Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1915-03-15. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 68. Jahrgang Nr. 58, 1915-03-15. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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Ter britische Traum von der Be­ herrschung des Meeres ist ausgeträumt. Tie deutschen "Ratten" machen Lord Churchill das Leben saurer, als er wohl je geglaubt. Ter englische Verkehr geht immer weiter zurück, die Kriegsprämien für Schiffsladungen steigen ins Unermeßliche. In Westgalizien haben die Verbündeten die eroberten Stellungen bei Gorlice erwei­ tert, aus den Karpathen konnten die Oester­ reicher gestern die Gefangennahme von 1200 Russen melden. Bei Whskow fielen den Oesterreichern 400 Feinde in die Hände, während am Tinjestr ein russischer Angriff unter großen Verlusten des Feindes zusammenbrach. Vor den Dardanellen wird es ümmer ruhi­ ger. Die Türken schießen mit neuen Kanonen und treffen auch- noch. Eines ums andere zo­ gen die Schiffe zurück, jedes mit einem oder gar mehreren Treffern im Leibe, einige Mi­ nensucher und Torpedoboote kehrten gar nicht wieder. Da ist es kein Wunder, wenn bie Verbündeten ein Haar in der Suppe finden. Jetzt fabeln sie von Riesenheeren, die sie dort­ hin schicken, es soll dies wohl ein Wink für Griechenland sein, daß man auch, ohne die griechische Armee auskommen könne. Doch dürsten die Verbündeten solche Heere, wenn sie dieselben verfügbar hätten, wohl in erster Linie auf die europäischen Kriegsschauplätze befördern. Anstelle von Smyrna, mit dem sie nichts anfangen konnten, haben die Engländer nach ihrer alten Gewohnheit, die sie nun einmal nicht lassen können, offene Städte beschossen. Ta ist aber der türkische Befehlshaber mit eisernem Besen dazwischengefahren. Er hat kurzerhand alle in der Gegend weilenden An­ gehörigen der mit der Türkei im Kriege le­ benden Staaten verhaftet, in die offenen Städte am Meer verteilt und dann den eng­ lischen Kommandanten sagen lassen. So, nun schieß her. Kurz und bündig, aber probat. Die Schießerei wurde nicht mehr erneuert. Man sieht, die Türken treiben keine Gefühlsduselei,' sie wissen, daß Krieg eben Krieg ist,, und handeln danach'. Am Samstag nachmittags wurde berichtet: Im Westen.haben die Engländer versucht, die mißlungene Offensive der Franzosen fort­ zusetzen oder die Scharte wieder auszuwetzen. Es handelt sich wohl um keinen alltäglichen Kamps bei Neuve Chapelle- y denn die Fest­ stellung unsres Generalstabes besagt ausdrück­ lich, daß in jenem Raume eine starke englische Ueberlegenheit aufgetreten ist, die unsre Trup­ pen sogar zwang, den bereits eingeleiteten Ge­ genangriff einzustellen. Es handelt sich also hier anscheinend um einen von langer Hand vorbereiteten Offensivversuch der Engländer, der in nächster Zeit wohl größere Ereignisse im Gebiete bei La Bassee bringen wird, was auch die Don holländischer Seite gemeldeten starken deutschen Truppenzusammenziehungen vermuten lassen. Auch in der Champagne flakkert der französische Angriffsgeist immer wie­ der auf, ohne jedoch, zu größeren Unternehmun­ gen zu führen. Am Samstag konnte von dort die Gefangennahme von 200 Franzosen ge­ meldet werden. Im gestrigen Bericht wurde gemeldet, daß die Engländer sich wieder ein­ mal das Vergnügen machten, die belgische Küste zu beschießen, wenn auch ohne