Gesammelte Artikeltexte des Kurier für Niederbayern, Ausgabe vom 1918-12-30. Unterstützt durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE). Herausgeber: Lehrstuhl für Digital Humanities, Universität Passau (2016). Veröffentlicht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International. Kurier für Niederbayern: Landshuter Tag- und Anzeigenblatt; unabhängige Tageszeitung für Heimat und Volk. Altbayerische Verlagsanstalt Vereinigte Dr. Mühldorf, Betrieb Landshut. 71. Jahrgang Nr. 355, 1918-12-30. Die gescannten Zeitungsbände wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek München zur Verfügung gestellt. (https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=644150540&db=100) Die Zeitungsdoppelseiten wurden mit 300dpi und einer Farbtiefe von 24 Bit gescannt, die resultierende TIFF-Datei binarisiert und als Input für die OCR-Software verwendet. 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(Schluß.) i Es zeigt von Überraschender Verständnis­ losigkeit süc die Grundlagen der demokratischen Freiheit, wenn Eisner sich! über die Kühnheit wundert, daß das Bürgertum auch« noch mit» irciDen will. Tiie Steuerzahler haben allen 'Grund mit Sorge auf diejenigen zu blicken, die setzt die Staatsgelder verwalten. Es werden täglich Kosten verursacht, die in keinem Budget genehmigt sind und zwar vielfache nur, um Leute für die neue Regierung zu gewinnen. Kostet doch die Organisation der Arbeiterräte, wie sie heute bestehen, dem Lande jährlich! 40 Millionen. Was sind dagegen die 5 Millionen, die der König früher bezogen hat? Selbst Mi­ nister Auer hat angesichts der Bestrebungen zu weiterem Ausbau dieser Räteorganisation erklärt, daß er es nicht mehr länger mit seiner Ueberzeugung vereinbaren könne, aus seinem Posten zu bleiben, wenn so weiter gewirtschasbet werde. ] Darum befindet sich! das Bürgertum im Stande der Notwehr. Schon seit Jahrzehnten haben Bürgertum und Regierung dem heimli­ chen und offenen Wühlereien der Revolutioinäre allzu lässig und harmlos zugeschaut, ihnen durch Aufklärung des Volkes und durch Abistellung wirklicher Mängel den eigenen Boden zu festigen. Darüber ist der alte Bismarckische 'Staat gefallen und die durch! den WMen des Volkes bestehende Regierung davongejagt wor­ den. Das Bürgertum aber soll jetzt ohne wei­ teres der Diktatur des vierten Standes ausge­ liefert werden. Das ist der wesentliche Kern der Eisner« scheu Politik, wenn man die Hülle der freiheit­ lichen Phrasen wegzieht. Aus all' seinen Re­ den geht hervor, daß aus dem Grunde der 'Seele dieses volksfremden Mannes der Wille zur Vergewaltigung lebt. Wird die National­ versammlung gegen ihn sprechen, so muß man befürchten, daß er nicht davor zurückschreckt, an die Gewalt der Waffen zu appellieren. ES ist aber noch' ein anderes mißlich.. Wir vergessen über den Brocken, die von der neuen Regierung jedem Stande zur Beschäftigung hin­ geworfen Zierden, den Ernst der internationalen Lage. •' I Ter Feind wird uns nicht nur den Frieden diktieren, sondern auch unsere zukünftige Ver­ fassung vorschreiben. Diese wird unter allen Umständen so ausfallen, daß das deutsche Volk durch! sie zur politischen Ohnmacht verurteilt wird. Auch! die alte Bundesverfassung vom Wiener Kongreß war das Werk des Auslandes. Was liegt näher als die Ausnützung unserer eigenen alten Schwächen des Partikularismus und des Konfessionalismus? Das "Los von Preußen" und das "Los vom Protestantismus" deckt sich so ziemlich' und somit ist der Versuch, Mlb- und Westdeutsch'land, einschließlich' der Rheinland« mit den Kohlenbezirken, zu einet Macht zusammenzubringen, die Preußen die Wage halten kann, zu erwarten. Damit wäre ober aufs neue die Uneinigkeit Deutschlands hergestellt und verewigt. Ein neuer TuaWmuS wäre entstanden, der nur durch! einen neuen Bruderkrieg wieder beseitigt werden könnte. Tie Entente wird auch!, um selbst davon frei zu bleiben, den Sozialismus zertreten. Damit wäre zwar der Konfliktsstoff bei uns nicht beseitigt, nur luftdicht abgeschlossen. Wollten wir die Erfahrungen der Ge­ schichte zu Rate ziehen, so müßten wir lernen an der Entwicklung der religiösen Frage. Sie hat uns zwei verderbliche Kriege gekostet, weil wir nicht verstehen konnten, uns rechtzei­ tig mit dem abzufinden, was wir später doch tun mußten, nämlich! mit der Duldung beider Bekenntnisse. Auch! das sozialistisch-weltbürgerliche Ideal wird nicht auszurotten sein, so wenig wie das Ideal des Bürgertums, die freie Selbständig­ keit der Wirtschaft auf nationaler Grundlage. Hier gilt es aber eine verderbliche Utopie los­ zulösen von einem möglichen Fortschritt. Es wäre deshalb zunächst die beste .Politik, wenn Bürgertum und gemäßigte Sozialdemvkratie auf parlamentarischem Wege an die j Durchführung vernünftiger und praktischer Re­ formen herangingen auf dem Boden der kom­ menden Verfäfsungssorm. Tie Anspannung