Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1916-05-29. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 69. Jahrgang Nr. 146, 1916-05-29. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. Überschriften, Artikeltexte und Seitenumbrüche wurden kodiert, Absatzumbrüche und Spaltenumbrüche wurden nicht kodiert. Artikelüberschriften wurden korrekturgelesen, Artikeltexte als OCR-Rohausgabe belassen. Das Vorhaben 'Digitalisierung historischer Zeitungen', in dessen Rahmen diese Daten generiert wurden, ist Teil des Projektes 'Deutsch-tschechisches Digital Humanities Labor zur grenzübergreifenden historischen Forschung' (http://www.phil.uni-passau.de/dh/forschung/deutsch-tschechisches-digital-humanities-labor/) der Universität Passau und der Südböhmischen Universität Budweis (CZ)" ──────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────────── Kurier für Niederbayern Jahrgang 69 Nummer 146 29. Mai 1916 ────────── Pferdeversteigerung. Der lattbto. Kreisausschutz von Niederbahern versteigert öffentlich an den Meistbietenden am Samstag, Sen 3. Juni 1916 vorm. 10 Uhr in Dilshofen auf dem Biehmarktplatz 206rieptnbritnd)6iire u. 5 MdcncriWige Pferde. Wsr stsrgsvrrngeGsHingrtngsrr: 1. Steigerungsberechtigt find Landwirte und Gewerbetreibende aus dem Regierungsbezirke Niederbayern, die durch ein gemetndeamtliches Zeugnis vom Jahre 1916 nachweisen, daß sie für ihren Betrieb dringend eines oder mehrere Pferde bedürfen. (Zeugnis mitbringen!) 2. Personen, die sich gewerbsmäßig mit Pferde- oder Vtehhandel befaffen, oder Handel mit Pferden im Nebenberuf oder den Weiterverkauf ihrer Pferde betreiben, dürfe» an der Versteigerung nicht teilnehmen. Hierunter ftnbi auch jene Personen zu verstehen, die sich in einer der bezeichneten Arten schlvn vor Krlegrbegin» betätigt haben. 3. Die Pferde werde» ohne jede Haftung der Heeresverwaltung ober des Land«. Kreisausschußes für Krankheiten, Gewährsfehlerund andere Fehler, Alter und Geschlecht abgebeben. 4. Die srworbeuen Pferde sind mindestens ein Jahr lang (vom Tage der Erwerbung an gerechnet) im eigenen Betriebe des Erwerbes zu verwenden. Eine Veräußerung der Pferde binnen JahreSsttst ohne Genehmigung des zuständigen Generalkommandos ist verboten. Im Falle der Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot hat der Besitzer des Pferdes außer einer Geldstrafe von mindestens 200 Mark auch den allenfalsigen Mehrerlös an die Heeresverwaltung abzu­ liefern. 5. Wird ein Verkauf oder Tausch genehmigt, so darf der geforderte Preis den Steigerungspreis zuzüglich der nachweislich erwachsenen Kosten nicht über­ schreit n. 6. Die Pferde sind von den Erwerbern sofort bar zu bezahlen und ab« zuführen. 7. Ueber die Vorschriften, die bet Uebernahme räudeverdächtiger Pferde einzuhalten sind, gibt ein Merkblatt Aufschluß, das jedem Steigerer eines solchen Pferdes ausgehändigt wird. Lands Hut, den 28. Mai 1916. Karrdw. Kreisausschrch von Mederbayern. ────────── Das Ringen um Arsiero und Asiago. ────────── Weitere Panzerwerke und Talsperren von den österreichisch-ungarischen Truppen erobert. Französische Angriffe beiderseits der Maas abgeschlagen. — Bulgarischer Vorstoß über die griechische Grenze. — Reiche Beute unserer Unterseeboote. ────────── Der Begeisterung ;in Paris, die durch er­ logene Berichte Josftes über ein Eindringen der Franzosen in die Feste Douaumont erzeugt worden war, ist recht bald die Ernüchterung gefolgt. Weit entfernt davon, daß die deutsche Einkreisungslinie eingebeult worden ist — Douaumont ist nie Don den Teutschen preisgegeben worden —, ist sie (sogar nach Süden zu vorgerückt worden. Mißmutig räumt die Pariser Fachkritik ein, daß die Teutschen der Festung Verdun wieder einen Schritt näher gekommen sind. Ten Geländegewinn (südlich von Douaumont haben unsre Feldgrauen gegen zwei fran­ zösische Angriffe am Freitag glücklich, verteidigt. Weiter westlich trugen sie ihre Linien bis zu den Höhen am Südwestrande des Thiamnontwaldes vor. Seit dem 22. Mai, dem Tage des sranzüsischen Vorstoßes, haben unsre Feinde in diesem