Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-09-16. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 251, 1914-09-16. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 251 16. September 1914 ────────── Der Krieg. ────────── Die große Schlacht im Westen. WTB. Großes Hauptquartier, 16. Setzt. (Amtlich.) Ter auf dem rechten Flügel des Westheeres seit 2 Tagen stattfindende. Kampf hat sich, heute auf die nach Osten anschließenden Armeen bis nasch! Verdun heran ausgedehnt. An einigen Stellen des ausgedehnten Kampf­ feldes waren bisher Teilerfolge der deutschen Waffen zu verzeichnen. Im übrigen steht die Schlacht noch. ────────── Auf dem östlichen Kriegsschauplatz ordnet ssch die Armee von Hindcnburgs nach abge­ schlossener Verfolgung. In Oberschlesien verbreitete Gerüchte über drohende Gefahr sind nicht berechtigt. Ein tapferer Soldat. Der freiwillig in den Krieg gezogene Maschinist und Landsturmmann Josef Regner von Stadtamhof hat bei einem schweren Gefecht den Adjutanten nebst Ordonnanzen seines Regiments aus den Händen des Feindes gerettet, indem er einige der Feinde niederschoß. Er wurde mit einem Orden belohnt. Endlich. Frankfurt a. M. 15. Sept. Die Frank­ furter Zeitung meldet aus Konstantinopel: Die englische Marinemission, Admiral Limpus an der Spitze, die schon seit mehreren Wochen keinen Dienst mehr auf der türkische» Flotte machte und nur noch in den Bureaus des Marineministeriums beschäftigt war hat heute um ihre Entlassung aus türkischen Diensten nachgesucht. Frankreich verletzt die schweizerische Neutralität! Luzern, 15. Sept. Das "LuzernerTagblt." fordert die Bundesregierung auf, gegen eine franzö­ sische Verletzung der Neutralität einzuschreiten. In Frankreich werden nämlich 1500 Schweizer gezwungen, aktiven Heeresdienst zu leisten unter der Drohung, daß sie ausgewiesen würden. Im Osten. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Franzosen überfallen eht; deutsches Feldlazarett. Berlin, 15. Sept. Das ,"Berl. Tageblatt" meldet aus Straßburg i. Elf. vom 25. August: Im Metzer Krankenhause gaben die Landwehrleute Christofl, Gefreiter Hain und Bruno Lehmann zu Protokoll, daß am 25. August abenbs französische Soldaten in ein deutsches Feldlazarett eindrangen und den Stabsarzt niederstachen. Viele Verwundete suchten mit Hilfe des Sanitätspersonals zu entfliehen, wurden aber von den Franzosen verfolgt und zu- r famnten mit den Santtätsleuten niedergemacht. Das ' Lazarett ging in Flammen auf. Kriegführung der Engländer. Berlin, 15. Sept. Ein Hauptmann schreibt den "Berliner N. N." aus Schloß Betz: Unsere Vorhut ist heute in diesen Ort eingerückt. Die Engländer haben ihn gestern geräumt. Das verlassene prachtvolle Schloß ist durch die Engländer vollständig verwüstet worden, nichts ist am Fleck geblieben, alles ist durcheknandergeworfen, die Schränke sind sämtlich umgestoßen und selbst die Federn aus den Betten gerissen. Man macht sich keinen Begriff von den sinnlosen Verwüstungen, die die Engländer hier und auch anderwärts in dem ihnen befreudetem Lande angerichtet haben. ────────── führen, die sehr schnell an die Stelle der vor­ eiligen Ruhmredigkeit getreten ist. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. ────────── lenden Gestirne, um wie eine Rakete die Lust zu durchschneiden und spurlos in Nacht und Dunkel zu verschwinden. Willmers sah nichts von der strahlenden Pracht, die sich am Himmel entfaltet hatte. Hastig verließ er den Wagen, warf dem Kut­ scher ein reichliches Trinkgeld zu und wollte schnell die Stufen der Freitreppe hinaufeilen, da fiel sein Blick auf ein fremdes Pferd, das ein Stallknecht langsam auf und ab führte. Schlimme Ahnung befiel ihn: Sollte man wie­ der nach dem Arzt geschickt, sollte Eljens Zu­ stand sich verschlimmert haben? Großer, all­ mächtiger Gott! "Wem gehört das Pferd? Wer ist ge­ kommen?" fragte er tritt versagender Stimme den Diener, der ihm die Tür öffnete. "Ist in dem Zustand meiner Frau eine Verschlimmer­ ung eingetreten?" "Gott behüte, gnädiger Herr? zu Hause ist überhaupt alles in bester Ordnung," lächelte der Gefragte über das ganze Gesicht. "Der gnädige Herr von Willmershöh sind gekom­ men und warten oben im Kabinett schon eine gute halbe Stunde!" "Dem Himmel sei Dank!" seufzte Will­ mers erleichtert auf. "Hat meine Frau nach mir gefragt?" (Fortsetzung folgt.) v . Ehe Wittgenstein nur wußte, wie es geschah, fühlte er sich von den Armen des Freundes umschlungen, und wie in früheren Zeiten lag sein blonder Kopf an seiner Brust. "Genial Kleines Mädchen!" Der Ruf brachte Willmers zur Besinnung. Hastig richtete er sich aus, und mit schmerzlich gefalteter Stirn trat er zur Seite. "Leb' wohl, Hermann, vergiß mich nicht!" murmelte er mit erstickter Stimme, wandte sich ab und stürzte hinaus. "Willmers! Genial" Aber der andere beachtete den Ruf nicht. Ihm war, als müsse jede Minute, die er noch in diesem Hause verweilte, ihm Unglück brin­ gen, und ohne sich, nur einmal umzusehen, durcheilte ^er die ganze Flucht fremder Ge­ mächer, von dem einen Gedanken getrieben: fort, nur schnell fort! Vor der Treppe stand ein eleganter, mit Rappen bespannter Korbwagen. Mit einem Satz sprang er in das leichte Gefährt, das einen Augenblick später durch das weitgeöffnete Schloßtor rollte. Die Sonne war untergegangen, die Luft kühl und feucht. Von den Wiesen stiegen Nebel auf, die in langem gespenstischem Reigen dem Walde entgegenzogen, aus dessen Schatten die Nacht mit geheimnisvollen Augen hervorlugte. Am blaßblauen Himmel stand ein einziger gro­ ßer Stern, der Willmers Blicke unwillkürlich an sich zog, bis sie in gläubigem Versunken­ sein an dem funkelnden Gestirn hängen blieben. Der Druck, der auf seiner Seele lastete, wich allmählich. In tiefen Atemzügen sog er die kühle Abendluft ein, und seine verworrenen Gedanken begannen sich zu lichten. Ihm war, als müsse von heute ab ein neuer, hellerer Abschnitt seines Lebens be­ ginnen, als brauche er jenen unheimlichen Schatten nicht mehr zu fürchten. Ach, wenn er sein Glück, sein heißgeliebtes, körperlich und seelisch krankes Weib erst fortbringen könnte, weit fort, in das Land aller Künstlersehnsucht, in den Schatten ewiggrüner Lorbeer- und Mhrtenhaine! — Dort sollte sie gesunden, sie und auch er! Und wenn das Gespenst der Vergan­ genheit spurlos in den Abgrund des Vergessens versunken war, dann wollten sie zurückkehren, dann wollte er wieder Besitz ergreifen von diesem schönen Fleckchen Erde, an dem er augenblicklich nicht di« geringste Freude fand. Es war völlig dunkel, als der Wagen in die Allee des Lilienkronschen Schlößchens einbog. Zu dem einen großen Stern hatten sich Milliarden anderer gesellt, sie bedeckten den ganzen Himmel, und ab und zu löste sich aus ihren funkelnden Reihen eins dieser strah­ ────────── Der Krieg mit England. Der britische Anschlag ans Dentschsüdwestasrika. Rotterdam, 15. Sept. Im Senat in Kapstadt teilte Botha mit, daß die Regierung, dem Wunsche der Reichsregierung gemäß, beschloßen habe, einige Teile Südwestaftikas "aus strategischen Rück­ sichten" zu besetzen. ────────── Der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien. WTB. Wsen, 16. Sept. (Amtlich.) Tie über die Save eingebrochenen serbischen Kräfte wurden überall zurückgeschlagen. Syrmijen und das Banat sind daher vom Feinde vollständig frei. