Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1915-05-03. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 68. Jahrgang Nr. 120, 1915-05-03. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 68 Nummer 120 3. Mai 1915 ────────── Die Beschießung von Dünkirchen Dauert an. — Starke Verluste des Feindes bei Apern. Lebhafte Fliegertätigkeit. — Die deutsche Vorhut bei Mitau. — Oesterreichische Erfolge in den Karpathen. — Die Türken Sieger an den Dardanellen. — Ein englisches Unterseeboot versenkt. — China lehnt Japans Forderungen ab. Der deutsche Vormarsch auf Riga. Im Westen halten unsre Truppen, allen feindlichen Verdrehungen zum Trotz, die am Aserkanal und nördlich Apern eroberten Stel­ lungen. Tie feindlichen Angriffe endeten mit einem sehr verlustreichen Mißerfolg des Fein­ des. Besonders wirksam war hierbei unser Flanken- und Rückenfeuer. Ter französische Be­ richt will glauben machen, daß es deutsche Schiffe seien, die Dünkirchen beschießen. Der deutsche Bericht am Samstag betont aber aus­ drücklich, daß es Artilleriefeuer ist. Es kann sich daher nur um eine ganz schwere Artillerie handeln, die auf eine Entfernung von 30 Ki­ lometer der französischen Meeresfestung ihre ehernen Grüße sendet. Ta die Franzosen die im Rücken unsres Heeres gelegenen Ruheorte beschießen, haben die Unsern wiederum Rjeims mit Granaten bedachte Zwischen Maas und Mosel kam es am Freitag nur zwischen Ailly und Apremont zu Artilleriekämpfen. Am Samstag versuchten die Franzosen im Prie­ sterwalde einen Angriff, der ihnen sehr starke Verluste und uns 90 Gefangene brachte. In den Argonnen konnten die Unsern weitere Fortschritte erzielen. Tie Franzosen verloren mehrere Gräben und ließen 156 Gefangene in unsern Händen. Fünf feindliche Flieger wurden an den beiden letzten Tagen im Westen außer Gefecht gesetzt, davon zwei in Flandern, eines bei Reims und je eines aus Flugzeuggeschwadern heraus bei Verdun und Niedersulzbach, teils vernichtet, teils zur Landung gezwungen. Ueber Norfolk in England erschien neuerdings ein Zeppelin, und über Lomcza in Polen ein deut­ sches Flugzeuggeschwader. Im Osten wurden die Russen bei Szawle geschlagen. Sie flüchteten gegen Mitau—Riga wobei sie 2000 Gefangene, 10 Maschinenge­ wehre, Bagage und Munition in unsern Hän­ den ließen. Unsre Spitzen sind bereits bei Mitau angekommen. Auch! bei Kalwarija konn­ ten 650 russische Gefangene gemacht werden. Südwestlich! von Augustowo wurde leider eine unsrer Vorpostenkompganien von den Russen nachts überfallen und schwer geschädigt. Ein bedauerliches Ereignis, aus dem die Russen jedenfalls wieder einen großen Sieg machen werden. Bei Plock und an der Pilica konn­ ten russische Vorstöße abgewiesen werden. Als Vergeltung für die Russengreuel hat unsre Zivilverwaltung in Russisch-Polen alle Tonationsgüter in Polen mit Beschlag belegt, { um aus den Einnahmen derselben den von den Russen verursachten Schaden wieder gut zu machen. Es handelt sich um 232 000 preu­ ßische Morgen. Tie Oesterreicher haben in den Karpathen im Orawa- und Oportale wiederholte russische Angriffe Abgewiesen und hierbei 700 Russen gefangen genommen. Ter letztere Umstand zeigt, daß die Oesterreicher teilweise selbst zur Offensive übergegangen sind. Sie haben einen russischen Stützpunkt östlich' der Höhe Ostrh hierbei erobert, mehrere hundCrt Russen ge­ fangen und Maschinengewehre erbeutet. : In Rußland wird, ebenso wie in Frank­ reich' und England die Stimmung allmählich gedrückt. Besonders in Hofkreisen soll sich, eine lebhafte Bewegung gegen den Generalis­ simus Großfürst Nikolai Nikola jewitsch entfal­ ten. Ter Versuch des Durchbruchs in den Kar­ pathen wird als Wahnsinn bezeichnet und man glaubt, daß der jetzige Krieg für Rußland ähnlich' wie der mandschurische Feldzug enden werde. Echt russisch haben sich die russischen Grenzbeamten bei der Entlassung nicht mehr militärpflichtiger Zivilgefangener benommen, indem sie diesen trotz vorheriger Zusicherung an der Grenze das in ihrem Besitze befindliche Geld abgenommen haben. Tie Türken haben trotz aller verfrühten Siegesmeldungen der Ententeprcsse den Ver­ bündeten vor den Tardanellen eine schwerie Niederlage bereitet. Von 5 Landungskorps sollen nur noch zwei vorhanden sein, die unter dem Feuer ihrer Schiffgeschütze sich zurück­ ziehen. Ganze Bataillone, die sich nicht er­ gaben, wurden von den Türken niedergemacht. Auch der Angriff der feindlichen Flotte wurde von den Türken unter großen Verlusten des Feindes abgewiesen. Zu der Blamage des ersten Angriffes gesellt sich, also jetzt eine zweite noch größere, die den Neutralen so rocht die Ohnmacht der Entente klar machen wird. Auch im Kaukasus bei Artwin sollen die Rüssen eine Schlappe erlitten haben. Auch der gestrige türkische Bericht meldet ein Zurückwerfen der feindlichen Truppen, die von Kapa Tepe vorstoßen wollten, wobei die Türken zum Bajonettangriff schritten und 2 Maschinengewehre erbeuteten. Bei Sedul Bahr sollen die Truppen der Verbündeten in einer unhaltbaren Lage sich' befinden. In der Meer­ enge haben die Türken auch, das australische Unterseeboot "A E 2" zum Sinken gebracht. Ein feindlicher Hhdroplan wurde bei Alexandrette abgeschossen. Tie türkischen Batterien beschä­ digten durch ihr Feuer mehrere feindliche Schiffe schwer. Von Italien kommen die widersprechendsten Meldungen, was Wohl davon herrührt, daß außer den paar führenden Männern in Italien überhaupt niemand weiß, was vorgeht. Je­ denfalls ist der Abschluß der Verhandlungen in Bälde zu erwarten, was schon aus der fieberhaften Tätigkeit der Diplomaten hervor­ geht. China hat die revidierten japanischen For­ derungen abgelehnt. Nun mujß sich zeigen, ob Japan wirklich die Stirne hat, allen Mäch­ ten zum Trotz, seine Forderungen mit