Kampfabschnitt rund 2000 Soldaten (48 Ossiziere und 1943 Mann) allein an Ge­ fangenen eingebüßt. Tatz die Verluste an To­ ten und Verwundeten außerordentlich- schwer sind, geben die militärischen Mitarbeiter der Pariser Blätter selbst zn.So gewaltig die Anftrengungen der Franzosen waren, (so wenig hat ihnen der große Answand an Manschen und Munition genützt. Mit der gleichen Wucht wie bisher drücken die Teutschen auf die Linien der Verteidiger Verduns. Auch- am linken Maasuser haben die Franzosen kein Glück!. Mückeroberungsversuche g»gen Cnmieres (schei­ terten; der von ihnen vorübergehend besetzte Südrand des Torfes wurde ih-nen bald wie­ der entrissen, sodaß, auch- hier die Verenge­ rung des Kampfraumes der Franzosen be­ stehlen bleibt, ebenso wurden französische Anjgrtffe am Toten Mann abgewiesen. Ter französische General Gallieni ist ge­ storben. Gallieni dürfte der volkstümlichste General in Frankreich gewesen (sein und doch mußte auch er die Wankelmütigkeit der Volks­ gunst verspüren, als es ihm als Kriegsminister nicht gelang, den Sieg für die französischen Waffen vorzubereiten. Er mußte sich- (schließ­ lich von seinem Amte zurückziehen. Ter Angriff unsrer Verbündeten richtet sich jetzt in erster Linie gegen die Befestigten Räume von Arsiero und Asiago. Damit wird zugleich der weitere Plan klar, der auf einen Vorstoß gegen Vicenza abzielen dürfte. Ter Präfekt von Vicenza hat die Räumung aller Grenzstädte seiner Provinz verfügt, sodaß das Gros der italienischen Klrmee den Angreifer an den Ausläufern der Boralpen erwarten dürfte. Wieweit dort der Aufmarsch der Re­ serven Cadornas und die Herrichtung der Aus­ nahmestellung für die geschlagen zurückflutende erste italienische Armee gediehen ist, entzieht sich, vorläufig der öffentlichen Kenntnis. Jn« zwischen (setzten die tapferen österr.-ung. Sturmtruppen ihren Siegeszug fort. Tie Einnahme von Arsiero (scheint unmittelbar bevorzustehen. Tas erste Panzerwerk, die Straßensperre Cassa Ratti unterhalb Bacearola im Astach tal ist be­ reits gefallen. Von drei Seiten nähern sich unfre Verbündeten der Festung, die (schon völ­ lig unter dem Feuer österreichischer Geschütze liegt. Gestern wurde bereits die Einnahme des zweiten Panzerwerkes Carnolo gemeldet. Auch auf Asiago (schreitet der Vormarsch! fort. Tie Angreifer sind abermals auf den Sette Commnni einige Kilometer südwärts gedrun­ gen unp hüben den Monte Moschiece (1561 Meter hoch) erobert, der von Asiago, das 999 Meter hoch liegt, nur noch 4,(5 Kilometer in der Lustlinie entfernt ist. Gestern wurde hier die Einnahme der beständigen Talsperre Val dMsso berichtet. Auch! an der Reichsgrenze südlich- des Suganatales schreitet die Offensive gegen den Ansgang des Tales nach Italien zu vorwärts. Tort wurde die gegen 2000 Mpter hohe Cima Maora erstürmt. Tie Beute an Geschützen beziffert sich! nunmehr aus 284 Stück, ein schwerer Verlust sür den Feind. "Wer will unter die Soldaten", dieses ur­ alte deutsche Volkslied haben bisher auch, die englischen Werber in allen Tonarten gesungen. Aber ihr Gesang fand nicht mehr die ach 'so notwendige Beachtung und so mußie die eng­ lische Regierung, allen Versprechen zum Trotz, jetzt an die Einsührung der allgemeinen Wehr­ pflicht denken. Bisher gingen nur Söldner an die Front, jetzt muß notgedrungen England selbst zu dem bisher (so verachteten Wafsenhiandwerk greifen. Wenn in einigen Monaten dann englische Regimenter an die Front ziehen um die gelichteten Reihen der Franzosen wie­ der aufzufüllen, dann erst wird der Krieg den Engländern merMch zum Bewußtsein kommen. Tie Verluste dieser Regimenter werden erst Die richtige Ernüchterung in England schaffen, der Friedenssehnsucht eine geeignete Bähv schaffen. Wilson wird am Samstag feine Stellung zu einer Friedensvermittlung begründen, so wußten Newhorker Blätter zn berichten. Nun, wir wollen sehen, wie sich- der Philosoph auf den amerikanischen Präffidentenstnhl den künf­ tigen Frieden denkt. ────────── -feindlichen Linien. In der Champagne brach­ ten sie etwa ' 100 Franzosen als Gefangene ein. Westlich der Maas griff der Feind unsre Stellungen am Südwesthang des Toten Man­ nes und am Torfe Cumieres an. Er wurde -überall unter großen Verlusten abgeschlagen. Oestlich des Flusses herrschte lebhafter Ar­ tilleriekämpf. 