al­ ler Kräfte zur Wiedergewinnung national-wirt­ schaftlicher Selbständigkeit und zur Wieder­ erlangung politischer Weltgeltung wäre wenig­ stens ein Ziel, ein erstrebenswertes Ideal, ohne welches ein großes Volk nicht leben kann. ────────── Aus dem Reiche. Ravet in Berti«. ! Wie die "Vofstsche Zeitung" von zuverläs­ siger Seite erfahren haben will, soll sich' der bolschewistische Propagandist Karl Rade! tat­ sächlich in Berlin aushalten; er soll mit fäl­ schen Ausweispapieren die Demarkationslinie überschritten haben. ,, 1 . ! Die Bewegung im Kohlenrevier. Streikende Bergleute aus Hamborn leg­ ten in Oberhausen zwei Schächte der Zeche "Concordia" still, indem sie die Belegschaften an der Einfahrt verhinderten. Als die De­ monstranten zu dem Schacht "Königsberg" der Gute Hossnungshütte zogen, entspann sich zwi­ schen einem KomMändo Soldaten, das vom Ge­ neral-Soldatenrat Münster zum Schutz der An­ lagen dorthin geschlickt worden war, und den Streikenden ein Gefecht, bei dem mehrere Berg­ leute verwundet wurden. Erst gegen halb 8 Uhr abends zogen die Streikenden unter Mit­ nahme ihrer Verwundeten wieder nach! Ham­ born zurück. i - i Entflohene Verbrecher. 1 Wilhelmsha ven, 28. Dez. Ter Landesverräter Brandt ist in Gemeinschaft mit dem schweren Verbrecher Ternighöfer unter Mithilfe der Wärter, die verhaftet wurden, geflohen. M , ! I ! i Lite Befahren für Me Ostmark. ! 1 Tie Voss. Ztg. schreibt: Tie Meldungen u. Stimwüngsberichte aus der Ostmark werden in Berlin« Regierungskreisen recht ernst Be» . urteilt. Es bestätigt sich!, daß Paderewski Bet l seinem. Triumpheinzug in Posen Bon. dem eheI maligen Retchstagsabgeo rdneten Korfanty und i einem englischen Offizier begleitet war, welch! I letzterem die Reichsleitung bei seiner Reise | durch Deutschland vergeblich den Weg zu verle> gen gesucht hatte. Ter Offizier berief sich! auf, | einen Befehl seiner Regierung behauptete, daß I er in Posen das Eintreffen einer größeren > englischen Delegation abzuwarten habe. — 1 Auch die spärlichen Nachrichten ,die aus Tänzig ! vorliegen, lauten sehr trübe. Ter Teutschen in der Stadt scheint sich eine Panik bemächtigt zur haben, obwohl dort die polnische Bevölkerung nur 2 Prozent der gesamten Einwohnerschaft ausmacht. Aus Danzig kommen auch Meldun­ gen, daß in den neu angeworbenen östlichen ' Grenzschutz in ganz auffälliger Weise polnische Soldaten sich einzudrängen verstanden haben. Die Rechtsverfiigungen über deutsches Eigen" tnm im Elsaß tttttoirffafm. Berli n, 28. Dez. In SÜddeutschland er­ hält .sich mit aller BestirNmtheit das Gerücht, daß in Elsaß-Lothringen ein von Clemencean unterzeichnetes Dekret veröffentlicht worden sei, durch, welches, nachdem die französischMchgierung alles deutsche Eigentum in Elsaß-Loth­ ringen beschlagnahmt hat, alle früheren Rechts­ verfügungen darüber unwirksam geworden sind. Zum Vrvwand nimjmt die französische Regierung angeblich« die Notwendigkeit, sich ein Pfand für die im Friedensoertrag aufzuerle­ genden Leistungen zu sichern. ────────── Frankreich. Französische Ministerkrise? ? ! Bern, 28. Dez. Laut Eclair gehen in den Wandelgängen der französischen Kammer Ge­ rüchte über eine Ministerkrise um. Das Blatt hält eine teilweise Umgestaltung des Ministe­ riums für möglich«. Eine Anfrage der morgen! beginnenden Kammerdebatte über die provisori­ schen Budgetzwölftel, die eine Aussprache über die innere und auswärtige Politik bringen Wer­ den, dürfte enthalten sein. ────────── Böhmen. Republik Karlsbad? i • Nach« dem Karlsbader Anzeiger beschloß der Karlsbader Stadtrat ,fW an Wilson zu' wenden. Karlsbad soll wegen des internationa­ len Charakters als 'Kurstadt eine Republik: unter amerikanischer Oberhoheit werden. ────────── Luise, UniversitätsprofessorsWitwe, München, (Fürth, Augsburg III, Aschaffenburg). Ludwig Popp, Baumeister, Nürnberg, Luise Kiesselbach, UniversitätsproffessorsWitwe, München, (Fürth, Augsburg III, Aschaffenburg). Ludwig Popp, Baumeister, Nürnberg, (Nürnberg I). Hans Haeberlein, Kaufmann und Magi­ stratsrat, Nürnberg, (Nürnberg II, Schwabach). Käthe Günther, Bezirksoberlehrerin, Nürnberg (Nürnberg III). i Hans Schnitzler, Kassenbeamter und ArbeitersekretÄr, Nürnberg, (Nürnberg IV). Karl Hutzelmeyer, Tirektor, Nürnberg, (Nürnberg V). Arthur Geppert, Handlungsgehi lfe, Nürnberg, (Nürnberg VI). 