Waffen­ gewalt durchzudrücken. Am gemeinsten in diesem Kriege benckhmen sich die Amerikaner, die unter dem Vorwände der Neutralität ruhig unsern Feinden Waffen, Kriegsmaterial und .Munition liefern. Das St. Gallener Tageblatt vergleicht dies Hal­ tung mit derjenigen der Schweiz und betont, daß Amerika, ebenso wie die Schweiz das 5. Abkommen der 2. Haager Konferenz unter­ zeichnet habe, in welchem betont wird, daß jeder Staat das Recht habe, Kriegslieferungen an kriegführende Staaten zu verbieten. Ame­ rika habe dieses Gesetz vor drei Jahren auch sehr scharf gegen den rechtmäßigen Präsiden­ ten von Mexiko gehandhabt, aber den mexika­ nischen Rebellen alles verlangte Kriegsmate­ rial geliefert. Tas Blatt fährt dann fort: "Und heute verbietet dieselbe Regierung, Le­ bensmittel in Postpaketen nach Deutschland zu senden, während ganze Schiffsladungen von Geschützen und Granaten nach England und Frankreich abgehen. , Merkwürdigerweise ha­ ben die Regierungen sämtlicher kriegführenden Länder die peinlich korrekte neutrale Haltung der schweizerischen obersten Landesbehörde, trotz dem von ihr erlassenen Waffenausfuhrverbot, in warmen Worten anerkannt. In den Augen jedes unbefangen Urteilenden hat der schweizerische Bundesrat mit seinem Vorgehen die "Ehre" und die "Neutralität" der Eidge­ nossenschaft jedenfalls mindestens so gut ge­ wahrt wie die Regierung der Vereinigten Staa­ ten, die besondre Betsonntage für den Frieden ansetzen und am Werktage die Waffenfabriken ihres Landes mit Ueberstunden für die Ver­ längerung des europäischen Völkermordes ar­ beiten läßt. Tas Schweizer Blatt hat voll- ────────── Bayerische Nachrichten. Abgestürzt sind am Samstag auf Ober­ wiesenfeld die zwei FliegerunteroffiziereAnt. Ringler und Josef Bartmann. Beide sind tot. Zu wenig gespart. Ta die Stadtgemeinde Hos in der ersten Zeit mehr Brot und Mehl verbrauchte, als das für die Stadt auf Grund der Erhebungen angewiesene Quantum gestat­ tete, ist ein Defizit entstanden, welches wieder eingebracht werden mutz. Bei der nächsten Mar­ kenausgabe werden deshalb nur 195 Gramm Mehl statt 200 Gramm pro Tag und Kopf der Bevölkerung zugewiesen. ────────── kommen recht, aber auch diese Lektion aus neu­ tralem Munde wird dem geldgierigen Bruder Jonathan wohl nicht zu reumütiger Einkehr bringen, denn bei ihm geht vor allem das Ge­ schäft. Tas Gewissen kann man ja mit Frie­ densgebeten wieder besänftigen. Bericht des beutfdeti HauWartiers. WTB. Berlin, 1. Mai. — Mittags. (Großes Hauptquartier). Westlicher KriegrsAnOtz. Tie gestern gemeldeten Kämpfe auf dem westlichen Kanalufer nordwestlich von Upern endeten mit einem söhr verlustreichen Mißerfolg des Feindes. Oestlich des Kanals nördlich von Upern stieß der Feind mehrmals vergeblich vor. Tic Festung Dünkirchen wurde weiter un­ ter Artillericfeuer gehalten. Zwischen Maas und Mosel kam es zu Jnfanteriekämpfen nur in der Gegend zwischen Stillt) und Apremont. Tie französischen Angriffe scheiterten gänzlich! unter starken Verlusten. Am 29. April wurde Reims in Erwider­ ung auf die Beschießung unserer rückwärtigen Ruheortschaften mit einigen Granaten bewor­ fen. Da der Feind die Bedeutung dieses un­ seres Vorgehens sehr gut kennt, würde es ihm leicht sein, Reims vor einer Beschießung zu be­ wahren. Ter Feind verlor gestern wieder dreiFlugzeuge. Ein englisches Flugzeug wurde süd­ westlich von Thielt heruntergeschossen, ein an­ deres Flugzeug wurde bei Wieltje nordöstlich! von Upern zum Absturz gebracht und zusam­ mengeschossen. Tas dritte Flugzeug wurde aus einem feindlichen Geschwader heraus bei Nie­ dersulzbach im Elsaß zur Landung gezwungen. Oestlich« MzsschnM. Tas Gefecht bei Szawle ist günstig für uns verlaufen. Nach starken Verlusten flüchteten' die Russen auf Mitau weiter. Tie Verfolgung wird fortgesetzt. An Gefangenen sind bisher etwa tausen­ gemacht, daneben fielen 10 Maschinengewehre, große Mengen von Ba­ gage, Munitionswagen und besonders viel Mu­ nition in unsere Hände. Feindliche Angriffe bei Kalwarja und südwestlich wurden verlustreich abgewiesen, wo­ bei wieder . 350 Russen gefangen genommen wurden. Dagegen gelang es den Russen, südwestlich, von Augustowo eine deutsche Vorpostenkompagnie nächtlicherweile zu überfallen und schwer zu schädigen. Oestlich von Plock und auf dem Südufer der Pilieza wurden schwache russische Vor­ stöße abgewiesen. , Oberste Heeresleitung WTB. Berlin, 2. Mai. Mittags. — (Großes Hauptquartier.) Westlicher Kriegsschallplatz. In Flandern suchte der Gegner nach sehr starker Artillerievor.bereitung wiederum gegen unsre neuen Stellungen nordöstlich von Upern zu rennen und zwar griffen die Franzosen zwi­ schen Kanal und Straße Upern—St. Julien energisch, die Engländer östlich davon matt an. Tie Bemühungen waren namentlich ininfolge unsres sehr wirksamen Flanken- und Rückenseuers aus der Gegend von Broodseinde von Veldsock gänzlich, erfolglos. ────────── Bericht des deutschen Hauptquartiers. WTB. Berlin, 1. Mai. — Mittags. (Großes Hauptquartier). ────────── Westlicher Kriegsschauplatz. kommen recht, aber auch diese Lektion aus neu­ tralem Munde wird dem geldgierigen Bruder Jonathan wohl nicht zu reumütiger Einkehr bringen, denn bei ihm geht vor allem das Ge­ schäft. Tas Gewissen kann man ja mit Frie­ densgebeten wieder besänftigen. Bericht des beutfdeti HauWartiers. WTB. Berlin, 1. Mai. — Mittags. (Großes Hauptquartier). Westlicher KriegrsAnOtz. Tie gestern gemeldeten Kämpfe auf dem westlichen Kanalufer nordwestlich von Upern endeten mit einem söhr verlustreichen Mißerfolg des Feindes. Oestlich des Kanals nördlich von Upern stieß der Feind mehrmals vergeblich vor. Tic Festung Dünkirchen wurde weiter un­ ter Artillericfeuer gehalten. Zwischen Maas und Mosel kam es zu Jnfanteriekämpfen nur