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Höfer, Generalmajor. Die Lage in Serbien. Wien, 15. Sept. (Richt amtlich.) Die Reichspost meldet aus Sofia: Berichten aus Risch zufolge ist die innere Lage Serbiens verzweifelt. Die Serben geben ihre bisherigen Verluste auf 25 000 Mann an. Schrecklich ist die Hungersnot, welche im Lande herrscht. Die serbische Regierung hat sich mit in Bulgarien ansässigen griechischen Lebensmittelhändlern wegen Lieferungen von Lebens­ mitteln in Verbindung gesetzt, aber trotz des Ein­ greifens der russischen Regierung ließ Bulgarien die Ausfuhr der Lieferungen nicht zu, da sie das auf der Neutralität beruhende Ausfuhrverbot berührten. Alle größeren Orte sind mit Verwundeten überfüllt. Krankheiten richten Verheerungen in der Armee und in der Bevölkerung an. (Wettere Nachrichten siehe "Letzte Posten".) ────────── Bayerische Nachrichten. Ein neuer schwerer Verlust hat den Finanzminister v. Breun in g betroffeu. Nachdem vor kurzem sein jüngster Sohn auf dem Schlachtfelde ge­ fallen ist, hat nunmehr auch sein ältester Sohn, der als Leutnant in einem württemb. Regiment diente, den Tod für das Vaterland gefunden. Der Minister hat »och 3 weitere Söhne im Felde stehen. Verwendung von Gefangenen. Durch mehrere Blätter ist die Mitteilung gegangen, daß Kriegsgefangene zu Eisenbahnbauten bet München verwendet worden feien. Es wurde daran die Be­ merkung geknüpft, daß es angebracht gewesen wäre, zu solchen Arbeiten einheimische Arbeiter heranzu­ ziehen. Die Erhebungen haben ergeben, daß das Eisenbahnbataillo» eine militärische Gleisanlage bet Schleißheim herstellen ließ und dazu Kriegsgefangene verwendet hat. Die Eisenbahnverwaltung war mit der Sache nicht befaßt. Raubübersall. Der etwa 17 Jahre alte Sohn eines Eierhändlers überfiel gestern abends in ihrem Laden in der Kurfürstenstraße in München die verwitwete Milchhändlerin Zellhuber, als sie eben mit dem Reinigen des Fußbodens beschäftigt war. Er überschüttete die Frau zunächst mit einer scharfen Lauge und versetzte ihr dann mit einem Hammer mehrere Schläge aus Kopf und Brust, wodurch die Frau bewußtlos wurde. Auf das Geschrei des 3jähr. Kindes der Ueberfallenen, öffneten Paffanten die Ladentüre, worauf der Bursche das Weite suchen wollte. Er wurde aber angehalten und von der Menge derart verprügelt, daß ihn ein Soldat mit blankem Säbel vor der Wut der Menge schützen mußte, ────────── Huber aus Jmmelstetten, l. v., Arm. Josef Meyer aus Glätt, l. v. Josef Specht aus Seiboldsdorf, f. Unterleib. Josef Stüber aus St. Johann, s. v., Kopf. Isidor Schlamps aus Allenfeld, tot. Johann Schweizer aus Bachhagel, s. v.. Rücken. Jofef Tischner aus Pippinsrted, f. v, Arm. Georg Trenkler aus Aßling, f. v., Unterleib. Johann Humbahr aus LudwigSmooS, s. v., Bauch. Seba­ stian Schmid aus Holzhausen, s. v, Kopf. Benedikt Spring aus Gundremmingen, tot. Otto Schmid­ bauer aus Wörnttzstein, tot. Xaver Uhl aus Villenbach, tot. Josef Bachmeter aus Rott