1 ' ! Tr. Robert Piloth, Universitätsprofessor, Würzburg, (Würzburg 1, 2 und 3, Lohr a. M.) Wilhelm Bodendörser, Gutspachter, Buch­ hof, (Hosheim, Haßfurt). ' ' Hans Hartmann, Hauptlehrer und Wein­ gutsbesitzer, Sulzseld a. M., (Kitzingen, Gerolzhosen). ? j Reinhard Steps, Kaufmann, Schwe^nfurt, (Schweinsurt, Kissingen, Neustadt a. S.) Georg Lenz, Bezirkstierarzt, Miltenberg . a. M., (Aschasfenburg, Markt Heidenfeld, Gemünden). Wilhelm Pabst, Oekonomierat und Bür­ germeister, Uettingen, (Markt Heidenfeld, Karbstadt, Würzburg IU). i Dr. Pius Tirr, Stadtarchivar, Augsburg, (Augsburg I, Memmingen). Johann Rieger, Gewerkschastssekretär, (Augsburg II, Kempten, Gchwabmünchen, Til­ lingen). ! Hermann Bietzen, Gärtnereibesitzer, NeuUlm, (Neu-Ulm, Günzbucg, Tillingen). Jakob Schobloch, Glasermeister, Lindau i. B., (Lindau, Sonthofen). : i Rupert Hartmann, Landwirt und Bürger­ meister, Betzigau, (Kempten, Kausbeuren, Ober­ dorf, Krumbach). Karl Frank, Gymnasiallehrer, Oettingen, (Nördlingen, Neuburg a. $i" Tonauwörth). Tr. Ferdinand Steinbeis, Fabrikbesitzer, Bad Aibling, für alle Wahlkreise. Wahlvorschlag der Deutschen Volkspartei in Bayern. (Deutsche Demokratische Partei.) Dr. Ludwig Quidde, Privatgelehrter, München (München 2. und 3.) Georg Vaith, Arbeitersekretär, München (München 6 und Ingolstadt). Karl Hübschi, Kaufmann und Magistrats­ rat, München (München 1. und 12). Dr. Rosa Kemps, Studiendirektorin a. D-, München (München 4 und 11). Josef Jehle, stöbt. Direktor und Gemeirvdebevollmächtigter, München (München 5). August Kalbskopf, .Postsekretär, München (München 8 und 10). Nikolaus Stolz, Malermeister, München^ (München 7 und 9). i Adolf Ecker, Hafnermeister undMagistratsrat, München (München-Land, Miesbach, Wol­ fsratshausen, Landsberg, Aichach und Freising). Ambws Link, Volksschullehrer, München, Mrding, Ebersberg, Wasserburg, Rosenheim, Weilheim). Paul Tegner, Oberlokomotivführer, In­ golstadt (Ingolstadt, Friedberg, Aichach Psasfenhofen). Frieda Weber, Gutsbesitzerin, Sandau bei Bandsberg a. Lechi, (Landsberg). Eugen Groll, Bezirkstierarzt, Traunstein (Traunstein, Berchtesgaden, Altötttng, Mühl­ dorf, Rosenheim). j Michael Besl, Schuhmachermeister, Lands­ hüt a. Js., (für Landshut). ; ■: Franz Eisgruber, Ziegeleibesitzer u. Land­ wirt, Frontenhausen, (Landshut, Rottenburg, Kelhetm, Mallersdors, Passau, Straubing). Josef Matches, Hauptschriftlefter, Passau, (Passau, Mallersdorf, Eggenfelden, Simbach, Pilshofen, Grafenau). ■ i ■ ’ Otto Manzenberger, Bauer, Unterkreuz­ berg, (Grafenau). Tr. Ludwig Mahr, Justizrat und Rechts­ anwalt, Straubing, (Straubing, Regen). Tr. Georg Hohmann, Spezialarzt, Mün­ chen, (Deggendorf). Georg Osterkorn, Generalsekretär, Mün­ chen, (Regen). Otto Bäuerle, Malzfabrikant, Regeysburg, (Regensburg-Stadt, Regensburg-Land, Stadt­ amhof, Burglengenfeld, Cham, Nemnarkt i. O.) Hans Thoma, Rechtsanwalt, AmbecgMmberg, Sulzbachi i. O., Nabburg, Neumarkt i. O.< Oberviechtach). { ! > 1 1 Leopold Hanauer, Schlei fwerksbesitzer und Landwirt, Böhmischj-Bruck, (Weiden, Tirschen­ reuth, Kemnath, Oberviechtach). Tr. Christian v. Langheinrich!, Privatmann Wayreuth, (Bayreuth, Forchheim, Ebermannfladt). i 1 Tr. Ernst Müller, Oberlandesgerichtsrat, München, (Kulmbach, Wunsiedel). Eberhard Thurn, Landwirt und Bürgeri­ merster, Felkendorf, (Kulmbach). Michael Leonhard Haack, Landgerichtsobevsekretär, Hof (Selb). 1 : 1 ! Karl Schrepser, Bäckermeister, Hof, (HofStadt, Naila). > ! Friedrich! Neuner, Oekonomierat u. Mühl­ besitzer, Hammermühle b. Creußen, (Hof-Land, Kronach). i , ! Karl August Heß, Messerschmiedmeister, Wamberg, (Bamberg I, Bamberg II, Lichtenzfels). , i Johann Jakob Jungmaier, Landwirt und Bürgermeister, Windsbach!, (Ansbach, Neustadt a. Aifch). ! i Georg Lauer, Lederhändler u. Magistratsrat, Ansbach, (Ansbach, Weißenburg) Johann Georg Teufel, Landwirt u. Brau­ ereibesitzer, Windsheim, (Scheinfeld, Rothen­ burg o. T., Bamberg II). 1 i Georg Ries, Realienlehrer, Triesdvrf, ! (Tunzenhausen, Tinkelsbühl). ! Hanns Reidl, Stadtsekretär, Hilpoltstein (Eichstätt). Jakob Wüst, Gutsbesitzer, Blaimerschloß (Eichstätt.) Julius Vogel, Reallehrer, Erlangen, (Er­ klänge«). ! | I 1 ■ I 1 I Friedrich! Eisenbeis, HauptlÄhrer und Gemeindebevollmiächtigter, Fürth (Fürth, Hersdruck). ────────── Allerlei. 2er letzte Soldat, der im Weltkrieg ge- j tötet wurde. i Eine englische Nachrichtenagentur wollte augenscheinlich für ihr Vaterland den Ruhm retten, daß der letzte im Weltkrieg getötete Soldat ein Engländer sei. Sie verbreitete näm­ lich in der englischen und französischen Presse folgende Notiz: "Man glaubt allgemein in Eng­ land, daß der letzte in diesem Kriege getötete der seit Ansang des Monats August 1914 Soldat W. Beach! Thomas ist, ein Radfahrer, zur aktiven Truppe gehörte. Er wurde am 11. November um 11 Uhr, in dem Augenblick, wo der Waffenstillstand mit Teutfchland in Kraft trat, durch! eine verirrte Kugel tödlich getroffen." T!iese lustige Ente geht auf einen Aussatz zurück, den die "Daily Mail" am 14. November aus der Feder ihres bekannten Kriegskorrespondenten W. Beach Thomas ver­ öffentlichte und die folgende Ueberschrist trug: "Ter letzte Getötete. Unglück eines Mannes von 1914. Von W. Beach! Thomas." Ter Korrespondent führt hier des Längeren aus, daß die beiden letzten getöteten Soldaten im Weltkriege zwei deutsche Artilleristen gewesen seien, die in dem Augenblick