn diese Zeilen gesetzt wer­ den. Es war das erste richtige Wintergefecht, in dem sie errungen wurden. Eine an dieser Stelle angesetzte nutzlose russische Offensive ver­ puffte und der deutsche Gegenangriff schritt so schnell vorwärts, daß, sich die Zahl der Ge­ fangenen sehr rasch steigerte. Ein Vorspiel zum Winterseldzug, das man gerne annehmen kann. Rolf Brandt, Kriegsberichterstatter. ────────── Tages-Uebersicht. Ein türkischer Botschafter wird zum Va­ tikan entsandt, da die Pforte das Protektorat der Franzosen über die Katholiken im Orient als abgeschafft betrachtet. ────────── Ter König und die Königin haben am ! Freitag das Barackenlazarett auf Oberwiesen­ feld besucht. Bayerische Nachrichten. ────────── Niederbayerische Nachrichten. Kirchberg bei Regen, 13. November. (Un­ glücksfall.) Am Allerheiligentage wollte, wie wir bereits früher berichteten, die 15jährige Tochter des Herrn Kopp dahier an einem Grabe einen Kranz befestigen, wobei der Grab­ stein umfiel, und dem ,Mädchen den rechten Fuß, abschlug und dasselbe auch an der Brust schwer verletzte. Die Verunglückte ist nun im Di­ striktskrankenhause Regen den erlittenen Ver­ letzungen erlegen. Schwancnkirchen, 13. November. (Verhaf­ tet.) Durch die Gendarmerie Hengersberg ist vorgestern abends die ledige 32 Jahre alte Köchin Zäzilie Lehner aus Geiselhöring ver­ haftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Hen­ gersberg eingeliefert worden. Tie Lehner war viele Jahre Dienstmädchen im Kloster Schwanenkirchen. In dieser Eigenschaft erroedte sie allgemein Vertrauensseligkeit, die sie dazu miß­ brauchte, einer Anzahl von Leuten ganz nam­ hafte Beträge herauszuschwindeln. Tie Summe der auf diese Weise erlangten Gelder soll den Betrag von 2000 Mark ganz erheblich über­ steigen. ────────── in diesem unscheinbaren Gewand bot sie einen herzersreuenden Anblick. Wie angegossen saß das Kleid um pen schlanken, jugendschönen Kör­ per, und das liebreizende Gesicht sah unter der knabenhaften Mütze nicht minder verlockend aus, als unter dem kleidsamsten, kostbarsten Hut. Sie gehörte zu den Frauen, die alles tragen können und in jeder Tracht gut aus!sehen. Ihr blütenfrischer Teint vertrug Wind und Wetter, nie sah sie unvorteilhaft aus. Ueber ihrer ganzen Persönlichkeit lag etwas so Quellfrisches, Unberührtes, und man fühlte sich, bei ihrem Anblick so froh wie beim An­ blick eines herrlichen Gotteswerkes. Ihre natür­ liche Schönheit bedurfte keiner raffinierten Toi­ letten, sie veredelte jeden Anzug, den sie ge­ rade trug. • "Das wäre so ein Fressen gewesen für den Vetter Cyrill," dachte Kollermann ingrimmig, als Annelies wieder einmal von seiner Seite echappierte, "das hätte dem Lackstiebelmosjö passen können." Kollermann wußte nur zu gut, daß Cyrill Falkenau, der ein sogenannter schöner Mann war, schon hundert Liaisons gehabt hatte, und Annelies nur zur Frau begehrte, um ihren Reichtnm an sich zu bringen. Baron Donatus Hatte oft genug mit seinem Getreuen darüber gesprochen, was für schlimme Geschichten über wenigen Minuten waren die schweren goldenen Flechten fest aufgesteckt und bedeckten den gan­ zen Hinterkopf. Dann huschte Annettes in ihr praktisches Reitkleid, und wenige Minuten später hob sie Kollermann unten auf Fafners Rücken. Mit geröteten Wangen und strahlenden Augen ritt Annettes an Kollermanns Seite dahin. Der Inspektor saß auf einem biederen, leistungsfähigen Pferd von starkem Bau. Dieser Gaul sah neben dem schlanken Fafner nicht eben sehr vornehm aus. Fafners Tempera­ ment mußte auch! fortwährend gezügelt werden, daß er nicht mit seiner so viel leichteren Last ')r.rf'~mg. Annettes wäre so ein Tempo, wie cS- Fast::" wünschte, auch lieber gewesen, als der gemütliche