Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-09-18. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 253, 1914-09-18. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 253 18. September 1914 ────────── Der Krieg ────────── ♦ lauf ' gesetzten Gerüchtes hervorzugehen, wo­ nach der russische Botschafter der Pforte noch einige Zeit zur Ueberlegung lassen wolle. Sollte die türftsche Antwort entgültig in verneinen­ dem Sinne ausfallen, dann werde er Konstanti­ nopel verlassen. In unterrichteten Kreisen kann man nicht daran glauben, daß die Diplo­ matie des Dreiverbandes sich wirklich noch Hoff­ nungen auf eine Sinnesänderung der türftschen Regierung hingibt. Vor der Entscheidung. tim die Türkei. Wien, 17. Sept. (Nichtamtlich.) Der Po­ litischen Korrespondenz wird aus Konstanti­ nopel berichtet: Die Diplomatie der Mächte des Dreiverbandes setzt ihre Bemühungen mit zähester Beharrlichkeit fort, die Politik der Pforte in die Bahnen dieser Gruppe zu len­ ken. Die vollständige Ergebnislosigkeit der Ueberredungsversuche, die der Vertreter Eng­ lands in dieser Richtung unternahm, schreckte den russischen Botschafter von Giers keines­ wegs ab, die Rolle eines Werbers auf der Pforte zu übernehmen. Er bedient sich dabei der gleichen Mittel wie sein Vorgänger, indem er vor den Augen der ottomanischen Staats­ männer lockende Bilder für den Fall des Ent­ schlusses der Türkei für den Dreiverband und mit Drohungen für den Fall der Weigerung abwechseln läßt. Der Botschafter von Giers war jedoch nicht von größerem Glück begün­ stigt als Sir Edward Malle. Alle Kunstgriffe, mit denen es der Diplomatie früher mitunter gelungen war, in der Politik der türkischen Regierung Schwankungen herbeizuführen, ver­ fangen jetzt nicht mehr. Die Ueberzeugung der Pforte hinsich.lich der Stellung, welche für die Türkei gegenüber dem gewaltigen euro­ päischen Entscheidungskampse geboten ist, ver­ tiefte sich noch während des Verlaufes der Kriegsereignisse. Das öfter wiederkehrende Ge­ rücht, daß der Abbruch der diplomatischen Be­ ziehungen mit Rußland bevorstehe und daß der Botschafter von Giers schon seine Koffer packe, weiter, daß ein russisches Ultimatum überreicht werde, bleibt nicht bloß ohne Wir­ kung auf die leitenden Persönlichkeiten, sondern sie vermögen überhaupt in türkischen politischen Kreisen keine Bewegsung hervorzubringen. Daß man in Petersburg vorläufig noch nicht zu einem raschen Handeln entschlossen ist, scheint aus der gedämpften Tonart des letzten inUm- WTB. Berlin, 17. Sept. abends. — Großes Hauptquartier. In der Schlacht zwischen Oise unv Marne ist die endgültige Entscheidung immer noch nicht gefallen, aber gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß dse Widerstandskraft des Geg­ ners zu erlahmem beginnt. Ein mit grooßer Bravour unternommener französischer Turcchbruchversuch auf dem äußer­ sten rechten denttschen Flügel brach ohne be­ sondere -lnstrengzung unserer Truppen schließ­ lich. in sich selbst't zusammen. Tie Mitte tder deutschen Armee gewinnt langsam, aber ssicher Boden. Auf dem reichten Maasufer versuchte Aus­ fälle ans Vevdnn wurden mit Leichtigkeit zu­ rückgewiesen. Kein Luftschiff verloren. Berlin, 117. September. (Nichtamtlich.) Tie im Dienst d>es deutschen Heeres verwendeten Luftschiffe hmben die großen Hoffnungen die man auf sie gesetzt hat, bisher durchaus erfüllt. Die unwermeidlichen Beschädigungen, die einzelnen bmn ihnen auf ihren gefahr­ vollen weiten Fcahrten zugestoßen sind, haben in keinem Falle ?zu dem Verluste eines Schiffes geführt. Kein Lruftschisf ist in feindliche Hände gefallen. ────────── rief die Menge. "Das ist ein Schwein. Der will uns was vormachen!" Und der Professor wur­ de windelweich geprügelt. Niemand ahnte, daß der Professor der Direktor des Pariser Obser­ vatoriums war. Lus gefälschte Ultimatum. Ein Ingenieur einer großen Magdeburger Firma, der Anfang August in Brüssel weilte, teilt folgende Tatsache mit: Am 3. August war in allen Brüsseler Zeitungen die Wieder­ gabe des deutschen Ultimatums an Belgien in derart schroffer, mir völlig unverständlicher Form enthalten, daß mir an der Richtigkeit des Inhalts Zweifel auftauchten. Dieses "Ultima­ tum" besagte, Deutschland verlange von Bel­ gien die Unterstellung seiner Streitkräfte