Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1916-12-11. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 69. Jahrgang Nr. 336, 1916-12-11. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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Heft 19/20. Frank­ furt a. M. Neuer Frankfurter Verlag G. m. b. H. Preis vierteljährlich 2 Mark. Ter Ver­ lag gibt auf Wunschi Probehefte gratis ab. Der "Banmeister", Monatshefte für Architek­ tur und Baupraxis, (Verlagsbuchbehandlung Georg D. W. Callwey). Das Heft ist zum Preise von Mark 3.— durch alle Buchhandlungen zu beziehen. ────────── Schnelle Fortschritte in Rumänien. — Die Bulgaren sind von Tutrakan bis Cernavoda über die Donau gegangen. — Gewaltige Verluste der Rumänen an Menschen und Material. U-Deutschland zurückgekehrt. — Erhöhte Tätigkeit unserer U-Boote: täglich 10 Schiffe. ────────── Und dies muß geschehen, davon hüt uns vov allem der Kabinettswechsel in England den deutlichsten Beweis gegeben. England gibt sich' sticht besiegt, bis es ant Boden liegt. Diese Ajrbeit aber müssen unsere U-Boote leisten und wir haben das felsenhaste Vertrauen, daß sie H ieselbe ebenso bewältigen werden, tote Hindenburgs Genie die Heere der Entente auf dem Kontinent Stück für Stück zerschmettert. Allerdings kommt jetzt wieder einmal dieMeldung, daß auf allen Banntoareschtffen ameri­ kanische Schutzengel mitgenommen werden sol­ len. Wenn dies der Fall ist, so haben eben diese Amerikaner selbst die Folgen ihres Tuns zu tragen und wenn auch Herr Wilson, der englische Schutzpatron, noch so sehr mit der geballten Faust nach Europa droht. Wir ha­ ben das Fürchten, gottlob, jetzt endlich' ver­ lernt. Einen heimtückischen Angriff versuchte der englische Passagierdampser "Caledonia" imMittelmeer aus eines unserer Unterseeboote, doch blieb dieses Sieger und der Kommandant des» verräterischen Schiffes wurde gefangen genom­ men^ hoffentlich' wird das deutsche Kriegsge­ richt, das für solche Taten keine Ehrenme­ daillen zu verteilen hat, mit voller Strenge gegen diesen Korsen walten, denn unsere UBootsfahrer haben ein Anrecht darauf, daß ihnen ihr ohnedies schon beschwerliches u. durch! tausenderlei Rücksichten beengter Dienst, mög­ lichst erleichtert wird. Im Westen wurden bei Transloy und I GneUdeconrt feindliche Angriffe abgewiesen. In der Champagne warfen die Unsern die Franzosen aus einer Sappe hinaus. Im Osten griffen mehrere russische Kom­ pagnien am Naroczsee vergeblich an. In den Karpathen griffen die Russen zwischen Kirlibaba und Dorna-Watra mit star­ ken Kräften an, wurden jedoch abgewiesen. Eine Höhe südlich des Trotofultales konnten die Russen mit schweren Verlusten erkaufen. . In Rumänien sind die Divisionen, die _bon den Pässen herabgeworfen waren und sich ins Landinnere zurückziehen wollten, vollfwiOiy aufgerieben worden. An der Donau weichen die Russen und Rumänen vor der nachdrängenden Donauarmee Mackensens rasch zurück. Nun sind in ihrem Rücken bulga­ rische Truppen zwischen Cernawoda und Silistrta über die Donau gegangen, die ihren Rückzug wohl in regellose Flucht verwandeln dürfte, falls sie sich überhaupt noch zu ret­ ten vermögen. Die rumänischen Verluste vom 1. bis 8. Dezember betragen 70000 Gefangene, 184 Ge­ schütze und 120 Maschinengewehre. Daß, nach solchen Verlusten die rumänische Armee sich in Auflösung befindet, ist selbstverständlich und hieran kann auch die anscheinend nicht bedeu­ tende Hilssarmee der Russen nichts ändern, die nur mit in die Auslösung hineingezogen wer­ den. Die russische Oberleitung, die jetzt das Kommando in Rumänien führt, hat nach einer Meldung des Zürcher Tagesanz. die Rücknahme der gesamten Streitkräste in die Linie Oitozpaß —Foczani—Galatz angeordnet, um auf dieser stark verkürzten Front eine neue Verteidig­ ungslinie einzurichten und wenigstens' einen Einbruch, in die Moldau und eine Umfassung der ostsiebenbürgischen Front zu verhindern. Dies bedeutet ein Ausgeben der ganzenWalachei in ihrem vollen Umfange und damit mehr als der Hälfte Rumäniens. Man hätte eigentliche noch mit einem stärkeren Widerstand vor dieser Linie rechnen können, besonders wenn rechtzeitig russische Ersatzkräfte herange­ zogen worden wären. Daß dies nicht derFall zu sein scheint, beweist am deutlichsten, daß Rußland an Rumänien gar nichts liegt, daß es lediglich, bestrebt ist, seine eigene' , an die -Moldau stoßende Grenze vor einer Bedrohung zu sichern. Rumänien mag zugrunde gehen, wenn nur Beßarabien gerettet ist. Ob dies aber gelingen wird, das läßt sich nichfi voraus­ sagen, denn Hindenburg pflegt seirne Pläne nicht vorher in die Welt zu posaunevn. In Mazedonien wiesen deuffche und bul­ garische Truppen feindliche Vorstöße: bei Monastir und im Cernabogen und am 'Tahinosee zurück. ; , Griechenland ist erwacht und st'tellt nun­ mehr der Entente seine Bedingungem. Freie Hand in Altgriechenland, Rückgabe arllerBahnlinien bis Parissa, Freigabe aller Telegra­ phen- und Telephvnlinien und Räurmung des Gebietes südlich von Larissa durch, die EntHNtetruPpM,. Griecher^ANd^g)nnt feine^ausherrnrechte gegen nie ungebetenen «.Gäste zu gebrauchen und es dürste ihm auch) derWille nicht fehlen, seine Forderungen mit Nachdruck zu vertreten. Damit ist allerdings! die Lage der Sarrailschen Armee eine sehr porekäre ge­ worden und ihre Tätigkeit auf denn Balkan, die ja nach der Niederlage Rumäniiens ohne­ dies überflüssig geworden ist, dürstee jetzt bald beendet sein, freiwillig oder unfreiiwIllig. "U-Deutschland" ist wieder