1 Lestli-er Kriegsschauplatz. Keine Veränderung. Ein russisches Flugzeug wurde in der Ge­ gend von Slonim im Luftkampf abgeschlissen. Tie Insassen, zwei russische Offiziere, find ge­ fangen. Balkan-Kriegsschauplatz. Es hat sich nichts Wesentliches ereignet. Oberste Heeresleitung. ────────── Der österr.-ung. Heeresbericht. WTB. Wien, den 27. Mai. — Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Das zur Befestigungsgruppe von Arsiero gehörende -Panzerwerk Casa-Ratti, die Stra­ ßensperre unmittelbar Isüdwestlich von Baccarola, ist in unserer Hand. Leutnant Albin Mlaker des Sappeur-Bataillons Nr. 14 drang mit seinen Leuten un­ geachtet des heftigen beiderseitigen Feuers tn das Werk ein, nahm die feindlichen Sappeure, die es sprengen wollten, gefangen und erbeu­ tete so drei unversehrte schwere Panzerhaübitzen und zwei leichte Geschütze. Nördlich, von Asiago bemächtigten sich, un­ sere Truppen des «Monte Moschieee. Auf dem Grenzrücken südlich- des SuganerTales drangen sie bis auf die Cima Maora vor. Tie Zahl der im Angrifssraum erbeute­ ten Geschütze hat sich- auf 284 erhöht. Am Monte Sief und Krn wurden feind­ liche Angriffs abgeschlagen. 1 Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei Feras versuchten die Italiener, die am Nordufer der Vjosa liegenden Ortschaften zu brandschatzen. Sie wurden durch- unsere Patrouillen vertrieben. Ter stellvertretende Chef des Generalstabes: v. H o e f e r, Feldmarfchalleutnant. WTB. Wien, 28. Mai, mittags. — ■ Amtlich wird gemeldet: Russischer Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Unsre Truppen bemächtigten sich des Panzerwerkes Carnolo, westlich von Arsiero und im befestigten Raum von Asiago der beständigen Talsperre Val d'Asso, südöstlich des Monte Jnteretto. Südöstlicher Kriegsschauplatz-. An der unteren Vojusa -Geplänkel mit italienischen Patrouillen. Die Lage ist unverändert. Der stellvertretende Chef des Generalstaöe»: v. H o e s e r, Feldmarfchalleutnant. ────────── Tie amerikanische Note au England und Frankreich. Reuter meldet aus Washington: TieNote, in der gegen die Behandlung der neutralen Postsendungen durch die Engländer und Fran­ zosen protestiert wird, wird jetzt veröffent­ licht. Es wird darin gegen die ungesetzliche und willkürliche Methode, neutrale Schiffe zum Anlaufen von Häfen zu zwingen um die Post­ sendungen zu beschlagnahmen, Befchw-erde er­ hoben. Wichtige und unersetzliche Verluste seien entstanden, und es kamen häufig Verzöger­ ungen vor. Tie Note schließt: "Nur eine radi­ kale Aenderung in der englisch-französischen Politik dadurch, datz- die vollen Rechte der Vereinigten Staaten als neutraler Macht wie­ derhergestellt werden, wird diese Regierung befriedigen." ────────── Vom westlichen Kriegsschauplatz. General Gallieni gestorben. In Paris ist General Gallieni, der frü­ here Kriegsminister und Verteidiger von Paris gestorben. Französische Lehrer gegen die Verhetzung der französischen Jugend. Zürich, 28. Mai. Ter Lehrerverband des Departements Seine hat folgenden Beschluß gefaßt: Das Syndikat erachtet die Verhetzung der Schuljugend für schädlich- und gefährlich!. Schädlich- weil sie die niedrigsten Instinkte wachlruft, gefährlich, weil die bisher verfolgte sy­ stematische Verhetzung den Weltkrieg nur noch mchr verlängert und verhängnisvoll für die Entfachung neuer Kriege ist, da sie eine stän­ dige feindliche Empfindung in den Völkern wachhält. (Z.) ────────── Vom östlichen Kriegsschauplatz. Russische BefestiUnngen am Weißen Meer. Nach hier eingetroffenen Nachrichten wer­ den eifrige Vorbereitungen zu Verteidigung an der Küste des Weißen Meeres und an der murmanifchen Küste getroffen. Unter den zu befestigenden Orten werden in erster Linie Archangelsk und Semjenowa genannt. (Z.) Russische TruPPenzusammenziehAngen an der rumänischen Grenze. Bukarest, 28. Mai. Hier sind