un­ ter ein deutsches Oberkommando und gemein­ samen Kampf gegen Frankreich! Das war eine so ungeheuerliche Forderung, daß wir in Brüs­ sel ansässigen Deutschen auf alles gefaßt wa­ ren. Wer ist schuld an diesem verleumderischen Ultimatum? Wer hat diese unerhörte, jedem Völkerrecht hohnsprechende Fälschung began- ' gen? Hat die belgische Telegraphenbehörde die- i ses Verbrechen auf dem Gewissen oder die belgische Regierung? Ein Sanitätszug in Paris verunglückt. Paris, 17. Sept. (Nichtamtlich.) In Sarrh sur Marne wurden mehrere Wagen j eines sanitären Straßenbahnzuges auf eine j durch die Sprengung der Brücke unterbrochene ] Strecke geleitet. Tie Wagen fielen in den Fluß, j Tie Mehrzahl der in dem Zuge befindlichen ] Verletzten wurden gerettet. Einzelheiten feh- j len noch. 5 ────────── mehr erringen konnte, denn die Mittel dazu z waren ihm aus der Hand genommen. Eljen 'liebte einen anderen; dieser andere war reich, konnte sie glücklich machen, und er, 'der Arme, Ungeliebte, besaß kein Recht, ihr hindernd in den Weg zu treten. Langsam wandte er sich vom Fenster ab und verließ festen Schrittes das Zimmer. Er war fertig mit sich und seinen Hoffnungen, er wünschte nichts, als sich so geräuschlos aus einer Welt zu schleichen, die ihm nichts als Bitternis und Enttäuschungen bieten konnte. Vor Eljens Schlafgemach blieb er stehen, über sein regungsloses Gesicht ging ein Aus­ druck stummer Qual, und geräuschlos öffnete er die Tür. "Wie geht es meiner Frau?" fragte er mit flüsternder Stimme die Diakonissin, die bei seinem Eintreten ihre Arbeit beiseite legte. "Schläft sie noch immer?" "Noch immer mit kurzen Unterbrechun­ gen!" nickte Schwester Agathe. "'Dieser andau­ ernde Schlaf ist eine Wohltat für den erschöpf­ ten Organismus, sie schläft dem Leben ent­ gegen! Wenn das so fortgeht, wird sie in ein paar Tagen das Bett verlassen können, und sind wir erst so weit, so ist auch die wie der Wind braust und der Regen gegen die Fenster schlägt! Ein guter Wirt treibt seinen Hund nicht aus der Stube, und Sie wollen sich auf einen so weiten Weg machen!" "Ein Soldat darf nicht verweichlicht sein und vor jedem Regenguß die Flucht ergreifen!" lächelte Willmers ernst und drückte zum Ab­ schied kräftig die Hand der Diakonissin. "Leben Sie wohl, Schwester Agathe, meinen wärmsten Dank für alle früheren und künftigen Sorgen um meine arme Frau!" Ein Zug tiefer Bewegung ging über sein blasses Gesicht, während er sich hastig über die schmale Hand der Diakonissin beugte, die regungslos in der seinen lag. In Schwester Agathens Seele erwachte so etwas wie unbesttmmbare Unruhe, wie Angst um diesen Mann, der sich von ihr nur auf kurze Zeit verabschiedete, aber so seltsam ernst, fast feierlich dabei aussah, daß ihr selbst der Atem stockte. Sie wollte ihn zurückrufen, aber Willmers hatte bereits das Zimmer verlassen. Im Nebenraum verklang das Klirren seiner silbernen Sporen, eine Tür wurde geöffnet und geschlossen, dann herrschte wieder tiefe, nur von dem Gurgeln des Regens unterstrochene Stille. (Fortsetzung folgt.) Zeit nicht mehr fern, wo Sie Ihre Reise nach dem Süden antreten können!" Ohne ein Wort zu erwidern, trat Willmers an das Lager der Kranken und beugte sich tief über ihre blasse Stirn. Sie schlief dem Leben entgegen, und er nahm Abschied von ihm mit diesem letzten liebkosenden Blick, in dem seine ganze Seele, sein ganzes Leben sich spiegelte. — Als er sich langsam auf­ richtete und zurücktrat, war sein Gesicht noch blässer als vorhin, und ein hoheitsvoller Ernst lag auf seiner Stirn. "Schwester Agathe," wandte er sich an die Diakonissin, "unsere Kranke bleibt aus einige Zeit ausschließlich Ihrer Pflege überlassen, denn ich selbst muß noch heute nacht in meine Garnison zurück. Mein Urlaub läuft in den nächsten Tagen ab, um ihn zu verlängern, ist meine Anwesenheit an Ort und Stelle notwen­ dig. Schwester Agathe, ich weiß, meine Frau ist bei Ihnen gut aufgehoben, und ich reise mit ruhigem Herzen!" "Und durchaus schon heute nacht?" fragte Schwester Agathe mit leisem Befremden in Blick und Ton. "Ich würde Ihnen raten, diese allerdings notwendige Reise bis morgen auf­ zuschieben. Heute ist es spät, und auch das Wetter ist so unfreundlich. Hören Sie nur, ────────── Pionieren errichtete "Kriegsbrücke" liegt