dorr Bremen angekommen. Es haben daher auch d)iesmal die Feinde vergeblich alle Anstrengnngern gemacht, Kapitän König und seinen wackeren ^Leuten den Weg zur Heimat zu verlegen. Unsere flandrischen Seestreitkvcäfte haben neuerdings einen Vorstoß in den Karnal unter­ nommen und dabei englische Zusulhren be­ schlagnahmt. Von der englischen Motte war auch diesmal nichts zu sehen. Unsere U-Boote fallen den Engländern bös auf die Nerven. Die Daily Mail kon­ statiert, daß unsere Unterseeboote -jetzt durch­ schnittlich täglich 10 Schliffe verstenken. Sie schreibt am Schlüsse: "Die Unterrseebootsgefahr bedroht die wahren Wurzeln »unseres na­ tionalen Lebens und nruß überwunden werden, oder sie kann uns überwinden". Diese eng­ lische Stimme dürfte auch den wernigen Geg­ nern des U-Bootskrieges bei uns < endlich die I Augen öffnen, denn deutlicher kann t es bei uns l sticht ausgesprochen werden, wie wir Eng! lands Macht zu brechen vermögen,. als es die englische Tally Mail getan hat. England ist aber unser grimmigster Feind. Wiir begrüßen daher die frisch-fröhliche Arbeit i unserer UBootskommandanten und ihrer taps-seren Leute, die allein den Hebel zu führen verrmögen, der Englands Wacht aus den Angeln Geben kann. ────────── russische Kompagnien vergeblich unsere Stel­ lungen an. Krönt des General-Obersten Erz. Herzog Joseph. Zwischen Kirlibwba und Bistritztal setzte der Russe gestern starke Angriffe an. Zumeist scheiterten sie verlustreich in unserem Feuer. Nördlich von Dorna Watra verlorener Bo­ den wurde vom Angreifer teuer erkauft. ' Auch bei in der Hauptsache fehlgeschlagenen Angriffen südlich des Tortosultales errang der Russe bei erheblichem Kräfteverbrauch nur geringe örtliche Erfolge. BalkauikriegSschaupIatz. Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Der linke Flügel der 9. Armee hüt die rumänischen Divisionen, die von den Pässen nordöstlich von Sinaja sich nach Südosten durchzuschlagen versuchten, aufgerieben, mehrere tausend Man» wurden gefangen, viele Geschütze erbeutet. Vor dem rechten Flügel und vor der rasch vordrängenden Donanarmee ist der Feind in vollem Rückzug. Seit dem 1. Dezember hat der Ruinjäne an die treiben Armeen — soweit die zunächst ^ flüchtige Aufräumung der Schlachtfelder um Buakrest ergab über 70000 Mann, 184 Geschütze» 120 Maschinengewehre verloren. Die hohe Zahl läßt einen klaren Rückschluß auf die Größe des Erfolges der verbündeten Truppen zu und zeigt den Grad der Auflösung des rumänischen Heeres, dessen Verlust an Toten und Verwundeten zur Gefangenenzahl lim Verhältnis steht. Di« Beute an Feldgevät und Kriegsmate­ rial ist unabsehbar. Mazedonische Front. Auf den Hühenstellungen nördlich vonMonashir und nordöstlich von Paralowv lag star­ kes Artillerieseuer, dem leicht abgewiesene 'An­ griffe im Cernabogen folgten. Oestlich des oberen Tahinos-Sees schlugen bulgarische Vorposten eine englische Kompag­ nie zurück. Ter 1. Generalquartiermeistert Ludendorfs. * WTB. Berlin, 9. Dezember. Amtlicher Abendbericht: Im Westen und Osten nichts Wesentliches. Im Rumänien vollzieht sich die Verfol­ gung plangemäß. Im Cernabogen haben sich nach Artilleriekampf feindliche Angriffe entwickelt, die noch im Gange sind. ' ' i * WTB. Berl in, den 10. Dezember^ f— (Großes Hauptquartier.) ASestlicher Kriegsschauplatz«. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rnpprecht von Bayer«. Im Sommegebiet nahm abends das Ar­ tilleriefeuer zu. ' Nachts östlich von Gueudecourt vorge­ hende starke englische Patrouillen wurden zu­ rückgetrieben. Arouit des deutsche« Kronprinzen. In der Champagne, südlich von Ripont, warfen unsere Stoßtrupps die Franzosen aus einer von uns geräumten, dann von ihnen besetzten Sappe wieder hinaus. In den Vogesen, westlich von Markirch, holten, öhne eigene Verluste, nassauische Land­ wehrleute mehrere Jäger und 1 Minenwerfer aus den französischen Gräben. westlicher Kriegsschauplatz. Krönt »es Geueralfelvmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Keine Ereignisse von Bedeutung. Heeresfront des Generaloberste» Erzherzog Joseph. Wieder griffen die Russen zwischen KirKbäba und Dorna-Watra an, ohne einen Er­ folg zu haben. f Südlich des Trotosultales tonnten sie eine Höhe nahmen, jedoch gelang es "ihnen trotz Mnsatzes starker Kräfte nicht, seitlich der Ein­ bruchstelle Boden zu gewinnen. i «alka «kriegSsch ««platz. Heeresfront des Generalfeldmarschall» von MackeNse« Me Armeen sind im Vordringen in der östlichen Walachei. Zwischen Cernavoda und Shliftria sind bulgarische Kräfte über d^e Do­ nau gesetzt. In der Dobrudscha geringe Gesechtstätigkeit. ~ ' Mazedonische Front. Nördlich von Monastir und int Cerna­ bogen führten gestern die Ententetruppen wie­ der einen starken Entlastungsstotz. Er ist ge­ scheitert. Deutsche und bulgarische Truppen haben alle Angriffe der Franzosen und Ser­ ben blutig zurückgewiesen. Ter 1. Generalquartiermeistevr Ludendorff. * r WTB. Berlin, 10. Dezember. Amtlicher Abendbericht: ' 1 Nördlich der Somme zeitweilig starkerArtilleriekampf. I i i ! ! In der großen Walachei trotz Regenwet­ ters schnelle Fortschritte. Ein erneuter starker Angriff der Entente­ truppen int Cernabogen ist blutig abgeschla­ gen. I . SüdSstldcher Kriegsschauplatz. Unverändert. Der stellvertretende Chef de» TeneralstaSe»« v. H o e f e r, Feldmarschalleutnant. -* WTB. Wien, 10. Dezember. Mittags Kortlich wird verlautbart: westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen SilistRa und Cernavoda ge­ wannen Bulgaren das linke