Erfolg. Ein englischer Angriff bei Neuoe Chapelle wurde abgeschlagen und 3 englische Flieger herunter­ geschossen, französische Angriffe bei Souain und Le Mesnil blutig abgewiesen. In den Vogesen wurden jetzt die Kämpfe wieder auf­ genommen. Interessant ist auch' die Feststel­ lung des amtlichen Berichts, daß die Fran­ zosen wieder Stinkbomben und Explosivkugeln verwenden, von denen erstere Stinkgase ent­ wickeln und letztere mit Flammenschein zer­ springen. Tie Franzosen treten also neben den Engländern würdig in die Reihen der Kulturvölker ein. Ter deutsche Sieg bei Augustowo hat die Russen hinter den Bobr und unter die Mauern von Grodno getrieben. Vor Ossowiece donnern die deutschen Kanonen, was die Franzosen nach den letzten russischen "Siegesmeldungen" nicht begreifen können. Am Or'zhc bei Praßnicz wurde ein russischer Angriff abgewiesen. Unsre Unterseeboote haben einen engli­ schen Hilfskreuzer ins Jenseits befördert und in den letzten beiden Tagen 7 feindliche Han­ delsschiffe in die Tiefen des Ozeans versenkt. Tas Verhängnis umkreist England immer mehr. Im Osten und Westen und im Süden, auf ällen Berkehrsstraßen, die zu Englands Küste führen, liegen und treiben Wracks, ziehen Schiffstrümmer auf den Wellen einher, die Kunde geben von den Taten unsrer wage­ mutigen blauen Jungen. Eines unsrer Unter­ seeboote wäre sogar beinahe in den Hafen von Dover eingedrungen und nur im letzten Augenblicke wurde es noch von den Hafen­ ────────── Bericht des deutschen Hauptquartiers. WTB. Berlin, 13. März. Mittags. (Großes Hauptquartier.) ────────── Südlich von Apern wurden vereinzelto Angriffe der Engländer mühelos zurückge wiesen. Unser zur Wiedereinnähme des Torfes Neuve Chapelle angesetzter Angriff stieß nach anfänglichen Erfolgen auf eine starke eng­ lische Ueberlegenheit und wurde deshalb nicht durchgeführt. Tie Engländer entwickelten in dieser Ge­ gend eine rege Tätigkeit mit Fliegern, von de­ nen vorgestern einer, gestern zwei herunter­ geschossen wurden. In der Champagne flackerte an einzelnen Stellen der Kampf wieder auf. Alle franzü« fischen Teilangriffe wurden mit starken Ver­ lusten für den Feind abgeschlagen. 200 Gefangene blieben dabei in unserer Hand. Nebel und Schnee verhinderten in den Vogesen die Gefechtstätigkeit. Westlicher Kriegsschauplatz. ────────── Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Russen wichen aus der Gegend von Augustowo und nordöstlich bis hinter den Bobr und unter die Geschütze von Grodno zurück. Am Orzhc, nordöstlich von Praßnicz, wurde ein russischer Angriff abgewiesen. Oberste Heeresleitung. ────────── Ein englischer Hilfskreuzer torpediert. WTB. London, 13. März. (Nichtamt­ lich.) Tie Admiralität teilt mit, der Hilfs­ kreuzer "Bahano" ist auf einer Erkundungs­ fahrt untergegangen. Tie Trümmer, die ant 11. ds. aufgefun­ den wurden, lassen darauf schließen, daß dev "Bahano" topediert wurde. 