auf Pontons, welche zur Feier des raschen Gelin­ gens mit grünen Birkenmaien geschmückt sind. Der Ort, in dem am vergangenen Tage "ber Straßenkampf gewütet hatte, ist zum Teil zer­ stört. Fast alle Häuser sind frnit Gewehrschüssen wie gespickt. Das Tor der Kaserne der Gen­ darmerie nationale ist mit Beilhieben aufge­ sprengt. Es hat den Anschein, als ob hier jedes einzelne Haus hat erstürmt werden müs­ sen. Auf steiler Höhe thront über dem Orte ein weltentrücktes caltes Gebäude, halb Kirche, halb Burg. Auch dorthin haben die Wogen der Schlacht empowgeschlagen. Ein Anbau ist zerschossen und feinte Trümmer rinnen wie aus einem Korbe ausgeschüttet den Abhang herab Bei Montsancon sah ich dann das groß­ artigste Kriegsbild, das ich bisher erlebt habe. Der Ort liegt äuf einem sanften Hügel, um­ geben von Obst- und Gemüsegärten, überragt vom schlanken Turm seiner alten Kirche. Die ganze Umgebung war von ausruhenden und biwakierenden Regimentern belegt, die es sich int Schatten der Obstbäume so bequem gemacht hatten, wie es der Kriegsmann im Felde ha­ ben kann. Montsancon, das den Hintergrund zu diesen scheinbar so friedlichen Manöver­ szenen bildete, brannte großenteils in lichter­ lohen Flammen von den Kämpfen her, deren Mittelpunkt es ant Tage zuvor gewesen war. Immer noch zogen neue Regimenter und Ko­ lonnen auf denk Vormärsche gegen Westen durch den brennenden Flecken. Auf den Feldern aber und in den weiter abliegenden Gärten sah man fouragierende Patrouillen, welche die über den Lagerfeuern ibehaglich brodelnden Feld­ kessel zu versorgen hatten. Ein Lagerbild, wie es nur ein großer Maler in der Vereinigung dqr eindrucksvollem Gesamtstimmung und der reizvollen Einzelheeiten auf die Leinwand ban­ nen könnte. Ich nnußte angesichts dieser wirk­ lichen Kriegsszene kdaran denken, wie schwächlich doch alle Theaterkmnst ist! Wer das unter roten Flammensäulen prrasselnde Montfaucon, um­ lagert von unserem Kriegern gesehen hat, dem wird der Geschmackk für die Kulissentricks, mit denen der Bühnemregisseur den Ernst gewal­ tiger Erlebnisse durch leimfarbenbekleckste Ku­ lissen vorzutäuschen versucht, vielleicht für im­ mer vergangen sein. Einen im Gesamtbilde fast verschwindenden, mir aber doch hervorhe­ benswert erfcheinemden kleinen Zug möchte ich noch mitteilen. Alls wir vor Monfaucon stan­ den, kam gerade eine für die biwakierenden Regimenter bestimtmte Feldpost an. Drei flinke Kraftwagen, jeder von Feldpostbeamten be­ gleitet, die den ralsch von allen Seiten herbei­ eilenden Ordonnamzen Säcke voll Briefe' und Stapel von jubelmd begrüßten Paketen aus­ händigten. Ich häitte gewünscht, daß die An­ gehörigen in der Heimat die Freude hätten, sehen können, die iihre Grütze und Liebeszeichen ihren im Felde lüegenden Jungen bereiteten. Mir erschien das wundervoll, daß die Feld­ post den so rasch vorrückenden Truppen bis hierher, fast bis unter die Geschütze der belager­ ten Festung Verdun, zu folgen vermochte. Aber die Feldpostbeamten erklärten mir, daß sie noch viel weiter wollten, bis an die Front unserer den geschlagenen Feind verfolgenden Vorhut Schon war hier ihre Arbeit erledigt. Die Mo­ toren setzten ein, eine Staubwolke wirbelt aus und westwärts entschwinden die drei Feldpost­ kraftwagen, gefolgt von tausend guten Wün­ schen und der Dankbarkeit aller, denen sie Heimatgrüße gebracht haben. Hinter Montfaucon kam ich dann zum erstenmal in ein mnaufgeräumtes Schlachtfeld, das noch fast alle Schrecken der Kämpfe zeigte, die hier ant Tage .zuvor gewütet haben. Mont­ faucon und Septsmrges, das nächste Dorf, Na­ men, die vielleicht keiner von ihnen jemals gehört hat, sie sind für viele der letzte Mark­ stein des Lebens geworden, für Deutsche und Franzosen. Die Franzosen lagen noch unbestattet da, wo sie die Kugel dahingerafft hatte. Es wird vielleicht in einem späteren Kriegs­ briefe Gelegenheit sein, sich über die unfaß­ bare Nervenschule Rechenschaft zu geben, die man aus den Schlachtfeldern durchmacht; wie rasch sich die Aufnahmefähigkeit, das Emp­ findungsvermögen den gehäuften Schrecken an­ passen. Ein Toter, den man am Wege findet, was ist das sonst für ein nachhaltiges, die innerste Seele ergreifendes Ereignis! Hier find die Toten in allen Wegen ausgestreut, und schon ertappt man sich