Donauufer. Oest­ lich von Bukarest und Ploesti gewinnt un­ sere Verfolgung Raum. Me Truppen des Ge­ nerals von Arz schlugen im Grenzraum west­ lich und nordwestlich von Oena heftige russi­ sche Angriffe ab. Nur südwestlich von Sul­ la gelang es dem Feinde, uns eine Höhe zu entreißen. , ; r . Im Bereiche der Armee des General­ obersten von Koeveß richtete der Gegner meh­ rere erbitterte Angriffe gegen die seit Wo­ chen heißumstrittenen Stellungen westlich von Fundul—Moldova. Me bewährten Verteidi­ ger wiesen ihn jedesmal zurück. Weiter nörd­ lich nichts von Belang. Italienischer Kriegsschauplatz. UNd ! Südöstlicher Kriegsschanplapr Unverändert. Der stellvertretende Chef des ®eneralfto6eii o. Hoefer, Feldmarfchallsutnant. Ser Btifiarifdje Bericht. Sofia, 9. Dezember. Amtlicher Heeres­ bericht: ' ( ; Mazedonische Front: In der Ge­ gend von Mtolia heftiges feindliches Airfflleriefeuer in einzelnen Abschnitten. Oestlich der Cerna und in der Gegend von Moglena nichts von Bedeutung. Zu beiden Seiten des Wardar schwache Artillerietätigkeit. An der Belasicafront Patrouillengeifechte. An der Struma Heftige aber wirkungslose Beschieß­ ung von 'Seiten des Feindes. Am Nordrande des Tachinosees scheiterte ein englischer Vor­ stoß gegen Tschiflik Tewsik unter unserem Feuer vor unseren Stellungen. Der Gegner ließ zählreiche Gewehre und anderes Kriegsmate­ rial zurück. Rumänische Front: In der Dobrndscha schwache Artillerietätigkeit. An der Donau begannen die feindlichen Truppen, die das linke Donauuser Mischen Tutrakan und Cernawode besetzt gehalten hät­ ten, sich nach Nordosten zurückzuziehen. Un­ sere Truppen, die die Donau bei Tutrakan übersetzt hatten, haben die Stadt Oltenitza ge­ nommen, die vom Feinde geplündert war. Wei­ tere Truppen haben die Donau bei Silistria überschritten.DieRussen haben dieStadt Kalaresch und die umliegenden Dörfer in Brand gesteckt. In der Walachei dauert die Verfol­ gung fort. i All Sstm.-W. Bericht. W^B. Wie n,d en 9. Dezember. Mittags. Amtlich wird gemeldet: restlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen. Der Feind ist vor der Donanarmee und dem rechten 'Flügel der Armee des Generals der Infanterie von Falkenhayn im vollen Rück­ züge. . v Rumänische Kräfte, die es noch versuchen wollten, vom Gebirge her den Anschluß an die zurückgehende rumänische Armee,zu fin­ den, wurden gänzlich aufgerieben. Die Beute der Heeresgruppe seit 1. De­ zember beträgt über 70 000 Mann, 184 Ge­ schütze, 120 Maschinengewehre und unüberseh­ bares Kriegsmaterial. Heeresfront des Generaloberste« Erzherzog Joseph. Im Tortustale dann zwischen Kirlibaba und dem Bhstrhczatale griff der Feind gestern abermals unsere Stellungen mit starken Kräf­ ten an. Von einigen örtlichen Erfolgen ab­ gesehen, blieben die Angriffe erfolglos. Heeresfront dss Geueralfelvmarschalls Pgiuzeu Leopold vo» Bayer». Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. UNd ────────── Haiti bestimmt toctr, das freie Geleit, obwohl Peru tont .solches ersuchte. Aus Lima wird gemeldet, daß die Regierung von Peru die Antwort Englands als "nicht gerade freund­ lich "betrachtete. ────────── Gegen Rumänien. Tie Beute Von Bukest. | <3 oftia, 10. Dez. Die 18 Forts der Jesttong Bukarest samt den Batterien, die zwi­ schen den einzelnen Forts liegen, sind völlig unversehrt in die Hände der Sieger gefallen. Die Kasematten sind mit Munition, PetroleuMi und Lebensmitteln in Unmenge gefüllt. Be­ sonders viel Material für Drahthindernisse wurde erbeutet. Die Festung befindet sich in demselben Zustande wie sie vor einem Menschenalter gebaut wurde. Nur die vier gegen Norden gerichteten Forts wurden für den Fall eines russischen Angriffes modernisiert. Viele Maggons, teils halb, teils ganz gefüllt; wurden erbeutet. Tie Bulgaren auch, bei Cernawoda über i " "die Tonau gegangen. Sofia, 10. Dez. Der Korrespondent des Blattes Voenni Jzvestia an der Dovrudschafront telegraphiert, daß bulgarische Truppen diese Nacht von Cernawoda aus unter dem Schutze der Dunkelheit die Donau übersetzten und den stark verschanzten Feind zurückwar­ fen, Infolge des kühnen UnternelhMens wur­ den die gegenüber von Cernawoda lagernden russischen und rumänischen 'Truppen gezwun­ gen, ihire mächtig ausgebauten Stellungen zu räumen, tont überstürzt den Rückzug anzutre­ ten. , [I I Tor Eindruck der Einnahme von Bukarest in Petersburg. Daily Telegraph! berichtet aus Peters­ burg: Man zeigt hier nicht die geringste Nei­ gung, den Ernst! des Falles von Bukarest zu beschönigen, int Gegenteil. In allen amtlichen Kreisen wird zugegeben, daß der Gegner einen Sieg von weit größerer als örtlicher Bedeu­ tung errungen hat. Wenn der Gegner seine Stellungen im eroberten Gebiet befestige, könne der ganze weitere Verlauf des Krieges beein­ flußt werden. f Teutsche Panzerautos. Im Feldzuge in der Walachei zeichneten sich deutsche Panzerautos ganz besonders aus. Nach, Ueberwindung des Szurdukpasses stieß ein Panzerwagen bis Vadeni vor, wobei er Patrouillen abschoß. Oestlich und nördlich von Vadeni waren die Rumänen mit deM Bau starker Stellungen beschäftigt. Ein Panzer­ auto überraschte im Dorfe ein Bataillon In­ fanterie in Marschkolonne und machte es in weniger als einer Minute auf eine Entfern­ ung von hundert Meter mit drei Maschinen­ gewehren nieder. 