in der Gegend zwischen Stillt) und Apremont. Tie französischen Angriffe scheiterten gänzlich! unter starken Verlusten. Am 29. April wurde Reims in Erwider­ ung auf die Beschießung unserer rückwärtigen Ruheortschaften mit einigen Granaten bewor­ fen. Da der Feind die Bedeutung dieses un­ seres Vorgehens sehr gut kennt, würde es ihm leicht sein, Reims vor einer Beschießung zu be­ wahren. Ter Feind verlor gestern wieder dreiFlugzeuge. Ein englisches Flugzeug wurde süd­ westlich von Thielt heruntergeschossen, ein an­ deres Flugzeug wurde bei Wieltje nordöstlich! von Upern zum Absturz gebracht und zusam­ mengeschossen. Tas dritte Flugzeug wurde aus einem feindlichen Geschwader heraus bei Nie­ dersulzbach im Elsaß zur Landung gezwungen. ────────── Das Gefecht bei Szawle ist günstig für uns verlaufen. Nach starken Verlusten flüchteten' die Russen auf Mitau weiter. Tie Verfolgung wird fortgesetzt. An Gefangenen sind bisher etwa tausen­ gemacht, daneben fielen 10 Maschinengewehre, große Mengen von Ba­ gage, Munitionswagen und besonders viel Mu­ nition in unsere Hände. Feindliche Angriffe bei Kalwarja und südwestlich wurden verlustreich abgewiesen, wo­ bei wieder . 350 Russen gefangen genommen wurden. Dagegen gelang es den Russen, südwestlich, von Augustowo eine deutsche Vorpostenkompagnie nächtlicherweile zu überfallen und schwer zu schädigen. Oestlich von Plock und auf dem Südufer der Pilieza wurden schwache russische Vor­ stöße abgewiesen. , Oberste Heeresleitung WTB. Berlin, 2. Mai. Mittags. — (Großes Hauptquartier.) Oestlicher Kriegsschauplatz. ────────── Westlicher Kriegsschauplatz. In Flandern suchte der Gegner nach sehr starker Artillerievor.bereitung wiederum gegen unsre neuen Stellungen nordöstlich von Upern zu rennen und zwar griffen die Franzosen zwi­ schen Kanal und Straße Upern—St. Julien energisch, die Engländer östlich davon matt an. Tie Bemühungen waren namentlich ininfolge unsres sehr wirksamen Flanken- und Rückenseuers aus der Gegend von Broodseinde von Veldsock gänzlich, erfolglos. 3 Maschinengewehre blieben in unsern Händen. In den Argonnen machten unsre Angriffe nördlich von Le Four de Paris gute Fort­ schritte. Trotz heftiger Gegenwehr verloren die Franzosen mehrere Gräben und 156 Gefangene. Zwischen Maas und Mosel kam es nur im Priesterwalde zu heftigen Kämpfen, wo die Franzosen nochmals heftig angriffen. Wir schlugen diese Angriffe, die stellen­ weise bis in unsre Gräben gelangten, mit star­ ken Verlusten für den Feind ab und machten 90 Gefangene. Gestern wurden wieder zwei feindliche Flugzeuge außer Gefecht gesetzt. Eines wurde bei Reims zusammengeschossen, das andre nord-' westlich von Verdun aus einem Geschwader zur eiligsten Landung gezwungen. ────────── Oestlicher Kriegsschauplatz. Unsre Operationen im nordwestlichen Ruß? land machten gute Fortschritte. Bei Szawle wurden weitere 400 Russen gefangen genommen. In der Verfolgung der flüchtenden Rus­ sen erreichten deutsche Spitzen die Gegend süd­ westlich von Mitau. Russische Angriffe in Gegend Kalwarija wurden unter starken Verlusten für den Feinabgeschlagen. 300 Gefangene blieben in unsern Händen. Oberste Heeresleitung. ────────── Die Kämpfe der Oesterreicher. Mehrere hundert Russen wurden hierbei gefangen und Maschinenge­ wehre erbeutet. In Südostgalizien und in der Bukowina keine Veränderung. Der stellvertretende Chef des Generalstabes! v. Höser, Feldmarschalleutnant. Gegen die Lügen unserer Feinde. Berlin, 1. Mai. Aus dem Großen Hauptquartier wird dem Wolfsschen Telegra­ phenbüro gesch,rieben: "Leider sind wir schon wieder genötigt, einige Veröffentlichungen unserer Feinde rich­ tig zu stellen, da sie offensichtlich bestimmt sind, im Auslande falsche Eindrücke zu er­ wecken. Bon englischer Seite wird heute be­ hauptet, das Torf St. Julien sei nur wenige Stunden in deutschen Händen gewesen und dann von Kanadiern, Schotten und Iren zu­ rückerobert worden. Tiefe Angabe steht mit der Wahrheit in Widerspruch. St. Julien ist fest in unseren Händen. Unsere Vorstellun­ gen sind noch einige hundert Meter darüber hinaus gegen den Feind vorgeschoben. — Tie Franzosen wollen nach ihrem heutigen Be­ richt in Lothringen auf einer Breite von 25 Kilometern vier Kilometer Boden gewonnen haben. Sie vergessen aber, hinzuzufügen, daß es sich nur um ein Vorrücken in FranzösischLothringen handeln kann und nur um ein Vorrücken in einer Gegend, in der sich keine deutschen Truppen befinden, denn in deren weit in das französische Gebiet vorgeschobe­ nen Linien hat sich in der Rückwärtsrichtung seit vielen Monaten nichts geändert, wohl aber sind sie, wie aus unserem Tagesbericht er­ sichtlich, bis in die jüngste Zeit erheblich nach vorwärts verlegt worden." Italien vor der Entscheidung. Ter Franks. Ztg. wird aus Rom berichtet: Tie Tatsache, daß die Verhandlungen mit Oesterreich fortdauern, wird jetzt auch von Zeit­ ungen zugegeben, die, wie der "Messagero", seit einiger Zeit das Gegenteil behaupteten. Tie Ministerkonferenzen mit den Botschaftern und dem König häufen sich, so daß schon da­ durch der Eindruck verschärft wird, daß die Entscheidung bevorsteht. Tittoni, der mehr­ fach den König besuchte, reiste nach Paris ab. Tie Ankunft des ungarischen Staatssekretärs Miklus gibt Anlaß zu neuen Kombinationen. Ta er seit längerer Zeit Beziehungen mit Italien hat, hält man ihn für einen politi­ schen Unterhändler. Wie der "Messagero" mit­ teilt, wird er vom König, der Königinmutter und Sounino ewpfangen werden. "Messagero" widmet bereits Bülow einen sympathischen Nachruf. Er habe allen Geist, Energie und Schlauheit aufgeboten, um die Interessen Deutschlands zu fördern. Wenn er an der Macht der Tatsachen gescheitert sei, werde nie­ mand ihm die Schuld zuschieben können. Daß wir noch