Trab. Zuweilen machte sie mal eine kleine Attacke auf eigene Faust, wenn es ihr gar zu langsam ging, aber sie kehrte immer wieder reumütig zu dem schmunzelnden Alten zurück. Er ließ seine Augen nicht von ihr. Sie saß prächtig zu Pferde. Die geschmeidige Gestalt schien mit Fafner verwachsen zu sein. Das schlichte, dunkelgrüne Reitkleid von festem Stoff, die derben Lederstiefelchen und die praktische Mütze auf dem blonden Kopf bil­ deten durchaus kein sehr elegantes Reitkostüm. Wenn Annettes auf Jnspektionsritten war, zog sie einen praktischen Anzug vor. Aber selbst Cyrill im Umlauf waren. Das Baroneßchen hatte ja keine Ahnung, was für ein schlechter, nichtsnutziger Kerl das war. Aber gottlob, ihr reines Empfinden hatte sie instinktiv ge­ warnt. Und nun mochte der Lackstiebelmosjö sehen, wo er eine reiche Frau fand, die ihm seine Schulden bezahlte und sich zum Tank von ihm betrügen und schlecht behandeln ließ. Nun kam Annelies mit Fafner zurück und ritt wieder fein bedächtig neben Kollermann her. Er labte sich, an ihrer warmblütigen, maienftischen Jugend. Fafner tänzelte übermütig, als sei er jeden Moment wieder bereit, durch­ zugehen. Sie klopfte seinen Hals. »Jetzt gibst du Ruhe, Fafner, jetzt müssen wir verständig sein. Ta lugt schon der Neulindener Turm zwischen den Bäumen hervor," sagte sie würdevoll. Und mit dem feinen Nas­ chen den Wind einsaugend, fuhr sie, zu Koller­ mann gewendet, fort: "Hier weht schon Neulindener Luft, Kollermann." Er lachte. "Ich, merke keinen Unterschied, Baroneß^Sie blitzte ihn schelmisch an. "Daran ist Ihr alter Holländer Knaster schuld, der hat Ihnen die Witterung verdorben." . (Fortsetzung folgt.) ────────── j Mannschaft und des Landsturms hin. Herr Kaufmann Füßl, der sich mit den Herren Feld­ webeln Liebl und Blitz des Bezirkskommandos Landshut bereit erklärt hat, diese Ausbildung durchzuführen, erläuterte sehr eingehend die einzelnen Richtpunkte, nach denen die mili­ tärische Vorbildung erfolgen solle gemäß dem ministeriellen Erlaß über militärische Jugend­ erziehung. Herr Feldwebel Liebl betonte vor allem die Notwendigkeit der genauen und exak­ ten Turchführung der Ausbildung, die in kör­ perlichen Uebungen, Exerzieren und Gelände­ übungen bestehen sollen. Nach wiederholten eingehenden Erläuterungen des Herrn Füßl wurde eine Umfrage an die anwesenden Herren gehalten, und es ergab sich, daß eine stattliche Anzahl Herren sofort ihren Beitritt erklär­ ten und den Grundstock der "unausgebildeten Landsturmkompagnie", welchen Namen die Or­ ganisation führen soll, bilden. Im Hinblick auf den vaterländischen Zweck und die eigene, körperliche und geistige Vorbildung für den Heeresdienst werden wohl noch viele dem an sie ergehenden Rufe Folge leisten. —* Wochenbericht der Kreissam­ melstelle vom Roten Kreuz. Reicher Eingang an Liebesgaben aus Landshut und dem opferwilligen Kreise ist auch, in dieser Woche zu verzeichnen. Es gingen ein: 462 Hemden, 53 Beinkleider, 409 Paar Socken und Strümpfe, 590 Leibbinden, 152 Handtücher, 80 Bettücher. 43 Tücher, 92 Kopfkissen, 60 Bezüge, 84 Decken, 154 Meter Leinwand, 82 Paar Pulswärmer, 216 Paar Fußlappen, 500 Zigarren, 168 Schmucksachen und viele an­ dere erwünschte Liebesgaben. An Geldspen­ den: Kreissammelkomitee 7588,95 Mark, Ortssammelkomilee 936,49 Mark. —* Pferdemangel in der Land­ wirtschaft. Tank der rastlosen Tätigkeit und zähen Ausdauer unserer Landwirte ist trotz erheblichen Gespannmangels die Herbkübestellung glücklich vollendet und bereits auch ein großer Teil der Halmäcker gestürzt. Durch die neuerlichen Pferdeaushebungen aber wird es für unsere Landwirte und sonstigen Fuhr­ werksbesitzer immer schwieriger, die notwen­ digen Gespannsarbeiten zu verrichten und die