300 Mann blieben tot, 150 verwundet am Platze, der Rest entfloh!. Das Auto fuhr dann über ein Dorf Hinaus und beschoß flankierend die im Bau befindlichen Stellungen, worauf der Feind sich, eilig zu­ rückzog. — Ein zweites Panzerauto machte eine kühine Erknndungsfahrt nördlich Rosiori de Vede. In dem nördlich gelegenen Dorfe Beuca waren rumänische Truppenverladungen festgestellt worden. Der zur Aufklärung ent­ sandte Panzerwagen traf 15 Kilometer vor den vordersten Kavafleriepostierungen inBeuca sin. Die Bevölkerung strömte MsamMen, be­ kränzte das Auto mit Blumen und bewir­ tete die Mannschaft mit Wein in dem Glau­ ben, ein russisches Auto vor sich zu hüben. Mitten im jubelnden Empfang suhlten drei Lokomotiven in die Station ein, auf die das Panzerauto sofort aus allen Maschinengeweh­ ren ein heftiges Feuer eröffnete. Die Be­ völkerung stob entsetzt auseinander, die Loko­ motiven suchten Mit beschädigten Kesseln in Dampf gehüllt zu entkommen. Das Auto überholte indessen die Lokomotiven bei Balaci und sprengte vor ihnen die Gleise, so daß sie festsaßen. Ein anderes Panzerauto erreichte 18 Kilometer vor den deutschen Trup­ pen die Bahnlinie Orsova-Fillafu und fühlrte bei Strehaia die befohlenen Störungen aller Signale und Einrichtungen aus, wobei es ein feindliches Auto erbeutete. ────────── Am Balkan. Griechenlands Erwachen. Wie der Aß Est aus Sofia meldet, erhiel­ ten die bei den Zentralmächten beg,laubigten Vertreter Griechenlands gleichzeitig mit der Instruktion, daß Griechenland auch im Zukunft neutral zto bleiben beabsichtige, die Verletzung seiner Souveränität durch den Vierverband nicht Wetter dulden tond keinerlei neuen Forde­ rungen der Entente willfahren werde, Infor­ mationen über die allgemeine Lage in Grie­ chenland. Danach ist die öffentliche Meinung des Landes in solcher Spannung und das nationale Selbstbewußtsein hat so Wiele Ver­ letzungen erlitten ,daß dtorch weiter« Heraus­ forderungen der Entente die jetzige utnhaltbare Situation eine gewaltsame Lösung erfahren würde. In diesem Falle stehe Griechenland unmittelbar vor einer Schicksalswendung. Tjie Forderungen Griechenlands. Die griechische Regierung stellt folgende Forderungen auf: Freie Hand in Altgriechenland, die Rück­ gabe aller Bahnlinien bis Larissa und die I Freigabe aller Telegraphen und aller Telephvnlinien. Ferner soll das ganze Gebiet süd­ lich von Larissa von den Ententetruppen ge­ räumt werden. Weiter sollen die griechischen Handelsschiffe zurückgegeben und die freie Ver­ sorgung Griechenlands mit Verpflegungsmit­ teln ermöglicht werden. Dagegen würde sich Griechenland verpflichten, gegen die Entente keine Feindseligkeiten zu iunternehimen. Die griechische Regierung soll der Entente im be­ stimmten Tone zu verstehen gegeben haben, daß sie fest entschlossen ist, keine weiteren Zu­ geständnisse zu machen, und eher zu den äu­ ßersten Mitteln zu greifen, als die Ehre undi Würde Griechenlands noch weiteren Uebergrif» fen der Entente auszusetzen. < König Konstantins Entschluß. 1 WTB. London, 10. Dez. König Kon­ stantin hab« eine gewisse Gesandtschaft in Athen verständigt, er würde sich Deutschlandl anschließen, falls die Entente die diplomati­ schen Beziehungen abbreche. ' 1 § Tie Verbindung mit Athen hergestellt. Konstantinopel, 10. Dez. Die survkentelegraphische Verbindung zwischen Konstantinopel und Athen ist wieder hergestellt. Griechenland und die Entente. Wjien, 9. Dez. Es bestätigt sich, daß die fuukentelegraphische Verbindung mitAtchien für die Mittelmächte aus dem 1 irtewge über Konstantinopel hergestellt ist. Die Erklärung der Blockade Griechenlands durch Admiral Fournet bringt gewissermaßen automatisch be­ reits den Abbruch der diplomatischen Beziehl­ ungen mit sich. ! ────────── gen können, gegen 12—15000 Fuß englischer Höchstleistung. Grey behauptet, es befänden sich in England ähnliche Maschinen, die aber rächt benützt würden. (Z.) , ────────── In der Selbstverbannung. Roma« von Gvsbety Borchart. [ 41] I i I (Nachdruck verboten.; ! "Lassen Sie nur!“ wehrte die Gräfin freundlich. "Sie waren noch nie unpünktlich. Ich konnte wich auf Sie verlasfen, wie auf die Uhr. Es kann fchon einmal vorkommen." "Ihre Güte beschämt mich und macht mir meine Schuld doppelt empfindbar," erwiderte Rose. So sollen sie nicht sprechen, mein Kind. Von Schuld ist keine Rede. Setzen Sie fich jetzt hierher an meine Seite auf dieses niedere Sesselchen — so —. Ich sehnte mich schon nach meinem Sonnenschein." Sie legte dabei den Arm um Roses Schulter und zog sie zu sich heran. Rose wurde es so weh zu Mute, daß sie hätte aufschluchzen mögen. Wenn sie jetzt all ihr Leid in dieses gütige Herz ausschütten dürfte! "Soll ich Ihnen nicht vorlesen, Frau Gräfin?" fragte sie schnell, um sich abzulenken. "Nein, danke, noch nicht, mein Kind. Wir wollen ein wenig Dämmerstunde halte», das ist so traulich. Draußen regnet es noch immer in Sttömen, aber im Zimmer ist es gemütlich. — Ehe Sie kamen habe ich selbst schon gelesen — da war es noch hell. Wissen Sie auch — daß ich — die Stelle, nach der ich so lange schon suchte, in unserer Familienchronik gefunden habe2" "Ah!" machte Rose, im Interesse der Gräfin erfreut, obgleich sie mit ihren Gedanken weitab weilte. "Ja, denken Sie," sprach die Gräfin, "ich fand dort — endlich Aufschluß über — eine alte Sage, die —" "Meinen Sie den — Fluch von Bernegg, Frau Gräfin?" fiel Rose ein, und richtete sich jäh aus ihrer gebückten Stellung auf. "Rose — woher und was wissen Sie davon ?