des Abschlusses des Waffenstillstandes durch! einen Zufallstref­ fer in der Nähe von Hainaut getötet wurden. , Berührungspunkte nach! links sucht die Teutsche Volkspartei in Bayern unter Tr. Hohmanns Führung mit der Sozialdemokratie. Sv schreibt die "Landsh. Ztg." in ihrem Samstagblatt. Tas ist nicht richtig. Tie Teutsche VolksPartei in Bayern ist gewillt und in der Lage, ihre Selbständigkeit nach links wie nach rechts zu wahren. Wir paktieren nicht mit links und nicht mit rechts. Unser Weg geht gerade aus und unser Ziel ist, dem erschöpften Volke Ruhe und Ordnung, wirtschaftliche Erholung und Politische Freiheit zu sichern. Tie Teut­ sche Volkspartei^ ist eine demokratische Partei. Temokratie aber heißt nicht sinnlose Herrschaft der Straße und nicht Ttktatur einer Klaffe. Temokratie verlangt höchstentwickelte Staats­ gesinnung aller Bürger und Bürgerinnen und Voranstellung des Allgemeinwohls vor jegli­ chem Sonderinteresse. Wenn also dieselbe Ztg. in einem weiteren Artikel das "Paradies" dev Bolschewisten schildert und zu seinen Lesern sagt: Wenn ihr wollt, daß es bei uns nicht auch! so geht, dann wiählt die Kandidaten der Bayerische« Volkspartei, so ist das Blatt im Irrtum. Dieses "Paradies" wird sogar von den Mehrheitssozialisten bekämpft, die zurzeit in Berlin mit dem Bolschewismus, wenn auch mit untauglichen Mitteln ringen. Taß eine bürgerliche Partei, und eine solche ist die Teut­ sche Volkspartei, den Bolschewismus als den Todfeind allen Volkswohles und aller Volks­ rechte mit jedem Mittel bekämpft, ist eigent­ lich! selbstverständlich. Tie Teutsche Bolkspavteil wird nicht dulden, daß der Terrorismus der Jndustriemagnaten durch! den Terrorismus der Straße abgelöst werde, daß wir von der Monarchie in die Anarchie geführt werden. Wir sagen daher mit gleichem Rechte, wer für die persönliche und geistige Freiheit, gegen Gewaltherrschaft in jeder Gestalt kämpfen will, der wähle die Kandidaten der Teutschen BottsPartei. .1. I ! 1 ────────── Zentschj« Tjcmvkratische Partei. Tie Teutsche Volkspartei in Bayern ist eine Kartei der Freiheit, und zugleich eine Partei der Ordnung; sie steht aus dem Boden des Volksstaates. ^ Wir wahren unsere Selbständigkeit als Kartei gleichmäßig nach rechts und nach! links. Wir werden mit der Linken gehen, wenn es gilt, die demokratischen Grundlagen des Staates aufzubauen, und mit der Rechten, wenn es nötig ist, die bürgerliche Gesellschaft vor überstürzten sozialistischen Experimenten zu be­ wahren. | Wir scheuen nicht zurück vvr starken staat­ lichen Eingriffen in den großen Besitz und in große Gesellschaftsbetriebe, aber wir wollen das private Eigentum und die wirtschaftliche Freiheit gegen wahllose Vergesellschaftung schützen. Ter Unternehmungsgeist des freien Kaufmanns, die Werkstatt der selbständigen Ge­ werbetreibenden, die eigene Wirtschaft des Bau­ ern aus freier Scholle sollen vor den zerstöcerrden Zugriffen kommunistischer Fanatiker si­ cher sein. : i ; j Wir wollen gute Bauern- und Arbeiter­ politik treiben; aber wir rufen zum Kampfe aus, wenn das eigentliche Bürgertum ganz ausgeschaltet werden soll. ; , Wir wollen einen umfassenden Ausbau der Sozialgesetzgebung; aber wir trotten die per­ sönliche Unabhängigkeit und den persönlichen Unternehmungsgeist nicht einer neuen sozial­ politischen Bürokratie zum Opfer bringen. ” , ; Wir Kämpfen für die persönliche Freiheit Lund für die geistige Freiheit gegen Gewalt­ herrschaft in jeder Gestalt, komme sie von oben oder von unten. Wir wollen nicht dulden, daß der Terroris­ mus der Jndustriemagnaten abgelöst werde durch! den Terrorismus der Straße. Wir wollen den Militarismus des preußi­ schen Junkertums nicht gegen den Militaris­ mus der Soldatenräte vertauschen. Wir wollen nicht aus der Monarchie in die Anarchie geführt werden. | j Wir treten ein für ein freies, einiges Großdeutschiland. Tasselbe darf kein Großpreußen sein; aber in tiefer Empörung protestieren wir gegen den Ruf "Los vom Reich,". : Wir wollen Gerechtigkeit gegen andereVölker üben; aber zugleich! unsere nationale Ehre und Würde hochhalten, in den Zeiten nationaster Not noch! mehr als in den Zeiten des Glanzes. ! i. ! Wir fordern die rascheste Beseitigung des jetzigen Zustandes der gesetzlosen Klassendikta­ tur und verlangen deshalb schleunige Wahl verfassunggebender Versammlungen im Reich und in Bayern. I ( , ■ j ; i - > i Die Wahlen zum Landtag und zur deutsechu Nationalversammlung stehen vor der Tür. auswärtigen Angelegenheiten, Noske die mili­ tärischen und Wissel die sozialpolitischen Aus­ gaben übernehmen solle. Es wird be; dieser Gelegenheit auss Neue daraus hingewiesen, daß es sich dabei lediglich um Arbeitsteilung, inner­ halb des Kabinetts handle, durch! welche die Zu­ ständigkeit der Reichsämter in keiner Weise berührt wird. > Berlin, 29. Tez. Tie Reichsregierung hat einen Aufruf an das deutsche Volk erlassen, in dem es heißt: Tie Unabhängigen sind aus der Regierung ausgeschieden. Tie bisherigen Mitglieder des Kabinetts haben dem Zentral^ rat ihre Mandate zur Verfügung gestellt, um ihm vollkomwen freie Hand zu lassen. Ein­ stimmig sind sie von ihm auss Reue bestätigt worden^ Tie Reichsregierung ist. neu und ein­ heitlich! gebildet worden. Sie kennt nur ein Gesetz des Handelns: Ueber jede Kartei das Wohl, der Bestand, die Unteilbarkeit der deut­ schen Republik. 