Nachfrage nach kriegsunbrauchbaren oder Beutepferiden, die zu landwirtschaftlichen Ar­ beiten in der^Begel noch recht gut verwendbaräind, steigert sich trotz vorschreitender Jah­ reszeit von Tag zu Tag. Das Kriegsmini­ sterium hat nun verfügt, daß die Rückleitung der kriegsunbrauchbaren Dienst- und Beute­ pferde durch die landwirtschaftlichen Kreisaus­ schüsse zu erfolgen hat und fanden in Lands­ hut bei der Ersatz-Eskadron des 2. Schweren Reiter-Regiments auch bereits zwei Verstei­ gerungen durch den landwirtschaftlichen Kreisausschuß statt. Von einer allgemeinen Aus­ schreibung wurde bisher abgesehen einmal im Hinblick auf die geringe Zahl der zur Ver­ fügung gestellten Pferde. (17 und 15 Stück), dann mit Rücksicht auf die große Anzahl der bereits vorhandenen Vormerkungen (über 100). Uebertriebene Preistreibereien, wie sic bei gro­ ßen Versteigerungen unvermeidlich sind, sol­ len aber nach der erwähnten Kriegsministerial­ entschließung unbedingt vermieden werden. Von der Ankunft des nächsten Transportes werden diejenigen Landwirte, welche sich beim landw. Kreisausschuß von Niederbahern vor­ merken lassen, rechtzeitig verständigt werden. k Mit der vor einiger Zeit im Gasthofe Münsterer in Landshut erfolgten Pferdeverlosung war der landw. Kreisausschuß nicht befaßt. (Siehe auch Inserat in der heutigen Nummer.) —* ®te Maul- und Klauenseuche ist nun auch unter dem Viehbestand der Au­ wesensbesitzer Johann Büchner, Ludwig Hartl, Jakob Heindl, Matthias Heckner und Sebastian Gschwendtner in Paindlkofen amtstierärztlich, festgestellt worden. Infolgedessen wurden diese Anwesen als Sperrbezirk und ver übrige Teil der Ortschaft Paindlkofen als Beobachtungs­ gebiet erklärt. —* Kronprinz-Lichtspielhaus.Mit­ ternachtssonne: Schon dieser Titel sagt, daß man sich auf etwas Außergewöhnliches gefaßt machen soll. Und in Der Tat ist dieses Film­ werk eine Kette seltsamer phantastischer Sen­ sationen. Szene ist die Grubenstadt Osowa, die Hauptstadt eines — 'irgend eines europäischen Staates, das Negerland Nomali und endlich das Land der Mitternachtssonne, Polarland, ewig schweigsames Meer. Was diesen Film vor allem auszeichnet ist eine überaus her­ vorragende Darstellung. Die Handlung tritt hinter der Wirkung der monumentalen Bilder ganz zurück. Wir sehen eine Feuersbrunst. Häuser stürzen ein, eine ganze Stadt steht in Flammen. Schlagende Wetter in einem Grubenschacht. Um ihr Leben kämpfende Men­ schen, dem sicheren Tode geweiht. Wir sehen die tropische Landschaft des "Nomalilandes". Kolonnen von Schutztruppen, die unter Pal­ men dahinmarschieren. Wir sehen wundervolle Jnterieurausnahmen aus einem Theater, end­ lich das Leben auf einer Vergnügungshachh auf dem Polarmeer. Die Inszenierung der Schöpfung ist überaus sorgsam und pointiert, sodaß dieser Film als ein Kunstwerk neben andere Films in die erste Reihe zu stellen ist. '—* Liberaler Verein L. u. U. Heute Montag abends Zusammenkunft im Sterngar­ ten (Seligenthalerstraße). La»dsh«t, 16. November. —* Das Eiserne Kreuz erhielt Herr Oberstleutnant z. D. Frhr. von Steinling zu Boden und Steinling, Pferdevormusterungskommissär hier. —* Das Eiserne Kreuz erhielt Herr Landwehrunteroffizier Hans Reßl, Lehrer in Nürnberg, ein Sohn des verstorbenen Zei­ tungsexpeditors Alois Reßl von hier, für Ge­ fangennahme von Franzosen und für Ver­ nichtung einer feindlichen Kavalleriepatrouille. —* Landshuter gefangen in Al­ gier. Ter in Algier mit Herrn Dionys Schneider, Gastwirt dahier, in Algier als Ge­ fangener internierte zweite Landshuter ist Herr Michael Hagl, Dammstraße hier, was wir in Ergänzung unserer Notiz in der Samstag­ nummer hiermit nachtragen. — * Weihnachten der Kriegsge­ fangenen. Durch Vermittlung der Post­ behörden können den Kriegsgefangenen mit dem Umwege über neutrale Staaten 5 Kilo schwere Pakete übersandt werden. Es wird auf diese Gelegenheit im Hinblick auf Weih­ nachten aufmerksam gemacht. Nähere Aus­ kunft erteilen die Postbehörden. —* V o m L a n d stu r m. Ter Turnver­ ein Landshut hatte am letzten Samstag alle Landsturmpflichtigen zu einer Versammlung einberufen, um die Gründung einer Land­ sturmriege zu beraten. Herr Vorstand, 'Mes­ serfabrikant Tresch wies auf die ernste Zeit hin, in der wir leben und hob die Notwendig­ keit einer militärischen Vorbildung der Jung- ────────── wachen beginne. Freilich deuten sie an, daß, Deutschland zuerst sprechen müsse. Vom serbisch«« Kriegsschauplatz. WTB. Wien, 16. November. Von dem südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich gemel­ det: Um für den Abzug seiner Trains Zeit %vl gewinnen, leistet der Gegner auf den Höhen nördlich und westlich Valjewo in vorbereiteten Stellungen neuerdings Widerstand. Unseren, trotz unausgesetzter Kämpfe und großer Stra­ pazen von bestem Geiste beseelten Truppen ge­ lang es schon gestern, den Schlüssekpunkt der feindlichen Stellung, die Höhen bei Kamenica an der von Leznica nach Valjewo führenden Straße, nach! hartem Kampfe zu erobern. 580 Gefangene wurden gemacht und zahlreiche Waf­ fen und Munition erbeutet. Unsere Truppen standen gestern abends vor Obrenovac bei Ub und im Angriff auf den Höhenrücken von Jautina, auf der Rükkenlinie östlich Kamenica und in südlicher Rich­ tung bis auf Stubica, dem Sattelpunkt der Straße Rogacica-Valjewo. Budapest, 16. November. "Ujsag" mel­ det: Auf dem südlichen Kriegsschauplatz nah­ men unsere längs der Save operierenden Trup­ pen, immer auf serbischeM Gebiete vorwärts gehend, Obrenovac im Sturm. Von Semlin aus bombardierten unsere Truppen stunden­ lang die Belgrader Festung aus dem Kalimegdan und sprengten ein Munitionsmagazin am Fuße des Berges in die Luft. Das Feuer der Belgrader Artillerie war wirkungslos. Kämpfe zwischen Russen und Türken. Konstantinopel, 16. Nov. (Amtlicher Bericht des Großen Hauptquartiers.) Gestern griffen unsere Truppen in der Zone von Lafistan und der Stellung von Lisan—Sisi in der Nähe der russischen Grenze an. Ter Feind erlitt große Verluste. Unsere Truppen umzingelten die russischen Turppen, die sich dort befanden. Die Russen wollten Verstärkungstruppen landen, aber diese wurden von unseren Trup­ pen zersprengt. Eine Landungsabteilung besetzte Duzheuh und umzingelte die feindlichen Truppen, die sich in der Stellung Han—Meddressessi be­ fanden. Wir nahmen dem Feind eine Menge Munition und Lebensmittel ab. Heute bombardierten die Russen erfolglos die Posten von Cacmuch, und Abislah, nahe der Grenze. ────────── Verlustliste Nr. 52 der kgl. bayer. Armee. 5. Infanterie-Regiment, Bamberg. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus Niederbayern: 5. Kompagnie. Herimenil 26. 8. 14. Leutnant der Reserve Wilhelm Edelmann aus Abensberg, verm. Mametz 10. bis 29. 9. 14. Infanterist Martin Burger aus Unter­ schweinungen, s. v., Bein. 7. Kompagnie. Mametz 23. bis 29. 9. 14. Infanterist Eduard Dobler aus Vilshvfen, v. 8. Kompagnie. Chicourt 20. 8. 14. Die Infanteristen Josef Weber aus Geraszell, verm.; Xaver Kroner aus Geiersthal, verm. (Abkürzungen: v. — verwundet, s. v. — schwer ver­ wundet, l. v. — leicht verwundet, verm. — vermißt, gef. = gefangen, S. — Schuß, r. = rechts, l. — links, Obb. = Oberbayern, Ndb. — Nlederbayer», Opf. — Oberpfalz, Oft. — Obersranken, Msr. — Mltlelfranken, Ufr. — Unterftanken, Schw. = Schwaben, Pf. = Pfalz.) 2. Infanterie-Regiment, München. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Ramen aus Niederbahern: 1. Kompagnie. Wenil 27. 8. 