“ fragte die Gräfin erschreckt zurück. "Ich — hörte davon erzählen — n:ch1 war — es ist nur ein Märchen?" Es dauerte eine Weile, bis die Gräfin fich gefaßt hatte. "Ja — ein Märchen!" wiederholte sie mit schwerem Aufseufzen, "und doch — dieses Märchen ist der Kummer meines Lebens; denn — unser Geschlecht geht zu Grunde daran. Sehen Sie mich nicht so erschreckt an, Kind — ich fühle Ihren Blick trotz der Dämmerung. — Ich bin mürbe und mutlos geworden. "Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träume» läßt," sagt Shakespeare in seinem Hamlet und» — so sehr sich Verstand und Vernunft dagegen sträuben — auch ich erlag der Gewalt. Mochte sich der Fluch erfüllt haben durch äußere Umstände, durch einen Zufall bedingt, gleichviel — er läßt sich nicht ableugnen. Er traf unser Geschlecht vernichtend — mordend. Nur wenige Frauen blieben verschont und sehen Sie, gerade darüber suchte ich Aufklärung: Was ließ sie dem Fluch trotzen? Ich fand es — ich fand es, Rose: Stark waren sie an Körper und Geist, darum hatte der Fluch keine Macht an ihnen, so heißt eS in der Chronik, uns sie lebten lange Jahre glücklich an der Seite des Gatten. Zu diesen Frauen gehörte meine Mutter. Sie lebte mit meinem Vater zwanzig Jahre hindurch in glücklichster Ehe. Mein Bruder, Haralds Vater, und ich, wir waren die beiden einzigen Kinder. Erst an Haralds Mutter zeigte sich der Fluch von neuem und darauf auch an seinem jungen Weibe." Die Gräfin hielt einige Augenblicke inne, wie übermannt von einem tiefen Schmerz, dann fuhr sie weiter fort: "Dieser Schlag hat auch ihn getroffen, hart und grausam, und wenn er sich auch dagegen wehrt und dem Aberglauben, vor allem dem Fluch von Bernegg keinerlei Glauben schenkt, so leidet er doch darunter. Ich liebe meinen Neffen, wie nur eine Mutter ihren Sohn lieben kann — ich möchte ihn glücklich und zufrieden sehen, ich möchte den Fluch von seinem Haupte nehmen und in Segen verwandeln — ober womit — womit? Wer hilft wir, den Fluch zu lösen?" (Fortsetzung folgt.) ────────── Der Krieg zur See. Vorstoß unserer Seestreitkräsie. WTB. Berlin, 9. Dezember. Amtlich?. In der Nacht dom 8. zum 9. ds. unternaijlmten Unsere flandrischen Seestreitkräste einen Vor­ stoß in die Hoofden. Sie hielten den holländi­ schen Dampfer "Caledonia" und den brasi­ lianischen Dampfer "Rio Pardo", beide mit Bannware nach England unterwegs, an und brachten sie in den Hafen ein. Heimtückischer Angriff eines, englischen Dämpfers auf ein Unterseeboot. ' WTB. Berlin, 9. Dez. Ant 4. Dezember versuchte im Mittelmeer der englische Passa­ gierdampfer "Caledonia" (9223 Tonnen) eines unserer Unterseeboote zu rammen, vhne daß' er von diesem angegriffen war. Kurz bevor das Unterseeboot von dem RamMstoß getrof­ fen wurde, gelang es ihm, einen Torpedo abzuschließen, der den Dampfer traf und zuM Sinken brachte. Das U-Boot wurde nur leicht beschädigt. Zwei als Passagiere auf demTampfer befindliche englische Offiziere, General-, major Raoenshaw, abgelöster KomMandeur der 27. Division der englischen Saloniki-Armee, und Generalstabshauptmann Biclermann, wur­ den ebenso wie der Kapitän des Dampfers, James Olaikie, von dem U-Boot gefangen ge­ nommen. Eine neue "Möve"? ' London, 8. Dez. Die Admiralität mel­ det, sie habe Bericht erhalten, daß ein bewaff­ netes und verkleidetes deutschles Schiff vom Handelsschiffstyp am 4. Dezember iM 'nörd­ lichen Atlantischen Ozean gesichtet worden sei. Weitere Einzelheiten seien bis jetzt nicht ein­ gelaufen. 10 Schisse pro Tag. Daily Mail bringt einen Artikel, der die Ueberschrist trägt: "ZehU Schiffe pro Tag der U-Boots blockade!" — Der Artikel beginnt:Hente erschienen in unseren Spalten die Namen von 15 Schiffen als Opfer ders deutschen U-Bootsblockade. Am Sonnabend waren es 7, am Frei­ tag 10, am Donnerstag 7 und am Mittwoch 12. Die Deutschen nähern sich also dem Turchschnlitt von 10 Schiffen pro Tag, wenn sie Mn nicht schon erreicht haben. Vermntlich wnrden noch, nicht die Namen von allen ver­ senkten Schiffen bekannt. 'Ter fortgesetzte Ver­ lust ''von zehn Schiffen pro Tag darf nicht geduldet werden. Von den verhältnismäßig sicheren Bedingungen des vorigen Jahres, wo dank unserer guten Verteidigung durchschnitt­ lich nur ein britisches Schiff täglich? verloren ging, kamen wir in die höchst unbefriedigende gegenwärtige Lage. Die U-Bootsgefahv be­ droht die wahren Wurzel« unseres nationalen Lebens und muß überwunden werden, oder sie kann uns überwinden. Norwegische Schifssverluste. Die Aufstellung des Handelsdepartement zeigt, daß die norwegische Handelsflotte int November 19 Schiffe mit 32 993 Tonnen ver­ loren hat. Versenkt. Nach einer LlohdsMeldung wurde der rus­ sische Segler "Aus" versenkt. Lloyds meldet: Der griechische Dampfer "Fofo" wurde am 4. Dezember versenkt. Die Besatzung ist gerettet. Der dänische Schooner "Doris" ist am Dienstag früh westlich Hansthvlm von einem deutschen Unterseeboot versenkt worden. Die Besatzung wurde von einem schwedischen Dam­ pfer aulfgenommen und in Skagen gelandet. Lloyds zufolge wurden der dänische Dam­ pfer "ZI. _;oe" und der spanische Dampfer "Ju­ lian Benito" versenkt. Tie Besatzungen find gerettet. Das Stävanger Morgenbladet teilt mit, der schwedische Dampfer "Orvas" von Göte­ borg fei mit der Besatzung des Dampfers | "Stettin" von der nordskeldischen Dampf­ schiffsgesellschaft im Egernsund eingelaufeu.Die "Stettin" sei von einem deutschen Untersee­ boot 43 Meilen von der Küste versenkt wor­ den. Er hatte Bergen am 5. Dezember mit einer Kohlenladung verlassen. Die Mann­ schaft wurde von dem Unterseeboot aufgei nommen, das sie später an Bord des schwe­ dischen Dampfers brachte. Die "Stettin" faßte 412 Tonnen und war 1873 gebaut. 