neuer­ dings Meldungen eingetroffen, die von bedeu­ tenden Trulppenzusammenziehungen an derrumänisch-beßarabischen Grenze berichten. (Z.) ────────── Der Krieg mit Italien. Bassano und Citadella geräumt. Tie schweizerischen Blätter melden von der italienischen Grenze: Auch die italieni­ schen Städte Bassano und Citadella nordöst­ lich von Vincenza sind nach, zuverlässigen Be­ richten von den Zivilbehörden geräumt. (Z.) Gefangene italienische Offiziere. In Salzburg sind weitere 140 italienische Offiziere, die hei den jüngsten Kämpfen in «Südtirol gefangen genommen wurden, eingetrofund in das Gefangenenlager nach Mauthaufen transportiert worden. men, wurden durch Verstärkungen abgewiesen und die ganze Grabenanlage gründlich zerstört. In der nächsten Nacht wurde eine russische ────────── Tages-Uebersicht. Tas Kriegsernährungsamt wird seine Ge­ schäfte im kommenden Monat aufnehwen. Tie polnische Sprache im amtlichen Ver­ kehr. Aus Warschau wird berichtet: Laut Be­ schluß des Gouvernements Warlschau wird nun­ mehr auch- die polnische Sprache im amtlichen Postverkehr zur Geltung kommen. Tie Ver­ fügung beziehe sich auf Korrespondenz ver­ schiedener innerer Institutionen untereinander. Tie erste Friedeusversammlung in. Wa­ shington am letzten Donnerstag war von 2000 Personen aus allen Ständen beisucht. Unter den Rednern befand sich auch Tast. Wilson spricht am Samstag in der FriedensliM. ────────── der deutschen Vergangenheit und der Geist der deutschen Denkmalspflege der Gegenwart soll dabei erörtert und enipsunden werden. Seit die Kunstdenkmäler von dem gegen Deutschland geplanten Vernichtungskampf be­ droht waren, sind sie uns um so mehr ans Herz gewachsen. Größere Achtung und Liebe verlangt aber gereiftere§ Verständnis für die Pflege. Besucht werden Würzburg, Randers­ acker, Heidingsseld, Jphosen, Greglingen, Weikersheim, Mergentheim, Bronnbach, Wertheim, Stadtprozelten. Gesuche um Programm an das K. Generalkonservatorium der Kunstdenk­ male und Mtertümer Bayerns, München) Prinz-Regentenstraße 3. Postkarte genügt. ────────── An Zuschüssen zum Ankauf von 362 Sä­ maschinen im Frühjahr 1916 werden 13550 AHark bewilligt. — Zwei Gesuchsteller erhalten Zuschüsse für Anlage mustergültiger Düngerstätten im Betrag von 50 und 75 Mk. Nach einem Bericht über den Saatenstand iir Niederbahern und Verbescheidung verschie­ dener Wünsche und Anträge schließt der 1. Vorsitzende die Sitzung mittags halb 12 Uhr. Niederbaherisches Schwurgericht. Straubing, 25. Mai. 4. Fall. Tie Gütlersehfesrau Maria Ho­ belsberger von Lenau, 51 Jahre alt, hatte sich wegen eines Meineids zu verantworten. Sie wurde am 14. März h. Js. beiü^Schöffengerichte Vilshosen in der Privatklagesache Jos. Bär und Johann Hobelsberger von dort gegen die Gütlersehesrau Theres Mühlbauer wegen Beleidigung zeugeneidlich vernommen, WOei sie nach der Anklage wider besseres Wissen die Unwahrheit beschwören haben soll. Sie stellte das aber mit Entschiedenheit in Abrede und die Verhandlung nahm auch- einen für sie so günstigen Verlaus, daß sie freigesprochen wurde. 1 Straubing, 26. Mai. 5. Fall. Ter verh. Söldner Alois Gras von Pfeffendors hatte nach der Anklage am 12. Oktober vor. Js. abends neben einem Gemeindeverbindungswege eine Bauerstochter vergewaltigt und sie dann mit Umbringen be­ droht, wenn sie etwas davon sage. Er stellte dieses Notzuchtverbrechen und die Bedrohung in Abrede. Tie Verhandlung wurde bei be­ schränkter Oesfentlichkeit geführt. Tas Urteil lautete aus Freisprechung. > . . . , , Niederbayerische Nachrichten. Heldentat eines Niederbayern. Tie Bay. Ehrentafel 137 schreibt u. et.: Gegen die von Unteroffizier Ludwig Winkler der 2. Komp. 12. Jnf.