a. Inn, tot. Klemens Stegherr aus Jettingen, l. v-, Bauch. Josef Bayer aus Bltndheim, l. v., Arm. Andreas' Dietrich aus Leeder, I. v., Arm. Michael Seßle aus Bächingen, l. v., Fuß. Michael Ringenberger aus Gttthausen, l. v., Brust. Max Hopf aus Ingolstadt, l. v., Unterarm. Josef Sttmpfle au» Dinkelsbühl, l. v., l. Unterschenkel. Die Reservisten Edmund Philipp Weber aus Böttichheim, f. »., Kopf. Johann Möller aus Heldenstein, f. v. Franz Josef Hetlmann aus Würzburg, f. v., Kopf. Josef Beck aus Neuwirtshaus, l. v., Oberschenkel. Johann Rieger aus Wölfing, L v., Kinn. Gallus ©reiner aus Mainburg, tot. Klemens Regele aus Schmiechen, verm. Ludwig Deeg aus Oberndorf verm. Josef Aumüller aus Unterbrunn, I. v. Karl Schmid aus Haselwang. l. v. Josef Huntmeyer aus Deutenheim, I. v., Kopf. Michael Georg Wegmann aus Tetlhetm, l. v., Kopf. Xaver Emter aus Altenstadt, l. v., Kopf. Josef Müller au» Altensteig, l. v., Kopf. Johann Kindermann aus Altenschneeberg, l. v., Kopf. Johann Sedlmeier aus Selb, l. v., Kopf. Lorenz Morhart aus Dünzelbach, l. v" Bein. Josef Detter aus Garmisch, I. v., Ferse. Johann Wörnle aus Mittenwald, l. v., Unterschenkel. Stefan Scheifele aus Gellendorf, l. v., Unterarm. Nikolaus Findler aus Adelshofen, l. v., Gefäß. Alfred Behr aus Großbardorf, v. Wilhelm Kaiser aus Kützberg, v. Hermann Krupp aus Würzburg, v. Georg Ambrosius Kckst aus Unterdürrbach, v. Adolf Georg Schmitt aus Sengen» selb, v. Konrad Bauer aus Machtelsberg, verm. Max Schweizer aus Perttng, verm. Ludwig Biber aus Kützberg, verm. 12. Kompagnie. Vt'efeldwebel Josef Köpf aus Ernsfeld, v., r. Ellenbogen. Unteroffizier d. Res. Michael Landes aus Egel­ fing, l.v., Kopf. Die Gefreiten: Georg Scheuermayer aus Zell, v. Albert Drexl aus München, v. Die Gefreiten d. Res.: Xaver Lampl aus Eg­ ling, l. v., r. Knie. Gustav Staus aus Greußenhetm, v. Georg Reinberger aus Starzenberg, v. Anton Schmöller aus Schindelstadt, v. Max Berberich aus Biburg, v. Kajetan Weber aus Edenreith, tot. Die Tambours: Josef Nöhmer aus Bemberg, v. Josef Oberländer aus Rettenbach, v. Xaver Metz aus Bieberach, v. Die Infanteristen: Max Spegel aus Schretzheim, v. Franz Josef Suiter aus Lauchdorf, v. Josef Hieber aus Obergessertshaufen, v. Georg Frosch aus Volkersdorf, v. Otto Brandmeier aus Wolkertshaufen, v. Johann Bapt. Reff aus Fernmittenhaufen, v. Johann Schweigardt aus Stein­ heim, v. Georg Weishaupt aus Haldenwang, verm. Josef Zellner aus Preinersdorf, verm. Seb. Haunstetter aus Flotzhetm, verm. Sebastian Mayer aus Wackerstetn, verm. Andreas Leitmeier aus Hütting, v. Karl Glink aus Waldkirch, v. Xaver Thaller aus Kaisheim, l. v., I. Unterschenkel. Anton Wörner aus Waldkirch, l. v., r. Oberarm. Michael Böck aus Unterschöneberg, s. v., Bauch. Paulus Erhard aus Kühbach, s. v., Bauch. Simon Blank aus Waal, f. v., I. Hand, l. Oberschenkel. Richard Strodl au» München, s. v., Kopf. Nikolaus Lerchl aus Vierkirchen, v. Andrea» Winter aus Weichering, v. Georg Müller I aus Wörleschwang, v. Johannes Kraus aus Unterglauhetm, v. Georg Müller II aus Kühlenthal, v. Michael Leonhart aus Rettenbach, tot. Sebastian Drasch aus Langenifarhofen, tot. Josef Heinle aus Mörslingeu, tot. Sebast. Mittetreitet aus Peterskirchen, tot. Johann Konrad aus Weiler, tot. Johann Stadtmüller aus Donauwörth, tot. Josef Mederle aus Gundelsheim, tot. Johann Glöckl aus Altomünster, tot. August Müller aus Stoffenrted, tot. Georg Wagner aus Konzenberg, tot. Leonhard Fischer aus Aßbrunn, v. Georg Rein­ wald aus Aislingen, v. Alois Hense aus Oster­ buch, v. Michael Wunderle aus Unterfinning, v. Berichtigung en Zu Verlustliste Nr. 4. 