Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1914-09-28. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 67. Jahrgang Nr. 263, 1914-09-28. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 67 Nummer 263 28. September 1914 ────────── Deir Krieg. ────────── Ein französischer Vorstoß zurückgewiesen. Ein französischer WM prüfc-geiviesen. WTB. «erlitt, 27. Srptetmder. (Großes Hauptquart feri.) Ter Feind HM unter Benutzrtng seiner Eisenbahnen einen weit anshole nvrn Borstotz gegen Sie äußerste rechte Flanke See Seutschen Heeres eingeleitet. Eine hiebei auf Bapaume Vorgehrnvc fran­ zösische Division ist von schwächerrrn Seutschen /Kräften zurückgeworfen worden. 3m langsamen Wrschmten Auch sonst ist Ser Borstotz znnr Stehen ge­ bracht. In Ser Mitte Ser Schlachtfrout kam «Ufer Angriff tat einzelnen Stellen vorwärts. Jas Jener eingestellt. Tie angegriffenen Sperrforts südlich, Ver­ dun Haben ihr Fener eingestellt. ß Unsere Artillerie. Unsere Artillerie steht «nnmehr imKamPfe mit Kräften, die der Feind ans dem westlichen Maasufer in Stellung brachte. Auf de« übrigen Kriegsschauplätzen ist Lage unverändert . ────────── Im langsamen Vorschreiten Ein französischer WM prüfc-geiviesen. WTB. «erlitt, 27. Srptetmder. (Großes Hauptquart feri.) Ter Feind HM unter Benutzrtng seiner Eisenbahnen einen weit anshole nvrn Borstotz gegen Sie äußerste rechte Flanke See Seutschen Heeres eingeleitet. Eine hiebei auf Bapaume Vorgehrnvc fran­ zösische Division ist von schwächerrrn Seutschen /Kräften zurückgeworfen worden. 3m langsamen Wrschmten Auch sonst ist Ser Borstotz znnr Stehen ge­ bracht. In Ser Mitte Ser Schlachtfrout kam «Ufer Angriff tat einzelnen Stellen vorwärts. Jas Jener eingestellt. Tie angegriffenen Sperrforts südlich, Ver­ dun Haben ihr Fener eingestellt. ß Unsere Artillerie. Unsere Artillerie steht «nnmehr imKamPfe mit Kräften, die der Feind ans dem westlichen Maasufer in Stellung brachte. Auf de« übrigen Kriegsschauplätzen ist Lage unverändert . ────────── Das Feuer eingestellt. Ein französischer WM prüfc-geiviesen. WTB. «erlitt, 27. Srptetmder. (Großes Hauptquart feri.) Ter Feind HM unter Benutzrtng seiner Eisenbahnen einen weit anshole nvrn Borstotz gegen Sie äußerste rechte Flanke See Seutschen Heeres eingeleitet. Eine hiebei auf Bapaume Vorgehrnvc fran­ zösische Division ist von schwächerrrn Seutschen /Kräften zurückgeworfen worden. 3m langsamen Wrschmten Auch sonst ist Ser Borstotz znnr Stehen ge­ bracht. In Ser Mitte Ser Schlachtfrout kam «Ufer Angriff tat einzelnen Stellen vorwärts. Jas Jener eingestellt. Tie angegriffenen Sperrforts südlich, Ver­ dun Haben ihr Fener eingestellt. ß Unsere Artillerie. Unsere Artillerie steht «nnmehr imKamPfe mit Kräften, die der Feind ans dem westlichen Maasufer in Stellung brachte. Auf de« übrigen Kriegsschauplätzen ist Lage unverändert . ────────── Unsere Artillerie. Ein französischer WM prüfc-geiviesen. WTB. «erlitt, 27. Srptetmder. (Großes Hauptquart feri.) Ter Feind HM unter Benutzrtng seiner Eisenbahnen einen weit anshole nvrn Borstotz gegen Sie äußerste rechte Flanke See Seutschen Heeres eingeleitet. Eine hiebei auf Bapaume Vorgehrnvc fran­ zösische Division ist von schwächerrrn Seutschen /Kräften zurückgeworfen worden. 3m langsamen Wrschmten Auch sonst ist Ser Borstotz znnr Stehen ge­ bracht. In Ser Mitte Ser Schlachtfrout kam «Ufer Angriff tat einzelnen Stellen vorwärts. Jas Jener eingestellt. Tie angegriffenen Sperrforts südlich, Ver­ dun Haben ihr Fener eingestellt. ß Unsere Artillerie. Unsere Artillerie steht «nnmehr imKamPfe mit Kräften, die der Feind ans dem westlichen Maasufer in Stellung brachte. Auf de« übrigen Kriegsschauplätzen ist Lage unverändert . ────────── Die Lage auf den Kriegsschauplätzen. Jie Lage ans den Kriegsschnnjrtüsett. WTB. «erlitt, 27. Sept. abends. — (Großes Har Cptquartier.) Tie Lag r aüf den verschiescscn Kriegs­ schauplätzen 1 «lieb heute unverändert. L 9er Bgrifi onf Enttarn abgewiesen. K ö ln, 27. Sept. abends. (Nichtamtlich.)' Die "Köln. Stg-" meldet aus Jgailo in Dal­ matien: Am 18. ds. nachmittags bombardier­ ten österreichisch-ungarische Kriegsß'chiffe Antivari und vernichteten dabei eine größere Ab­ teilung Montenegriner. Bei dieser Gelegen­ heit fingen die Oesterreicher eine drahtlose Depesche der französischen Flotte an Monte­ negro ab, worin letztere von bett Franzosen aufgefordert wurden, am 1.9. ds. um 7 Uhr früh einen allgemeinen Angriff auf Die Bocche di Cattaro zu unternehmen, da gleichzeitig durch die Franzosen von der Südseite ein An­ griff erfolge. Da man also unserseits über die Absicht des Feindes genau unterrichtet war, so konnten die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden. Am 19. September begaben sich um dreiviertel 8 Uhr früh drei kleine und 15 große französische Schiffe nach der Bocche und kamen in Nebel bis auf 6 Kilo­ meter heran. Unserseits wollte man sie auf wie sie zu lieben verstand, ihr Herz schlug nicht in stürmischer, alles vergessender Leiden­ schaft für ihn, aber sein sonniges Gemüt, seine aufopfernde Liebe waren ihr ein Trost, eine Stütze gewesen, gerade damals, als der Orkan schwerer Enttäuschungen, sie zu Boden zu reißen drohte. Sie hatte sich, wie ein scheuer Vogel vor einem Gewittersturm, in seine Arme geflüchtet, um bei ihm Schutz vor ihrem eige­ nen Herzen zu finden, und sich gelobt, ihm ein treues Weib zu werden, bis einmal der Tod sie voneinander trennte. Schneller, als sie geahnt, war dies zur Tatsache geworden. Der Schlag war furcht­ bar, aber ihre lebensstarke Jugend erholte sich schnell, und wunderbar blühte ihre verblaßte, wie von einem frostigen Hauch gestreifte Schönheit in diesen Tagen zu körperlicher und geistiger Genesung wieder auf. Wittgenstein versuchte, während er sich immer schneller dem Ziele seiner Wanderung näherte, sich zum unzähligsten Male das holde, von kurzem goldigen Gelock umgebene Gesicht der geliebten Frau vorzustellen, ihr strahlen­ des Lächeln, mit dem sie ihm jedesmal beide Hände zum Gruß entgegenstreckte, den Laut ihrer Stimme, den Glanz ihrer tiefblauen | Augen, und ein Gefühl stillen Glückes erfüllte I seine Brust. ────────── Der Angriff auf Cattaro abgewiesen. Jie Lage ans den