14. Gefreiter Peter Obermaier aus Landshut, tot. Gefreiter der Reserve Karl Löbl aus Berg, tot. Die Infanteristen August Bauer aus 'Landshut, l. v., l. Bein; Jakob Franz aus Dunding, s. v., Rücken; Josef Kämmerer aus Schatzhofen, v.; Johann Köch aus Hüttenho­ fen, f.toi., Rücken. Chateau de Villers 28. bis 29. 8. 14. Tie Infanteristen Josef Fuchs aus Würding, l. v., r. Hand; Sebastian Abstreiter aus Staudach, l. v. Cartignh 23. 9. 14. Infanterist Theodor Grandl aus Lichthub, tot. Die Reservisten Karl Sumgruber aus Gern k. b., Bein; Josef Röhrl aus Hintersried, s. b. I, Bein; Ludwig Bauer aus Boxenberg, l. v., Arm. Lihons 24. bis 25. 9. 9. 14. Tie Gefreiten der Reserve Konrad Wehner aus Steinrain^ s. v., Arm; Josef Fischer aus Langenfilz,l s. v., Achsel und Fuß; Lo­ renz Jppenberger aus Naherstetten, v.; Se­ bastian Huber aus Wachelkofen, v. Die Infanteristen Karl Würffl aus Strau­ bing, s. v., Brust; Max Vaitl aus Deggendorf, l. v., I. Bein; Alois Bachmeier aus Raimering, s. v., Kopf. Die Reservisten Josef Dirnberger aus Ret­ tenbach, s. v., Brust; Otto Ernst aus Eisbrunn, l. v., Arm; Simon Peißinger aus Reickertsdorf, l. v., r. Hand; Markus Bergmeier aus Müller, BA. Vilsbiburg, verm.; Josef Zieglhuber aus Fünfleiten, 1. v., Bein. Die Wehrmanner Josef Strötz aus Neu­ markt a. R., I. v., r. Fuß; Ludwig Schmid aus Landshut, verm. 2. Kompagnie. Chateau de Villers 28. bis 29. 8. 14. Vizefeldwebel Franz Nachtigall aus Deg­ gendorf, 1. v., r. Bein. Die Unteroffiziere Josef Eder aus Heu­ feld s. v., Rücken; Michael Steindl aus Straße berg, s. v., r. Schulter. Gefieiter Johann Huber aus Amhaag, l. V., l. Bein. Die Infanteristen Josef Koch, aus Hüt­ tenhofen, s. v.; Xaver Schmittner aus Fei­ lenbach, l. v., Oberschenkel; Heinrich Kandlbinder aus Aichendorf, l. v., Oberarm; Barth. Lohmaher aus Inkofen, l. v., 1. Arm; Alois Stiglwagner aus Velden, s. v., Bauch.; Alois Münich aus Unterstattenbach, tot; Wolfgang Pritzl aus Obermitterdorf, l. v., Rücken. .Lihons 24. bis 26. 9. 14. Tie Infanteristen Johann Kothig aus Oberreut, l. v., r. Bein; Johann Eichstetter aus Weihenstephan, l. v., l. Bein. 3. Kompagnie. Menil 25. 8. 14. Tie Infanteristen Heinrich Hieringer aus Tietersburg, l. v., l. Bein; Alois Viehhauser aus Binderberg, l. v., Rücken. Unteroffizier Johann Wimmer aus Unterflossing, l. v., r. Bein. Tie Infanteristen Ludwig Roß aus Gro­ ßersdorf, tot; Kastulus Stuckenberger aus Buch, s. v., Brust; Otto Wimmer aus Unterbitten­ bach, I. v., t. Bein; Josef Huber aus Martinsbach,, l. v., l. Hand; Josef Wallner aus Landau, s. v., r. Bein; Johann Bernstetter aus Wurmannsquick, l. v., I. Bein. Cartignh 23. 9. 14. Infanterist Franz Stahl aus Zinzenzell, s. v., Rücken. Die Reservisten Josef Eisgruber auSDvrnwang, tot; Georg Hackl aus Siegendorf, I. v., r. Arm. Lihons 24. bis 25. 9. 14. ‘ Vizefeldwebel der Reserve gerb. Tümm­ ler aus Großkonreuth, l. v., r. Arm. Unteroffizier Georg Murr aus Schönberg, l. v., Schulter. Gefieiter der Reserve Albert Niedermeicr Obersteinbach., tot; Tie Infanteristen Franz Millinger aus Pöcking, s. v., Bauch.; Josef Venus aus Rie­ denburg, tot; Wolfgang Staudinger aus Sehboltsdorf, s. v., I. Arm und Rücken; Johann Moser aus Stüblhäuser, s. v., r. Arrn und Rücken. Tie Reservisten Georg Dobler aus Lan­ dau a. I., f. v., Rücken; Anton Mtterhuber aus Panzing, l. v., r. Bein. 4. Kompagnie. Chateau de Villers 28. bis 30. 8. 14. Gefieiter Max Obernhuber aus Forstlehn, l. v., r. Beinr. Die Infanteristen Ludwig Trimpl aus Mettenbacherau, verm.; Ulbrich Reisinger aus Eberstall, verm.; Johann Schätz aus Eutterhofen, v.; Josef Hieserer aus Schwain, l. b.; r. Bein; Georg Reitmeier aus Richstein, tot; Anton Weger aus Arth, tot. Lihons 24. bis 30. 9. 