-Rgts., Bierbrauer zu S a n d e l z h a uf s e n, B. A. Mainburg, mit seiner Gruppe schon längere Zeit erfolgreich- verteidigteSperre an einer Grabengabel bei Th. gingen die Fran­ zosen am 8. Juni 1915 nach kräftiger Artillerieoorbereitung neuerdings zum Sturme bor. Schließlich! nur mehr von drei Mann un­ terstützt, hielt Winkler dennoch stapd und fügte dem Angreifer schwere Verluste zu, wobei er öfters französische Handgranaten blitzschnell er­ raffte und in die feindlichen Reihten mit si­ cherer Wirkung zurückschleuderte. Wenn er auch! wegen Verbrauchs seiner Wurfgeischosse zeit­ weilig um etwa 40 Meter zurückgehen mußte, drang er trotz einer inzwischen erlittenen Ver­ wundung sofort wieder vor, als Unterstützung mit einem ausgiebigen Nachschub von Hand­ granaten eintraf, und sprang in htzUem Kam­ pfeseifer auf den Grabenrand, um die Fran­ zosen von obenhler zu bewerfen. Bei dem ico'n neuem mit aller Wucht einsetzenden ArtiUerieseuer zum zweitenmal verwundet,harrte er unter dem Ruse: "Jetzt hat es mich-(auch er­ wischt, aber das macht nichts!" mit dem Reste seiner Leute unentwegt aus, bis ihn wieder­ holter Munitionsmangel zum Rückzug zwang. Sein mit der Goldenen Medaille belohüter Heldenmut war nicht vergebens eingesetzt, denn Der festgebannte Feind hatte eine solche Schwä­ chung erlitten, daß, ihn frische Kräfte noch- vor Einbruch der Nacht ganz aus der Stellung verjagen konnten. * Altfraunhofen, 28. Mai. (Ter Blitz) schlug bei dem Gewitter gestern in die Scheune des Gütlers Lorenz Reiser in Schickenberg, die mit der anstoßenden Wagenremise pollständig nie­ derbrannte. Außer 50 Stück jungen Hühnern sind auch die meisten landwirtschaftlichen Ge­ rätschaften, Maschinen, altes und neues Heu und mehrere Zentner Kunstdünger verbrannt. Obwohl Haus und Stallung angebaut waren, konnten diese Gebäude gerettet werden. 6. Fall. Der Dienstknecht Georg Sixt von Haidlfing hätte sich wegen Notzucht und Bei­ hilfe hiezu, ebenso wegen eines weiterech Sitt­ lichkeitsverbrechens und Beihilfe dazu zu ver­ antworten. Auch, hier war die Oesfentlichkeit der Verhandlung ausgeschlossen. Urteil I Jahr 6 Mpnate Gefängnis. Straubing, 27. Mai. Ter Dienstknecht Jos. Neumaier von Zell, 19 Jahre alt, hatte sich wegen einer Brandstiftung zu verantworten. In der Nacht Pom 30. auf 31, Oktober b. I. brannte fein außerhalb der Ortschaft Stadl gelegener Holz­ stoß zu 20 Klafter im Werte von 50—60 Mark des Bauern Seb. Zitzler von Stadl zusammen. Diesen Brand vorsätzlich, gelegt zu haben, war nun Neumaier beschuldigt, der aber läugnete; verschiedenes sprach aber für seine Schuld. Er war dem Zitzler nicht gut gesinnt. Zu verschie­ denen Personen hatte er vorher geäußert, daß er das Holz desselben noch anzünden werde usw-. Als er wegen dieser Brandstiftung und auch wiegen Körperverletzung in Untersuchung gezogen werden sollte, suchte er dieser durch, seine Einstellung beim Militär zu entgehen? Als alle darauf zielenden Schritte vergeblich waren, schlug er sich mit einet Axt den rechten Zeigefinger ab. Wegen dieser Selbstverstüm­ melung wurde er dann in Deggendorf zu IJahr Gefängnis verurteilt. Tie Verhandlung en­ dete mit seiner Freisprechung. Sitzung des landw. Kreisausschusses von Nirderbayern vom 2 6. Mai 1916. Ter 1. Vorsitzende, K. Regierungs-Präsi­ dent v. Pracher eröffnet die Sitzung vorm, halb 10 Uhr. Er widmet dem jüngst verstorbenen Kreisausschußmitglied, Hrn. OekonomieratWaisserburger-Tingolsing einen warmen Nachruf unter Hervorhebung seiner vielseitigen Tätig­ keit. Tie Mitglieder erheben sich zum Zeichen der Zustimmung von ihren Sitzen. Sodann begrüßt der 4. Vorsitzende den neu gewählten -Vertreter des Bezirkes Landau, Hrn. FüßlWallersdors. — Ueber die Organisation eines Nachrichtendienstes des landw. Vereins in Bay­ ern berichtet -Kreissekretär Nebeskh, Tie noch fehlenden Vertrauensmänner werden durchZuruf gewählt. — Als Delegierter in den Deut­ schen Landwirtschaftsrat wird wieder gewählt Hr. Landratspräsident Oek.-Rat MittermeierHaunersdorf und als dessen Stellvertreter Hr. Oek.