nicht so weit sind, geben andere Blät­ ter zu, so "Corriere d'Jtalia", der sagt, die diplomatische Lösung, die nicht zum Kriege führe, sei durchaus nicht ausgeschlossen. (Z.) Jckpan gegen England. Nach Berichten aus Tokio wiederholen sich in der japanischen Presse die Angriffe ge­ gen England. So erklärt "Shimbun", das Blatt der Kriegspartei, daß England jetzt ohn­ mächtig wäre, eine japanische Landung in Australien zu verhindern, ebensowenig lägen Japan Hindernisse int Wege, seine Interessen in Indien wirksamer zu vertreten. Japan könnte jetzt überall dort festen Fuß fassen, wo es bisher durch die Macht Englands ge­ hindert war.Tie gemäßigten japanischen Presse­ stimmen weisen darauf hin, daß Japan jetzt überall freie Hand habe, seine Interessen mit Nachdruck zu vertreten, wo es ftüher durch das Bündnis mit England und die europäischen Verhältnisse daran gehindert wurde. Ter europäische Krieg habe Japan alle Hindernisse in Asien und im Pazifik aus dem Wege ge­ räumt. WTB. Wien, 1. Mai. Amtlich wird ge­ meldet: In Russisch-Polen lebhafter Geschützkamps, der stellenweise auch nachts andauerte. Russi­ sche Sicherungstrüppen sind aus mehreren Stellungen vertrieben worden. An der Front in Westgalizien und in den Karpathen keine Veränderung. Gegen die von uns eroberten Höhen zwi­ schen dem Orawa- und Oportale richtete der Fein dvuch gestern wiederholte heftige An­ griffe, die abermals unter sehr großen Ver­ lusten für die Russen abgewiesen wurden. Hiebei wurden 500 Russen gefangen genommen. In Südost-Galizien und in der Buko­ wina zeitweise Artilleriekampf. Südlich, Zaleszchki schoß eine unserer Batterien ein russi­ sches Munitionslager in Brand. Am südlichen Kriegsschauplatz außer ver­ einzeltem Geschützfeuer entlang der Grenze während der letzten Zeit keine Ereignisse von Bedeutung. Oestlich von Trebinje wurden montenegrinische Kräfte, die sich zu weit vor­ wagten, durch unsere Artillerie zerstreut und ihre Unterkunft zerstört. Ter stellvertretende Chef des Generalstabes: v. H o e f e r, Feldmarschalleutnant. WTB. Wien, 2. Mai. Mittags. — Amtlich, wird gemeldet: In Russisch-Polen wurde der Gegner in einigen Abschnitten aus den Vorstellungen zu­ rückgeworfen. Unsre Truppen gelangten hier­ bei stellenweise bis an die Hindernislinie der feindlichen Haupfftellung. An der Front in Westgalizien und in den Karpathen lebhafter Geschützkampf. Auf den Höhen zwischen dem Orawa- und OporTale warfen unsre Truppen neue heftige An­ griffe zurück und machten 200 Mann zu Gefangenen; schließlich gingen sie zum An­ griff über und eroberten nach, hartem Kampfe einen starken russischen Stützpunkt östlich der Höhe Ostrh. ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. Die Beschießung von Dünkirchen. Rotterdam, 1. Mai. Tie Berichte der Londoner Blätter über die Beschießung von Tünkirchen durch die Deutschen erregen in der englischen Hauptstadt geradezu Entsetzen. "Daily News" melden darüber aus Nordfrankreich: Tie Beschießung von Dünkirchen begann um 11 Uhr vormittags und dauerte bis 3 Uhr nachmittags. Ungefähr 60 30,5= kalibrige Granaten wurden aus den deut­ schen Geschützen auf die Stadt geworfen. Na­ menloses Entsetzen ergriff die Stadtbewoh­ ner, die sich allgemein in die Keller flüch­ teten. Als dann die Beschießung vorüber war, begann die große Flucht nach Calais, wo gestern morgens 2000 Personen aus Dün­ kirchen ankamen. Sie erzählten über den Er­ folg der Beschießung eine Menge von Einzel­ heiten, aus denen hervorging, daß das Bom­ bardement durch die Teutschen sehr wirkungs­ voll war. Tie deutschen Geschosse richteten fürchterliche Verwüstungen an, ungefähr 150 Einwohner von Dünkirchen wurden getötet oder verwundet. Eine Granate zertrümmerte ein Kasernendach. Vom Kap Grisnez bei Ca­ lais konnte der Berichterstatter der "Daily News" das Dröhnen der deutschen Geschütze, die Dünkirchen bombardierten, deutlich ver­ nehmen. (Z.) ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Hungerkrawalle in Moskau. Die Wiener Mittagszeitung meldet: Die Hungerkrawalle in Rußland dauern fort, na­ mentliche auf dem Preobraschenskiplatz in Mos­ kau kam es zu ernsten Zusammenstößen zwi­ schen der Volksmenge und Arbeiterfrauen einerseits und Händlern und der Polizei an­ derseits. Mehrere Läden und ein Backhaus murden demoliert. Auch. in Petersburger Arbeiterkreisen herrscht steigende Unruhe. ────────── Der Luftkrieg. Ein deutsches Fluggeschwader über Lorrrza Tie Kopenhagener "Politiken" meldet aus Petersburg: Neun deutsche Flugzeuge über­ flogen Lorüza und warfen 120 Bomben ab. Eine Bombe fiel in eine Kirche, wo 800 Sol­ daten zum Gottesdienste versammelt waren. Wie durch ein Wunder ist niemand verletzt worden. (S.) Zeppeline über Norfolk. Amsterdam, 1. Mai. Tas Handels­ blatt entnimmt der "Daily Mail" Meldungen aus Ortschaften Norsolks, wonach in der letz­ ten Nacht wieder Zeppeline gesehen, aber keine Bomben abgeworfen worden seien. ────────── Der Krieg zur See. Ein russischer Dampfer von einem U-Boot versenkt. London, 1. Mai. Reuter meldet: Ein russischer Dampfer mit Steinkohlen soll von einem deutschen Unterseeboot bei den BlasketJnseln an der Westküste Irlands in Grund ge­ bohrt worden sein. Tie Besatzung wurde ge­ rettet und nach Valencia gebracht. ────────── Montenegrinisch« Greuel. An der albanischen Grenze erfolgte ein blutig verlaufener Zusammenstoß zwischenMontenegrinern und Albanern. Die Montenegri­ ner überwältigten die kleine Gruppe Albaner und verfuhren mit ihr in schrecklicher Weise. 110 Personen wurden erschlagen, darunter 36 Männer, die übrigen waren Frauen und Kin­ der. (Z.) Am Balkan. ────────── daß von den fünf Landungskorps aus Gallipoli nur noch zwei als vorhanden festzustel­ len sind . Das Schicksal der übrigen drei KorIPs fei unbekannt. 