dabei, daß das Auge nicht mehr zuerst das starre Antlitz sucht, um in des Mitmenschen Zügen zu lesen, ob er schwer gelitten hat, ehe sein Dasein aus­ gelöscht wurde, sondern dieses ursprüngliche Mitgefühl tritt zurück gegen die Befriedigung des praktischen Wissens: Welcher Waffe gehören die toten Feinde an, wie viel Regimenter ha­ ben hier gekämpft, sind es mobile Soldaten gewesen, oder haben die Franzosen hier bereits ihre Landwehr verwendet, haben unsere Leute hier im Nahkampf gestanden, haben sie gut ge­ schossen — diese und ähnliche Fragen müssen die Toten beantworten. Eine wohltätige, aber unbegreifliche Verkapselung der weichsten, eindruckempfindlichsten Seiten des Herzens muß eingetreten sein. Und dabei hat das Auge die Toten, die zu Hunderten verstreut, zu Dutzenden nahe beieinandergehäuft das Feld bis an den Horizont bedecken, alle wie mit einer Augenblicksphotographie ersaßt, daß ich glaube, ich könnte noch jeden einzelnen zeich­ nen. Schaudervoll war mancher der Anblicke. Wäre die Brust nicht schon so verhärtet, man müßte fürchten, daß die blutigen Leiber, die zerschmetterten Gesichter den Beschauer in Wa­ chen und Traum verfolgen müßten. Mancher ist so schnell und schmerzlos hinübergegangen, daß er sanft in der Mittagssonne zu schlum­ mern scheint. In den verglasten Augen an­ derer aber blinkt es wie ein Fluch auf die, die diesen Krieg und mit ihm aller Kriege unsag­ bare Greuel heraufbeschworen haben. Den To­ ten, die an den Durchzugsstraßen liegen, hat man die Gesichter zugedeckt, und das Büschel Stroh oder Unkraut, das uns den schlimmsten Anblick verdeckt, wirkt wie eine gütige, mitlei­ dige Wohltat, die den Toten und den Lebenden galt. Einzelheiten zu schildern, wird jeder, der einen Lieben int Felde stehen hat, dem Be­ richterstatter gern erlassen. Unsere deutschen Toten, deren hier viele waren, sind sofort von thren siegreichen Ka­ meraden beerdigt worden und die Gräber sind mit einer rührenden Liebe geschmückt. Selbst dort, wo das Wohl der Lebenden das höchste Gebot war und der eilige Vormarsch nur Zeit ließ, ein schlichtes Notkreuz zu errichten, an dem ein Notizbuchzettel den Namen des Ge­ fallenen mitteilt und sein auf den Hügel ge­ setzter Helm die Totenwache hält, selbst da hat es überall zu einer Handvoll Blumen gereicht, um dem Heldengrab die Liebe der überlebenden Mitkämpfer zu bezeugen. Mancher deutschen Mutter Sohn liegt dort auf den Höhen des Argonner Waldes und in der Talsenke der Maas. Ein Gräberfeld zeigt den Weg des Siegeszuges. Aber unaufhaltsam drängt die ungeschwächte Heeresmacht weiter vorwärts und keiner von denen, die blitzenden Auges in den Kampf ziehen, fragt darnach, wo sie ihm das Grab schaufeln werden, das ihn mit dem Totenheere der gefallenen Waf­ fenbrüder vereinigen wird. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. ────────── Der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien. Budapest, 17. Sept. (Nichtamtlich. — K. k. Ungarisches Telegraphen-KorrespondenzBüro.) Nach Nachrichten von unterrichteter Seite haben die Truppen gegen Serbien die Offensive ergriffen, die mit entsprechendem Er­ folg fortschreitet. Was die Nordarmee an der galizischen Grenze betrifft, so ist nach über­ einstimmenden Berichten der Geist der Trup­ pen vorzüglich. Die Truppen sind von dem Bewußtsein erfüllt, daß die glänzenden Teil­ erfolge zweifellos einer augenblicklichen zah­ lenmäßigen Uebermacht der Russen nicht zu einer allgemeinen Niederlage der russischen Armee geführt haben. Die Truppen erwarten mit Ungeduld den nahenden Zeitpunkt, wo sie den Kampf unter günstigeren Kräfteverhält­ nissen, die mittlerweile eintreten, aufnehmen werden. Das von den Serben verbreitete Ge­ rücht, 180 000 Mann rückten auf Budapest vor nach Besiegung der österreichisch-ungarischen Armee, ist vollständig erlogen. ────────── München, s. v., Bauch. Georg Mang amt Zeiertshofen, f. v., Betn. Peter Hüttenhofer aus Trugenhofen (Neuburg a. D.) f. v. Johann Schneider aus Ruderatshofen (Oberdorf) f. v., l. Bein. Xaver Vogt aus Babenhausen (Jllertisien) f. v., r. u. I. Arm. Jojef Schindele aus Augsburg, f. v. Martin Bauer aus Oberhausen (Jllertisien) I. t>., r. Bein. Karl Dolp aus Kirchhaslach (Jllertisien) l. o., r. Bein. Ludwig Ellenrieder aus Kirchheim (Mindelheim) l. v, r. Schulter. Wendelin Hartmann aus Thingau (M. Oberdorf) I. «., r. Knie. Karl Hillenbrand aus Hufschlag (M. Oberdorf) l. v, I. Arm. Matthias Muckeuthaler aus Haslach (Deggendorf) 1. v., r. Bein. Martin Pfeiffer aus Schwaighaufen (Memmingen) l. v., r. Arm. Johann Rupp aus Hayingen (Münsingen) l. v., r. Arm. Sebastian Sauter aus Elzee (Krumbach) l. o., l. Arm. Anton Schnitzler aus Buch (Jllertisien) l. v., r. Bein. Jofef Spieler aus Lindenberg (Lindau) l. v., r. Bein. Alois Strehle aus Wisterbach (Günzburg) l. v., l. Arm. Johann Grandy aus Ammerdingen (Nördlingen) s. v., r. Sein. Alo s Kieselsauer aus Lenggries (Tölz) l. v., r. Arm. Wendelin Schuster au»KöntgSbrunn (Augsburg) l. v., l. Betn. Franz Xaver Lochbthler aus Osterreinen (Füssen) l. v. Dyonis Stetter aus Beuren (NeuUlm) I. v. Paul Berkmüller aus Sulzberg (Kempten) l. v., r. Arm. Bartholom. Gruber aus Pillhofen (Freising) l. v., l. Arm. Johann Keßler aus Ferthofen (Memmingen) l. v., Kopf. Alots Herbst aus Unteregg (Mindelheim) l. v., Kopf. Anton Hermann aus Remeltshofen (Neu-Ulm) l. v, l. Bein. Sebast. Trost aus Jfenbrunn (Eichstätt) l. v., I. Arm. Mich. Amberger aus Stötzltng (Friedberg) f. v , Ober­ schenkel. Georg Kaiser aus Grönenbach (Memmingen) f. v., Rücken. Theodor Mazeth aus Obenhausen (Jllertisien) s. v., r. Hüfte. Konrad Stötzle aus Erbishofen (Neu-Ulm) f. v., Bauch. Matthäus Zink aus Benningen (Memmingen) f. ö., Bauch. Michael Ganzhorn aus Hetnrichsheim (Neuburg o. 35.) tot. Adam Gaigl aus Oberöf (Erding) tot. Augustin Krötzer aus Gammenried (Mindelheim) tot. Jofef Ellenrteder aus Schwabntederhofen (Schongau) tot. Alois Hasmiller aus Weilhetmerbad (Donauwörth) tot. Sebastian Zöfchinger aus Burgau (Günzburg) tot. Philipp Guggenmoos aus Aufktrch (Kaufbeuren) tot. Johann Eggert aus Zöfchingen (Dillingen) tot. Jofef Hillenbrand aus Hochstein (Dillmger) tot. Franz Xaver Kusterer aus Böhringen (Jllertisien) tot. Max Müller aus Münsterhaufen (Krumbach) l. v, l. Bein. Michael Oefele aus Lutztngeu (Dtllkngen) l. v., r. Bein. Karl Salm aus Brautlach (Neu­ burg a. D.) l. v., l. Bein. Jakob Schulz aus Ruppertskirchen (Aichach) l. v., r. Arm. Wilhelm Schrapp aus Schlingen (Kaufbeuren) l. ö" l. Bein. Johann Ebert aus Reichertsbeuren (Tölz) l. v., Anton Altendorfer aus Ay (Neu-Ulm) l. o., l Arm. Friedrich Hochberger aus Ehingen (Nördlingen) l. v., Kopf. Martin Hofstetter aus Gögging (Griesbach) I. v., Kopf. Johann Hindlbacher aus Burtenbach (Günzburg) I. v., r. Arm. Alots Johann Mairofer aus Oellingen (Nördlingen) I. v., r. Arm. Georg Rößner aus Bayerfeld (Donauwörth) tot. Die Reservisten: Leo Berger aus Schweins­ point (Nördlingen) verm. Johann Friedrich Friedrich aus Stadtsteinach, verm. Isidor Bleimayer aus Mtttelstetten (Neuburg a. D.) verm. Andreas Mayer aus Kühnhaufen (Neuburg a. D) verm. Max Nehm aus Unterbrunn (Starnberg) verm. Georg Rößner aus Baierfeld (Donauwörth) verm. Alois Wetzel aus Druisheim (Donauwörth) verm. Johann Margraf aus Obereichstätt (Eichstätt) l. v. Jofef Hölzle aus Borfchhaufen (Mindelheim) l. v., r. Arm. Wilhelm Brader aus Einöde Woringer (Memmingen) verm. Hans RabuS aus Memmingen, l. v. Seb. Vogel aus Kraiburg (Mühldorf a. Inn) l. v. Joh. Göppel aus Unterknöringen (Günzburg) l. v, Rücken. Matthias Schön aus Kleinforheim (Nördlingen) l. v., Kopf. Franz Xaver Pfaffltnger aus Dachau, f. v., l. Hüfte. Stanislaus Hämmerle aus Dachsberg (Memmingen) f v, Rücken. Johannes Wörz aus Dirlewang (Mindelheim) f. v., r. Bein. Johann Michael Schön aus Klein-Ertlingen (Nördlingen) tot. Schlosser aus Höselhurst (Krumbach) tot. Ignaz Geldhauser aus Markt Wald (Mindelheim) tot. Michael Meyer aus Holzgünz (Memmingen) tot. Michael Rastorfer aus Schlterfee (Miesbaci) tot. Adam Hosn er aus Löpsingen (Nördlingen) l. v., r. Arm. Friedrich Faul aus Groflelfingen (Nörd­ lingen) l. v. Franz Kuhberger aus Reinhausen (Stadtamhof) l. v. Matthias Ostermeyer aus Steins­ dorf (Riedenvurg) I. v. Anton Wolf aus Muntzingen (Nördlingen) l. v., r. Arm. Johann Georg Danner aus Oberschönegg (Jllertisien) I. v., r. Arm. Max Goth aus Groffenried (Feuchtwangen) l. v., l. Bein. Jofef Mayer aus Attenhausen (Memmingen) l. v., I. Hüfte. Matthias Rabl aus Roßbach (Friedberg) l. v., r. Arm. Alots Zur! aus Mettenbach (LandsHut) l. v., r. Bein. Johann