14. Hornist Josef Huber aus Straßdobl, I. v., r. Bein. Reservist Simon Huber aus Günzenhau­ sen, l. b., r. Arm. ────────── 3. Batterie. Hablainbille 24. mit 30. 8. 14. Die Kanoniere Gnad ans Ficht, l. b., Rüklen; Ludwig Hause der aus Etting, I. b., Kopf. 4. Batterie. Gondrexange 16. 8. 14. Die Kanoniere Franz Finkenzeller aus Landau, s. b., Kiefer; Johann Raab aus Harling, s. b., Genick; Franz Steckenbiller aus Salzdorf, s. v., r. Unterarm! und Brust. Menarmont -30. 8. mit 2. 9. 14. Gefreiter Max Ehrenstorfer aus Triftern, l. b., r. Arm. 5. Batterie. Blamont 14. 8. 14. Fahrer Michael Kalhamer aus SachsenhaM, l. .b-, L Arm. Bazien 25. 8. 14. Kanonier Ignatz Hecker aus Neufahrn, l. b., l. Bein. 6. B atterie. Fahrer Johann Grahl aus Oberempfenbach, s. p., l. Arm. Kanonier Jakob Kropfgans aus Velden, bernt. Xavffevillers 28. 8. 14. Kanonier Johann Mühlbauer aus Postau, s. b., Hals und Brust. 1. Futz-Artillerie-Regimcnt, München. 1. Bataillon Neuulm. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus Niederbahern: 1. Batterie. Puisieux 8. 10. 14. Kanonier Max Welz aus Langbruck, s. v., r. Oberarm. 2. Bataillon. 5. Batterie. Vermendoviller 25. 9. 14. Gefreiter der Reserve Xaver Eckart aus Freinberg, s. b., l. Bein. Vermendoviller 26. 9. 14. Gefreiter der Reserve Karl Pöppl aus Berg, l. b., r. Arm. Kanonier Josef Schöber aus Simbach, s. b., r. Bein. Fahrer der Landwehr Johann Gimpelaus Ering, l. v., (stopf. Fahrer der Reserve Heinrich Würdinger aus Höhenberg, s. v., r. Arm. 8. Batterie. Vermendoviller 28. 9. 14. Kanonier Anton Bauer aus Weg, tot. ────────── Verlustliste Nr. 54. 2. Infanterie-Regiment Kronprinz, München. Die Verlustliste dieses Regiments enthält folgende Namen aus Niederbahern: 2. Bataillon. 5. Kompagnie. Baccarat 25. 8. 14. Reservist Josef Graml aus Froßling, BA. Griesbach, s. v. Genick. Vermendoviller 1. bis 9. 10. 14. Unteroffizier Lorenz Maier aus Hebertsfelden, BA. Eggenfeldeü, s. v., Rücken. Gefreiter Max Göttinger aus Holzhäuser, BA. Griesbach, s. v., l. Bein. Die Infanteristen Josef Ehgartner aus Aign, BA. Griesbach, l. o., Arm; Jos. Pfliegl aus Ehrn, BA. Bogen, verm.; Meinrad Reit­ meier aus Oberstattenbach, BA. Griesbach, ver­ mißt; Johann Goldbrunner aus Leitzmannsdorf, BA. Rottenburg a. L., l. v., r. Bein; Benedikt Hochwimmer aus Pfarrkirchen, l. v., Hals; Ignaz Muttenhammer aus Garsdorf, BA. Passau, s. 0., l. Bein; Georg Reich! aus Gottfrieding, BA. Dingolfing, s. v., r. Bein; Johann Wittmann II aus Rohr, BA. Kelheim, tot; Josef Sageder aus Aignstahl, BA. Wolfstein, l. v., l. Arm; Alois Siebauer aus Rait, BA. Deggendorf, tot Tie Reservisten Ludwig Münsterer aus Stallwang, BA. Landshut, s. v., l. Bein; Jos. Brandlmeier aus Garnzell, BA. Landshut, ver­ mißt; Karl Schieß! aus Künzing, BA. Vilshofen, l. o., n Arm; Ignaz Rauch aus Ra­ mersdorf, BA. Rottenburg, s. v., r. Arm; Th. aus Talkofen, BA. Vilsbiburg, l. b., Hals; Alois Büchner aus Weigendorf, BA. Dingol­ fing, verm.; Martin Tristl aus Mitterpolding, BA. Landshut, s. b. Gesäß.; Felix Ertl aus Grafenau, s. b., Hals; Josef Ettlinger aus Walpersdorf, BA. Rottenburg, l. v., Kops; Willibald Haller aus Rohrberg, BA. Rotten­ burg, 1. b., Arm. Die Wehrmänner Ludwig Reinhardt aus Aholming, BA. Vilshofen, s. v., l. Bein; Jos. Härtl aus Albach, BA. Kelheim, verm.; Andr. Gegenfurtner aus Neuhausen, BA. Deggendorf, 1 b., Bein. 8. Kompagnie. Haie des Allemands 15. 8. 14. Infanterist Franz Widl aus Rosenau, BA. Dingolfing, l. b. Am 27. 8. bis 23. 9. 