2|tc Niederlage der Verbündeten auf Gallipoli. Athen, 1. Mai. Aus Mhtilene wird ge­ drahtet, bafr vier englische und französische Bataillone, denen der Rückzug von den tür­ kischen Truppen verlegt worden war und die die Uebergabe verweigerten, vernichtet wor­ den find . Schwere Niederlage der Russen bei Artwin. Ko nstantinop el, 1. Mai. Aus Erze­ rum wird gemeldet: Seit drei Tagen finden hier Kampfe zwischen Aufklärungsabteilungen statt. Im Süden von Artwin ist der Feind auf der ganzen Front unter schweren Ver­ lusten zurückgeschlagen worden. Tie Russen traten nach zweistündigem Kampf in östlicher Richtung den Rückzug an. ────────── hatten, suchten ihn auf. Einmal kam auch Gräfin Friederike. Sie brachte ihm einen Gruß von Feodora und erzählte ihm von Reinstein und wie alle sichi freuten, ihn wiederzusehen. Er zeigte auch! für alles die größte Teilnahme, nur von Fee sprach er sehr wenig, und wenn sie ihren Namen nannte, wurde er jedesmal merklich, stiller und schloß wie ermüdet die Augen. Nur einmal unterbrach er sie in größ­ ter Unruhe. "Tu fährst doch noch heute wieder zu­ rück?" fragte er besorgt. "Feodora ist sicher nicht gern allein in dem großen Schloß." Als sie diese Frage bejahte, wurde er wieder ruhiger und erwähnte ihrer dann nicht mehr. Gräfin Friederike wunderte sich nicht dar­ über; sie wußte, es kränkte ihn, daß Foedora sich! gar nicht um ihn bekümmerte. Ach, wenn er ahnte, daß sie ihm so nahe war, ihn so aufopfernd gepflegt hatte! Aber sie sollte ja schweigen. Und immer weiter schritt die Besserung vor. Er war bereits außer Bett, und der Tag der Heimreise rückte immer näher. Feodora war jetzt nicht mehr so viel um ihn, wie in der ersten Zeit feiner Kraükheit. trat ins Zimmer, um ihn daran zu erinnern, daß er seine Medizin nehmen müßte. . Als sie ihn mit geschlossenen Augen im Sessel liegen sah, blieb sie unschlüssig stehen. Unverwandt hingen ihre Blicke an seinem Ant­ litz. Es war ihr, als hätte sie ihn rfte so sehr geliebt wie jetzt. Ihr ganzes Herz sehnte sich nach- ihm, und immer heftiger wurde das Verlangen in ihr, sich ihm zu erkennen zu geben, alles fortzuwerfen, wodurch! sie sich! .ihm unkenntlich! gemacht hatte: das schwarze Ge­ wand, die entstellende Brille und die Kopf­ bedeckung. Sie sehnte sich, ihm 'zuzuflüstern: "Ich hab Dich lieb, so unaussprechlich lieb — darum bin ich- gekommen." Doch eine innere Scheu, die Furcht, wie er dies Geständnis aufnehmen und auslegen könnte, hielt sie davon ab, dem Zuge ihres Herzens zu folgen. Nein — nein, es war doch/ besser, wenn es ihm ein Geheimnis blieb, wer die Pflegerin war, die ihn an.feine Frau erinnerte, an die Frau, die er nur des Geldes wegen gewählt hatte. Tie Erinnerung daran trieb ihr das Blut in die Wangen. *1 (Fortsetzung folgt.) u ,_ _ j, Aber nach Tisch, wenn er sich ruhen sollte, las sie ihm noch regelmäßig aus den Zeitungen vor, wobei es oft geschah, daß er sie unter­ brach, um ihr von seinem Aufenthalt in China, den dortigen Verhältnissen und Zuständen zu erzählen. Und sie war nicht nur eine auf­ merksame Zuhörerin, sondern verstand es auch, ihn durch- treffende Bemerkungen und Fragen stets aufs Neue anzuregen. Und wieder war eine Woche vergangen; sie hatte Wunder getan an ihrem Kranken. Er konnte schon umhergehen und ausführen, und der Professor hatte heute scherzend ge­ meint, wenn er so brav fortführe, sich zu bessern, dann könnte er. übermorgen an die Heimreise denken. Tie Sonne näherte sich- dem Untergange; rosige Wolken verklärten den Himmel, und durch die geöffneten Fenster strömte die milde Abendluft. Ter Graf saß in feinem Sessel am Fenster und schlief oder träumte; seine Augen waren geschloffen,, aber auf seinem Gesicht lag ein stilles, zufriedenes Lächeln. Er hatte soeben eine längere Spazierfahrt durch! den Tiergar­ ten gemacht, und die Luft und das viele Um­ herschauen hatten ihn ermüdet. Ta öffnete sich leise die Tür, und Feodora ────────── Japan und China. Tsingtau als Vertrags-Hafen. Ter Rotterdamsche Courant meldet: Der japanische Gesandte in Peking teilte der chine­ sischen Regierung in einer mündlichen Note tnit, dÄß Japan, wenn seine Forderungen bewilligt würden, die Frage der Rückgabe Kiautschaus an China erwägen würde, vorausge­ setzt, daß Tsingtau als Vertragshafen geöff­ net bleibe. Japan würde die Eisenbahnen, den Zoll und die Post in Verwaltung nehmen und die Regierungsgebäude behalten. Französische Stimmen über Japans Vor­ gehen in China. Genf, 1. Mai. Das Pariser "Journal" bringt eine strenge Mahnung an eine gewisse Londoner Presse, die mit der japanischenFrage ein Doppelspiel treibe. Alle pessimistischen ' Nachrichten über die Gefährlichkeit Japans im Konflikt mit China kämen über London. Ties gäbe zu schweren Bedenken Anlaß. Sicher­ lich erregten die japanischen ForderungenVerstimmung bei den in Ostasien angesiedelten Engländern. Jetzt müsse aber zwischen Eng­ land und Frankreich Klarheit herrschen. Et­ waige Intrigen kämen nur Deutschland zu­ gute. Ter "Temps "dagegen schreibt: Die Groß­ mächte müßten jetzt zuschauen, wie Japan sich in China festsetzt, und könnten es nicht, hindern. (S) ────────── Tages-Übersicht. Eine Vundcsratsverordnung über das Ausmahlen von Brotgetreide bestimmt: Wei- zenauszugsmehl und Weizenmehl, zu dessen Herstellung Weizen bis mehr als 93 Prozent durchgemahlen ist, dürfen ungemischt abgegeben werden. Ter zweite Austausch schwerverwundeter Teutscher und Franzosen, dessen Beginn etwa für den 1. Mai vorgeschlagen war, muß lei­ der einen Aufschub erfahren, da das Einver­ ständnis Frankreichs noch nicht eingegangen ist. 27 Teutsche über das Mittelmcer nach> Ita­ lien entkommen. Dieser Tage landeten an der sizilianischen Küste nahe Palermo zwei kleine Segler, auf denen 27 Teutsche