Kriegsschnnjrtüsett. WTB. «erlitt, 27. Sept. abends. — (Großes Har Cptquartier.) Tie Lag r aüf den verschiescscn Kriegs­ schauplätzen 1 «lieb heute unverändert. L 9er Bgrifi onf Enttarn abgewiesen. K ö ln, 27. Sept. abends. (Nichtamtlich.)' Die "Köln. Stg-" meldet aus Jgailo in Dal­ matien: Am 18. ds. nachmittags bombardier­ ten österreichisch-ungarische Kriegsß'chiffe Antivari und vernichteten dabei eine größere Ab­ teilung Montenegriner. Bei dieser Gelegen­ heit fingen die Oesterreicher eine drahtlose Depesche der französischen Flotte an Monte­ negro ab, worin letztere von bett Franzosen aufgefordert wurden, am 1.9. ds. um 7 Uhr früh einen allgemeinen Angriff auf Die Bocche di Cattaro zu unternehmen, da gleichzeitig durch die Franzosen von der Südseite ein An­ griff erfolge. Da man also unserseits über die Absicht des Feindes genau unterrichtet war, so konnten die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden. Am 19. September begaben sich um dreiviertel 8 Uhr früh drei kleine und 15 große französische Schiffe nach der Bocche und kamen in Nebel bis auf 6 Kilo­ meter heran. Unserseits wollte man sie auf wie sie zu lieben verstand, ihr Herz schlug nicht in stürmischer, alles vergessender Leiden­ schaft für ihn, aber sein sonniges Gemüt, seine aufopfernde Liebe waren ihr ein Trost, eine Stütze gewesen, gerade damals, als der Orkan schwerer Enttäuschungen, sie zu Boden zu reißen drohte. Sie hatte sich, wie ein scheuer Vogel vor einem Gewittersturm, in seine Arme geflüchtet, um bei ihm Schutz vor ihrem eige­ nen Herzen zu finden, und sich gelobt, ihm ein treues Weib zu werden, bis einmal der Tod sie voneinander trennte. Schneller, als sie geahnt, war dies zur Tatsache geworden. Der Schlag war furcht­ bar, aber ihre lebensstarke Jugend erholte sich schnell, und wunderbar blühte ihre verblaßte, wie von einem frostigen Hauch gestreifte Schönheit in diesen Tagen zu körperlicher und geistiger Genesung wieder auf. Wittgenstein versuchte, während er sich immer schneller dem Ziele seiner Wanderung näherte, sich zum unzähligsten Male das holde, von kurzem goldigen Gelock umgebene Gesicht der geliebten Frau vorzustellen, ihr strahlen­ des Lächeln, mit dem sie ihm jedesmal beide Hände zum Gruß entgegenstreckte, den Laut ihrer Stimme, den Glanz ihrer tiefblauen | Augen, und ein Gefühl stillen Glückes erfüllte I seine Brust. 1 Minen laufen lassen, doch machten die Schiffe $ Plötzlich Halt und begannen umzukehren. In ' dem Augenblick, als sie sich unseren Befestig­ ungen auf der Breitseite zeigten, fiel von der Festung Kobila ein Signalschuß, worauf so­ fort vier Batteriesalven von den Forts Lustica und Mamula losgingen. Die Kanonade dauerte etwa eine Viertelstunde. Die Wir­ kung ist nicht ausgeblieben, denn gleich nach der ersten Salve kenterte ein französisches Kriegsschiff, das von nicht weniger als 24 Granaten getroffen wurde, wobei die sechs Schornsteine samt der Kommandobrücke in die Lust flogen. Dann folgte eine Feuersäule, und als der Rauch verflüchtet war, war die Stelle, wo vorher der Franzose stand, leer. Zwei andere Schiffe erlitten schwere Havarien. Tie übrigen verschwanden schleunigst. Die Fran­ zosen hatten ihrerseits zwei Treffer gemacht, durch welche ein Mann schwer und einer leicht verletzt wurde. Die Absicht der Franzosen, i die Radiostation Lustica zu vernichten, ist kläg­ lich gescheitert. ────────── heit ersparen und läßt allen Werken, denen Mangel schädlichen Stillstand aufzwingen könnte, Kohle zufahren. Im Drang einer Ar­ beit, deren Bewältigung fast über Menschen­ vermögen zu gehen scheint, hat der General­ stab also noch an das Wirtschaftsbedürfnis der dem Gemeinwohl dienstbaren Aktiengesellschaf­ ten gedacht. Das machen die betreßten Her­ ren in London, Bordeaux, Petograd ihm nicht nach. Abbe Wetterte suspendiert. Straßburg, 27 .Seht. (Nichtamtlich.) Wie dem Elsässer von zuverlässiger Seite mit­ geteilt wird, hat das bischöfliche Gericht den Abbe Wetterle wegen seines Verhaltens seit Anfang des Krieges suspendiert. Sein Name wurde aus dem Verzeichnis der Diözesanpriester gestrichen. Noch ein Haftbefehl. Straß bürg, 27. Sept. Wie der Straß­ burger Post ein Privattelegramm meldet, ist es Mailänder Blättern zufolge dem Rechtsan­ walt Tr. Rieber, Mitglied des Staatsrats von Mülhausen gelungen, nach Lugano zu flüchten. Gegen Tr. Rieber, der zu den Führern des ehemaligen Nationalbundes gehört, war vom Kriegsgericht Mülhausen Haftbefehl erlassen worden. 10 Jahre Zuchthaus für das unberechtigte Hissen einer weißen Kahne. Das Kriegsgericht in Kolmar beschäftigte dieser Tage ein Fall, der weiteren Kreisen zur Warnung dienen kann. Während eines Gefechtes in Tiedolshausen wollte der Land­ wirt Petit Demane angeblich eine Beschießung j des Hauses abwenden, indem er eine Flagge in Gestalt eines weißen Tuches hißte. Wie er vor Gericht Glauben machen wollte, hätten ihm früher dort im Quartier liegende französische Soldaten auf ein solches Verfahren aufmerksam gemacht. Er mußte sein Vergehen mit 10 Jahren Zuchthaus büßen. Ein Engländer bei einem Fluchtversuch er­ schossen. Bei einem Fluchtversuche aus dem Er­ furter Gefangenenlager wurde in der Mitt­ wochnacht ein englischer Infanterist erschossen. Ein holländischer Dampfer gerammt. Aus Christiania wird gemeldet: Ein englischer Kreuzer ist vorgestern an der nor­ wegischen Küste bei Unsire, vier Meilen außerIjuIO ©luuimyei, mit Uetu yvlMnoischen Kam­ pfer "Euterpe" zusammengestoßen. Der Kreu­ zer verschwand, der Dampfer ist beschädigt in Stavanger eingelaufen. Gctreideausfuhrvcrvot in Rumänien. Berlin, 27. Sept. Ein Ausfuhrverbot für sämtliche Getreidearten soll die rumänische Regierung erlassen haben. ────────── ihm zugleich diese nordische Gegend, um mich . aus Eis und Schnee in das Land des ewigen Frühlings zu flüchten!" Ihr Ton sollte scherzend klingen, aber es gelang ihr nicht recht. "Und welchem Umstande verdanken wir diesen plötzlichen Entschluß?" fragte er ernst. "Einem Briefe meiner Schwägerin, den ich gestern mit der Abendpost erhielt. Sie schildert in so verlockenden Farben den Auf­ enthalt im Süden; ich hatte während des Lesens das Gefühl, als atmeten die Zeilen den feinen Duft frischerblühter Veilchen