8 Offiziere und 18 Mann sind gerettet worden, die übrige Mannschaft ist wahrschein­ lich umgekommen. , Ter Dampfer "Castleraght aus Belfast be­ richtet, daß er am Donnerstag morgens uw 4 Uhr Schiffstrümmer gesichtet habe, daß er abev durch ein feindliches Unterseeboot, das ihuz 20 Mnuten lang verfolgte, verhindert tourbe, eine Untersuchung anzustellen. , Gestern nachmittags wurde berichtet: WTB. Berlin, 14. März. Wittags. — (Großes Hauptquartier.) ────────── Panne—Nieuport wirkungslos auf unsre Stel­ lung. Bei Neuve Chapelle fanden, abgesehen von einem vereinzelten englischen Angriff, der abgeschlagen wurde, nur Artilleriekämpfe statt. In der Champagne wiederholten die Fran­ zosen östlich (Dort Souain und nördlich von Le Mesnil auch gestern ihre Teilangriffe. Unter schweren Berlustcn für den Feind brachen sämtliche Angriffe im Feuer unsrer Truppen zusammen. In den Pogesen sind die Kämpfe nach Eintritt besserer Witterung wieder aufgenom­ men worden. Tie Franzosen verwenden jetzt auch in den Argonnen die neue Art von Handgrana­ ten, durch deren Detonation die Luft verpestet werden sott. Auch französische ^Jnfanterieexplosiogeschosse, die beim Aufschlagen Flammen erzeu­ gen, wurden in den gestrigen Kämpfen erneut festgestellt. Seitlicher StiegsfWoft. Tie Lage int Osten ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Gestern früh wurde berichtet: Me Kämpfe der Sesterreicher. WTB. Wien, 13. März. Amtlich wird gemeldet: In Russisch-Polen und Westgalizien keine Veränderung; während des Tages Geschütz­ kampf. Angriffe einzelner feindlicher Abtei­ lungen wurden durchweg unter Verlusten ab­ gewiesen. Tie Kämpfe an der Straße Visna-Balirod in den Karpathen dauern weiter an. Eine Höhe, um die seit Tagen gekämpft tourbe, ge­ langte gestern fn unseren Besitz. Im Sappen­ angriff sprengten eigene Truppen Teile der feindlichen Stellung, warfen in folgendem Nahkampf den Gegner zurück und nahmen über 1200 Manu und mehrere Offiziere gefangen. Noch nachts wurden russische Gegenan­ griffe auf die Höhe sowie auf die Stellungen in den anschließenden Abschnitten unter schwe­ ren Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. An der Gesechtsfront in Südostgalizien und im Raume von Czernowitz herrscht im allgemeinen Ruhe. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v .Höfer, Feldmarschalleutnant. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Me KiiWse der Sesterreicher. WTB. Wien, 14. März. Mittags. — Amtlich wird gemeldet: In Polen und an der Front in Westgali­ zien hat sich die allgemeine Lage nicht ge­ ändert. Vorstöße des Feindes an der unteren Nida sowie bei und südlich Gorlice wurden nach kurzem Kampfe zurückgeschlagen. , In den Karpathen scheiterten wieder in zahlreichen Abschnitten heftige Angriffe der Aussen. So an der Kampffront zwischen dem Sattel von Lupkow, am llzsoker Patz, dann km Oportal, wo auch nachts erbittert gekämpft wurde und bei Wyszkow. Außer vielen un­ verwundeten Russen, die in unsre Hände fie­ len, wurden 400 Feinde, die sich ihm Nahkampf er^-ben. gefangen. ────────── WTB. Wien, 13. März. Amtlich wird gemeldet: In Russisch-Polen und Westgalizien keine Veränderung; während des Tages Geschütz­ kampf. Angriffe einzelner feindlicher Abtei­ lungen wurden durchweg unter Verlusten ab­ gewiesen. Tie Kämpfe an der Straße Visna-Balirod in den Karpathen dauern weiter an. Eine Höhe, um die seit Tagen gekämpft tourbe, ge­ langte gestern fn unseren Besitz. Im Sappen­ angriff sprengten eigene Truppen Teile der feindlichen Stellung, warfen in folgendem Nahkampf den Gegner zurück und nahmen über 1200 Manu und mehrere Offiziere gefangen. Noch nachts wurden russische Gegenan­ griffe auf die Höhe sowie auf die Stellungen in den anschließenden Abschnitten unter schwe­ ren Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. An der Gesechtsfront in Südostgalizien und im Raume von Czernowitz herrscht im allgemeinen Ruhe. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v .Höfer, Feldmarschalleutnant. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Me KiiWse der Sesterreicher. WTB. Wien, 14. März. Mittags. — Amtlich wird gemeldet: In Polen und an der Front in Westgali­ zien hat sich die allgemeine Lage nicht ge­ ändert. Vorstöße des Feindes an der unteren Nida sowie bei und südlich Gorlice wurden nach kurzem Kampfe zurückgeschlagen. , In den Karpathen scheiterten wieder in zahlreichen Abschnitten heftige Angriffe der Aussen. So an der Kampffront zwischen dem Sattel von Lupkow, am llzsoker Patz, dann km Oportal, wo auch nachts erbittert gekämpft wurde und bei Wyszkow. Außer vielen un­ verwundeten Russen, die in unsre Hände fie­ len, wurden 400 Feinde, die sich ihm Nahkampf er^-ben. gefangen. Panne—Nieuport wirkungslos auf unsre Stel­ lung. Bei Neuve Chapelle fanden, abgesehen von einem vereinzelten englischen Angriff, der abgeschlagen wurde, nur Artilleriekämpfe statt. In der Champagne wiederholten die Fran­ zosen östlich (Dort Souain und nördlich von Le Mesnil auch gestern ihre Teilangriffe. Unter schweren Berlustcn für den Feind brachen sämtliche Angriffe im Feuer unsrer Truppen zusammen. In den Pogesen sind die Kämpfe nach Eintritt besserer Witterung wieder aufgenom­ men worden. Tie Franzosen verwenden jetzt auch in den Argonnen die neue Art von Handgrana­ ten, durch deren Detonation die Luft verpestet werden sott. Auch französische ^Jnfanterieexplosiogeschosse, die beim Aufschlagen Flammen erzeu­ gen, wurden in den gestrigen Kämpfen erneut festgestellt. Seitlicher StiegsfWoft. Tie Lage int Osten ist unverändert. Oberste Heeresleitung. Gestern früh wurde berichtet: Me Kämpfe der Sesterreicher. WTB. Wien, 13. März. Amtlich wird gemeldet: In Russisch-Polen und Westgalizien keine Veränderung; während des Tages Geschütz­ kampf. Angriffe einzelner feindlicher Abtei­ lungen wurden durchweg unter Verlusten ab­ gewiesen. Tie Kämpfe an der Straße Visna-Balirod in den Karpathen dauern weiter an. Eine Höhe, um die seit Tagen gekämpft tourbe, ge­ langte gestern fn unseren Besitz. Im Sappen­ angriff sprengten eigene Truppen Teile der feindlichen Stellung, warfen in folgendem Nahkampf den Gegner zurück und nahmen über 1200 Manu und mehrere Offiziere gefangen. Noch nachts wurden russische Gegenan­ griffe auf die Höhe sowie auf die Stellungen in den anschließenden Abschnitten unter schwe­ ren Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. An der Gesechtsfront in Südostgalizien und im Raume von Czernowitz herrscht im allgemeinen Ruhe. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v .Höfer, Feldmarschalleutnant. Heute früh wurde telephonisch gemeldet: Me KiiWse der Sesterreicher. WTB. Wien, 14. März. Mittags. — Amtlich wird gemeldet: In Polen und an der Front in Westgali­ zien hat sich die allgemeine Lage nicht ge­ ändert. Vorstöße des Feindes an der unteren Nida sowie bei und südlich Gorlice wurden nach kurzem Kampfe zurückgeschlagen. , In den Karpathen scheiterten wieder in zahlreichen Abschnitten heftige Angriffe der Aussen. So an der Kampffront zwischen dem Sattel von Lupkow, am llzsoker Patz, dann km Oportal, wo auch nachts erbittert gekämpft wurde und bei Wyszkow. Außer vielen