sich be­ fanden, die bei Kriegsausbruch aus Frank­ reich nach Barcelona entkommen waren und jetzt nach lltägiger Seefahrt nach Sizilien ge­ langt find. Tie Deutschen wurden zunächst nach Palermo übergeführt und ihr Führer, Albert Bredfeldt, Kapitän eines Handelsschif­ fes aus Hamburg, vom Polizeidirektor vor­ hört. Alsdann wurden die Teutschen freige­ lassen, damit sie ihrem Wunsch gemäß, die Heimreise quer durch Italien antreten können. (Z.) ────────── Vorfall, sondern um ein mit Wissen und Willen der Oberführer geübtes Verfahren gehandelt hat, zeigen Vorgänge an anderen Stellen der Schlacht. Am 10. morgens ist eine ganze Schützenlinie gegen unsere ersten Gräben tn deutschen Uniformen vorgegangen. Hier wurde der Betrug rechtzetttg erkannt und hatte keinen Erfolg. Dagegen berichteten mir rheinische und westfälische Infanteristen mit heller, grimmigster Empörung fol­ gendes Erlebnis: Bei einem Vorstoß gegen englische Uebermacht war eine kleine Abteilung unserer Jäger, die heldenmütig vorgedrungen war, abgeschntiten worden und hatte sich ergeben müssen. Kurz darauf machten die Engländer einen Gegenangriff und trieben dabei die gefangenen deutschen Jäger als Deckung vor sich her. Da diese sich weigerten, wurden sie mit Kolbenftößen vorwärts geschoben; es ist auch beobachtet worden, daß zwei Engländer einen der waffenlosen Jäger gepackt hatten und ihn als Schutzschild benutzten. Da infolgedessen die Unseren nicht schießen konnten, ohne die eigenen Kameraden zu treffen, mußten sie sich zurückziehen. Genützt hat den Engländern schließlich auch diese ungeheure Gemeinheit nichts, da die Stellung später von unsere» über diesen Anblick wütenden Leuten wiedergenommen und für die Schandtat an den Schuldigen Geltung verübt wurde. In einer Unzahl von Fällen riefen die Engländer wenn sie tn Deckung oder bet Dunkelheit heranschlichen, unseren Wachen zu: "Nicht schießen! Deutsche Ka­ meraden." Man hatte ihnen diese vier deutschen Worte, die meist genügten, um die englische Zunge sofort zu verraten, anscheinend vor dem Angriff beigebracht. Versucht habe ich, Mitteilungen über die Ver­ wendung von Jnfanteriegeschofsen mit Brandwirkung zu erhalten, doch hatte ich nur wenige Leute angetroffen, welche diese beobachtet haben. Aus ihren Darstellungen geht hervor, daß die Kleider und namentlich die Tornister von Toten, die schon stundenlang vor der Front lagen, plötzlich zu brennen anfingen, wenn auf die betreffende Stelle neuer englisches Jnfanteriefeuer gerichtet wurde. Auch Verwundungen durch Jnfanteriegeschoffe mit erheblicher Brangwirkung, Entzündung der Kleider usw. sind beobachtet worden. Ich sehe hierbei von allen Erzählungen ab, die von Augenzeugen gemacht und mir nicht durch mehrere Zeugen, z. T. auch durch Offiziere bestätigt worden sind. Das, was ick hier berichtet habe, ist einwand­ frei festgestellt worden. Wahrscheinlich ist die Ver­ wendung von Brandgeschosien sogar in weit umfang­ reicherem Maße erfolgt, als mein Bericht erkennen läßt. Ich habe nur zufällig wenig Mitkämpfer von Truppenteilen gesprochen, die von dieser neuen Schändlichkeit betroffen wurden. Im Uebrigen denke ich, schon das, was mir hier ehrliche deutsche Jungen, Westfalen, Sachsen, Rheinländer, Bayern berichtet haben, genügt und wird noch für unsere Enkel genügen, um zu missen, warum unser Gruß im deutschen Weltkrieg "Gott ßrafe England" heißt. Ich weiß, die Engländer sprechen gar nicht mehr gern von ihrem "Siege" bei Neuve Chapelle. Desto mehr wollen wir davon sprechen und dies Blatt soll tn Erwiderung der An­ klage unserer Feinde, wir hätten uns am Dpernkanal wider das Völkerrecht vergangen, ein Betrag mehr sein zum Buche der englischen Heuchelei und Schande. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. ────────── Allerlei. Allerlei. Lein einjähriges Schwesterchen ermordet hat der neun Jahre alte Knabe des im Felde stehenden Hilfsarbeiters Martin Furtner in München. Bei den Feldarbeiten verunglückte der le­ dige 50jährige Jakob Wildemut in Assenheim tödlich, indem er unter die Walze geriet, wo­ bei er so schwer verletzt wurde, daß, er als­ bald verstarb. Ter verkannte Feldpostbrief. Ein Feld­ postsekretär schreibt der "Silier Kriegsztg.": Schreibt da mein Nachbar, der Landsturmmann wiederholt Kartenbriefe, wie sie seit einiger Zeit neu eingeführt sind, an seine teure Gat­ tin daheim und glaubt, ihr damit eine beson­ dere Freude zu machen. Aber er erhält eines Tages folgende Antwort: "Lieber Alois! Schon zweimal hast du mir eine blaue Postkarte ge­ schrieben, wo vorn nur meine Adresse und hinten die Deinige als Absender, aber sonst kein Wort drauf stand. Hoffentlich hat dies nichts zu bedeuten! Ich, bin über dein Schwei­ gen ärgerlich, und habe die beiden Karten gleich, verbrannt. Schreib doch gleich eine weiße Postkarte, wie es dir geht; auf den weißen Postkarten ist doch auch Mehr Platz zum Schreiben wie aus den blauen, wo so viel aufgedruckt ist." Tie Gattin halte über­ sehen, den Rand des Kartenbriefes abzutren­ nen und von dem Inhalt Kenntnis zu neh­ men. ®ie Geschichte eines Traurings. DerOekonom Niedermann in Neukirchen bei Linz a. Dl. verlor bor 40 Jahren beim Ackern seinen Trau­ ring. Vor einigen Tagen war er nun am gleichen Acker mit Eggen beschäftigt. Als er nun die an der Egge hastenden Wurzeln be­ seitigte, hing an einer Wurzel der verlorene Ring. Fünfzig Häuser abgebrannt. Em Groß­ feuer äscherte 50 Häuser der Ortschaft Breguzzo bei Tione in Südtirol ein. 120 Familien sind obdachlos. Tie Schadensumme beträgt 600 000 Mark. Tie Brandursache ist wahr­ scheinlich Unvorsichtigkeit. ────────── Niederbayerische Nachrichten. Vilsbiburg, 30. April. (Tödlicher Unfall.) Ter 32jährige Schneider Jos. Eichleitner wollte eine verrostete Legbüchse