14. Tie Infanteristen Albert Donaubauer aus Eggenfelden, tot; Max Pauli aus Kanau, BA. s Wolfstein, l. b., r. Arm; Leonhard Stoiber I aus Meßnerschlägeweide, BA. Wegscheid, s. b.; I Franz Steininger aus Niederwegscheid, BA. t Wegscheid, s. b.; Max Höngberger aus Hohenau t BA. Fürstenzell, s. v. | Die Reservisten G. Hofitetter aus MünchsI dorf, BA. Landshut, s. v.; Johann Germannsi kirchner aus Geisenhausen, BA. Vilsbiburg, I l. v.; Josef Rach aus Bonbruck, BA. Vils| biburg, s. v. (Fortsetzung folgt.) i Braun aus Wambach, BA. Mainburg, s. v., l. Arm; Kaspar Brunner aus Durrnenbach, BA. Landshut, bernt.; Josef Obermaher aus Berg o. L., BA. Landshut, verm.; Heinrich Vogl aus Patzendorf, BA. Kötzting, s. b., r. Arm; Michael Holzapfel aus Aham, BA.Vilsbiburg, s. b., r. Arm; Anton Schalk aus Ober­ wattenbach, BA. Landshut, l. v., r. Betn; Pe­ ter Biberger aus Oberneuhausen, BA. Lands­ hut, s. v., Rücken; Josef Huber aus Pfaffen­ dorf, s. v., r. Bein; Franz Haimerl aus Lang­ weid, BA. 'Rottenburg, verm.; Jakob Braun aus Adelhausen, BA. Rottenburg, s. v., Brust; Karl Schieber aus Drohtholzen, BA. Eggenfelden, s. v., Brust. Wehrmann Johann Blöchl aus Herzogs­ reuth, BA. Wolsstein, s. v., r. Arm. 6. Kompagnie. Haie des Allemands 14. 8. 14. Unteroffizier Alfred Porst aus Landshut, verm. Saarburg 20. 8. 14. Gefreiter Michael Büchner aus NiedertzmWhen, BA. Mainburg, s. b., Kops. Hornist Georg Lustinger aus Aspertsham, BA. Passau, s. b., Unterschenkel. Sohecourt 24. 9. 14. Unteroffizier Andreas Kohlbeck aus Tengkofen, BA. Dingolfing, s. v., r. Bein. Vermandoviller 25. 9. bis 1. 10. 14. Unteroffizier Johann Rammelsperger aus Eggersham, BA. Griesbach, s. v., Bauch. Gefreiter Joses Fischhold aus Stadl, BA. Eggenfelden, l. v., r. Bein. Tie Gefreiten der Reserve Karl März aus Pischelsdorf, BA. Eggenfelden, verm.; Josef Holzner aus Geiseldorf, BA. Vilsbiburg, l. v.; Franz Faltermeier aus Vordersarling, BA. Eggenfelden, verm.; Josef Lettner aus Eggenfelden, verm. Tie Infanteristen Karl Kroner Haibihl, BA. Kötzting, l. v., l. Bein; Georg Fuchsgruber aus Hetzenberg, BA. Eggenfelden, tot; Frz. Angermeier aus Rottenbach, BA. Eggenfelden, tot; Alois Mühlbauer aus Gotzendorf, BA. Kötzting, verm.; Franz Albrecht aus Pfarr­ kirchen, l. v.; Josef Maier aus Oberstahlberg­ mühle, BA. Wolfstein, l. v.; Anton Prager aus Machring, BA. Passau, verm.; Michael Edenhofer aus Irlbach, BA. Straubing, l. v.; Max Altmann aus Lederborn, BA. Kötzting, l. v. Die Reservisten Anton Resch aus Oberschneithart, BA. Kelheim, verm.; Albert Fi­ scher aus Engersham, BA. Griesbach, verm.; Georg Stegmeier aus Rothenwöhrt, BA. Vils­ biburg, verm.; Franz Kolbinger aus Unter­ heldenberg, BA. Vilsbiburg, verm.; Josef Blei­ brunner aus Bründl, BA. Vilsbiburg, verm.; Joh. Bapt. Huber aus Weiher, BA. Rotten­ burg, verm.; Georg Wildfeuer aus Achdorf, BA. Landshut, l. v.; Joh. Feucht aus Gottsdorf, BA. Wegscheid, l. v., Hals; Martin Zauner aus Arth, BA. Landshut, tot. 7. Kompagnie. Rieding 19. bis 21. 8. 14. Reservist Ludwig Stanglmeier aus Mantlach, BA. Rottenburg a. L., l. v. Baccarat 25. 8. 14. Infanterist Franz Schreiber aus Asche­ nau, BA. Deggendorf, l. v., Arm. Vermandoviller 24. 9. bis 3. 10. 14. Unteroffizier Johann Lechner aus Eggen­ felden, tot. Unteroffizier der Reserve Georg Salier aus Werafing, BA. Vilshofen, s. v., Kopf. Gefreiter Karl Gerstl aus Metting, BA. Straubing, l. v., l. Bein. Tie Gefreiten der Reserve Peter Schreck aus Simbach, verm.; Josef Streicher aus Pfet­ trach, BA. Landshut, v. Tambour Christian Faltermeier äus'Vordersaaling, BA. Eggenfelden, s. b., r. Bein und Arm. Die Infanteristen Ludwig Stahlhofer aus Schildthurn, BA. Pfarrkirchen, l. b., l. Arm; Josef Renner aus Frauenholz, BA. Landau a. I., l. b., Gesäß,. Die Reservisten Jakob Mittermeier aus Himmelbach, BA. Landshut, l. b., r. Arm; Frz. Plininger aus Tannöd, BA. Eggenfelden, s. v., beide Beine; Pius Ziegelmeier aus Unkofen, BA. Rottenburg a. L., l. o.; Jak. Hartlmüller ────────── Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel und Schafe 00—00; geringere Lämmer und Schaft 38-53. Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. 57— 68, vollfleischige von 120—150 Klgr. 56—68, von 100 bis 120 Klgr. 58-69, von 80 bis 100 Klgr. 58— 70, unter 80 Klgr. 53—68, Sauen 51—56, Bratenschweine 65—68 Mk. — Ges amtzufuhr: 2466 Großvieh, aus dem Auslande —, und zwar — Ochsen (darunter — aus Schweden und — aus Oesterreich), — Bullen (darunter — aus Oesterreich), — Kühe (darunter — aus Dänemark und — aus Oesterreich), — Jungrinder (— aus Oesterreich), 2042 lebende und 1207 tote Kälber, 5450 lebende und 4440 tote Schweine, 82 lebende und 884 tote Schafe und Ziegen, 2 lebende und 843 tote Lämmer, Spanferkel und Kitze. Nach Auswärts wurden — Stück Großvieh und — Schweine. Marktverlaus: Großvieh ziemlich lebhaft, Kälber und Schweine rubig, Schafe unverändert. Nürnberg, 14. Nov. (Hopfenbericht.) Der träge und schleppende Charakter des Markt­ geschäftes bringt es mit sich, daß trotz der Nach­ giebigkeit der Eigner die Abschlüsse sich nur schwer vollziehen, wobei der Preisstand immer noch mehr zugunsten der Käufer abbröckelt, was insbesondere bei allen nickt grünfarbigen Hopsen sich stark fühlbar macht. Dreitägige Zufuhr 900 Ballen, darunter 200 Ballm vom Lande Verkauft wurden am Don­ nerstag 500 Ballen, gestern 300, hmte 150. Ge handelt wurden in der Hauptsache grünfarbige Kundschastshopfen in der Preislage von 40 bis 60 Mk., ferner ein Posten, ca. 170 Ballen, Elsässer zu 68 Mk. und ca 130 Ballen prima Hollerdauer Siegelhopfen zu 70 Mk. Preise: Markthopfen 32—45, GebirgShopfen 50—60, Hollerdauer gering 25—32, mittel 35—50, prima 60—70, Hollerdauer Siegel 35-55, Hollerdauer Siegel prima 65 — 75, Württemberger mittel 35—50, Württemberger prima 65 75, Spalier Landhopsen 40—75, Elsässer 40—70 Mark. ────────── Inserate. ────────── Bekanntmachung. Betreff: Abgabe kriegsunbrauchbarer Pferde. Diejenige» Landwirte, welche sich für den Erwerb kriegSunbrauchbarer Pserde vermerken lasten wollen, werden ersucht, sich schriftlich unter genauer Adressenangabe an den landwirtschaftlichen Kreisausschuß vo« Niederbayern in Landshut zu wenden. Bei der vorerst noch geringen Anzahl der verfüg­ baren Pferde kann irgend welche Verpflichtung zur Lieferung durch den landw. Kreisausschuß nicht übernommen werden. Als Abgabeorte sind von den stellvertretenden Generalkommandos im Bereiche des I. A. K. Landshut, im Bereiche des III. A. K. Straubing bestimmt; andere Orte können vorerst nicht in Betracht kommen. Landshut, 11. November 1914. Landn. Kreismsschiiß oa» Riedwtiymi. Der I. Vorsitzend«: von Pracher. Der Kreissekretär: 3632 Nebeskh. ────────── schusses und des Plenums sehr gefördert ha­ ben. Landrat Röck bat, für das nächste Jahr für Zwiesel einen erhöhten Zuschuß einzusetzen, da dieser Ort kolossale Lasten für Brückenbau zu tragen hat. Herr Regierungsrat Braun dankte für die ihm gezollte Anerkennung. Ter Verwendungsnachweis über die Kreis­ fondszuschüsse für Herstellung und Unterhal­ tung der Distriktsstraßen für das Jahr 1913 wird zur Kenntnis genommen. Ein Gesuch des Frauenzweigvereins vom Roten Kreuz in Eggenfelden, um Gewährung eines Zuschusses für seine Landkrankenpflege­ stationen Schönau, Taufkirchen und Kranzberg wird abgelehnt mit dem Hinweis, daß ohnedies alljährlich dem Kreiskomitee ein Betrag für Landkrankenpflegerinnen ausgesetzt wird. Tie Rechnung des Maximilians-Hilfsmagazinsfonds für Niederbahern für 1913 wird genehmigt. Die Rechnung des Fonds für besondere Rot- und Unglücksfälle in Niederbahern für 1913 wird zur Kenntnis genommen. Nächste Sitzung Dienstag, 20. Novmber, vormittags! 9 Ujhr.'