Zähnle aus Gundel­ fingen (Dillingen) l. v., l. Arm. 4. Kompagnie. Leutnant Alfred Meirhofer aus München, v. Leutnant d. Ref. Alwin Merboth aus Cordo­ bang, (Rudolstadt,) tot. Btzefeldwebel Gottfried Braun aus Oberaltershekm, (Würzburg,) tot. Die Unteroffiziere Jofef Maker aus Mödishofen, (Zusmarshaufen,) tot. Konrad Griebl aus Lechfeld, f. ü , Kopf. Anton Meier aus Gundelfingen, (Dtllingen,) s. v., Brust. Wilhelm Kittelberger aus Beuren, (Nürtingen,) l. v, l. Bein. Hans Bachmayer aus Hermannsdorf, (Ebersberg,) f. v., Rücken. Georg Schretter aus München, tot. Christian Erne aus Pfuhl, (Neu-Ulm,) tot. Jofef Stadler aus Neuhsufen, (Neu-Ulm,) tot. Jofef Schick aus Jchenhaufen, (Günzburg,) l. v. Jofef Konrad aus Limbach, (Günzburg,) l. »., l. Bein. Unteroffizier d. Res. Rupert Strobel aus Ziemetshausen, (Krumbach,) I. v., l. Bein. Die Gefreiten Georg Ehrentreich aus Unterroth, (Jllertisien,) l. v, l. Arm. Karl Ganzenmüller aus Kleinforheim, (Nördlingen,) l. v., r. Arm. Severin Schädle aus Lausers, (Memmingen,) l. »., Kopf. Johann Rommel aus Hain, (Laupheim,) l. v., l. Seite. Karl Dauner aus Burg, (Krumbach), l. o., I. Arm. Johann Siegt aus Bogen. I. v., I. Arm. Andreas Schwarz aus Büdesheim, (Günzburg), l. ö., I. Bein. Karl Hutter aus Köbing, (Wasser­ burg,) verm. Josef Trautwein aus Reichenbach. (Kaufbeuren,) l. v., r. Arm. Johann Glogger aus Holzheim. (Neu-Ulm,) f. v., Rücken. Anton Thumm aus Utzwtngen, (Nördlingen,) f. v. Johann Gerstmayer aus Balgheim, (Nördlingen,) tot. Johann Georg Wurm aus Alesheim, (Nördlingen,) tot. Friedlich Gruhler aus Oberndorf a/M., 1. v, l. Bein. Wilhelm Held aus Reutti, (Neu-Ulm,) l. v., l. Arm. Wendelin Weitmann aus Groß-Kötz, (Günz­ burg,) l. v., I. Bein. Die Infanteristen Konrad Bernhard aus Baben­ hausen, (Jllertisien,) verm. Georg Huber aus Köbing, (Wasserburg, verm. Alois Obersteiner aus Aicher, (Mühldorf,) verm. Hörmann aus Heroldingen, (Nördlingen,) verm. Josef Dipolder aus OberKammlach, (Mindelheim,) l. v, f. Bein. Xaver Auerhammer aus Gundelsheim, (Donnauwörth,) l. v., r. Bein. Josef Wassermann aus Hasberg, (Krum­ bach,) l. v., r. Arm. Johann Bausch aus GroßSüßen, (Geißlingen,) l. d., Streifschuß, r. Arm. Gabriel Eberle aus Offingen, (Günzburg,) l. v., l. Bein. Xaver Rees aus Oberstorf, (Sonthofen,) l. v., r. Arm. Michael Büchner aus Jndersdorf, (Dachau,) s. v., Rücken. Georg Schiele aus Oberfchönefeld, (Augsburg,) tot. Karl Miller aus Nördlingen, l. v., l. Arm. Alfred Settz aus Dietingen, (Rottweil,) l. v., r. Arm. Hugo Wassermann aus Albrechts, Mkt. (Oberdorf,) l. ö., I. und r. Bein. Jofef Wiedemann aus Harburg, (Donauwörth) l. v., r. Schulter. Franz Bader aus Sigiswang, (Sonthofen,) f. v., Kopf. Friedrich Bonz aus Heidenheim, (Württem­ berg,) f. v., Brust. Jofef Kräcker aus Ketterschwang, (Kaufbeuren,) s. v., Brust. Matthäus Haas aus Biberachzell, (Neu-Ulm,) s. v., Schulter. Eduard Sirch aus Hohenreuthen, (Mindelheim, s. v., Kopf. Josef Mailler aus Neustadt f. v., r. Bein. Joachim Ostheimer aus Brosisellegg. (Sonthofen,) l. v., I. Arm. Klemens Henkel aus Ottobeuern, (Memmingen,) l. v., r. Arm. Michael Wagner aus Oberrteden, (Mindelheim,) l. v., l. Arm. Christoph Johann Müller aus Nördlingen, l. v., I. Bein. Johann Engelhardt aus Hammerstetten, (Günzburg,) l. v., I. Arm. Karl Bertele aus Jedesheim, (Jllertisien,) l. v., r. Bein. Jofef Brüderle aus München, l. o, r. Arm. Josef Friede! aus Grub, (Altötttng,) l. v. l. Arm. Jofef Manger aus Zeno, (Reichenhall,) l. v., r. Arm. Martin Woer, aus Herretshofen, (Jllertisien,) l. v., Kopf. Josef Leonhard aus München, l. v., l. Bein. Franz Rurer aus Pfersee, (Augsburg,) l. v., l. Arm. Georg Riggemann aus Bühl, (Günz­ burg,) l. v., r. Arm. Franz Xaver Bestler Pforzen, (Kaufbeuren,) l. v., r. Bein. Karl Schneider aus Bodenweiher, (Kehl,) l. v., I. Arm. Johann Georg Wunde! aus Holzktrchen, (Nördlingen,) l. v., Kopf. Max Krätz aus Radegundis, (Augsburg,) l. v., r. Arm. Hermann Schäffele aus Ay, (Neu-Ulm,) l. v., l. Arm. Georg Birke aus Krumbach, l. v., l. Schulter. Friedrich Beckert aus Westheim (Haßfurt), I. v. Vinzenz Briegel aus Reihenburg, (Günzburg,) l. v., r. Arm. Josef Holleis aus Rosenheim, l. v., l. Arm. Josef Holler aus Adelsheim, (Regensburg,) l. v. Michael Leichtle aus