-Rat Münsterer-Altheim. Ueber die Abgabe räudebehandelter Pferde berichtet Landstallmeister Beichhold. Nach! dessenAntrag werden nun Beutepserde, kriegsun­ brauchbare und aus Belgien eingesührtePserde versichert mit der Maßgabe, daß diese Pferde nachi Abgabe an die Landwirte auf 14 Tage weiterversichert bleiben. Tie Kosten trägt zur Hälfte der lanbto. Kreisausschuß, zur Hälfte der Ersteigerer. — Ueber die Sicherstellung des Bierbedarfs während der Ernte berichtet Oek.Rat Münsterer. — .Hinsichtlich der Förderung des Flachsbaues erwartet der landw. Kreisaus­ schutz, daß die Ausstellung von Aufkäufern der Flachsernte 1916 — falls ihre Beschlagnahme für Heereszwecke erfolgt — seitens der Kriegsslachsbaugesellschast im Benehmen mit dem landw. Kreisausschuß erfolgt. Ter klandw.Kreisausschuß ist bereit, den Auskauf der Flachsernte 1916 als Oberkommissionär der, Krtegsslachsbauges. zu organisieren. Falls eine Beschlag­ nahme des Ergebnisses der Flachsernte 1916 erfolgt, wolle diese sich nicht auf den Rohflachsz sondern aus Flachs in allen Graden der Aufbe­ reitung erstrecken. Statt der durch das Röstan­ staltenbaubüro zur Verfügung gestellten einen Größe von Knickmaschinen zum Preis von 6500 Mk. betont der Kreisausschuß, nach, wie vor das Bedürfnis nach kleinen Maschinen mit etwa 6 Walzenpaaren in der Preislage von 1600 Mk. bis 2000 Mk. — Für das Unternehmen wird Line eigene Rechnung geführt und aus der Hauptkasse ein rückzuersetzender Betrag von 20 000 Mk. zur Verfügung gestellt. An die Nationalstiftung für die Hinterbl. der im Kriege Gefallenen — Vaterlwndsdank— J wird eine Spende von 500 Wk. genehmigt. ────────── in Sanbäfyut vollzog bisher ihre Aufgabe hauptsächlich in einer Beratungsstelle. Sie gewährte Stillgelder an stillende Mütter und Ermunterungsgelder an Hebammen. Ter gute Erfolg der bisherigen Fürsorgetätigkeit zeigte sich in der Abnahine der Säuglingssterblich­ keit und in der Zunahme der Zahl der stillen­ den Mütter. Zum weiteren Ausbau dieser wohltätigen Fürsorge soll nun eine Milch­ küche nach dem Borbild gleicher, in anderen Städten bestehender Anstalten errichtet wer­ den, die jenen Kindern, die aus irgend einem' Grunde nicht gestillt werden können, sowie Kindern in der Zeit des Ueberganges von der natürlichen zur künstlichen Ernährung eine ihrem Alter und ihrem Zustande entsprechende sterilisierte Nahrung zu einem Presse gewährt, der auch, von den Minderbemittelten unschwer zu leisten ist; bei besonderer Bedürftigkeit soll auch unentgeltliche Abgabe erfolgen. Tie Er­ weiterung der Fürsorgeeinrichtungen machte die Umwandlung der bisherigen Bereinigung in einen eingetragenen Verein notwendig. Ueber diese Maßnahmen wurde auf Einla­ dung der Vorsitzenden der Fürjsorgev^reinigung, Frau Regierungspräsident v. Pracher^ in einer Versammlung am 23. lf. Mts., an der die Vorstandsdamen hiesiger Wohlfahrtsver­ eine, Vertreter der K. Regierung, der Landes­ versicherungsanstalt, des Bezirksamts, des Stadtmagistrats und industrieller Betriebe teil­ nahmen, beraten und die Umwandlung der bisherigen Vereinigung in einen anerkannten Verein beschlossen. Als erste Vorsitzende wur­ de Frau Regierungspräsident v. Pracher ge­ wählt. Mit der Einrichtung der Milch-küche wird alsbald begonnen, so daß der Betrieb in kurzer Zeit erfolgen kann. -* In der Preußisch-Südd. Klas­ se nlotterie fiel ein Treffer mit Mk.75000 auf die Nummer 161283. (Ohne Gewähv.) —* Die Seiltänzer ge feilsch aftZimm ermann hatte arnil Samstag und gestern bei ihren Produktionen am Biehmarktplatz gu­ ten Besuch auszuweisen/. Die Aufführungen fanden auch den lebhaften Beifall der zahl­ reichen Zuschauer, unter denen besonders das feldgraue Element stark vertreten war. Regen Applaus ernteten besonders die Produktionen am hohen Seil und vor allem die wirklich staunenswerten Leistungen des 4jährigen Seil­ tänzers. Heute abends findet noch eine Ab­ schiedsvorstellung statt. Mark vom ersten Voranschlag heruntergehan­ delt worden sind. Weitere Streichungen, glau­ be er, daß im Interesse unserer Finanzwirt,schaff nicht am Platze und unter Umständen sogar bedenklich sein könnten. Auch sei 'Wohl hier, wie in anderen Städten, eine Zurückschraubung der Gemeindeumlagen ausgeschlos­ sen, da es int nächsten Jahre zu einem ßroßen Sprunge nach vorwärts führen würde. Nach­ dem das Gemeindekollegium den Herren des Finanzausschusses die Pflicht auferlegt habe, den Etat genau zu prüfen, glaube er, daß das Plenum sich die ermüdende Vorlesung dieser großen Verhandlungen in der Etatkommission sparen und den Etat en bloc annehmen könne. ' Herr G.