aus, und plötzliche Sehnsucht packte mich nach Son­ nenschein, nach Meeresrauschen, nach nicken­ den Blumen und — vor allen Dingen — nach lieben, vertrauten Stimmen. Sie wissen gar nicht, wie einsam, wie furchtbar verlassen ich mich manchmal in diesen weiten, zahllosen Ge­ mächern fühle, von denen kein einziges, auch nicht das kleinste, mir gehört! Draußen, ich weiß, wird es ebenso sein, aber ich werde mich trotzdem freier fühlen, denn wir werden nie­ mals lange an einem Ort bleiben, sondern wie die Zugvögel, bald hier, bald dort unser Nest bauen. Solch ein Wanderleben aber besitzt einen großen Reiz — es lehrt — vergessen!" "Und ermüdet!" fügte Wittgenstein hinzu. "Vielleicht, wenn es lange dauern sollte!" fiel sie ihm schnell ins Wort. "Aber ein paar Monate halte ich es aus, und dann beginnt für mich wieder ernste Arbeit, die mir fehlt, mehr als ich sagen kann! Herbert und Tatiana wollen nichts davon wissen, daß ich diese Stellung in London annehme, ich bin jedoch fest entschlossen, auch gegen ihren Willen zu handeln, wie schwer mir das auch fallen sollte, und eben darüber wollte ich mit Ihnen sprechen!" "Haben Sie sich bereits kontraktlich ge­ bunden?" fragte Wittgenstein und blickte ge­ spannt in das Gesicht der jungen Frau, die mit nachdenklich gesenkter Stirne vor ihm saß und zerstreut 'mit der blauen Seidenquaste ihres Sessels spielte. "Nein, noch nicht, aber das ist das we­ nigste!" erwiderte sie aufsehend. "Dann bitte ich Sie, das auch nicht zu tun!" Eine mißmutige Falte schob sich zwischen Eljens Brauen, und mit trübem Lächeln zuckte sie die Schultern. Schluß folgt. eine bejahende Antwort schnell die teppich- , belegte Treppe in das obere Stockwerk hinauf, j Eljen saß in ihrem Lieblingszimmer, einem kleinen, ganz mit hellblauem Atlas ausgeschkagenen Boudoir, durch dessen einziges, venetianisches Balkonfenster man auf den Park hinausblickte. Ihre zarte, in schlichte Trauergewänder gekleidete Gestalt schien während der Krank­ heit gewachsen zu sein, aber es war noch im­ mer das holde, liebreizende Gesicht, mit den unvergleichlich reinen Linien, das dem Ein­ tretenden mit stillem Lächeln entgegenblickte. Nur die Augen hatten ihren madonnenhaft­ sanften Ausdruck eingebüßt und blickten mit fast hoheitsvollem Ernst unter den langen, dunklen 'Wimpern hervor. "Ach, da find Sie endlich!" sagte sie, sich schnell erhebend und streckte ihrem Gaste beide Hände zum Gruß entgegen. "Ich fürchtete be­ reits, Sie heute nicht mehr zu sehen, und hätte Sie doch so gern noch vor meiner Ab­ reise gesprochen!" "Sie reisen also wirklich, gnädige Frau?" fragte er, ihre Hände an seine Lippen führend. "Wirklich!" nickte sie ernst. "Unten steht mein Koffer, fertig gepackt, morgen mit dem ersten Zuge verlasse ich Hilienkron und mit ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Bm westliche« Kriegsschauplatz. Auf den französischen Schlachtfeldern. Tragische Episoden aus den Kämpfen an der Marne erzählt Singt Barzini im weiteren Verlauf seiner Briefe, die im Corriere della Sera erscheinen. Er hat am 12. September Chambrh besucht; die Spuren des Kampfes, die er sah, zeugten von der Erbitterung, mit der aus beiden Seiten gestritten wurde; sie lassen aber auch deutlich erkennen, daß die deutschen Truppen, wie es aus unseren offiziellen Mel­ dungen hervorging, angesichts einer Ueberl macht in Ordnung zurückgenommen hmtben, I Der Anblick der Toten löst in dem Italiener ein Gefühl der Achtung vor der Ordnung und Disziplin, in der die deutschen Truppen kämp­ fen, aus. Längs dem Rand der Straße von Chambrh", erzählt Barzini, "bietet sich eine Episode des Kampfes von Mann gegen Mann, die von den Leichen erzählt wird. Eine Schar Deutscher, die vereinzelt geblieben war, hatte aus dem Straßenrande eine Barrikade gemacht, und unterhielt dort, zwischen den beiden Stra­ ßenrändern eingegraben, ihr Feuer. Sie konnte sich nicht mehr zurückziehen. Sie leiI stete Widerstand, so lange sie vermochte; der ® letzte französische Tote liegt drei Meter von j ihr entfernt. Dann ging der Sturm vorüber und streckte sie zu Boden. Von Bajonettstichen durchbohrt liegen die deutschen Soldaten in • einer Reihe in der Verschanzung. Verbogene Bajonette, zersplitterte Gewehre zeugen von der Gewalt des wilden und verzweifelten Kamp­ fes. Als erster in der Reihe liegt der Ser­ geant, der sie führte. Es scheint, als ob er im Tode noch seine Befehle gäbe. Eine an­ dere Gruppe von Leichen schart sich um den Leichnam eines Offiziers. Der Rückzug wurde durch das Opfer der aufeinander folgenden kleinen Trupps gedeckt. Wie die Toten ein­ ander ähnlich sind! Nur die Uniform unter­ scheidet sie. Franzosen und Deutsche liegen gleich am Boden, die Unterschiede der Rassen verschwinden unter der schrecklichen Maske des Todes. Es ist eine Art Brüderlichkeit unter den gefallenen Feinden. Jeder tote Deutsche hat seinen Tornister noch auf der Schulter, ist tadellos gekleidet, als sei er zu einer Toten­ parade gerüstet und bildet mit der Gepäck­ tasche eine quadratische eigenartig-eintönige Masse. Nichts geriet beim Fallen in Unord­ nung. Gürtel, Patronentasche, Degenscheide, QtuSviiftungSfKtdf c <*Xtcv Etvt, gufammcngcrotttc Decken, Zeltleinwand, alles grau und an Ort und Stelle zurechtgelegt, zugeschnallt oder ge­ schnürt, scheint unzertrennlich zum Körper zu gehören. Nicht einmal der mit einer Hülle bedeckte Sturmhelm fiel herab oder trennte sich vom Haupte. Man gewinnt nicht den Ein­ druck eines zusammengebrochenen Heeres. Wäh­ rend die tot Franzosen die pnwiderstehliche Wut des Angriffes verraten, zeugen die toten Deutschen von Ordnung Und Disziplin. Das deutsche Heer ist zurückgegangen, hat aber keine Niederlage erlitten. Da es den Angriffen nicht standhalten konnte, zog es sich eilig, aber ohne Verwirrung zurück. Es hat sich vom Feinde losgelöst. Die Deutschen mußten auch Ver­ wundete zurücklassen, aber zu ihrer Pflege blieben gleichzeitig ganze Abteilungen des Sa­ nitätskorps. Die Franzosen machen die Ver­ wundeten nebst ihren Aerzten und Apothekern, die Rang und Autorität behalten, zu Gefan­ genen. Das alles bildet eine kleine deutsche . Organisation, die inmitten des französischen Heeres mechanisch zu wirken fortfährt !mit ihrem strengen Grüßen, ihren Befehlen, abgeschlossen und ungestört, als wäre nichts weiter geschehen. Der Rückzug ging unter dem Schutze großer Artilleriegeschütze, die in der Nachhut auf­ gestellt waren, vonstatten. Dadurch ist eine ge­ schlossene Verfolgung, auch das Vorrücken einer verfolgenden Kavallerie unmöglich. Man muß mit Geduld manövrieren, die Batterien um­ kreisen und sie aus ihren Stellungen treiben. Die deutsche Infanterie läßt sich nie einholen. Wohl lösen sich kleine Teile 'von den deutschen Reihen los, kleine Gruppen lassen sich auf­ greifen, aber der ganze Heereskörper bleibt dabei unversehrt. . .". Morgenrot! (Gedichtet am 5. 