2 Mitglieder der sozialdemo­ kratischen Kartei sind aus einstimmigen Be­ schluß des Zentralrates an Stelle der ausge­ schiedenen Unabhängigen getreten: Noske und Wissel. Alle Mitglieder des Kabinetts sind gleichberechtigt. Vorsitz: Ebert und Scheide­ mann. Im Innern gilt es die Nationalver­ sammlung vorzubereiten und ihre ungestörte Gründung sicher zu stellen, für die Ernährung ernstlich! Sorge zu tragen, die Sozialisierung im Sinne des Rätekongresses in die Hand zu nehmen, die Kriegsgewinne in der schärfsten Form zu ersassen, Arbeit zu schassen und Ar­ beitslose zu unterstützen, die Hinterbliebenensürsorge auszubauen, die Volkswehr mit allen Mitteln zu fördern, die Entwaffnung durchzu­ setzen. Nach außen: Ten Frieden so schnell und günstig wie möglich herbeizuführen und die Vertretungen der deutschen Republik im Altslande mit von neuem Geiste erfüllten Män­ nern zu besetzen. Tas ist in großen Zügen unser .Programm bis zur Nationalversamm!lUNg. ! ; i ■ l . I ; ' : I ! Wahlsieg der Kriegshetzer itt England. Amsterdam, 29. Tez. Nach einer Reu­ termeldung aus London werden die Wahlen durch die vollständige Niederlage-aller Parla­ mentsmitglieder charakterisiert, die während des Krieges pazifistische Neigungen bekundeten. Tie ehemaligen liberalen Exminister wurden mit großer Mehrheit geschlagen. Lord Robert Cecfl wurde wiedergewählt. Tie Koalition gewann .469 Sitze und damit eine Mehrheit von 238. Prinz Friedrich! Karl verzichtet auf de» finnischen Königsthron. _ Hels ing so rs, 30. Tez. .Prinz Frie­ drich Karl hat durch Vermittlung der sinnländischen Gesandtschaft in Berlin mitgeteilt, daß er endgiltig auf die Krone Finnlands ver­ zichtet . : , : : i : • i ; ; • ■ 1 ! ' Deutsche Volkspartei in Bayern. Wir fordern deshalb alte freiheitlich! gesinn­ ten Männer und Frauen auf, sich! uns anzu­ schließen und mit uns einzutreten in denKamps um Freiheit und Volksrechte. | ; ; i ! ! Zugleich, ersuchen wir Freunde undGleichgesinnte um Beiträge für den Wahffond. Jeder Betrag ist willkommen. Annahmestellen hei dem 2. Vorsitzenden Herrn Privatier Schmid, wSchwimmschulstr., bei der 3. VorsitzendenFrau Professor Hummel, Gäbelsbergerstr. und Bei der Expedition des Kurier für Niederbahern. Site Vorstandschäft: ■ 1. Vorsitzender: Schäffner Adolf, Professor, 2. Vorsitzender: Schmid Joses, Privatier u. Ge­ meindebevollmächtigter; 3. Vors.: HMümelHedwig, Prosessorsgattin; Kassier: Schwarz Mch., techn. Eisenbahnsekretär; 1. Schriftführer:Lamhofer Johann, Oberwerksührer; 2. .Schjristf.: Leupold Antonie, Regierungsratsgattin; Bei­ sitzer: Berwig Ludj-v>., Werksührer; Besl Mchj. Schnhmachermeister; Besl Berta, Kontoristin, Bosl Georg, Lehrer; Totzer Therese, Gastwirtswiüve; Ehrnthalter Franz Tir., prakt. Arzt, Gillich, Joh., techn. Rechnungskommissär; Hof­ mann Vitus, Rechnungsführer; Kaufmann Ma­ rie, Rentiersgattin; Nachtigall Karl, Kreisjgeometer; Reiner Johann, Oberposttnspektor^ Rindfleisch! Therese Bürodienersgattin; Sonner Max, Msenbahnsekretär; Stoll August, Post­ verwalter; Wagner Frz. Xao., Schriftleiters Weiß. Elise, Haushälterin; Wolfs Karl, Uhr­ machermeister. j ! : i Beitrittserklärungen für den Ortsverein Landshnt nehmen an der 2. Vorsitzende Herr Privatier ^'Schmid, Schwimmschulstraße, dte 3. Vorsitzende Frau ,Professor Hummel, der Kas­ sier, Herr techn. Bahnsekretär Schwarz, und die Expedition des "Kurier für Niederbahern". ────────── ’j Auch, im Hasen und auf den Schissen wird ies lebendig. Draußen aus der Reede liegt gleich einem ungeschlachten Ungetüm ein gro­ ßer Auswandererdampfer. Mit Sack und Pack harren die Auswanderer auf das Zeichen zur Einschiffung. Agenten und Kommis der gro­ ßen Reedereien eilen hin und her. Matrosen begeben sich! mit gemächlichen breiten Schnit­ ten zu ihren Fahrzeugen, auf dem Wasser des Hafens schießen kleine Boote hin und wie­ der, der Wind pfeift in den schlanken Masten der Segelschiffe, die Raaen und die gerafften Segel knarren und ächzen; in den mächtigen Kesseln der Tampfer erwacht tzas Feuer und zischend und fauchend steigt der Tampf aus den schwarzen Schornsteinen. Auch aus der großen Bark, die am äußer­ sten Kai festgemacht ist, herrscht bereits reges Leben. Sie rüstet sich! zur Fahrt nach dem fer­ nen Indien. Kapitän Ewarsen, ein alter er­ fahrener Seemann, empfängt von bei» ersten Buchhalter der großen Firma Mainberg und Söhne die Papiere und letzten Befehle desChess dann geht er an Bord, wo ihm der alteSteuermann entgegentritt und meldet, daß alles zur Abfahrt bereit steht. ! ! ! "Ist der Schleppdampfer da, der uns her­ ausbugsieren soll?." fragt der Kapitän, i Ein deutscher .Seeroman von G. Elster, f 1 I ! , (Nachdruck verboten.) 