-B. Fahrmbacher fügte an, daß der heurige Etat 63 Spezialetats umfasse, chas den Vorsitzenden zu dem Seufzer veran­ laßte: "Herrgott, das werden alle Jahre mehr." Ter Herr Vorsitzende betonte noch, daß sich das Kollegium die Zustimmung zur Ver­ wendung der Kommunalreserve in jedem Ein­ zelfalle vorbehalte. Er anerkenne die Tätig­ keit der Etatkommifsion, der er heuer infolge ärztlicher Verordnung nicht beiwohnen konn­ te und auch nicht wollte, nachsdem das Kolle­ gium int letzten Jahre die völlig überflüssige Mehrung der Umlagen um 5 Proz. schließlich, doch genehmigte, glaube er doch, daß, eine Bekanntgabe der Hauptposten sich nicht um­ gehen lasse. - i | , Herr Referent Fahrmbacher gab sodann einen Ueberblick über die einzelnen Positionen (die wir teilweise bereits veröffentlichten, teils noch nachholen werden. D. R.), die Kürzungen und Aenderungen, welche die Etatskommission vorgenommen hat, Streichung der Erneuer­ ungsfonds und anderer Fonds, oder Zusammen­ legung solcher. Zum Schlüsse betonte er noch­ mals, daß es seine Ueberzeugung sei, daß der Etat heuer mit möglichster Genauigkeit aufgestellt sei und das Kollegium nicht umhin könne, die Erhöhung der Gemeindeumlage von 135 auf 150 Prozent zu genehmigen. Herr G.-B. fFellerer (Sozd.) bekrittelt, daß für Erwerbslosenfürsorge kein Betrag ein­ gesetzt sei, daß die für Kriegs Unterstützung der stöbt. Angestellten und Arbeiter zu gering sei. Außerdem beanstandet er den Posten Sparkasse­ verwalter, der in voller Höhe int Etat enthal­ ten sei. Doch Burgfrieden sei ein schönes Wort und persönlicher und Parteihader müsse jetzt begraben sein. Er stimme dem Etat "mit Vorbehalt" zu. Herr G.-B. Fahrmbacher erwiderte, daß die Ausführungen des Herrn Fellerer der Grundlage entbehren, da die Etatkommission bei den Angestellten des Stadtbauamtes sogar über die von den Arbeitern gestellte Forder­ ung hinausgegangen sei. (Es fielen scharfe Zurufe gegen den G.-B. Fellerer, die diesem ungenügende Information und unnütze Zeit­ vergeudung vovwarfen.) Ter Herr Vorsitzende meinte, es unter­ liege keinem Zweifel, daß es Pflicht des Gemeindebevoflmächtigten sei, die Interessen der gesamten Umlagenzahler zu vertreten. Es sei Pflicht des Gemeindekollegiums, zu sorgen,, daß die Verteilung der Lasten möglichst gleich­ mäßig sei. Es könne daher nicht die Interessen einzelner Stände vertreten. Es sei bedauerlich, daß die Umlagen wieder um 15 Prozent erhöht werden müssen. Tie Zeiten seien nicht so rosig in unserer Stadt und wenn auch ein­ zelne durch den Krieg und die Verhältnisse profitieren, höhere Umsätze und Gewinne er­ zielen, so (fei dies im Verhältnis zur Masse unbedeutend. Tie Gewerbe- u. Handelstreibentden erhalten nirgends Zuschüsse u. müssen doch die großen Lasten tragen. Er hoffe, daß mit dem heurigen Etat, der so bemessen sei, daß alles ordentlich durchgeführt werden könne, alles in wirtschaftlicher Ordnung bleibe. Ter Etat wird sodann, nachdem HerrFellerer seinen Vorbehalt schließlich zurückzieht, einstimmig angenommen. Tie Beratung des stadt. Haushaltsvoranschlages für das Jahr 1916. fand am letzten Tvnnerstag int Kollegium der Gemeindebevvllmächtigten statt. Herr 2. Vorstand Fahrmbacher, der das Referat führte, betonte, daß der Etat in der Etatkommission, der unter Vorsitz des Herrn Oberbürgermeister die Herren Magistratsräte Gerstenecker, Kohlndorfer, Jllinger, Koller, Hintermaher, Bartmann und Förstl, der ge­ samte Finanzausschuß des Gemeindekollegiums angehörten, ganz genau durchberaten wor­ den sei. Am 6. Mai habe dann der Magistrat den Haushaltsvoranschlag angenommen, der bei 2 240 919.60 Mark Betriebseinnahmen und -Ausgaben und 703 286.79 ,Mmff Mehrausga­ ben einen Umlagenbedarf von 462 757.79 Mk. vorsieht, für den die Erhebung von 150 Proz. Gemeindeumlagen notwendig ist. Unter den Betriebsausgaben befindet sich auch ein Re­ servefond von 24 020,06 Mark. Man könne über die Aufstellung des Etats natürlich, verschiedener Meinung sein. Seine Meinung gehe dahin, daß der heurige Etat mit ziemlich großer Vorsicht aufgestellt wurde. Er ist nicht zu enge, um eine Bewegungsfreiheit für die gemeindlichen Finanzen zu sichern, ist aber auch- nicht zu weit aufgestellt, uw unnötigen Ausgaben in dieser ernsten Zeit zu verhindern. Herr G.