9. 14 früh 7 Uhr im Schüt­ zengraben bei Baccarat von Lt. F. M.) Fern im Osten färben sich die Ränder Blasser Wolken, graue Bänder Glühen sonnenahnend mählich auf. Friedlich grasen durch die Nebelfrühe Einsam hirtenlose Kühe An des schmalen Baches Erlenlauf. Schläfrig macht sich auf die Todesreise Der Granaten erste; seine Kreise Ratternd zieht der Flieger in der Luft: Dort im Graben dehnen müde Glieder, Die der junge Tag zur Arbeit wieder Neu zum Dienst des Vaterlandes ruft. 1 Strahlend, unberührt von Völkerkämpfen, Hebt die Sonne sich aus Nebeldämpfen, Neuen Lebens ewiges Symbol. Heimat grüßet uns: In deinen Strahlen Milder machst du Schmerzen, linderst Quaken Beuthst dem Sterbenden noch: Lebe wohl! (Von einem Landshuter.) ────────── tische Zensur passiert haben. Die Engländer halten also die deutsch-ostafrikanische Küste blockiert. Dar-es-Salam wurde als offene Stadt nicht verteidigt. Die englischen Kreu­ zer haben auf die Funkenstation Schüsse ab-' gegeben. Darauf wurde die weihe Flagge über der Stadt gehißt und es sind dann wei­ tere Angriffe aus Dar-es-Salam bis zum Ab­ gang der Post, etwa 20. August, nicht er­ folgt. Der Turm der Funkenstation ist nach den vorlüegenden Mitteilungen von den Deut­ schen selkbst zerstört worden. Die Weißen Frauen mrtb Kinder befanden sich bis Abgang dieser Pwst offenbar in Dar-es-Salam. Ob infolge wer ausgebrochenen Kämpfe im In­ nern bie ■ Engländer tatsächlich, wie die bri­ tische Awmiralität meldet, später durch den Kreuzer ""Pegasus" Dar-es-Salam zerstören lie­ ßen, darüüber liegen verbürgte Nachrichten von deutscher Seite bis jetzt nicht vor. Dage­ gen wurdoe bestätigt, daß Taveta von den Deut­ schen beseetzt worden ist. In Sansibar ist es nach eineem hier vorliegenden Privatbrief vom 27. Auguust den Leitern der deutschen Firmen gestattet l worden, daselbst zu bleiben, doch ste­ hen die Deutschen unter behördlicher Auf­ sicht. LEine gewisse geschäftliche Betätigung ist ihnena erlaubt. Sie dürfen Geld ein­ kassieren und das vorhandene Warenlager ver­ äußern. Die deutschen Angestellten sind am 7. Augustst nach Tanga abgegangen. In Mombassa sinnd alle Deutschen sofort nach Aus!bruch dess Krieges festgenommen und bald da­ rauf naäch Nairobi übergeführt worden. Jrgendwelchhe amtlichen Nachrichten sind beim Reichs-Kcolonialamt nicht eingetroffen. Auf etwaige ^Anfragen kann daher auch nur mitge­ teilt wercden, was in dieser Meldung enthal­ ten ist. Dffiziersmangel in England. Berrlin, 27. Sept. Der Mangel an Of­ fizieren k beginnt in England zu beunruhigen. Nach denn "Times" sind in einem Monat von über 30000 Offizieren 1100 gefallen. Die Daten der Emden. London, 26. Sept. (Nicht amtlich.) Die außerordentliche Anerkennung der Engländer für die Daten des Kreuzers "Emden" kommt in folgernden Blätterstimmen zum Ausdruck. Tie "Tinnes" sagt, der Mut des deutschen Kreu­ zers her Mene Anerkennung, weil Offiziere und Mannschaften sich darüber klar sein müßten, daß der Kreuzer früher oder später aufge­ spürt mt.tb zusammengeschossen werden würde. Ein Entnommen sei einfach unmöglich. "Daily Chroniclcke" schreibt: Tie "Emden" hatte eine erfolgreiche Fahrt. Tie Besatzung bewies, daß sie aus t tapferen Männern besteht. Wir be­ wundern i die bei der Fahrt gezeigte Sports!kühnheit ebenso wie wir von Herzen wün­ schen, dastß das Schiff bald gefangen wird. Kopenhagen, 26. Sept. Die National-Tidernde meldet aus London: Tie Taten des Kremzers "Emden" wecken hier allgemeines Interesse. Man bewundert den mutigen schnellen Vorstoß des Schiffes, das die Eigen­ schaften des Fliegenden Holländers mit denen der Alalbama vereinigt. Dieses Schiff war das, das während des amerikanischen Bür­ gerkrieges über 14 Monate lang der Schrecken der Hamdelsschiffe war. Gewiß fügte die "Emden"' Madras nur geringen Scha­ den zu, cober die Energie, mit der der Kreuzer auf bettn Kriegsschauplatz eintritt, macht das Schiff pwpulärer im Volke als die ganze Flotte, wie hinter den Geschützen des Kieler Kanals (gedeckt liegt. Bei den »enffchM Gefangenen in Alvershot. In der hochgelegenen Gegend, etwa 5 Ki­ lometer von dem Dorf Frimley, liegt ein brei­ tes Plateau, bedeckt mit Gestrüpp und ein­ gerahmt von einzelnen Gruppen hoher Tan­ nen und Kiefern. Mehr als 16 Hektar dieses Landes find von dem Dickicht gereinigt und in zwei Lager aufgeteilt worden. In dem einen dieser Lager befinden sich bürgerlich^ Kriegsgefangene, die man in England zurück­ gehalten hat; in dem andern haben die deut­ schen Soldaten Aufnahme gefunden, die auf dem Schllachtfelde gefangen genommen wurden. Einen Wesuch bei diesen gefangenen deutschen Soldaten schildert ein Mitarbeiter der Times. "Zu der friedlichen idyllischen Umgebung stehen die Uniformen in einem merkwürdigen Gegen­ satz, und die Gestalten der Krieger, die sich hier auf und ab bewegen, erscheinen fast un­ wirklich in dieser Stille der Natur. Jeden Tag erhalten die Gefangenen Brot und Fleisch. Sie holen sich selbst ihr Wasser aus einer Anzahl von Zisternen und sammeln sich selbst das Holz für ihre Feuer. Außer diesen Be­ schäftigungen haben sie nichts zu tun, und sie scheinen sich dabei recht wohl zu fühlen, so weit die Beobachtung von einem Punkt, so nah als die offizielle Genehmigung und der Drahtzaun das gestatten, dies feststellen läßt. An einer Stelle gibt die Absperrung dem Publikum die Möglichkeit, bis zu 50 Meter an die Lager heranzukommen, und da­ von machen viele Gebrauch. Den ganzen Nachmittag hindurch konnte man Dutzende von Leuten sehen, die den langen Hügel bis zu der Einfriedung