un­ verwundeten Russen, die in unsre Hände fie­ len, wurden 400 Feinde, die sich ihm Nahkampf er^-ben. gefangen. ────────── Die Kämpfe der Oesterreicher. WTB. Wien, 14. März. Mittags. — Amtlich wird gemeldet: In Polen und an der Front in Westgali­ zien hat sich die allgemeine Lage nicht ge­ ändert. Vorstöße des Feindes an der unteren Nida sowie bei und südlich Gorlice wurden nach kurzem Kampfe zurückgeschlagen. , In den Karpathen scheiterten wieder in zahlreichen Abschnitten heftige Angriffe der Aussen. So an der Kampffront zwischen dem Sattel von Lupkow, am llzsoker Patz, dann km Oportal, wo auch nachts erbittert gekämpft wurde und bei Wyszkow. Außer vielen un­ verwundeten Russen, die in unsre Hände fie­ len, wurden 400 Feinde, die sich ihm Nahkampf er^-ben. gefangen. Auch an den Stellungen südlich des Dnjestr entwickelten sich Kämpfe. Ein von star­ ken Jnsanteriekr,ästen des Gegners angesetzter Angriff kam in dem wirkungsvollsten Feuer unsrer Truppen bald zum Stehen und brach unter großen Verlusten des Feindes völlig zusammen. Weiter östlich zu Fuß vorgehende feindliche Kavallerie wurde abermals zurück­ geworfen. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. ────────── Ein russischer Flieger herabgeschossen. Landsberg a. d. W., 15. März. Ein russischer Flieger, der das deutsche Kreuz an seinem Apparat führte, tötete durch! eine Bombe in Wittenberg einen Soldaten und zwei Pferde. Er wurde heruntergeschossen. ────────── Unsere Unterseeboote an der Arbeit. ────────── 5 feindliche Dampfer versenkt. WTB. London, 15. März. (Reutermel­ dung.) Nach einer Mitteilung der Admiralität torpedierte das deutsche Unterseeboot "11 29" die Schiffe "Headland", "Andalusian", "Jndian-Cith" und "Ademun". In dieser Mel­ dung heißt es, der Kapitän von "U 29" habe ausgesagt, er hätte im September den ,Hogue" und "Abukir" versenkt. WTB. Bordeaux, 15. März. (Meldung der Agence Havas) Ein deutsches Untersee­ boot hat ant Tonnerstag den Dampfer "Au­ guste Conseil" 22 Seemeilen südlich. Starpoint versenkt. Tie Besatzung wurde gerettet und nach Falmouth gebracht. ────────── Bor Haisa. WTB. Konstantinopel, 15. März: Ein französischer Kreuzer lief ant 10. März in den Hafen von Haifa (Bucht von Akka) ein und ließ durch ein Tampfboot Sondierungen vornehmen. Er entfernte sich als türkische Soldaten erschienen. ────────── sektretär der Marine hat dem int Marinedock von Brocklyn liegenden Kreuzer "Brooklyn" Befehl gegeben, vor dem Hafen zu kreuzen, um eine mögliche Verletzung der Neutralität durch den in Boston internierten Dampfer "Kronprinzessin Cäcilie" zu verhindern. Japan und Amerika. Petersburg, 15. März. "Rijtfch" be­ richtet: Das amerikanische Gesetz über die Ver­ mehrung der Wehrmacht rief in Japan die größte Aufmerksamkeit hervor. Von China wird eine bündige Antwort auf die japanischen For­ derungen kategorisch gefordert. Im Falle der Ablehnung wird Japan energische Maßnah­ men gegen China ergriffen. Tie Haltung Rumäniens unb Bulgariens, Sofia, 13. März. In der "Kambana" wird zum Rücktritt Venizelos ausgeführt: Es sei nicht zu verwundern, wenn auch in Ru­ mänien und in Bulgarien schon in den uäch^sten Tagen Stellung zu der Frage genommen werden müßte, ob die Neutralität fortgesetzt werden könne. Die Entscheidung sei in Bul­ garien jedoch leichter als anderwärts, weil die gesamte bulgarische Presse