Deißenhaufen, (Krumbach) I. v , l. Bein. Anton Sauter aus Herretshofen, (Jllertisien,) l. v., l. Bein. Johann Thumm aus Meder-Altheim, (Nördlingen,) I. v. Alois Hämmerte aus Reinshart, (Günzburg,) l. v., I. Bein. Anton Pfister aus Bosiarts, (Memmingen,) l. v., l. Arm. Johann Hertrtch aus Bittenbrunn, (Neuburg,) l. v., I. Bein. Franz Graf aus Bedernau, (Mindelheim,) l. v., I. Arm. Johann Merkle aus Niederhausen, (Neu-Ulm,) l. v., l. Bein. Franz Gerung aus Wer­ tach, (Sonthofen,) l. v., r. Arm Heinrich Schweitzer aus Gerstetten, (Heidenhelm,) l. v., l. Betn. Karl Bauer aus Asbach, (Donauwörth,) l. v., I. Arm. Johann Hensinger aus Ectingen, (Riedliugeu,) l. v., l. Bein. Anton Fuchs aus Neu-Ulm, l. v., l. Betn. Jofef Karrer aus Lerchenberg, (Memmingen,) s. v., Brust. Josef Reichardt aus Rohrenfel?, (Neuburg a/D.,) f. v., Kopf. Michael Nersinger aus Eberstall, (Günzburg,) f. v. Josef Heubeck aus Vorderegg, (Füssen,) f. v., Bauch. Karl Hartwann aus Wtttisltngen, (Dillingen,) f. v., Rücken. Franz Schönwattz aus Agatharied, (Miesbach,) s. v., Brust. Anton Rauth aus Grönenbach, (Memmingen,) f. v., Brust. Johann Georg Scheffner aus Ebermerken, (Donau­ wörth,) s. v., Unterlaib. Josef WIck aus Scheusand, (Neuburg,) s. v., Lunge. Bartholomäus Gebhard aus Eulendorf, (Hilpoltstein,) f. v. Friedrich Johann Lober aus Balgheim, (Nördlingen,) s. v., Gesäß. Johann Ranz aus Steinheim, (Memmingen,) f. v. Wolfgang Esterl aus Mendlfeld, (Neuburg) i. v., r. Arm. Radinger aus Ettersbach, (Dillingen,) s. v., Bauch. Georg Eggart aus Arlesried, (Memmingen,) tot. Johann Fischer aus Bühl, (Günzburg,) tot. August Mayer aus Aichach, tot. Kaspar Angen­ meyer aus Mauren, (Donauwörth,) tot. Konrad Hoizmann aus Zllenried, (Mindelheim,) tot. Wilhelm Beck aus Oberndorf, tot. Erhard Kraß aus München, tot. Franz Steinle aus Mindelzell, (Krumbach,) tot. Johann Odermeier aus Kling, (Wasserburg,) tot. Josef Niedermeyer aus Neu Ulm, tot. Die Reservisten Thomas Strehle aus Altenberg, (DIlltngen,) l. v. Alois Lechner aus Höhemain, (Aibling,) l. v., r. Arm. Konrad Büchel aus Gers­ dorf, (Nürnberg,) l. v. Schonwaitz aus Kasten, (Miesbach,) l. v., r. Arm. Max Graf aus Manching, (Ingolstadt,) f. v., r. Bein und Arm. Johann Ober­ häuser aus Megeshetm, (Nördlingen,) tot. Berichtigung Zu Verlustliste Nr 9 Stab öes 1. Armeekorps. Gefreiter Xaver Wunderte, statt Wunder. Stab der 2. Infanterie-Brigade. Oberleutnant d. Res. des 1. Feld ArtillerieRegiments Josef Maria Fch. von Soden-Frauenhofen, l. v., Kopf und l. Schulter. ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Eine Proklamation an die Polen. Berlin, 17. Sept. Generalleutnant v. Morgen hat folgende Proklamation in Polen erlassen: Einwohner des Gouvernements Lomza und Warschau! Die russische Narew-Armee ist ver­ nichtet. Ueber 100 000 Mann mit den komman­ dierenden Generälen des 13. und 15. Armee­ korps sind gefangen, 300 Geschütze genommen worden. Die russische Wilnaarmee unter Ge­ neral Rennenkampf ist im Rückzug in östlicher Richtung, die österreichischen Armeen sind im siegreichen Vorrücken von Galizien her, die Franzosen und Engländer sind in Frankreich vernichtend geschlagen. Belgien ist unter deut­ sche Verwaltung getreten. Ich komme mit meinem Korps als Vorhut weiterer deutscher Armeen und als Freund zu Euch. Erhebt Euch und vertreibt mit mir die russischen Barbaren, die Euch knechteten, aus Eurem schönen Lande, das seine politische und religiöse Freiheit wie­ der erhalten soll. Das ist der Wille meines mächtigen und gnädigen Kaisers. Meine Trup­ pen sind angewiesen, Euch als Freunde zu be­ handeln. Wir bezahlen, was Ihr uns liefert. Von Euch und Eurer bekannt ritterlichen Ge­ sinnung erwarte ich, daß Ihr uns als Ver­ bündete gastfreundlich aufnehmt. (Z.) Generalleutnant v. Morgen. Gegeben int Königreich Polen, Sept. 1914. ────────── Tages-Uebersicht. Tager-Aebkrstcht. Sie Kaiserin besuchte heute in den Mit­ tagsstunden das Augusta-Hospital in Berlin. Sie trat an die Lagerstätte zahlreicher verwun­ deter deutscher Offiziere und Mannschaften heran, um sich nach deren Befinden teilneh­ mend zu erkundigen, ihnen Trost zuzusprechen und sie mit Geschenken zu erfreuen. 