1. Kapitel. , , : O, sieh das Schiff, dem stolzen Schwane f ■ i ■ ' . ! ■ ”, gleich, ^ Zieht es so ruhig seine Bahn. So hoffnungsvoll und so erwartungsreich. Wie je den Hasen nur verließ ein Kahn. Zu fernen Landen zieht es wieder fort, Umbraust von Sturm und Wogenungestüm, Kehrt es zurück zum heimatlichen Port? Wird aus dem Meeresgrund ein Grabmahl Ui! , UU ! ■ ihm?- Pisa. Ter Morgen eines nebelersüllten Märzta­ ges graute. Im Osten begann es sichi zu lichten, und aufs neue erwachte das Leben in der Stadt und dem Hasen. Schneidend sauste der Ostwind durch! die mit einer dünnen Schnee­ schicht bedeckten Straßen Bremerhavens. Flakkernd schimmerten die Laternen durch denNebel. Arbeiter und Matrosen eilten zum Kai, wo ihr schweres Tagewerk von neuem be­ gann. i i i u I i. ; ; [ i .1 Die Seemannsbraut. "Jawohl, Herr!" entgegnete der Alte, eine breite, vierschrötige Gestalt mit einem roten Bulldoggengesicht, das ein rötlich-blonderBart umrahmt, "der FAsseoouradeur" liegt bereit» die Trosse ist ebenfalls befestigt." "So laßt den Anker lichten!" Ter Kapitän begibt sich! in seine Kajüte, um die Papiere zu verschließen. "Alte Mann Anker lichten! — Gangspill bemannt!" erschollt die rauhe Stimsme des Steuermanns über das Teck. Tie Matrosen beei­ len sich den Befehl auszuführen, i ; ; Es ertönt noch! ein Kommando des zweiten Steuermanns, eines jungen Seemanns von 25 Jahren. In taktmäßigem Schritte dreht die Mannschaft des Gangspill, kreischend, knir­ schend windet sichi die Ankerkette auf, langsam bewegt sich, die Bark nach, der Stelle, tob der Anker im Grunde sitzt. "Aus und nieder", ruft der zweiteSteuermann .Tas Schiff steht über dem Anker, nur noch, eines Ruckes bedarf es, um es ganz los­ zulösen . . : i y i ! ! U WoMetzVng W.j ────────── Niederbayerische Nachrichten. Wörth a. As., 29. T!ez. (Wahkversamm- ' luttg.) Gestern abends fand Hier eine Versamm­ lung der Teutschen Volkspartei statt. Als Red­ ner trat Hier Referent Brack aus, welcher das Programm der Teutschen Volkspartei sehr sach­ liche entwickelte. Besonders klar sprach er über das Thema Kirche und Staat. Ter Verlauf der Versammlung war ein ruhiger, zur Diskussion meldete sich niemand. ────────── Lokales. Landshut, den 30. Dezember. —* Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde dem Kaufmann Hertnjann Knott, Sohn des Herrn Reg.-RechnungskomrniMrs Knott hier, perliehen. Ter neuerdings Ausgezeichfnete ist bereits Inhaber mehrerer Kriegsaus­ zeichnungen. i , —* Beerdigung. Am Samstag fand unter zahlreicher Beteiligung die Leichenfeier des allzu früh verstorbenen Herrn Lehrers Wax Trist! statt- Mt ihm ging nicht nur ein gewissenhafter, pflichteifriger Schulmann da­ hin, der jW)! insbesondere als Organisator und Leiter des hiesigen Knabenhandsertigkeitsunterrichts sowie als Lehrer der Jnvalidenschule dauernde Verdienste erworben hat, sondern anch> ein allezeit dienstbereiter lieber Kollege, ein treues Mitglied des Bayer. Lehreroereins und ein begeisterter Sangesbruder der Landshuter Liedertafel. Mährend der amtierende Geist­ liche, Herr Stadtpsarrer Frischeisen, dem Wun- ] sche des Verstorbenen gemäß, von einer eigent- ! lichen Leichenrede Abstand nehmen mußte, ] widmeten ihm Herr Magtstratsrat Jllinger im I Aufträge der beiden stävt. Kollegien, Herr Oberlehrer Geiger als Vertreter der Stadtleh­ rerschaft, Herr Lehrer Jungwirth als Vor­ sitzender des Bezirkslehrerbereins und Herr Regierungsrat Hundemer als Vorstand der Liedertafel Landshut herzliche Worte der Aner- | kennung und des Tankes. Ein stimmungsvvhles Lied beendete den Trauerakt. —* Zugunsten der Fürsorgetätigkett für das 2. Schwere Reiter-Regiment fin­ det am Freitag den 3. Januar abends 7 Uhr im jj Odeon ein großes Konzert statt, wobei Kam- I mersängerin Maria Jvogün (Sopran), Kam- | mersänger Paul Bender (Baß), Kammersänger I Karl Erb (Tenor) und Gerreralmusikdirektor I Bruno Walter (Klavier) mitwirken werden. Für | die Angehörigen und srüheren Angehörigen | des Regiments mit ihrer.Familie bleibt bis j 2. Januar eine Anzahl Karten jeder Platzkäteh S gorie reserviert. Tie Angehörigen usw. wer- | den gebeten ihren Bedarf von Karten bis zu I obigem Termin bei Otto Bauer, Musikalien- 1 Handlung, München, Maximiliansstraße 5, in Empfang zu nehmen. (Preisermäßigung kann mit Rücksicht auf den wohltätigen' Zfteck nicht gewährt werden.) , - J —* Der Viehhändlerverein von Nie- 8 derbahern hielt kürzlich! hier seine Generalver- jj sammlung ab. Es wurden hierbei gewählt als I 1. Vorsitzender Herr Ruhland, als Schristfüh- | rer Herr Maurer und als Kassier Herr Haber- | thaler. i ; | , j \ | —* Der letzte Sonntag des Jahres war | wenig vom Wetter begünstigt. Mehrmals ein- g setzender Regen, teilweise mit Graupeln vev- jj mischt und ein heftiger, sich im Freien zusnj | Sturme steigernder Wind machten den Aufent- | halt im Freien keineswegs angenehm. Infolge- f dessen blieb der Ausflugsverkehr auf ein Min- | destmatz beschränkt. Ten Nutzen davon hatten | die hiesigen Vergnügungslokale, welche alle | dicht besetzt waren . i < i —* Stadttheater. Dienstag, den 31. | Dezember, findet nachmittags 4 Uhr die letzte I Kindervorstellung des Weihnachtsmärchens f "Wie Meinl-Else das Christkind suchen ging" f statt. Tie Logen kosten 1 Mark, sämtliche Sitz- | Plätze werden zu 50 Psg. verkauft. Unterer 1 Stehplatz 30 Psg., oberer Stehplatz 20 Psg. I Am Neujahrstag findet nachmittags eine Auf- 1 sührung der Operette "Ter Vogelhändler" statt. f Abends wird die "Försterchristl" gegeben. x , 1 & ────────── 1 Iienstesnachrichte«. ; i| Lehramt. Ter Direktor des Realschulpen­ sionats Priester Franz Borgias Lugbauer in Landshut wurde auf Ansuchen vom 1. Dezbr. 1918 ab von der Stelle eines Religionslehrers an der Präparandenschule Landshut unter An­ erkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung enthoben. Vom gleichen Zeitpunkt ab wurde der Religionsunterricht an der bezeichneten An­ stalt dem Benesiziaten Tr. Stephan Krotten,thaler in Landshut in widerruflicher Weise übertragen. , j 1 Zotlvienst. Vom 1. Januar 1919 an wird der ZolloberkontroLeur Gottlieb Kutzer in Teggendorf auf sein Ansuchen in den dauernden Ruhestand persetzt. k rück n. Verlag Z. g. Kieisch. BerantrsortliMi lLchsMeiter F. & Wagner. Belbe fcs BoBbSSsi 3vsttüte. ReOhkWmMthrMWM. 124. Herr Mühlendircktor Falterer mit Fa­ milie. , | 125. Familie Trittermann. . 126. Herr Anton Högl, Friieurheschästsinha- I ber und Frau. " I 127. Herr Joh. Nepomuk Walch!, Reallehrer. $ 128. Herr Oberingenieur Ehrlichl mit Frau. | 129. Herr Regierungsrat Moroff mit Familie. 130. Frau Anna Kohlndorser und Tochter. 131. Herr und Frau Ludwig Kohlndorser. 132. Herr und Frau Josef Mühldorfer. 133. Herr Anton Dörfler, Säcklermeister, und Familie. 1 , j 134. Herr Bolksschyllehrer Weinzierl mit Frau. 135. Herr Kaufmann Hu brich mit Familie. 136. Herr Ingenieur Theodor Keerl mit Fa­ milie . , ( | 137. Herr Regierungsrat Bogner. | 138. Herr Neumayer, Cafe Fischer. ' 1 139. Herr Kaufmann Vak. Alkendoerser und | Familie. - § 140. Herr Martin Seefeldcr, Kaufmann. $ 141. Herr Xaver Seeselder, Kaufmann u. Frau. I 142. Herr Kaufmann Martin Merk mit Fastlilie | 143. Frau' Rentiere Naager mit Frl. Tochter. ! 144. Herr Tierzuchtinspektor Herold mit Fa- I mitte. 1 I 145. Herr Tierzuchtinspektor Förg. I 146. Herr Georg Falk, Restaurateur mit Fam. k 147. Herr Franz Wahl, Kaufmann mit Familie. 1 148. Herr Joses Posch Stadt-Buchhalter et. T>. f mit Frau und Nichte. I 149. Herr Professor Arnold Jacobs, mit Fa- z mitte. , ! I 150. Herr Konrad Weiß, Spengkermeister mit ' Familie . 1 , 151. Herr Kaufmann Georg Ruf und Frau. I 152. Frag Marie Baumgartner und Tochter, j Lehramt. Ter Direktor des Realschulpen­ sionats Priester Franz Borgias Lugbauer in Landshut wurde auf Ansuchen vom 1. Dezbr. 1918 ab von der Stelle eines Religionslehrers an der Präparandenschule Landshut unter An­ erkennung seiner vorzüglichen Dienstleistung enthoben. Vom gleichen Zeitpunkt ab wurde der Religionsunterricht an der bezeichneten An­ stalt dem Benesiziaten Tr. Stephan Krotten,thaler in Landshut in widerruflicher Weise übertragen. , j 1 Zotlvienst. Vom 1. Januar 1919 an wird der ZolloberkontroLeur Gottlieb Kutzer in Teggendorf auf sein Ansuchen in den dauernden Ruhestand persetzt. ────────── 124. Herr Mühlendircktor Falterer mit Fa­ milie. , | 125. Familie Trittermann. . 126. Herr Anton Högl, Friieurheschästsinha- I ber und Frau. " I 127. Herr Joh. Nepomuk Walch!, Reallehrer. $ 128. Herr Oberingenieur Ehrlichl mit Frau. | 129. Herr Regierungsrat Moroff mit Familie. 130. Frau Anna Kohlndorser und Tochter. 131. Herr und Frau Ludwig Kohlndorser. 132. Herr und Frau Josef Mühldorfer. 133. Herr Anton Dörfler, Säcklermeister, und Familie. 1 , j 134. Herr Bolksschyllehrer Weinzierl mit Frau. 135. Herr Kaufmann Hu brich mit Familie. 136. Herr Ingenieur Theodor Keerl mit Fa­ milie . , ( | 137. Herr Regierungsrat Bogner. | 138. Herr Neumayer, Cafe Fischer. ' 1 139. Herr Kaufmann Vak. Alkendoerser und | Familie. - § 140. Herr Martin Seefeldcr, Kaufmann. $ 141. Herr Xaver Seeselder, Kaufmann u. Frau. I 142. Herr Kaufmann Martin Merk mit Fastlilie | 143. Frau' Rentiere Naager mit Frl. Tochter. ! 144. Herr Tierzuchtinspektor Herold mit Fa- I mitte. 1 I 145. Herr Tierzuchtinspektor Förg. I 146. Herr Georg Falk, Restaurateur mit Fam. k 147. Herr Franz Wahl, Kaufmann mit Familie. 