einschließlich! jener der Opposition eine politische Reife ge­ zeigt habe. Die ängstlichen Amerikaner. London, 14. März. Das Reutersche Bu­ reau meldet aus Washington: Ter Staats- ────────── Der Unterseebotsund Minenkrieg. Prämie für Unterseeboote. Berlin, 14. März. Vor einiger Zeit spendete ein hiesiger Bürger 3000 Mark für die Mannschaft desjenigen deutschen Untersee­ bootes oder eines anderen deutschen Schiffes, das als erstes einen feindlichen Truppentrans­ port in den Grund bohren würde. Ta diese Summe inzwischen verteilt werden konnte, hat der Betreffende neuerdings die gleiche Summe für den gleichen Zweck ausgesetzt. Das Reichs­ marineamt hat die Genehmigung hierzu ge­ geben. (Z.) Tie Folgen des Untersecbootskrieges. Stockholm, 13. März. Tie Zahl der in skandinavischen Häfen einlaufenden englischen Schiffe ist in der Woche vom 1. bis 6. März um 76 Schiffe gegen die erste Februarmoche zurückgegangen. Das ist ein Rückgang um fast 80 Prozent innerhalb Monatsfrist. ────────── zum selben Monat des Vorjahres hat sich die Ausfuhr englischer' Waren um 19einhalb Millionen Pfund — oider 40 Prozent — ver­ ringert. ────────── Unsere Auslandskreuzer. Her Hilfskreuzer "Prinz Eitel Friedrich." Washington, 14. Mürz. (Reutermel­ dung.) Graf Bernstorff besprach mit den Be­ amten des Staatsdepartements die Frage der Versenkung des Dampfers "William Frye". Er verteidigte das Vorgehen des "Prinz Eitel Friedrich" und betonte, daß dieses Vorgehen der Londoner Teklaraton entspreche. Der Ka­ pitän Thierich ens hielt zwei Mann von der Besatzung des "William Frye" fest, die Teutsche und dienstpflichtig sind. "Prinz Eitel Friedrich" im Hott. Washington, 14. Mürz. (Reuter) Tie Regierung hat beschlossen, die dem deutschen Hilfskreuzer "Prinz Eitel Friedrich" für Re­ paraturen gewührte Zeit geheim zu hallen. Vom Hilfskreuzer "Kronprinz Wilhelm." Newhork, 13. Mürz. Nach einer De­ pesche aus Buenos-Aires ist der Dampfer "Churchill" mit der Bemannung und 143 Pas­ sagieren des französischen Dampfers "Guade­ loupe" in Pernambuco angekommen. "Guade­ loupe" ist auf der Höhe von Fernando dcNorcha von dem deutschen Hilfskreuzer "Kronprinz Wilhelm" zum Sinken gebracht worden. ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Teutsch« Aerzte in russischer GesangenMWt. SiebenundzwanziD deutsche Aerzte in rus­ sischer Gefangenschaft haben an die Haupt­ verwaltung des russiscchen Roten Kreuzes das Gesuch um bessere Behandlung, Gewährung von Geldzulagen für die Behandlung russi­ scher Verwundeter und Anerkennung größerer Bewegungsfreiheit auf Grund der Genfer Kon­ vention gerichtet. Gefallene russische Generale. Aus Petersburg wird der Frkfr. Ztg. ge­ meldet: In den Kümpfen bei Plock sind im Februar die Generale Engwald und Tjaschelnikow gefallen. Schweigegebot für russische Verwundete. Bon der russischer; Grenze wird der "Nationalztg." gemeldet: Ter Oberstkommandie­ rende des Petersburger Militürbezirkes, Ba­ ron von Salza, laßt einen neuen Befehl ver­ öffentlichen, wonach es verwundeten Solda­ ten, die von der Front zurückkehren, verbo­ ten ist, sich über die Erlebnisse an der Front in beunruhigender Weise auszulassen. ────────── Die Türkei im Kriege. 