-B. Wagner bestätigte, daß der Etat gründlich durchgenommen sei und auch! vom Finanzausschuß des Gemeindekollegiums am Vortage der letzten Sitzung nochmals durch^beraten worden sei. Der ursprüngliche Etat hatte ein ganz anderes Gesicht, da ca. 90 000 ────────── Einfache Kriegskost (gegeben vom Verein für Frauen-Jnterefsen.) Sonntag: Nudelsuppe — Lunge mit Knödel (1 Pfd. Lunge — 350 g Marken). Abends: Suppe von Mittag u Knödel als Salat. Montag: Griessuppe — Kuttlfleck mit Salzkartoffel. Abends: Pfannenkuchen mit Salat. Dienstag: Suppe von Suppenwürfel — (Nährhefe dazunehmen) Makaroni- oder Nudelschnitten* mit Zwiebel- oder Senfsoß, auch Salat kann dazu gegeben werden. Abends: Griesbret. Mittwoch: Salatsuppe — (die Strunke u. grünen Blätter vom Salat verwenden) gedünstetes Rindsherz mit Salzkartoffel (1 Pfund Herz = 350 g Marken). Abends: Kartoffelpfannenkuchen mit Salat. Donnerstag: Haferflockensuppe — Leberknödel mit Kraut. Abends: Uebrtge Knödel geröstet mit Salat. Freitag: Brennsuppe — Tropfenstrudel** mit Ge­ müse oder Dörrobst. Abends: Suppe von Mittag und Käse. Samstag: Brotsuppe — Rindfleisch mit Kartoffel in der Petersiliensoß. Abends: Gemüse von Mittag und Schmarren. Rezepte: * Makaroni- oder Nudelschnitten. Makaroni- oder Bandnudel, beide find Mehlmarken­ frei, werden tagszuvor in Salzwaffer weich gekocht Md dann abgeseiht, etwas geriebener Schweizerkäs wird darunter gemengt. Eine Auflaufform oder eine Reine wird mit Waffer ausgespült und die Nudel werden dann eingefüllt und mit einem Löffel fest gedrückt. Am andern Tag vor dem Gebrauch stürzt man die Masse und schneidet Stücke davon, wendet sie in Ei und Semelbrösel oder Brösel allein und backt sie auf der flachen Stielpfanne von beiden Seiten. ** T o p f e n st r u d e l. Aus Mehl, Waffer u. etwas Salz wird der Sirudelteig gemacht und gut geknetet, dann ruhen gelaffen, damit er sich gut ziehen läßt. Bon 1 Pfund Topfen etwas sauern Rahm oder Milch und 2 Eier» wird eine Fülle ge­ rührt, dieselbe kann nun nur gesalzen allein, oder , aber auch gezuckert mit Weinbeeren und etwas Zkmmt 1 gemacht werden. Der Teig wird nun ausgezogen mit etwas heißem Schmalz bestrichen, die Fülle auf­ gestrichen aber nicht ganz bis zum Rand und der Strudel dann zusammen gerollt. In eine Reine kommt nun Schmalz, der Strudel wird hinein ge­ legt oben auch mit Schmalz besprichen und ungefähr S U Stunden gebacken. Tie übrigen Rezepte sind zum Teil im Kriegskochjbnch der hauswirtschaftlichen Frauenschulen enthalten, dos zum Preise von 10 Psg. vom Verein 'für Frauen-Jnteressen zur Ab­ gabe gelangt und in der Filiale des "Kurier für Niederbahern", Linnbrnnnerhans zu 'ha­ ben ist. ────────── Letzte Posten. Furcht bor bett Unterseebooten. Sd. Berti n, 29. Mai. Ein Gewährsmann der "Voss. Ztg." meldet aus London, daß die Furcht vor den Unterseebooten derart gestiegen sei, daß ein Teil der englilschen Flotte auf dem Aermelkanal nach dem Mittelimeer beordert wurde, um die englischen Transporte nach Saloniff zu beschützen. Tie Engländer benützen vielfach für die Truppen- und Munitioustransporte im Mittelmeer griechische und spa­ nische Schiffe. Tie amerikanische Note an England. Sd. Köln, 28. Mai. Tie "Köln. Ztg." meldet ans Washington: Tie Note gegen die britische Postränberei ist nach zuverlässigen An­ gaben sehr entschlossen im Ton, besonders in­ folge der in letzter Minute hi »zugefügten Aen­ derungen. Tie Sendung einer Note über Rote Kreuz-Blockade gilt noch! als unsicher, wird über erwartet, da das Land eine feste Haltung gegen britische Gewalttätigkeit und für würdige Neu­ tralität einnimmt. Selbst die sonst rabiate Presse ändert den Ton. Tie Aeußerungen des Reichskanzlers machten einen nur schr guten Eindruck. I ────────── Inserate.