10 Millionen Kriegsanleihe zeichnete die Landesversicherungsanstalt Hessen-Nassau. Fer­ ner werden zur Förderung der öffentlichen Gesundheit, zur Bekämpfung der Arbeitslosig­ keit und sonstiger durch den Krieg hervorgeruferner, die öffentliche Gesundheit gefährdenden Notstände, den Gemeindeverbänden zu 4 Pro­ zent verzinsliche Darlehen, rückzahlbar inner­ halb zweier Jahre nach Friedensschluß ange­ boten, und solchen Gemeindeverbänden, die sich die Mittel zur Bekämpfung der Kriegsnot­ stände selbst beschaffen, auf Wunsch ein Zuschuß zur Verzinsung ihrer Anlehen gegeben und für weiter erforderliche Maßnahmen vorläufig 1 Million a fonds perdu zur Verfügung ge­ stellt. Das Moratorium in Brasilien wurde durch ein Dekret um 90 Tage verlängert. ────────── Letzte Posten. Tie eigenen Flieger heruntergeschossen. Berlin, 18. Sept. Am 10. ds. Mts. haben die Russen bei Benkheim drei eigene Flieger heruntergeschossen, nach welcher Töl­ pelei ihr Rückzug zur Flucht ausartete. (Z.) ────────── Vorsitze des I. Oberlandesgertchtsrates Sutor von München (Stellvertreter k. Landgerichtsrat Kimmerl dahier) wurden folgende Fälle zur Verhandlung an­ gesetzt: 1. Fall. Montag, 21. Sept., vorm. 9 Uhr: Franz Zilker, Müller von Bergmühle, wegen Meineids. 2. Fall. Nachm. 4 Uhr: Alois Hollnbacher, Brotträger von Holzhäuser, wegen Sittltchkeitsverbrechen. 3. Fall. Dienstag, 22. Sept., vorm. 87* Uhr: Otto A m a n n, Taglöhner von Kleinweichshofen und Georg Plelntinger, Gütlerssohn von Hönigsbach, wegen Meineids u. a. 4. Fall. Mittwoch, 23. Sept., vorm. 8 l / 2 Uhr: Josef Holler, Bauer von Nottau, wegen Meineids. 5 Fall. Nachm. 4 Uhr: Josef Schützeneder, Gütler von Oberneureut, wegen Meineids. 6 Fall. Donnerstag, 24. Sept., vorm. 8 1 /» Uhr: Josef Loibl, Mühlbesitzer und vorm. Distritts­ kassier von Mietraching, wegen Amtsverbrechens. 7. Fall. Freitag, 25. Sept., vorm. 87* Uhr: Stephan Rettberger, Taglöhner von Buchaberg, wegen Totschlagversuchs. 8. Fall. Samstag, 26. Sept., vorm. 8'/, Uhr Therese Seltner, Bauersfrau in Berg, wegen Meiaetdsanstiftung. 9. Fall. Montag, 28. Sept., vorm. 8 1 /* Uhr: Max Robl, Maurer in Winklbrunn, wegen Not­ zuchtsversuchs. 10. Fall. Dienstag, 29. Sept., vorm. 87* Uhr: Zäzilie Hoffman», Näherin in Steinachern, wegen Kmdstöiung. 11. Fall. Nachm. 4 Uhr: Elise ® er au er, Dienstmagd von Asbach, wegen Ktndstötung. 12. Fall. Mittwoch, 30. Sept., vorm. 87, Uhr: Johann Dacherl, Bauer, Johann Dacherl, Bauerssohn, dann Anna D a ch e r l und Rosina D a ch e r l, Bauerstöchter, sämtliche von Attenberg, wegen Meineids. 13. Fall. Donnerstag, 1. Ott., vorm. 87, Uhr: Monika Kalupsky, SchürerSfrau und Maria Hackl, Fabrikarbeitersfrau, beide von Riedlhütte, wegen Meineids u. a. 14. Fall. Freitag, 2. Okt., vorm. 8 1 /, Uhr: Franz Wanninger, Schreiner von Rittsteig, wegen Körperverletzung mit Todesfolge. 15. Fall. Samstag, 3. Okt., vorm. 87, Uhr: Ludwig Kurz, Bahnarbeiter von Fürholz, wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Die Kartoffel ausreisen laffen! In manchen Gegenden wird jetzt schon an die Kartoffelernte herangegangen; bei frühen und mittel­ frühen Sorten versteht sich das von selbst; wenn man aber sieht, wie die ziemlich späten Wohltmann, wohl die meiftverbreitete unserer roten Spätkartoffel, die noch vollständig grün im Kraut sind, jetzt schon ausgeackert werden, so muß man diese durch nichts begründete Hast nur tief bedauern. Knollen, die man von den Schnüren gewaltsam abreißen muß und deren Schale noch so dünn ist, daß sie einem beim Darüberstreifen am Daumen hängen bleibt, sind unreif, haben einen geringen Stärkegehalt und faulen rasch, ganz abgesehen davon, daß in den jetzigen schönen Tagen noch viel hinzuwachsen würde. Also abwarten! Wir sind heuer G.ott sei Dank mit allen Arbeiten früher daran wie sonst, trotz der gewaltigen Abgänge an ländl. Arbeitskräften Dank der guten Witterung und Dank dem wackeren Zusammengreifen aller die zurückgeblieben sind und ein paar arbeitswillige gesunde Arme haben. Land »Hut, 18. September. —* Die K. Real- und Handelsschule Kühlt zu Beginn des neuen Schuljahres 478 Schüler. * —* Das K. Staatsministerium für Werkehrsangelegenheiten hat nach dem Vorgänge des Reichseisenbahnamts die K. .Eisenbahndirektion angewiesen, den Personenund Güterverkehr nach Oesterreich-Ungarn und den neutralen Staaten, sowie umgekehrt, nach Möglichkeit wieder aufzunehmen.