2er türkische Tagesbericht. Konstantinopel, 14. März. Das Große Hauptquartier teilt mit: Seit drei Tagen hat der Feind keinen Versuch gegen die Dardanellen unternommen. In der Nacht des 11. März kamen sieben Minensucher unter dem Schutze eines Kreuzers und einigen Torpedo­ booten an unsere Minen heran. Aber unsere leichten Batterien beschädigten das Panzer­ schiff und brachten zwei Minensucher zum Sinken. Ein dritter Minensucher stieß auf eine Mine und sank. Ter Versuch des Fein­ des, unsere Minen zu entfernen, ist also voll­ ständig gescheitert. Von den anderen Kriegs­ schauplätzen ist nichts von Belang zu melden. Ein Transporkdampser der Verbündeten ver­ senkt. < K on stantinopel, 12. März. (Ver­ spätet eingetroffen.) Das Große Hauptquar­ tier gibt bekannt: In der vergangenen Nacht haben unsre Batterien einige Minensammel­ schiffe, die sich der Mine näherten, zum Sin­ ken gebracht. Heute unternahm der Feind vor den Dardanellen nichts. Unsre Kriegsschiffe tor­ pedierten im Aegäischen Meer einen Trans­ portdampfer des Feindes. Tie Veschfeßmtg der Dardanellen. WTB. Konstantinopel, 15. März. Das Große Hauptquartier teilt mit: Heute hat ein feindliches Panzerschiff ohne Er­ folg in großen Zwischenräumen Sed il Bahr und Kum Kaleh beschossen. Gestern nachts versuchte der Feind mit einer leichten Flotille sich von neuem den Minenfeldern zu nähern, wurde aber durch das Feuer unsrer Batterien zurückgewiesen, wobei einige feindliche Schiffe beschädigt wurden. ────────── Japan und China. Fajpan drängt. Aus Peking wird der "Westminster Ga­ zette" berichtet, paß Japan bislang auf drei seiner Ansprüche an China völlige Genugtuung erhielt. Japan sehe jedoch die bisherigen Ver­ handlungen als zu langwierig an und habe daher von China die grundsätzliche Erledigung aller Punkte bis zum 20 Mirz verlangt. (Wettere Nachrichten siehe "Letzte Posten".) ────────── Tages-Übersicht. Kuchen-Verbot. Das Kuchenbacken ist im ganzen Königreich Sachsen durch eine Verord­ nung des Ministeriums des Innern verboten worden, so daß nur noch solcher Kuchen her­ gestellt werden darf, der weder Weizen- noch Roggenmehl enthält, außerdem nur noch Zwie­ back, der gegen Brotkarte abzugeben ist. Die Haltung Italiens. Laut der "Köln. Ztg." bestätigt die ."Perseveranza", daß die italienische Regierung auch mit den Mächten des Dreiverbandes vorläufige Schritte ange­ bahnt habe, um später Verhandlungen einzu­ leiten. Tie "Stampa" hofft von dem mili­ tärisch-politischen Einfluß Deutschlands und der Klugheit des Fürsten Bülow, daß eine fried­ liche Einigung möglich sei. Daß die Schwie­ rigkeiten der Unterhandlungen zu einem Bruch zwischen Deutschland und Oesterreich führen könnten, hält die "Stampa" für ausgeschlos­ sen. Gras Witte f. Nach einer Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur ist der frühere russische Ministerpräsident Graf Witte gestorben. Mit ihm ist eine markante Per­ sönlichkeit aus dem Leben geschieden, der viel befeindet im eigenen Lande, mit starker Hand die russischen Finanzen in geordneten Bahnen lenkte. Wenn es auch zu viel wäre, ihn einen Deutschenfreund zu nennen, so hat doch Gras Witte stets gegen eine kriegerische Auseinan­ dersetzung Rußlands mit Deutschland gewirkt, da er nur eine friedliche Entwicklung Ruß­ lands im Auge hatte. Tie Großfürstenpartei hat ihm das Leben herzlich sauer gemacht. ────────── —* Liberaler Verein L. u. U. Heute Montag abends Zusammenkunft im Sterngar­ ten (Seligenthalerstrahe). —* Vaterländisch e Vorträge. Mor­ gen