2. Manen-Regiment. 3. Sskadro». Die als vermißt gemeldeten Ulanen: Konrad Rummel, Wilhelm Etteljörge, Johann (Gehlert, Adam Gruber, sind beim Regiment wieder eiingetroffen. Zu Verlustliste Nr. 5. 2. Ulanen-Regiment.. 1. Eskadron. Die als vermißt gemeldeten: Vtzewachtmeister Otto Schmidt, Unteroffizter Paul Gernhardt und die Ulanen Heinrich Beck und Johann Hofmann, sind beim Regiment wieder eingetroffen. 2. Ulanen-Regiment. 4. Eskadron. Die als vermißt gemeldeten Ulanen: Johann Wellhöfer, August Mayer, Frohnwteser und Georg Oftermayer, sind beim Regiment wieder eingetroffen. Zu Verlustliste Nr. 9. 2. Infanterie-Regiment. 2. Kompagnie. Hauptmann Oskar Graf v. Lösch, bisher s. v., ist am 18. 8. gestorben. 5. Kompagnie. Einj-.-Freiwilliger Karl Markert, gestorben ge­ meldet, ist krank in München. 8. Kompagnie. Fähnrich Wilhelm Vetth aus Kempten nicht ge­ storben, sondern im Lazarett Frtedrichshafen. 10. Kompagnie. Infanterist Franz Xaver Andres aus Erding — tot — ist zu streichen. Ignaz Letx aus Wertingen, v. Jakob Obeffer aus Neuburg, v. Die Reservisten: Michael Scheb aus Himmel­ stadt, v. August Holz aus Estenfeld, v. Hermann Urbat aus Berlin, v. Ludwig Maier ans Reuktrchen, v. Alfons Münzel aus Gewldshofen, v. Michael Ries aus Estenfeld, v. Joharn Schaub aus Euerdorf, v. Ludwig Haun aus Hetdiugsfeld, v. Franz Unterholzner aus Bachletten,. verm. Georg Dtttmar aus Maß dach, tot. Paul Mich! aus Hatten­ hofen, l. v., r. Knte. Josef Wetzet aus Lanzberted, v. Georg Weftermaier aus Trauvtng, s. o, Brust. Joh. Bapt. Beck a. Obersdors, s.v., r. Unterschenkel, l. Knöchel. Gregor Keupp aus Müdesheim, tot. Adald. Schwalb au» Hagenheim, tot. Johann Wtttsch aus Seehausen, s. v., r. Schulter. Johann Lechner aus Strohyam, s. v., Brust. Josef Hechendorfer aus Pals­ weis, j. v., Bauch. Georg Reis aus Heilbrunn, verm. Max Huber aus Petting, verm. Andreas Saam aus Waikoltshaufen, verm. Valentin Ludwig aus Kotgeisering, verm. Ludwig Rtopl aus En­ traching, verm. Ludwig Kistler aus Uuterschwetubach, verm. Andreas Gebete aus Wengen, v. Joh. Serum aus Germerswang, v. Johann Maier aus Unterpeifsenberg, v. Johann Feuebach aus Schwabfitem, v. Gabriel Güter aus Althegnenberg, v. Isidor Gabler aus Johannisberg, v. Karl Kampe aus Linden, v. Georg Nadler aus Dtngolbach, v. Anton Pfau aus Landsberg, v. Georg Segerer aus München, verm. Josef Denk aus München, v. Xaver Erhardt aus Raisting, v. Markus Brandstetter aus Gatlerberg, v. Andreas Altenbuchnei aus Partenktrchen, v. Franz Rothaler aus Lanzdorf, v. Georg HauSberger aus Ntedereck, v. Balthasar Hauser aus Htnterstadl, v. Martin Keiler aus Uatersteppach, v. ────────── Pantaleon Hirschlinger 30 — Fr. Rentamtmann Geiger 10 — 5 Limmer von Götzdorf — M. S. 40 — 150 Kaufmann K. G. 150 Büchsenmacher Riedel Kathol. Arbeiterverein 10 Rank! 1 1 Ldg. R. H. 10 10 — Gastwtrteverein Landshut 50 50 Bamann, Büchsenmacher 10 10 Aug. K. 5 — 2 Hörmann — 5 5 Ho. Schmied- und Wagner- gehilfen-Verband 25 — R. D. E. 10 — Dr. S. R. 30 — K. R. Gr. 1000 — 100 — 100 Landshut — 10 H. Grundner — 10 L. G. R. Z. Jagdfchutzverein Landshut 200 200 25 Metzgermetster F. 25 Mk. Mk. Karl Roß 3 — Sängerverein Landshut 500 — Brotfabrikant W. 50 50 Sophie Wölfle 5 — Fr. Amtsrichter Halbinger 