1 Kopenhagen, 10. Dez. Nationaltidende meldet: Der schwedische Dampfer "Tuva" ist am 2. Oktober von Archangelks nach England abgegangen. Seitdem hat man nichts von ihM gehört und man glaubte, daß er mit der gan­ zen Besatzung untergegangen sei. Jetzt hat die Reederei die Nachricht erhalten, daß derDamPfer von einem deutschen Unterseeboot ver­ senkt worden ist, das die Besatzung aufnahm, sie zwei Monate an Bord behielt und nun in Msilhelmshaven landete, von wo sie in eini­ gen Tagen die Heimreise antritt. Der dänische Dampfer "Steen Steensen Blicher", der gestern ans England mit einer Ladung Kohlen in Kopenhagen eingetroffen ist, hatte die Besatzungen des dänischen Dreimastschooners "Christine" und der dänischen Bark "Robert" an Bord, die beide auf der Reise von Schweden nach England mit Gru­ benholz, von einem deutschen Unterseeboot an­ gehalten und in Brand geschossen worden wa­ ren. Das Unterseeboot nahm die Besatzungen auf und lieferte sie nach einigen Stunden an den dänischen Dampfer ab. Lloyds meldet: Der britische Dampfer,,Caloda" (9223 Tonnen) soll versenkt worden sein. Lloyds meldet: Ter norwegische Dampfer Meteor wurde versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. Reuter meldet: Der Dampfer "Rindjam" ist n icht gesunken. Er landete die Besatzungen des spanischen Dampfers "Gerona" und des holländischen Dampfers "Kediri", deren Ver­ sendung früher gemeldet wurde. Lloyds meldet: Ter holländische Dampfer "Borneo'" landete die Besatzungen des bel­ gischen Dampfers "Keltier" (2360 Tonnen) und des norwegischen Dampfers "Meteor" (4211 Tonnen), zusammen 59 Personen. Beide Ähiffe waren durch ein Unterseeboot versenkt worden. Der norwegische Dampfer "Nervion" (1920 Tonnen) ist gesunken. Chr istiania, 9. Dez. Der norwegische Vizekonsul in Blyth teilt mit, daß der nor­ wegische Dampfer "Ella" (878 Tonnen) von Gothenburg nach Goole unterwegs, am 5. De­ zember 2 Uhr nachmittags auf 56 Grad 55 nördl. Br. und 5 Grad 30 Min. öfts. Dünge von einem deutschen Unterseeboot versenkt | wurde, welches das Rettungboot mit der Mannschaft ins Schlepptau genommen und spä­ ter einem schwedischen Dampfer übergeben ha­ be. D ieser landete die Mannschaft in Blhth. Lloyds meldet, daß der englische Dam­ pfer "Sigurd" (2119 Tonnen) und der englische Dampfer "Avristan" versenkt wurden. Die englischen Dampfer "Tefield" (4300 Tonnen) und "Pouch" sollen ebenfalls versenkt worden sein. Die norwegischen Dampfer "Saga" und "Rakiura" wurden wahrscheinlich versenkt. Die norwegische Gesandtschaft in Parts te­ legraphiert nach Ghristiania: Der Dampfer "Amiei ria" der Bergenstschen Dampfschiffahrtsgesellschaft wurde am 6. Dezember versenkt. Ein Boot mit dem Kapitän und acht Mann ist tn Brest angekommen, ein zweites Boot I wird vermißt. ' I i 1 Gesunken. > I '* Der dänische Da.npfer ,,'Halfdan" und der ? dänische Schooner "Marte" sind gesunken. Die I Mannschas'en wurden gelandet. ! D er spanische Dampfer "Gerona" ist ge? funken. ; Tie cumsiche, iranh.his.hr und italienische l Schßffak'»w nach canarischen Inseln C ist wie die Köln. Bolksztg. gus der Schweiz meldet, wegen der Unterseebootgesahr einge-stellt. _* ────────── Aus den Kolonien. Teutsche Erfolge in Portugiefisch' Afrika. . Der Temps Meldet aus Lissabon: Der Mi­ nisterpräsident teilte in der Kammer mit, über 2000 deutsche sowie schwarze Truppen hätten Port Nowala mit Geschützen verschiedenenKalibers und zahlreichen Maschinengewehren an­ gegriffen. Nach 12stündigem Kampfe sei es der Hilfskolonne nicht gelungen, die Verbindung Mit Nowala wiederherzustellen. In bet Nacht auf den 28. November hätten sich die portu­ giesischen Truppen nach achttägigem harten Kampfe zurückgezogen. ────────── Ländischen Hilfsdienst herangezogen werden. EineAusnahMe würde mit den Medizin. Fa­ kultäten M machen sein, die mit ihrer ärzt­ lichen Kraft zugleich die großen Krankenhäuser, meist auch die Militärspitäler versorgen. ────────── Bayerische Nachrichten. König Ludwig ist von seinem Besuche im Großen Hauptquartier nach München zurück­ gekehrt. Der Kaiser hat S. M. dem König den Orden Pour le mente verliehen. Tejr König hat Generalfeldmarschall von HindeNburg sein Reliefbild in Bronze und Ge­ neral Ludendorff das Großkreuz des MilitärMax-Joseph-Ordens verliehen. Tenr daher. Ministerpräsidenten Dr. Gra­ sen b. Hertling wurde bo mKaiser das Groß­ kreuz des Roten Adlerordens verliehen. Staatsministcr von Soden h>at sich am Samstag von den Beamten seines Ministeriums verabschiedet. 2er L-cdensnrittclschnruggel von München nach Baden-Baden beschäftigte das Schöffen­ gericht München. Die Anklage richtete sich! gegen die Delikatessengeschästsinhaberin Luise Amelunxen aus Baden-Baden und ihre Mün­ chener Lieferanten, den Händler Mois Büch­ ner, die Kaufleute Johl. Schmitt, LudwigMaher, Eudard Schreiber, Paul Schöne, die MetzgerUreister Konrad Schneider und Paul Frey, ferner den Käsehändler David Elias. Das Ur­ teil lautete gegen Frey auf Freisprechung. Die Amelunxen wurde zu 3100 Mark Geldstrafe, Schmitt zu 10 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe, Büchner zu 3 Monaten 5 Wochen Gefängnis und 1500 Mark Geldstrafe, Schöne und Elias zu je 100 Mark Geldstrafe verurteilt. 1000 Mark Geldstrafe und 6 Wochen Ge, fäugnis erhielt die Milchhändlerin Emilie Ab­ salon in München für wiederholte Milchpantscherei. > 1 i 1000 Mark Geldstrafe erhielt der Land­ wirt Peter Albert aus Weilerbach bei Kaisers­ lautern für KartoffelGuterzie'hung in 'beträchtlichem Umfange . ────────── Niederbayerische Nachrichten. Niederbayerische Helden. Die offenkundigen Schwierigkeiten, von dem nur 25 Meter entfernten Gegner unentfoetft durch das eigene Drahthindernis an die feindliche Linie heranzngelangen, hielten den allezeit herzhaften Schleichgänger der 10. Komp. Res.