emporstiegen. Die Zahl der Auto­ mobile, die unten auf die Besucher warteten, erweckte den Anschein, als sei Renntag. Viele Leute kamen auch zu Fuß, andere hatten Räder benutzt, und alle wollten die deutschen Sol­ daten sehen. Die Deutschen zeigen nicht den geringsten Unwillen darüber, daß sie so ange­ starrt werden. Sie stehen in Gruppen hinter dem Draht und blicken auf die Besucher mit einer Miene belustigter Duldung. Alle Sol­ daten tragen die graue Uniform, und herrscht hier Einförmigkeit, so herrscht desto größere Mannigfaltigkeit in ihren Kopfbedeckungen. Jede nur mögliche Form ist da zu sehen. Einige erinnern an die Soldaten auf den alten Bildern von Waterloo, andere sehen wieder so aus wie die kegelförmigen Mützen, die von den kanadischen Jägern getragen werden. Da gibt es Tschakos, Mützen und Helme. Der Helm eines Offiziers war ohne die Schutz­ hülle von Tuch, die auf den meisten zu sehen ist. Es war ein wahres Wunder. Ein Ding von Schwarz und Gold, das im Sonnenlicht leuchtete.und blitzte. Stets, wenn dieser Offi­ zier in den Gesichtskreis der Zuschauer kam, dann lief ein Gemurmel durch die Reihen, und die anwesenden Damen machten gewöhnlich die Bemerkung: Ah, das ist zweifellos ein Ulan. Soweit man das beurteilen kann, sind diese gefangenen Soldaten alles Leute von kräftigem Körperbau, viele von ihnen sind unyetutftjutKIj yeofy, bo<% ist tocttigficnS ein £Xeinev unter ihnen. Ich sah ihn gestern. Sein Haar war strohgelb, sein Gesicht bartlos. Die unge­ wohnte Umgebung, in der er sich befand, brachte ihn nicht im geringsten aus seiner Ruhe, sondern er wusch gleichmütig sein Hemd. Die bürgerlichen Gefangenen sind nicht so ruhig, sondern sie vertreiben sich auf alle mögliche Weise die langweiligen Stunden der Gefansierten Boxkampf, und sonst ist Bockspringen genschast. Heute hatten sie einen imp ovisierten Boxkampf, und sonst ist Bockspringen eine beliebte Unterhaltung. Das Lager selbst hinter dem ewigen Drahtzaun besteht aus einer großen Anzahl von weißen Zelten und Well­ bleckbauten. Da gibt es Küchen und Wasch­ plätze, und nachts erfolgt die Beleuchtung durch Bogenlampen, die von hohen Pfählen ihr Licht herniedergießen. Zwischen den Drahtzäunen, von denen es zwei 10 Fuß hohe gibt, mar­ schieren Schildwachen mit gefällten Bajonetten auf und ab. Es sind etwa 900 Soldaten in dem Lager und beträchtlich mehr Zivilisten." ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Bm östlichen KriegrfchnnM. Die österreichisch-russischen Kämpfe. Wien, 26. Sept. Amtlich wird gemel­ det: Die nach der Schlacht bei Lemberg ein­ geleitete Versammlung unserer Streitkräfte im Raume westlich vom San gab nicht nur der Ententepresse Veranlassung zu den böswillig­ sten Erfindungen und lächerlichsten Kommen­ taren, sondern rief auch anderwärts unrich­ tige Vorstellungen über die Lage unseres Hee­ res hervor. Demgegenüber muß darauf hin­ gewiesen werden, daß die erwähnte Versamm­ lung durchaus freiwillig erfolgt ist, wofür als Beweis nun angeführt sei, daß der Gegner sie nirgends zu stören vermochte oder dies auch nur versuchte. Die feindlicherseits aufge­ stellten Behauptungen über Erfolge an der Sanlinie sind ganz unwahr. Es handelt sich lediglich um einzelne mit großem Truppenaufwand und schwerer Geschützmuuition insze­ nierte Beschießungen gegen feldmäßig gesi­ cherte, schwach besetzte Uebergangsstellen, die nach Erfüllung ihres Zweckes, Sprengung, der Brücken, freiwillig geräumt wurden. Die aus London stammende Nachricht vom Falle zweier Forts von Przemysl ist natürlich ganz aus der Luft gegriffen. Auf dem Balkankriegs­ schauplatze ist die Lage auch seit dem letzten, deutlich genug sprechenden Kommunique un­ verändert geblieben. Russische Einfälle. Budapest, 27. Sept. (Nichtamtlich.)Ein­ zelne kleinere russische Abteilungen scheinen bei den Karpathenpässen Einbrüche zu versuchen. Gestern fand eine kleine Plänkelei bei dem Uzsokerpaß (Komitat Ungarn) statt. Heute kam es bei Tornha (Komitat Marmaros) zu einem Zusammenstoß, ohne daß es den Russen ge­ lungen wäre, über der Grenze auf irgend­ welche Punkte einzudringen. Die fern vomSchauplatze der großen Ereignisse erfolgten Plän­ keleien haben natürlich keine Bedeutung. Ihr einziger Zweck ist, die Aufmerksamkeit vom Hauptkriegsschauplatze abzulenken und die Be­ völkerung zu beunruhigen. Dadurch, daß diese Absichten offenkundig werden, sind sie auch vollständig vereitelt. Ein jukrainDhes Schütrcnkorps. Wien, 27. Sept. (Nichtamtlich.) Der allgemeine ukrainische Nationalrat beschloß, ein ukrainisches freiwilliges Schützenkorps zu er­ richten. Anläßlich des Ausrückens der ersten beiden Kompagnien ukrainischer Schützen sandte der Befehlshaber des ukrainischen Freiwilli­ gen Schützenkorps, Direktor Haluschtschynskyj an die Kabinettskanzlei ein Telegramm, in dem er namens des ganzen Korps den Aus­ druck unerschütterlicher Treue für den ober­ sten Kriegsherrn und für das Vaterland Oester­ reich-Ungarn übermittelte, mit dessen Siege eine bessere Zukunft für das ukrainische Volk verbunden sei. Von der Kabinettskanzlei ging eine Depesche ein, in der mitgeteilt wird, daß der Kaiser die Lohalitätskundgebungen der Ukrainer dankend zur Kenntnis nahm und die besten SZStiuf&fyc fiie bie künftige Tätigkeit bcS Schützenkorps ausdrückte. Schlachtenhumor. Ein höherer Offizier, der bei den Kämp­ fen um Galizien verwundet und von seinem Diener, einem Oesterreicher, aus der Feuer­ linie gebracht wurde, erzählt folgendes: Wäh­ rend des Transportes platzten feindliche Gra­ naten in einem Kartoffelacker und wühlten die Erde auf, sodaß die Kartoffeln weit um­ herflogen. Als der Oberösterreicher dies sah, sagte er: "Höllteufel, jetzt schießens gar schon mit Erdäpfel." ────────── Tages-Uebersicht. Tages-Aeberstcht. Reichstagsnachwahl. Die Zentrumspartei in Heidelberg hat angesichts des Krieges be­ schlossen, sich an der für den 27. Oktober fest­ gesetzten Ersatzwahl für den verstorbenen na­ tionalliberalen Vertreter des 12. badischen Reichstagswahlkreises nicht zu beteiligen. ────────── Bayerische Nachrichten. Werische Nachrichten. Flüchtig gegangen. Ein im Roten Turm in Ingolstadt internierter französischer Ge­ fangener namens Louis Veri, ist seit vorgestern