5 — W. W. O. 50 50 —* Liebesgaben für das II schwere Reiter-Rgt. werden außer bei Herrn Kaufmann Mühldorfer in der Regimentskanzlei in der schweren Retterkaserne jederzeit entgegengenommen und dort jeweils bis zum nächsten Transport aufbewahrt. Mögen die Gaben für unsere tapferen Reiter recht reichlich fließen. —* Der Freiw. Sanitätskolonne hat ein hiesiger, ungenannt sein wollender Herr den Betrag von 40 Mark zur Unterstützung von Angehörigen der ins Feld gerückten Sa­ nitätsmannschaften übergeben. —* Ein Rieseltrottoir (deutsch: Geh­ steig), bezw. Fortführung der Randsteine in der Stetthaimerstraße vom Schlachthof bis zur Regensburgerstraße haben die dortigen An­ wohner verlangt. Die Kosten hiefür würden 2200 Mark betragen. Der Magistrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, in Anbetracht der. gegenwärtigen Verhältnisse die Angelegen­ heit bis auf weiteres zurückzustellen, umsomehr als die Sache auch nicht vordringlich erscheint. In der Debatte wurde betont, daß, die Grund­ stücke dort erst seit kurzer Zeit, und noch nicht voll bebaut sind. Andere Stadtteile, die längst ausgebaut waren, haben viel längere Zeit (Zu­ ruf: 10—20 Jahre) auf die Herstellung von Randsteinen warten müssen. —* Ein Aepfeldieb wurde gestern in der Person eines hier sich vorübergehend auf­ haltenden Taglöhners ermittelt. Der Dieb hatte einigen Obstgärten der Umgegend einen Besuch abgestattet und zog am Morgen schwer be­ packt mit Aepfeln wieder heim, als ihn ein Schutzmann bemerkte und, da er sich über den rechtmäßigen Besitz der Aepfel nicht ausweisen konnte, festnahm. Die Aepfel wurden den La­ zaretten zugewiesen. —* Der Obstbaulehrkurs in Landshut, der vom 14. September bis 3. Oktober im städt. Hofgarten hier stattfinden sollte, ist wegen des Krieges unterblieben. —* An freiwilligen Spenden gingen bisher bet der Sammelstelle I im Rathaus (Zimmer Nr. 2) ein: für das für die An geh. der Rote Kreuz Kriegsteilnehmer 50 R, D. Ho. Wehrkrastverein Landshut ────────── 35. Sitzung des Stadtmagistrats Landshut. vom 12. September 1914. Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister Hofral M a r s ch a l l. Ein Dankschreiben des Herrn Ren­ tier Fischer für die Beileidskundgebung der städt. Kollegien anläßlich des Hinscheidens sei- nes geliebten Sohnes im Kampfe für das Va­ terland wurde zur Kenntnis genommen. Einen Materialschuppen hat der Betongeschäftsinhaber Dozzi an der Stetthai­ merstraße 51 ohne Plan errichtet. Nunmehr hat er einen Plan hierfür eingereicht. Die Eisenbahndirektion hat jedoch gegen die Aus­ führung desselben Einspruch erhoben, und Toer= langt, daß der'an der Grenze gegen bie Bahn errichtete Schuppen wieder abgebrochen werde. Außerdem soll eine Baulinie für das Gelände entlang der Bahnflutmulde in Instruktion ge­ nommen werden. Der Magistrat beschloß, das Baugesuch nicht zu genehmigen, und die Bau­ linie in Instruktion zu nehmen, die Akten über diesen Fall werden dem Amtsanwalt zur weiteren Verfügung zugehen. An der Schloßgasse beim Burghau­ ser-Tor wollte der Dienstmann Kargel Holz auf städtischem Grund neben seinem Anwesen lagern. Dies wurde in der letzten Sitzung auch genehmigt. Nachdem aber die neuen Er­ hebungen ergeben haben, daß auf diesem Areal früher kein Holzschuppen bestanden hat, wurde mit Rücksicht auf die Feuersicherheit das Ge­ such des Kargel unter Aufhebung des letzten Magistratsbeschlusses zurückgewiesen. Anstrei ch