zweckdienlich zurechtrichten, bei welcher Manipulation sich ein da­ rin befindlicher Schuß entlud und ihm die ganze Ladung in den Oberschenkel drang. Ins Krankenhaus verbracht, erlag derselbe der schweren Verwundung. Kelheim, 30. April. (Auszeichnung.) Dem Tapezierer Georg Wagner von hier, welcher gegenwärtig als Zugführer bei der freite. Kran­ kenpflege im Felde steht, wurde für hervor­ ragende Leistungen die Kaiserliche Rote KreuzMedaille 3. Klasse verliehen. Hengersberg, 1. Mai. (Kriegerfürsorge.) Ter hiesige Magistrat stellte dem Wohlfahrts­ ausschuß eine große Fläche Gemetndegrund zur Verfügung, aus dem bedürftige Kriegerfamilien unentgeltlich Kartoffeln anbauen können. Simbachj a. I., 30. April. (Mordversuch und Selbstmord.) Tie 40 Jahre alte Wäsche­ rin Agnes Bund in Braunau wollte ihr 10jähriges Töchterchen in einen Teich werfen. Als die Frau Leute herbeieilen sah, ließ sie vom Kinde ab und sprang selbst in den Teich,, worin sie den Tod fand. Aus einem Briefe, den sie hinterließ, geht hervor, daß sie die Tat aus Furcht vor gerichtlicher Strafe wegen einer Verfehlung begangen hat. Sie hinterläßt drei unmündige Kinder. Ihr Mann ist als Landsturmsoldat im Felde. ────────── Dienstesnachrichten. T!en Militärverdienstorden 4. Kl. mit Schwertern erhielt der k. preuß. Leutnant Frz. Cosak d. R. des 2. Wests. Husaren-Rgts. Nr. 11, eingeteilt beim 1. Landsturm-Jnf.-Bat. Pas­ sau. ────────── kommen werden dann sagen, der jetzige Magi­ strat hätte etwas versäumt. Ter Redner meinte aber, wegen der ungünstigen Aufnahme welche der Einverleibungsgedanke in Lands­ hut gefunden hat, die teils auf persönliches Gebiete liege, teils auf Unkenntnis der Lage beruhe, wolle er aber einer geplanten Aus­ dehnung der Gasversorgung von Achdorf kei­ nen Widerstand entgegensetzen. —^ Ohne Urlaub ist ein Infanterist des Passauer Ersatzbataillons des 16. Jnf.-Regts. gestern hierhergekommen. Er wurde festge­ nommen und der Militärbehörde übergeben. —* Zu einem Raufexzeß kam es ge­ stern abends in einer Wirtschaft in Berg, bei welchem auch der Wirt eine Verletzung am Kopf erhielt. —* Sinnlos betrunken blieb gestern aus der Straße eine hiesige Fabrikarbeiterin liegen und mußte vom Platze gefahren werden. Tas widerliche Schauspiel rief bei den zahl­ reichen Passanten lebhafte Entrüstung hervor. —* Zu einer Felddien st Übung mar­ schierte gestern mittags halb 2 Uhr die hiesige 1. gemischte Jugendkompagnie in die Gegend von Ergolding. Abends halb 9 Uhr kehrte die Kompagnie, die mit Mützen, Gewehren, Rucksäcken ausgerüstet, an der Spitze mehrere Radfahrer, infolge der strammen militärischen Haltung ihrer Mitglieder einen sehr guten Eindruck machte, hierher zurück. Tie Teilnehiner zogen unter schön gesungenen Marschliedern in strammem Tritt durch die Altstadt zum Hotel Bernlochner, wo sich die Kompagnie auslöste. — v Der letzte Termin zur Erneuerung der Lose zur 5. Klasse der Preußisch-Süd­ deutschen Klassenlotterie ist heute abends 6 Uhr. —* Der erste Maiensonntag brachte uns gestern herrliches Frühlingswetter. Glän­ zender Sonnenschein tauchte die Fluren in ein Meer von Licht, das nur in den Spätnach­ mittagsstunden vorübergehend durch aufwir­ belnde Staubwolken getrübt wurde. Ter Aus­ flugsverkehr war ein sehr reger und die Re­ staurationen der Umgebung hatten alle Hände voll zu tun, um die Wünsche ihrer Gäste zu erfüllen, bei denen allerdings häufig das ver­ gessene Brot eine unliebsame Episode bildete. ────────── 14. Sitzung des Stadtmagistrats Landshut. Der Schlacht hof-Erneuerungsfond pro 1914 hat bei 6950 Mark Einnahmen und 85 Mark Ausgaben 6865 Mark Aktivrest. Tie Vermögensrechnung ergibt 9600 Mark Reinvermögen. Ter Wasserwerk-Erneuerungs­ fond pro 1914 hat in Einnahmen und Aus­ gaben 3948 Mark zu verzeichnen. Ter Elektrizität sw erk-Erneuerungsfond weist 31632 Mark in Einnah­ men und Ausgaben auf. Tie Vermögensrech­ nung ergibt 22 087 Mark. Eine Messung am Anwesen der Frau Kreszenz Ritter, Querstraße 1, wird genehmigt. Eine Mitteilung des Vereins niederbayerischer Brauereien über die Bierprieisierhöhung von 2 Pfg. pro Liter in Landshut wird zur Kenntnis genommen. vom 1. Mai 1915. Vorsitzender: Oberbürgermeister Hofra: Marschall: Verehelichungszeugnisse erhalten ausgestellt: Anton Mies, verw. Tabakreisender von hier, wohnhaft in Achdors mit Katharina Maier, Gemüsehändlerin von Achdorf; Georg Johann Anton Brenner, k. Führerheizer von hier mit Maria Stempfhuber von Pfaffenberg. Ein Bau ge such zur Erbauung eines Kamins im Rückgebäude seines Anwesens hatte Herr Kaufmann I. M. Ziegler eingereicht, das aber vom Magistrat auf Grund der Be­ stimmungen der Bauordnung nicht genehmigt wurde. Tie gegen diesen Bescheid zur Regie­ rung erhobene Beschwerde wurde abgewiesen. Von dieser Regierungsentschließung wird Kenntnis genommen. Eine Verlängerung des Gasrohr­ netzes bis zum Anwesen Münstererstraße 39, dessen Besitzer Anschluß an die städt. Gasrohr­ leitung wünscht, wird von der Tirettion der Städt. Lichtwerke in Vorschlag gebracht. Es handelt sich um 30 Meter Rohrleitung mit 350 Mark Kosten, die aber rentieren, da der Besitzer die Entnahme für Koch- und Leucht­ zwecke zugesichert hat. Wird genehmigt. Die Rechnung der Sadtwage per 1914 läßt bei 2112 Mark Einnahmen und 1352 Mark Ausgaben einen Aktivrest von 759 Mark er­ sehen. Die Rechnung der Eichanstalt pro 1914 erweist bei 1961 Mark Einnahmen und 1549 Mark Ausgaben einen Aktivrest von 412 $lar!. ────────── Letzte Posten. Die deutsche Offensive auf Riga. Berlin, 3. Mai. Tie deutsche Offen­ sive gegen die Libau—Rigaer Linie wird in der englischen, ftanzösischen und holländischen Presse lebhaft besprochen. Das Vorgehen wird als ein Ereignis von großer Tragweite und vielleicht unabsehbaren Folgen bezeichnet. Tic