durchgebrannt und wurde bis jetzt noch nicht aufgegriffen. ────────── SiensteMchrichten. Medizinchldienstesnaichricht. Vom 1. Ok­ tober 1914 an wird der Bezirksarzt Dr.Joh. Eder in Grafenau aus sein Ansuchen wegen nachgewiesener Dienstunfähigkeit unter Aner­ kennung seiner Dienstleistung in den dauernden Ruhestand versetzt. Dienstesnachrichten. ────────── Birgmeier «aus Bertolsheim, Schw., v. Simon Wörle aus Klingen, Obb., s. v. Georg Schneider aus Handzell, Obb., s. v. Friedrich Lautenbach aus Augsburg, s. v. Ludwig Baumann aus Großbaarbach, Obb., tot. Matthias ©lütter aus Obergeffertshausen, Schw., verm. Xaver Furtmeter aus Hilgertshaus«n, Obb, V v. Johann Keller aus Würzburg, fj. v. Sebastian Mühlbauer aus Pfaffen­ hofen, Obb.., verm. Johänn Zoll aus Ottmars­ hausen, Obb>., f. v. Josef Siebter aus Almannshofen, Schw,., f. v. Alois Storhas aus Böbingen, Schw., f. v.. August Schneller aus Augsburg, verm. Josef Raunerr aus Meitingen, Schw., f. v. Otto Schrettle auss Augsburg, f. v. Ludwig Felchtmeier aus Paffau, f. v. Sylvester Stegmann aus Hiltenfingen, Schww., s. v. Albert Braun aus Augsburg, verm. Jofefrs Griefer aus Unterzettelbach, Obb., verm. Jofefef Mayer aus Aldis, Obb., verm. Josef Sollinger auws Augsburg, tot. Thomas Thum aus Augsburg, tltot. Michael Creutz aus Augsburg, tot. Bernhaiard Auernhammer aus Ettelried, Schw., tot. Xaver i Knöpfle aus Schlipsheim, Schw., tot. 11. Kompagnie. Die Leueutnants d. Res. Karl Streule aus Augs­ burg, tot. JJohann Effing, f. v. Die Unlnteroffiziere Johann Wendler aus Weix­ dorf, Oft., totot. Max Lechner aus Petting, Schw., tot. Johannm Schuster aus Fretsing, f. v. Josef Uhlschmidt maus Oberviechtach, Ndb., s. v. Bernhard Pflanzer aus.6 Ellenberg, Württemberg, f. v. Bruno Fröhlich aus s Reinsdorf, Sachsen, verm. Die Untnterofflziere d. Res. Albert Nadler aus Augsburg, f. . v. Hans Ott aus Augsburg, s. v. Gefreiterer Josef Anwander aus Glöttwing, Schw., tot. Die Refefervisten Leonhard Augustin aus Ettel­ ried, Schw., tot. Johann Häusler aus Göggingen. Schw., tot. 12. Kompagnie. Oberleutnant Eberhard Moser aus Saargemünd, Lothringen, l.l. v. Btzefeldwwebel d. Ref. Heinrich Schmidt aus Bennhausen, s Pf., l. v. Die Untiteroffiziere Josef Hofmeier aus Oppers­ dorf, Obb., tctot. Georg Wiedhopf aus Hetzenhausen, Ndb., f. v. (Gottlieb Geiger aus Schwäbksch-Gmünd, Württemberg,, s. v. Einj. Frceiwilliger-Gefretter Wilhelm Sewald aus Nordheim, S«chw., I. v. Gefreiterr d. Res. Johann Zeller aus Ergolsbach, Ndb., vserm. Hornist i Andreas Schilling aus Rohrbach, Obb., f. v. Die Jnfcfantertsten Anton Losinger aus Hinter­ holz, Obb., r verm. Georg Stoiber aus Ritzmeks, Ndb., l. v. Georg Hachinger aus Rederzhaufen, Obb., l. v. Anton Kretzler aus Augsburg, Schw., I. o. Anton i Kleemann aus Augsburg, Schw/ l. v. Josef Schmuttttermeier aus Augsburg, Schw., l. v. Jikob Trappipentreyer aus Diedorf, Schw., I. v. Johann Rtegiger aus Oberbachern, Obb., l. v. Johann Grassberger aus Königsdorf, Obb., l. v. Johann Burcrger aus Göggingen, Schw., I. v. Martin Bräunn aus Heimhausen, Obb., l. v. Georg Zach aus Kodhlgrub, Obb., f. v. Adolf Hölzl aus Weihern, Ndb)., s. v. Xaver Jaud aus Binswangen, Schw., f. v. Karl Wetnmann aus Kulmbach, Oft. s. v. Sebastian Frey aus Großkötz, Schw., f. v. Karl Wielandd aus aus Augsburg, s. v. -Georg Weinbuch aus 5 Polling, Obb., tot. Josef Hammerl aus Augsburgs, f. v. Leopold Prößl aus Neustadt a. W., Opf.,. tot. Anton Knoll aus Döpshofen, Schw., f. v. Johann Ruf aus Altomünster, Obb., f. v. Otto Elkller aus Augsburg, f. v. Josef Martin aus Burgau, 6 Schw., f. v. Die Referervisten Alois Gollmann aus Lützelburg, Schw., I. v. August Knobel aus Wtllburgstetten, Mfr., l. v. (Georg Braun aus Augsburg, Schw., l. v. Josef Sedlmeier aus Riedl, Obb., l. v. Jakob Reichartt aus Stöcker, Obb., l. v. Edmund Langhaus auss Maingründl, Schw, l. v. Josef Mich! aus Th-alhaufe», Obb., f. v. August Straub aus Kempten,, Schw., l. v. Josef Steg! aus Mehring, Obbi., f. v. Jakob Kraus aus Denklingen Schw., tot. Mois Hoffmsun aus Wetlheim, Obb. tot. Anton Salvermoser aus Königsbrunn, Schw. f. o. Johann Krapf aus Monheim, Schw., f. v. Xaver Traber raus Genderktngen, Schw., tot. Michael Griminger an« Mörslingen, Schw., I. v. Andreas Gump aus Herrbertshofen, Schw., l. v. Mafchi »engewehr-Kompagnie. Die Jnfarnteristsn Josef Seeltg aus Stötzltng, B. A. Friedberg, tot. Josef Straßburger aus Kaufering, B. A. Landsberg, tot. Johann Rabl aus Saimbach B. A. Aichach, tot. Anton Bollinger aus PöttmeS, B. A. Schrobenhaufen. f. v. Joseph Riedmüller aus Hermannsberg, B. A. Kiffing, f. v. Au­ gust Brenn aus Pfäffltngen, B. A. Nördltngen, f. v. Friedrich Spieldiener aus Augsburg, f. v. Simon Klaus aus Oberaichbach, B. A. Landshut, l. v. Vi­ tus Miller aus Mödishofen, B. A. Zusmarshaufen, l. v. 7. Infanterie-Brigade, Würzburg. Generalmajor Emil Henigst aus Zweibrücken, l. v., Gesäß. Oberst und Regimentskommandeur Karl 5. Infanterie-Regiment. Bocke aus Fürth, 1 b., l. Arm und Brust. 8. Infanterie-Brigade, Metz. Stab. Chebauxleger 5. Regiments Joh. Bapt. Walster aus Alteglashütte, Lothr., f. b. 9. Infanterie-Brigade, Nürnberg. Stab. Die Infanteristen Johann Rödel aus Ans­ bach, Mfr., I. b., Bein; Friedrich Biermeyer aus Ostheim, Mfr., l. b., l. Bein. 11. Referve-Jnfanterie-Brigade, Ingolstadt. Stab. Generalmajor Oskar Reuter aus München, s. b., Bauch. Oberleutnant und Adjutant WilhelmJobst, 6. Jnf.Regts, aus München, tot. Die Reserbisten Eugen Bircheneder aus Hagenham, Ndb., s. b., r. Hand; Michael Weidenhiller aus Etting, Obb., s. b., r. Bein; Georg Barth aus Kirchenlaibach, Ofr., berm. ────────── Niederbayerische Nachrichten. MerbllisMe NMrichtell Siegenbnrg, 27. Seht. (Den Heldentod) fürs Vaterland starb der Sohn unseres Postex­ peditors, Hr. Jos. Feigl, Kassenrendant und Unteroffizier der Reserbe. Laberweinting» 27. Sept. (Das Eiserne Kreuz) erhielt der Leutnant der Reserbe und Kompagnieführer im 1. Jägerbataillon, Fritz Geiger, Lehrer in München, Sohn des Herrn Hauptlehrers Geiger hier. Straubing, 27. Sept. (Kriegsauszeich­ nung.) Ein Sohn Unserer Stadt, der Mietzgermeisterssohn, Herr Max Riedl, Brauprakti­ kant und Osfiziersstellbertreter erhielt am 18. ds. das Eiserne Kreuz. Ebenfalls mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde der Ser­ geant Mich. Brenner bon der 2. Eskadron des hiesigen Cheb.