arbeiten an der K. Präparandenschule sind herzustellen. Die dem Ma­ gistrat zufallenden Kosten mit 140,90 Mark werden genehmigt. Die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr zur Ausführung gelan­ gen. Wohnungskonsens wird erteilt Hrn. August Preißer, Herrngasse 384 und der Brauerei Prantlgarten für ihre Umbauten. Zur Plan Änderung für den Anbau am Anwesen des Steinmetzmeisters Fischer an der unteren Freyung hat die Regierung jetzt Dispens erteilt. Infolgedessen wird die bau­ polizeiliche Erlaubnis zur Planänderung ge­ geben und Wohnungskonsens erteilt. Wohn ungskonsens erhielt Herr Be­ tongeschäftsinhaber Dozzi für seinen Neubau an der Stetthaimerstraße nunmehr für das ganze Haus, nachdem vorher schon ein teil­ weiser Konsens erteilt worden war. Kautionsfreigabe. Die,Firma Siemens-Schuckiert hat bei Ausführung der Arbei­ ten zur Elektrisierung der Trambahn eine Kau­ tion gestellt, die jetzt, nachdem die Garantiezeit abgelaufen ist, nach Begutachtung der Direktion der städt. Trambahn freigegeben wird. Wirtschaftskonzession zur pacht­ weisen Ausübung der Gastwirtschaft zum "Frei­ schütz" erhält der Wirtschaftspächter Herr Mar­ tin Hübl; Staatsgebühr 20 Mark, Beschlutzge­ bühr 15 Mark. ────────── Letzte Posten. Tie Russen beschießen einen Lazarettzug. Wien, 16. Sept. Am 13. ds. Mts. nach­ mittags traf beim Wienedr Nordbahnhof ein Spitalzug ein, der in der Gegend von Rawaruska am 12. Sept. gegen 4 Uhr nachmittags von einer aus sechs Geschützen bestehenden rus­ sischen Batterie, die in einer Entfernung von tausend Metern aufgestellt war, beschossen wor­ den war. Die letzten Wagen zeigten deut­ lich Spuren der Beschießung. Eine Granate durchschlug einen Wagen. Außerdem war der Zug von einer Menge Füllkugeln getroffen worden. Unter den Verwundeten befanden sich auch Russen. England als Befreier der "Unterdrückten". London, 16. Sept. In einer Rede, die der Marineminister Churchill am 11. ds. Mts. in einer großen Versammlung im Londoner Opernhaus hielt, betonte er die Einigkeit der englischen Parteien. England müsse am Ende des gegenwärtigen Krieges große und gesunde Prinzipien für das politische System Europas erstreben. Das erste dieser Prinzipien sei die Nationalität. Bei der Rekonstruktion Euro­ pas, die auf den Krieg folgen müsse, soll­ ten die unterworfenen Völker befreit und die nationalen Wünsche der unterdrückten Bevöl­ kerung berücksichtigt werden. Hierzu fragt der Rotterdamer "Nieuwe Courand", was Rußland zur Befreiung Po- lens und Finnlands und England zur Be­ freiung Aegyptens sagen würde. ────────── Inserate. ────────── Bekanntmachung. Die Strafkammer des kgl. Landgerichts Landshut hat in 2. Instanz mit Urteil vom 28. August 1914 die Gütlerssrau Therese ®etUtn«ie* von Hagrain unter Verwerfung der Berufung der Angeklagten wegen Vergehens gegen das Nahrungsmitielgesetz (Milch­ fälschung) zu einer Gefängnisstrafe von 5 Tagen und zu einer Geldstrafe von 60 Mk., um­ zuwandeln für den Fall der Uneinbringlichkeit in eine weitere Gefängnisstrafe von 4 Togen und zur Tragung der Kosten beider Instanzen verurteilt. Ferner wurde ausgesprochen, daß der entscheidende Teil des Urteils innerhalb 14 Tagen nach erlangter Rechtskraft je einmal in der "Landshuter Zeitung" und im "Kurier für Mederbayern" auf Kosten der Angeklagten zu veröffentlichen ist. 3179 8a«dSH«t, 14. September 1914. Grrichtsschrriberri des k. Amtsgerichts. Der kgl. Sekretär: Geiger.