Kämpfe an der Küste. Berlin, 3. Mai. Aus Kopenhagen wird den Morgenblättern gemeldet: Tie englische Flotte beschießt die belgische Küste in der Hoff­ nung, die deutschen Geschütze zerstören zu kön­ nen. Ter Fliegerkrieg. Lyon, 3. Mai. Progreß meldet: Ein deutsches Flugzeug überflog Luneville in sehr großer Höhe und warf eine Bombe ab, die ein Haus schwer beschädigte. Eine Person wurde leicht verletzt. Französische Flugzeuge stiegen zur Verfolgung auf. Tas deutsche Flugzeug warf während des Rückzuges noch mehrere Bomben ab, ohne beträchtlichen Sachschaden anzurichten. P a r is, 3'. Mai. "Petit Journal" berich­ tet aus Chalons für Marne: Zwei ftanzösische Militärflieger, ein Leutnant und ein Haupt­ mann, stürzten während eines Erkundungs­ fluges bei La croix für Meuse ab. Beide sind tot. An den Meerengen. Nach einem Telegramm der Kriegszeitung aus Athen wird aus Mytilene gedrahtet: Tie ftanzösischen Truppen, die an der kleinasiatischen Tardanellenküste gelandet wa­ ren, mußten sich in den zweitägigen Kämp­ fen an das Ufer zurückziehen, von wo sie sich/ einschifften und abfuhren, als englische Streit­ kräfte bei Sadd ul Bahr landeten. Hierdurch wird die türkische Nachricht, daß die klein­ asiatische Küste von Franzosen gesäubert sei, von einer der Entente nahestehenden Quelle bestätigt. (Z.) Ter englische Nachschub. Berlin, 3.Mai. Tie Morgenblätter mel­ den, daß die Engländer seit Mitte der vori­ gen Woche mindestens 50 000 Soldaten und 120 Geschütze nach dem Festlande geschickt hät­ ten, soll nach, englischen Privatberichten, die im Haag eingetroffen find, feststehen. Beim Stapeltauf des Ueberdrednoughts "Languedoc" in Borde­ aux lief der Panzer auf das gegenüberliegende User, zertrümmerte ein Boot und tötete drei Personen. Marineminister Augagneur hielt eine Rede, die begeistert aufgenommen wurde. Abends wurde das Schiff wieder flottgemacht. China lehnt die japanischen Forderungen ab. Genf, 3. Mai. Laut Meldungen fran­ zösischer Blätter hat China gestern Japan die Antwortnote überreicht, in der es dessen neue Forderungen in höfischer aber bestimmter Form ablehnt. (Frff. Ztg. (Z.) 10 Millionen Frs. Brandschaden. Colom, 3. Mai. Tie Hälfte der Stadt, besonders das Geschäftsviertel, wurde durch. eine Feuersbrunst zerstört. Ter Schaden wird auf 10 Millionen Frs. geschätzt. ────────── Handel und Verkehr. München, 1. Mai. (V i e h m a r I1.) Bericht vo u 26. April bis 1. Mai. Preise per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen: 1. Qualität 66—70, österr. 00-00, Holland. 00—00, 2. Qual. 62—65, österr. 00—00, holl. 00—00, 3. Qual. 57—61, österr. 00—00, holl. 00—00, 4. Qual. 52—56, österr. 00 - 00, schweb. 00—00, 5. Qual. 46—51, schweb. 00—CO. Bullen: 1. Qual. 50—53, 2. Qual. 45—49,3. Qual. 40—44; Kühe u. Kalbinnen: 1. Qual. 50—60, 2. Qual 49—55, 3. Qual. 43-48, 4. Qual. 36—42, 5. Qual. 24—35; gering genährtes Jungvieh: 26—39; Kälber: feinste 59—62, mittlere 55—58, geringe 48—54; Schafe: Stallmastschafe, Mastlämmer und jüngere Masthammel 00—00, ältere Masthammel 00—00, mäßig genährte Hammel —, gering. Lämmer 00—00; Schweine: Fetischweine über 150 Klgr. 78—90, vollfleischige von 120 bis 150 Klgr. 74—88, von 100 bis 120 Klgr. 72—88, von 80 bis 100 Klgr. 72—88, dto. unter 80 Klgr. 68—85, Sauen — bis —, Bratenschweine 81—84 Mk. Preise per 50 Klgr. Schlachtgewicht: Bullen 2. Qual. 00—00, 3. Qual. 00—00, Kälber: feinste 69—72, mittlere 65—68, geringe 56—64; Schafe: Mast­ lämmer und jüngere Masthammel 80—84, ältere Masthammel 64—78, mäßig genährte Hammel und Schafe 50—60; geringere Lämmer und Schafs 00—00. Schweine: Fettschweine über 150 Klgr. 00—00, vollfleischige von 120—150 Klgr. 98—106, von ICO bis 120 Klgr. 95—108, von 80 bis 100 Klgr. 90—105, unter 80 Klgr. 70—102,Sauen 00—00, Bratenschweine 98—102Mk. — G esam 1 zufuhr: 2300 Großvieh, aus dem Auslande —, und zwar — Ochsen (darunter — aus Schweden und — au» Oesterreich), — Bullen (darunter — aus Oesterreich), — Kühe (darunter —aus Dänemark und — aus Oesterreich), — Jungrinder (— aus Oesterreich), 3797 lebende und 873 tote Kälber, 2980 lebende und 3562 tote Schweine, 15 lebende und 200 tote Schafe und Ziegen, lebende und 844 tote Lämmer, Spanferkel und Kitze. Rach Auswärts wurden — Stück Großvieh und — Schweine. Marktverkauf: Großvieh und Schafe: ohne Aenderung, Kälber: ruhig, Schweine: weiter steigend. Nürnberg, 1. Mai. (Hopfenbericht.) Im Laufe dieser Woche war die Zufuhr klein und betrug 150 Balle» bet einem Geiamtumsatz von 500 Baller. Hauptsächlich gefragt waren wiederum billige Sorten zu 25—30 Mark, meistens Hollerdauer. Dos übrige waren gute Mittelkundschaftshopfen im Rahmen von 40 - 55 Mark und kleine Pöstchen Prima zu 60—72 Mark. Für hartgelbe, mißfarbige und stark scheckige Ware besteht trotz des gedrückten Preisstandes fast lerne Veikaufsgelegenhett. Der Lagerbestand beziffert sich noch auf wenigstens 10 000 Ballen. Stimmung ruhig. Preise per 50 Kilo: Markthopfen 20—40, Gebirgshopfen 50 bis 60, Hollerdauer gering 20—25, mittel 30—50, prima 60—70, Hollerdauer Siegel mittel 35—55, Hollerdauer Siegel prima 60—75, Württemberger gering 20—25, mittel 30 bis 50, Württemberger prima 65 75, Spalter Landhopfen 35—65, Elfäffer gering 20—25, mittel 30—50, prima 60 bis 70 Mark. ────────── Literarisches. Bongs Kriegs-Kalender mitJlluStationen. Den allerseits freundlich begrüßten acht Heften schließt sich ein neuntes an, welches die Zeit vom 1. bis 31. März 1915 umfaßt. Auch das 9. Heft von "Bongs Kriegs-Kalender mit Illu­ strationen" (Deutsches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W 57, Preis des Heftes 20 dl.) zeichnet sich durch eine Fülle der Berichte von den Schauplätzen vom Westen und Osten, von den Karpathen und Serbien, von Klein-Asien und Aegypten aus.