-Regts. Straubing, 27. Sept. (Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet). Dem Barmherzigen Bruder born Kloster Attl a. Inn, Frater Peregrin Rußland, Gefreiter bei der MaschinenGew.-Komp. des 2. Jnf.-Regts. wurde bon sei­ nem Regimentskommandeur Prinz Franz das Eiserne Kreuz überreicht unter Beförderung zum Unteroffizier. Ter Ausgezeichnete ist aus hiesiger Gegend gebürtig. Landau, 27. Sept. (Ein Deserteur.) In die hiesige Fronfeste wurde borgestern ein junger Mann eingeliefert, der bon seinem Truppenteil desertiert war. Gestern früh er­ folgte der Weitertransport. Da während des Krieges Desertion mit dem Tode bestraft wird, hat der Feigling jedenfalls sein Leben verwirkt. Deggendorf, 26. Sept. (Freiwillig ins Feld.) Mit fröhlichem Gesang und Hurrahrufen und mit einem herrlichen Blumenstrauß zog gestern nachmittags 2 Uhr die gktibe Mann­ schaft des hiesigen Bezirkskommandos durch die Straßen der Stadt zum Bahnhof. Sie alle haben sich fteiwillig fürs Vaterland ins Feld gemeldet. Passau, 26. Sept. (Schwer berwundet.) In einem hitzigen Gefecht in den französi­ schen Vogesen am! 1. September erlitt der Ober­ leutnant und Kompagnieführer beim Ersatz­ bataillon des 2. Jnfanteriereg. (bisher Batail­ lonsadjutant beim 16. Jnfanterieregt. in Pas­ sau), Herr Th. Rabus, ein Sohn des K. Forst­ meisters Hrn. Rabus in Unken bei Reichen­ hall, einen schweren Schüße in die Brust und durch die Lunge. Er liegt z. Zt. im Lazarett Molsheim und besteht einigermaßen Hoffnung auf Wiederherstellung. ────────── Nieöerbaherisches Schwurgericht. F. Straubing, 25 Sept. 7. Fall. Der berwitwete Taglöhner Ste­ fan Reitberger bon Buchaberg hatte sich wegen eines Totschlagbersuchs zu berantworten. Im Sommer borigen Jahres gab er seine damals 12 Jahre alte Tochter Anna zu dem Gütler Josef Schreiner in Steinberg in Pflege, wo sie dermaßen gut gehalten wurde, daß sie nicht mehr zu ihrem Vater zurück mochte. Wiederholte Versuche, sein Kind wie­ der zu bekommen, scheiterten; das Kind wich/ ihm aus und lief davon. Dadurch wurde in Reitberger gegen Schreiner ein starker Haß rege, der sich in wiederholten Drohungen, daß er den Schreiner noch töten werde, Luft machte. Am 21. Juni heurigen Jahres nachmittags wartete Reitberger im Bergerschen Gasthause zu Steinburg, bis Schreiner mit seinem Heu­ wagen und seiner Frau und der Anna bor­ überfuhr. Er eilte sogleich nach, Schreiner wandte sich um und rief ihm zu, er solle nicht so nahe hergehen, er wisse, daß er ihn nicht leiden könne. In demselben Augenblicke schoß aber auch schon Reitberger auf ganz kurze EntI fernung dem Schreiner eine Kugel in die Brust, $ so daß die rechte Lunge verletzt wurde und I Schreiner drei Wochen arbeitsunfähig war und I vermutlich noch lange arbeitsbeschränkt blei] Ben wird. Reitberger macht geltend, daß er nur einen Schreckschuß habe abfeuern wollen, allein von einer solchen konnte nach allem keine Rede sein; am gleichen Tage hatte er den Revolver von seinem Sohne entliehen usw. Er wurde schließlich einer gefährlichen Kör­ perverletzung für schuldig efunden und lautete das Urteil auf eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren 6 Monaten, auf welche 2 Monate der Untersuchungshaft angerechnet werden. 8. Fall. Die Bauersehefrau Theres Zellner von Berg hatte sich am 27. Mai b. I. beim Schöffengerichte Vilshofen wegen Be­ leidigung ihrer früheren Dienstmagd Emilie Feldmeier zu verantworten; sie hatte dieser nämlich, die Entwendung einer geringen Geld­ summe nachgesagt. In dieser Verhandlung beschwor der damalige Tienstknecht der Zellnerschen Eheleute, der erst 16 Jahre alte Lud­ wig Betzl aus Anstiften der Theres Zellner wider besseres Wissen Angaben, welche geeig­ net waren die Feldmeier des Diebstahls zu verdächtigen. Hinterher aber wurde er we­ gen dieses Meineids vom Landgerichte Passau zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er bezichtete die Theres Zellner, daß diese ihn wiederholt durch Ueberredung zum Meineide angestiftet habe, die Zellner aber bestritt die­ ses. Sie wurde denn auch für nichtschuldig befunden und fteigesprochen. ────────── —* Das Eiserne Kreuz 2. Kl. wurde dem Unteroffizier der 2. Eskadron des hieß 2. Schweren Reiter-Regts. Hans Drescher, Sohn des Herrn Stukkateur Drescher hier, verliehen. —* Feldpost. Von den zuständigen Stellen wird darauf aufmerksam gemacht, daß die zu Feldpostsendungen benutzten Packungen aus haltbarem Karton und gut verschlossen, am besten versiegelt, sein müssen, um zu ver­ hindern, daß der Inhalt verloren geht oder beschädigt wird. Ferner ist dringend davon abzuraten an einen einzelnen Soldaten gleich­ zeitig oder gar täglich eine große Menge von Feldpostschachteln zu senden — es ist der Un­ fug zu verzeichnen, daß an einen Soldaten gleichzeitig 30—40 Schachteln gesandt wur­ den — da durch solche Mißbräuche die Zu­ stellung der Feldpost erschwert, ja unter Um­ ständen unmöglich gemacht wird. —* Der unmittelbare Paketver­ kehr nach Norwegen über Hamburg ist unterbrochen. Statt dessen ist ein wöchent­ lich einmaliger unmittelbarer Verkehr über Lübeck eingerichtet worden. Leitort für diesen Verkehr ist Lübeck. —* Offene Sendungen in fremder Sprache nach Oesterreich-Ungarn pnd neutralem Auslande sind wieder zugelassen. —* Die Gesellenprüfungen. Im Be­ zirk der Handwerkskammer für Niederbahern finden demnächst im Prüfungsbezirk Lands­ hut, umfassend die Stadt Landshut und die Bezirksämter Dingolsing, Eggenfelden, Lands­ hut, Mainburg, Rottenburg, Vilsbiburg statt: 1) Gruppe des Bauhandwerks; Vorsitzender: Jakob Gstettenbauer, Schäfflermeister, Lands­ hut. Prüfungstermine vom 15. Oktober ab. 2) Gruppe ■ des Bekleidungshandwerks; Prü­ fungstermine vom 3. Nov. ab. Vorsitzender: Franz Röhrl, Schneidermeister in Landshut. 