-Jnf.-Rgt. Nr, 18, Unteroffizier Jos ef Gallist, Maurer zu Waldkirchen B. A. Wolfstein, nicht von dem Versuche ab, einen dringend erwünschten Einblick in die Stellung und Tätigkeit der Franzosen am M. zu gewinnen. Den ganzen Körper sowie die Arme mit Tannenzweigen besteckt, rutschte er gm Abende des 28. März 1916 auf einem 1 abge­ schossenen und quer über das Hindernis ge­ stürzten Baume aus dem Graben, erreichte Unbemerkt die französische Brustwehr und be­ obachtete nun stundenlang die zu harmlosem Geplauder zusammengetreteüen feindlichenPosten, woraus er das durch die Ablösung ver­ ursachte Geräusch zu seinem eigenen Rückzüge benützte. Gallist fand seinen Lohn in der Sil­ bernen Medaille. ────────── Dienstesnachrichten. Schuldienst. Die Volksschullehrer-, Mes­ ner u. Organisteustelle in Niedernkirchen, K. Distriktsschulinspektion Eggenfelden 2 inGern kommt ab 1. Januar 1917 zufolge Versetzung des seitherigen Juhäbers zur Erledigung. End­ termin für Bewerbungen 31. Dezember 1916. Der seitherige Jnhäber der erledigten Schnlftelle hat die Gemeindefchreiöerei geführt. Aen­ derungen i,m Diensteinkommien vorbehalten. Nachtrag zum Ausschreiben der 1. Volksschullehrerstelle in Velsen: Tie Kirchen­ verwaltung Velden hat nach Mitteilung vom 2. Dezember lfd. Jrs. die Trennung des Chorund Mesnerdieustes vom Schuldienste bean­ tragt. Dies wird unter Verlängerung der Bewerbungsfvist bis 5. Januar 1917 bekannt gegeben. ────────── —* 3>,ie'$9ot> er Ausführungsbstim­ mungen zuw Kapitalabfindungsgcsetz find nunmehr erschienen. Der Antrag der Witwen auf Kapitalabfindung ist bei der Ortspolizeibehörde des WöhUortes, oder in Er­ mangelung eines solchen, bei der Ortspohizeibehörde des Aufenthaltsortes der Witwe an­ zubringen. —* Mn Vermächtnis von 300 Mark hüt dlie am 4. September hier verstorbene -Köchin Katharina Hafner der Stadt hinter­ lassen, und zwar 100 Mark für das Waisen­ haus, 100 Mark für die Krippenanstalt und 100 Mark zur Unterstützung von armen hilf­ losen Kranken, die aus dem städt. Krankenhaus entlassen werden. Der Magistrat nahm in fesiner letzten Sitzung das Vermächtnis mit Dank an und überwies je 100 Mark dem Wai­ senhaus- und Krippenanstaltsfonds und die restigen 100 Mark der Frau Oberin des Kran­ kenhauses zur entsprechenden Verfügung. —* Der kupferne Sonntag brachte gestern unserer Geschäftswelt eine etwas regere Geschäftstätigkeit. Einzelne Verkaufsstätten Hatten sogar guten Besuch aufzuweisen- an­ dere allerdings machten nicht einmal von dem Rechte des Offenhaltens ihrer Läden vollen Gebrauch! und schlossen bereits vor der erlaub­ en Stunde. i —* Der gestrige Sonntag litt eben­ falls unter trübem naßkalten Wetter, bas den ganzen Tag anhielt. Die Schmutzschicht, welche di« Strafen überzog, war auch keineswegs ein­ ladend zu Ausflügen und hielt die Städter in ihren Mauern fest. Nachts trat Frost ein, der auch heute morgens noch anhielt. —* Ein Ge flügelschlacht kurs von ei­ nem Tag Dauer findet am 21. Dezember in der Kreisgeflügelzuchtanstalt Schönbrunn statt. —* Vaterländische Weihnachts­ feier. Mit dem am Sonntag den 17. ds. km Rathausprunksaale zu Ehren der hier weilenden verwundeten Krieger stattfindenden vaterländischen Weihnachtsfeier der Liedertafel ist wieder eine Liebesgabenbescherung verbun­ den. Die von Mitgliedern des Damengesang­ vereins und der Liedertafel gespendeten Gaben werden von weißgekleideten Kindern der Mit­ glieder den Verwundeten verabreicht. Ta die Verpackung in bunten Taschentüchern wegen Stossfmangels erschwert ist, wird die Art der Verpackung den einzelnen Spendern überlas­ sen. Spenden jeder Art werden von Herrn Sekretär Schwarz im Zimjmer Nr. 3 des Stadt­ magistrats entgegengenomikhen. Probe für die die Gäben verteilenden Kinder, die bis späte­ stens Donnerstag den 14. ds. bei Herrn Post­ verwalter Bartl anzumelden sind, findet am Sonntag den 17. ds. Punkt halb 11 Uhr int Rathaussaale statt. . i —* Weihnachtsausfiellung. In der Gewerbeanstalt (Bayer. Landesgewerbean­ stalt) wird Montag, den 11. Dezember eine Weihnachtsausstellung kunstgewerblicher Er­ zeugnisse Landshuter Meister eröffnet. Tlie Gegenstände unterstehen dem Verkaufe. Es bie­ tet sich! hier reichlich Gelegenheit, den Be­ darf an Weihnachtsgeschenken am Orte selbst zu decken und dabei das einheimische Kunstge­ werbe zu unterstützen. Der Eintritt ist unent­ geltlich, ohne jeden Kaufzwang. ────────── 43. Sitzung des Stadtmagistrats Landshut vom V). Dezember 1916. Vorsitzender: Oberbürgermeister Hofrar Mar» schall. Die Danksagung des neuen Krankenhäusbenefiziaten Herrn Josef Scheuerer für eine Zulage wird zur Kenntnis genommen. Zur Anschaffung von Röntgenplat­ ten für das städt. Krankenhaus forderte der KoMmiffär den Betrag von 35.40 Mark aus der Kommunalreserve. Wird genehmstgt. Der Kredit für die Stadtwage Mit 165 Mark wurde um 31.73 Mark überschritten. Die Mehrausgabe hängt mit dem Einbau eines Kochofens im DienstzimUer zusammen. Wird genehmigt. , i , ' [ Um Freigabe ihrer Kaution mit 3350 Mark, die sie im Jahve 1910 für Belieferung zur Gaswerkserweiterung gestellt hatte, er­ suchte die Firma August Klöne in Dortmund Da die Lichtwerkdirektion keine Erinnerung erhebt, erfolgt die Freigabe. Die Konzession zum pachiweisen Be­ trieb