Dienstag abends 8 Uhr wird Herr Pater Guordian Archangelus Stoiber im Gesellen­ hause über das Thema sprechen: "Die betende Liebe im Kriege." Ter in weiten Kreisen gern gehörte Redner dürfte wieder einen zahl­ reichen Besuch herbeiführen. tunb Mehl bezwecke. Tie Frauen sollten sichverpflichten, Kriegsbrot zu essen und keine Semmel mehr ins Haus zu lassen. Mit den Kartoffeln müsse sparsam umgegangen werden. Ter Mangel an Futtermitteln wird eine Ein­ schränkung des Viehstandes «zur Folge haben, so daß mit der Zeit auch das Fleisch rarer wer­ den dürfte. Wir dürfen die behördlichen Maß­ nahmen nicht als Schikane, sondern als wohl­ meinende Vorsichtsmaßregeln betrachten, denen wir uns ohne Murren unterziehen müssen, immer eingedenk der Notwendigkeit, Nahrung für uns alle uns zu erhalten, auch bei längerer Kriegsdauer. Vor allem müssen wir weniger essen, uns nur sättigen und Naschereien beiseite Taffen. Tret Hauptmahlzeiten genügen für einen normalen Menschen. Bei hart arbei­ tenden Menschen kann man nichts dagegen' sagen, wenn er noch- zwei Brotzeiten dazwi­ schen macht, doch sollten diese weniger reich­ lich sein. Große Gastereien Lei Hochzeiten, Kindstaufen etc. müssen aufhören, ebenso die Tamentees. Den Kindern müsse das Brotsparen gelehrt werden. Kein Brot kurz vor der Mahl­ zeit und zwischen derselben nur so viel, als sie brauchen. Brotreste liegen zu lassen oder gar wegzuwerfen, muß den Kindern direkt als große Sünde dargestellt werden. Brotreste dürfen nicht in den Trankeimer kommen. Tie -Frauen müssen sich jetzt bei der Lebensmittelknappheit mehr Vorwürfe machen, wenn etwas unverwendet verdirbt, als wenn sie zu teuer aus dem Markte eingekauft hätten. Tie Le­ bensmittel sind Kampfmittel in unserer Hand iunb müssen uns helfen zum Sieg. Es gibt sa auch so viele Verwendungsarten übrigge­ bliebener Reste. Tie Frucht- und Gemüse­ konserven müssen einer Besichtigung unter­ zogen und eventl. aufgefrischt werden. Ge­ räucherte Ware ist sorgsam zu behandeln, Kar­ toffeln sollen nur gekocht verwendet werden. Das Gemüse müsse sorgsam und sparsam ge­ putzt werden. Bei den Abfällen, die nur noch zu Tierfutter geeignet sind, soll strenge da­ rauf geachtet werden, daß weder Scherben, Nadeln oder Knochen sich dazwischen finden, damit kein Schaden entsteht. An Schmalz und Eiern müsse weise gespart werden. Tie Red­ nerin ermahnte die Dienstboten, sparsam aber sorgfältig zu kochen; Seife nicht unnötig zu vergeuden. Ter Dienstbote müsse sich als Sach­ walter der Herrschaft ansehen. Als Haupt­ nahrung sei Milch- und Käse zu empfehlen. Auch Zucker, an dem wir Ueberfluß haben, dürfte reichlich genossen werden. Ter Fleisch­ genuß soll aus ein richtiges Matz zurückgeführt werden. Ein Stiefkind unserer niederbaherifche Knüche sei das Gemüse. Zur Bereitung von Speisen könne zweckmässig die Kochkiste verwendet werden. Rednerin resümierte dann, es solle Sparsamkeit durch Enthaltung von allem überflüssigem Essen, Näschereien, Spar­ samkeit an Brot, Mehl, Fleisch, Kartoffeln eintreten, dagegen Milch, Käse, Fische; Gemüse; Obst und Zucker reichlicher verwendet werden. Sparsamkeit müsse durch richtige Verwendung sorgfältige Aufbewahrung und bessere Aus­ nützung der Lebensmittel erzielt werden. Hie­ durch wird uns ein dreifacher Sieg werden, der Sieg über uns selbst,' Ersparnisse in finan­ zieller Hinsicht