3) Gruppe des Nahrungsmittelhandwerks; Prü­ fungstermine vom 23. November ab. Vorsit­ zender: Josef Bücherl, Bäckermeister in Lands­ hat. 4) Gruppe der vermischten Gewerbe: Prü­ fungstermine vom 9. November ab. Vorsitzen­ der: Wilhelm Haberstroh, Maschinenbauer in Landshut. —* Ein Trauergotte sdien st fand am Samstag in der Kirche in Eugenbach statt für den als Soldat des 23. Infanterie-Regiments gefallenen Oekonomen Simson von Eugenbach. Dem Gottesdienst wohnten auch einige Unter­ offiziere der hiesigen Landsturmeskadron bei. —* Die Präfekten st eile im Realschul­ pensionat muß wieder besetzt werden, nachdem der in Aussicht genommene Kandidat zum Heeresdienste einberufen wurde. Es wurde da­ her in der letzten Magistratssitzung der Lehr­ amtskandidat der germanischen Philologie Dr. August Stubenrauch, ein Zögling unseres Stu­ dienseminars hier zum Präfekten des Realschul­ pensionats ernannt. —* Die Martinsschule beginnt heute ihren Unterricht wieder. Nachdem schon am vorigen Dienstag die Anmeldungen für die einzelnen Kurse erfolgt sind, wurden, wie sei­ nerzeit berichtet, die Schüler nochmals auf eine Woche entlassen, bis zur Vollendung der in der Schule vorgenommenen baulichen Aende­ rungen. Da diese jetzt fertig gestellt sind, wird heute das Schuljahr wieder seinen Anfang nehmen. —* Ein unsicherer Heerespflichti­ ger wurde gestern in Achdorf in der Person des herumziehenden, zuletzt in Achdorf wohn­ haften Korbflechters Benedikt Flor festgenom­ men. Flor, der in Schärding (Oesterreich) be­ heimatet ist, wird den dortigen Militärbehör­ den ausgeliefert. —* Fahrraddiebstahl. Aus dem Haus­ gang eines Wirtslokales in der Länd wurde gestern ein Fahrrad gestohlen. Der Täter ist noch unermittelt. —* Ein Streit entstand gestern nachts in einem Gasthaus der unteren Altstadt unter einigen Gästen. Ter Streit artete in eine Rau­ ferei aus, in deren Verlauf einer der Be­ teiligten erhebliche Verletzungen davontrug. —* Interessante Akten hat die Feuer­ schützengesellschaft dem Magistrat zur Aufbe­ wahrung im städtischen Archive zur Verfügung , gestellt. Es sind alte Schützenordnungen von 1497, 1759, 1796 und 1868, Satzungen der Feuerschützengesellschaft von 1829 und eine Be­ stätigung der Privilegien aus dem Jahre 1725. Da es sich um wichtige Akten handelt, die auch einen Rückblick auf die Entwicklung der Stadt gestatten, .erklärt sich. der Magistrat damit ein­ verstanden, daß, die Akten in das städtische Archiv aufgenommen werden. —* Die Her bst quellen beginnen zu fließen. Am Samstag wurde der Ausschank des Märzenbieres in der Brauerei Koller be­ gonnen. Es waren zahlreiche Besucher erschie­ nen, welche die Güte des Gebräues erproben wollten und sie sprachen sich auch alle voll Besiiedigung über dasselbe aus. —* Das erste Konzert seit Beginn des Krieges veranstaltete gestern nachmittags im vollbesetzten Bernlochnersaal die Kapelle Jsartaler unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Fronauer, und sie hatten vollen Erfolg. Das Programm, das in der überwiegenden Mehr­ heit patriotische Musikstücke umfaßte, kam zu wohlabgeglichener Darbietung und der reiche Beifall des Publikums veranlaßte die Kapelle zu verschiedenen Einlagen. "Die Wacht am Rhein" und andere patriotische Lieder wurden von den Besuchern begeistert mitgesungen und mußten wiederholt werden. ────────── Handel und Verkehr. Handel und Verkehr. Lanöshut, 25. Sept. (Kleinvlehmarlt.) Es wurden zugetrieben: 39 Kälber, 32 Schweine, 613 Spanferkel. Preise: Kälber lebend 43—50 dl., tot — dl., Schweine leb. 00—00 dl., tot 58—62 dl. per Pfund, Spanferkel 20—30 Mark per Paar. München, 26. Sept. (B i e h m a r k 1.) Bericht vom 19. bis 25. Sept. Preise per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen: 1. Qualität 58—60, österr. 63-65, Holland. 00—00, 2. Qual. 55—57, österr. 60—62, holl. 00—00, 3. Qual. 52—54, österr. 55—59, holl. 00—00, 4. Qual. 48—51, österr. 52-53, holl. 00—00, 5. Qual. 42—47, österr. 00—00. Bullen: 1. Qual. 45—46, 2. Qual. 39—42, 3. Qual. 35—38; Kühe u. Kalbinnen: 1. Qual. 45—51, 2. Qual 43—48, 3. Qual. 39—42, 4. Qual. 33—38, 5. Qual. 23—32; gering genährtes Jungvieh: 21—34; Kälber: feinste 55—58, mittlere 51—54, geringe 44—50; Schafe: Stallmastschafe, Mastlämmer und jüngere Masthammel 00—00, ältere Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel—, gering. Lämmer 00—00; Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. 39—47, vollfleifchige von 120 bis 150 Klgr. 39—48, von 100 bis 120 Klgr. 38—48, von 80 bis 100 Klgr. 38—46, dto. unter 80 Klgr. 36—46, Sauen 30 bis 36, Bratenschweine 43—45 Mk. Preise per 50 Klgr. Schlachtgewicht: Bullen 2. Qual. 72—76, 3. Qual. 00—00, Kälber: feinste 65—68, mittlere 61—64, geringe 54—60; Schafe: Mast­ lämmer und jüngere Masthammel 60—70, älter, Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel und Schafe 00—00; geringere Lämmer und Schaf, 30—59. Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. 48—55, vollfleischige von 120—150 Klgr. 50—58, von 100 bis 120 Klgr. 51—60, von 80 bis 100 Klgr. 50—58, unter 80 Klgr. 44—58, Sauen 00—00, Bratenschweine 51—56 Mk. — Gesamtzufuhr: 2103 Großvieh, aus dem Auslande —, und zwar — Ochsen (darunter — aus Schweden und — aus Oesterreich), — Bullen (darunter — aus Oesterreich), — Kühe (darunter — aus Dänemark und — aus Oesterreich), — Jungrinder (— aus Oesterreich), 2541 lebende und 251 tote Kälber, 6859 lebend, und 7781 tote Schweine, 255 lebende und 570 tote Schafe und Ziegen, 101 lebende und 378 tote Lämmer, Spanferkel und Kitze. Nach Auswärts wurden — Stück Großvieh und — Schweine. M arktverlauf: Großvieh und Kälber flott Schafe ruhig, Schweine infolge zunehmenden Auf­ triebes weiter weichend. München, 26. Sept. (Getreidewochen­ bericht von Bauer und Zeckendorf.) Auf heutigem Wochenmarkte erhöhten sich die For­ derungen weiters bei geringem Ausgebot. Man bezahlte: Weizen 13.00—13 50 Mk. Roggen 11.00 bis 11.50 Mark, Hafer 10.50—11.00 Mark, Gerste * 10.00—1100 per 50 Kilo ab bayer. Stationen. ────────── Letzte Posten. We Posten. Die Engländer in Südwest. Rotterdam, 28. Sept. Wie aus Kap­ stadt berichtet wird, ist Lüderitzbucht am 19. ds. von den Engländern besetzt worden. Die deutsche Garnison war am 18. September nach Zerstörung der drahtlosen Station abgefahren. England in Nöten. Rom, 28. Sept. England macht ver­ zweifelte Anstrengungen um Italiens Hilfe. Dabei entschlüpft der Londoner Presse das Ge­ ständnis, daß, der Dreiverband für den Sieg 10 italienische Armeekorps brauche.