der Wirtschaft zur Jsarlust wurde der Postexpeditorssrau Wieser verliehen. Staatsgebühr 19 Mark, Beschlußgebühr 10 Mk., die Konzession für die Wirtschaft zur Eisenbahn der Metzgersfrau Johanna Weingast, 'Staats­ gebühr 25 Mk., Beschlußgebühr 15 Mk. Einen Umbau ihrer Turbinenanlage läßt die Landshuter Kunstmühle C. A.Mehers Nachf. ausführen. Wird nach den Bedingungen des Gewerberates genehmigt. ────────── Letzte Posten. Zum Fall von Bukarest. Drama, 10. Dez. An der hiesigen Front hat die Nachricht von der Besetzung Bukarests unbeschreiblichen Jubel hervorgerufen. Tür­ ken schickten den Engländern gegenüber einen kleinen Zettel des Jähalts: "Bitte schön, hört! doch mit dem Artillerieschießen auf, und stört Zuns heute nicht. Wir feiern nämlich den Fall von Bukarest." Eine Weile schienen die Eng­ länder verblüfft zu sein ;dann nahmen sie fteilich sogar von der Seefeite ihv unnützes Bombardement wieder auf. Im übrigen haben sie alles getan, um die Verbreitung der Nach­ richt zu verhindern, vor allem, ihr de» Weg nach Athen abzusperren. Stundenlang gäb die große Funkenstation von Saloniki unermüdlich Pie Buchstaben "Few", die gar nichts bedeu­ ten, sondern nur den deutschen Hauptquar­ tiersbericht von Nauen übertönen sollten. Me Petroleumquellen in Lampina ge­ brauchsfähig. Nach Sofioter Meldungen sind die Petro­ leumanlagen in Campina unversehrt geblieben. Einige Maschinen sind oberflächlich beschädigt, aber die Bohrtürme, Pumpanlagen und Röh!renwerke befänden sich in einem Zustande, der die Aufnähme des Betriebes in kürzester Frist gestatte. ' I ' Der Donau-Nebergang lei Cernawoda. Die Uebersetzung der Donau zwifchenTutrakan und Cernawoda geschah! größtenteils mit­ tels Pontons. Ein Teil der Truppen ging je­ doch über die Cernawodaer Brücke, die noch jetzt nicht völlig zerstört ist. Tie Brücke ist jetzt völlig in unserer Hand. Die Campinaer Petroleumanlagen gelangten beinahe völlig unversehrt in unsere Hand. — Die feindliche Sjinaja-Grupp« wurde durch die äußerst ge­ schickt vollführte 'Bewegung völlig aus dem Sattel gehoben. In kopfloser Flucht suchte die Gruppe sich! aus Gebirgspfaden gegen Buzeu zu retten^ Me ließ nicht nur Train und Kanonen im Stich, sondern ließ auch die Anlagen von Campina links liegen. Einige Maschinen sind oberflächllich beschädigt, aber der Betrieb wird in ganz kurzer Zeit un­ eingeschränkt wieder beginnen können. Militärisch« Vorkehrungen Griechenlands. Daily Chronicle meldet aus dem Piräus, daß die griechische Mobilisation rasche Fort­ schritte macht. Gegen Larissa werden bedeu­ tende Streitkräfte entsandt. Diese Maßnahtjmen geschehen unter der persönlichen Leitung des Generals Dusmanis. Die Griechen halten alle strategischen Punkte in der Nähe von Athen besetzt. Ueberall werden Schützengrä­ ben ausgehvberr und Kanonen auf den Höhen in der Umgebung der Stadt aufgefahren. Ti« Kämpfe in Albthen. Bern, 11. Dez. Nach eingetroffenen ge­ nauen Meldungen über die Ereignisse in Athen seien Venizelisten auf abscheuliche Weise nie­ dergemacht worden. Man meldet über 1000 Opfer unter den Griechen und 160 unter den Soldaten der Alliierten. Gin« Verschwörung in Athen vereitelt. Carriere della Sera meldet aus Athvn: König Konstantin teilte den Königen von Eng­ land und Italien, sowie dem Zaren von Ruß­ land telegraphisch mit, die Untersuchungen Hät­ ten ergeben, daß eine Verschwörung angezet­ telt worden war, die am 1. Dezember die Dynastie hätte stürzen sollen. Die Schuldigen werden genannt. Volksrevolten in Italien. Bern, 11. Dez. Nach verschiedenen Blät­ termeldungen fanden in Padua vier Volks­ revolten statt, die durch militärische Gewalt: unterdrückt werden mußten. Einschränkungen von Licht und Wärme jin Frankreich. Paris, 10. Dez. Angesichts der Transportmitteluot soll die französische Regierung eine Einschränkung des Licht- und Wärme­ verbrauches um ein Drittel der bisher ver­ wendeten Menge planen. Explosion eineir Fabrik. Eine Fabrik in Mertgnac bei Bordeaux, die LenchtLugeln für Flugzeuge herstellte, wurde durch! Explosion vollständig vernichtet. ────────── KronprinzLichtspiele. Nur noch heute u. morgen! Das mit so grossem Beifall aufgen. Gesellschaftsdrama in 4 Akten. "Dynamit.“ In der Hauptrolle: Alwin Neuss, ────────── Inserate. ────────── Bekanntmachung. Betreff: Markenabgabe. Die nächste Abgabe von MnMittel- n. PMema-Mken findet in der Zeit vom Mittwoch den 13. bis einschließlich Samstag den 16. Dezember er. im kleinen Rathaussaale statt und zwar jeweils von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags, ausgenommen am F r e i t a g; an diesem Tage erfolgt die Abgabe der Marken des Marktes wegen erst von V 8 10 Uhr vormittags ab. Es werde» abgegeben die Marken für die Karteninhaber: Nr. L 1—800 und R 1—750 am Mittwoch den 13. Dezember c.; Nr. I, 801—1600 und R 751—1500 am Donnerstag den 14. Dez. c.; Nr. L 1601—2400 und R 1501—2250 am Freitag de» 15. Dez. e.; Nr. L 2401—3127 und R 2251—2941 am Samstag den 16. Dez. e. • Nur die Inhaber der Karte», deren Nummern für diese Tage treffe», habe« Anspruch auf Abfertigung. Die ausgegebenen flÜr Fleischmarken TS8| gelten erst ab 25. Dezember e. Die Petroleummarken werden diesmal für den ganzen Monat in der Menge von 2 Liter pro Familie ausgegeben. Anspruch darauf haben nur solche Familien, welche weder Gas oder elektrisches Licht in der Wohnung haben und auch nicht in der Lage sind, sich eine solche Beleuchtung einrichten zu laffenLaudshut, de» 9. Dezember 1916. fandet? itt. Marschall. 2584 Schwarz.