1 148. Herr Joses Posch Stadt-Buchhalter et. T>. f mit Frau und Nichte. I 149. Herr Professor Arnold Jacobs, mit Fa- z mitte. , ! I 150. Herr Konrad Weiß, Spengkermeister mit ' Familie . 1 , 151. Herr Kaufmann Georg Ruf und Frau. I 152. Frag Marie Baumgartner und Tochter, j Inserate. Neujahrswunschenthebungen 1919. 153. Herr Wolfgang Hirschauer, Schremermeister mit Familie. 154. Herr I. B. Schbfsmann, G. Rat. 155. Herr Hans Mader, Bandagist mit Familie. 156. Herr Joses Wagner, Baumeister, mit Fa­ milie . 157. Herr Heinrich Karl, Magistratssekretär mit Frau. 158. Herr Kaufmann Stemmler mit Frau. 159. Herr Earl Heilmaier mit Familie. 160. Herr Kommerzienrat Koller mit Familie. 161. Herr Kommerzienrat Jos. Gremmer mft ' Familie. , 162. Herr Prokurist Karl Hausner mit Frau. 1 163. Familie Kaufmann Paur. 164. Herr Michael G einer, Färbereibesitzer mit Familie . i 165. Herr Ludwig Straßer, Baumeister mit Familie. 166. Herr Hlois Schwäger!, Lohnkutscher mit Mutter. 167. Frau Regierungsdirektor von Wendel u. Familie. 1 168. Frau Regina Grasberger und Tochter. 169. Herr und Frau Direktionsrat Schmid. 170. Herr Ghmnasialprofessor a. £'. Schwarz­ mann. 171. Frau Kommerzienrat Jeckle, Bankotrektorswit're und Söhne. 172. Herr Tipl.-Jng. Friedrich! Hosmann, Pro­ fessor mit Familie. 173. Frau Ottilie Prause mit Töchterl. 174. Herr Kommerzienrat Kissenbcrth iwb Fa­ milie . i 175. Herr Tabakfabrikant Will). Strand mtb Familie. > 1 i 176. Frau Rentnerin Anna Straub mit Söh­ nen und Frl. Nichte. , ‘ 177. Herr Hans Walch, Landgerichtspräfident mit Familie. 178. Herr Michael Schmid, Landgerichtsdirek­ tor. ^' i 179. Herr Ferdinand Sertorius, stv. Landgertchtsdirektor mit Familie. > 180. Herr Schlachthosdirektor Saurer mit Frau. 181. Freiherr unb Freifrau von Lilgenau. 182. Familie Josef Huber, Holz- und Kohlen­ handlung. I ' 183. Herr Franz Baumann, Marttinspettor m. Familie. i 184. Frl. Therese Zieglmeier, Milchhandlnng. 185. Herr Hauptzollamtsverwalter Kulzer mit - Frau. i 186. Herr Steuerinspektor Lindner mit Fam. 187. Herr Steuerinspektor Salzl mit Familie. 188. Herr Zolloberkontrolleur Kobler mit Fa­ milie. ! 1 ! , 189. Herr Zolloberkontrolleur Hort mit Frau. 190. Herr Zolloberkontrolleur Sailer mit Frau. 191. Herr Joses Schachtner, Bäckermeister mft Familie. 1 1 1 192. Herr Magistratsossiziant Dornecker mit Frau. 1 1 193. Herr Engen Escherich, Bäckermeister mit Familie. ────────── Bekanntmachung, betreffend die eittiHtmn der MMcner (St dar Kattaderjahr 1918. Auf Grund des § 51 der Ansführungsbestimmungen zum Umsatzsteuer" gesetze werden die zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichteten gewerbetreibenden Personen, Gesellschaften und sonstigen Personenveretniguugen im Rentamtsbezirk Landrhut aufgefordert, die vorgeschriebenen Erklärungen über den Gesamt­ betrag der steuerpflichtigen Entgelte Im Jahre 1918 bis spätestens Ende Januar 1919 dem unterzeichneten Umsatzsteueramt schriftlich einzureichen, oder dte erforderlichen Angaben an AmtSstelle mündlich zu machen. Als steuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt auch der Betrieb der Land- und Forstwirischast, der Viehzucht, der Fischerei und des Gartenbaues sowie der Bergwcrkbetrteb. Die Absicht der Gewtnnerzielung ist nicht Voraussetzung für das Vorliege» eines Gewerbebetriebs im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Ange­ hörige freier Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte, Künstler usw.) sind nicht steuerpflichtig. Die Steuer wird auch erhoben, wenn und soweit die steuerpflichtige» Person«» usw. Gegenstände aus dem eigenen Betriebe zum Selbstgebrauch oder .verbrauch entnehmen. Als Entgelt gilt in letzterem Falle der Bettag, der am Orte und zur Zeit der Entnahme von Wiederverkäufer» gezahlt zu werden pflegt. Von der allgemeine» Umsatzsteuer »ach dem Satze von 5 v. Tausend sind diejenigen Personen usw. befreit, bei denen die Gesamtheit der Entgelte in einem Kalenderjahre nicht mehr als 3 000 Mk. beträgt. Sie find daher zur Ein­ reichung einer Erklärung nicht verpflichtet. Eine Mitteilung an das Umsatzsteuer­ amt über die in Anspruch genommene Stenersrelhett ist jedoch erwünscht. Für die Lieferung von Luxusgegenständen besteht keine derartige Befreiung. Die Nichteinreichuug der Erklärung zieht eine Ordnungsstrafe bis zu 160 Mk. nach sich. Da» Umsatzsteuergesetz bedroht demjeuigou, der über den Betrag der Ent­ gelte wissentlich unrichtige Angabe» macht und vorsätzlich die Umsatzsteuer hinter­ zieht ober einen ihm nicht gebührenden Steuervorteil erschleicht, mtt einer Geld­ strafe bis zum 20 fache» Betrage der gefährdeten oder hinterzogenen Steuer. Kann diiser Steuerbetrag nicht festgestellt werden,so tritt Geldstrafe von 190 Mk. bis 100 000 Mk. ein. Der Versuch ist strafbar. Zur Einreichung der schriftlichen Erklärung sind Vordrucke zu verwende» * Cie können bei dem unterzeichneten Umsatzsteueramt kostenlos entnommen werden' Steuerpflichtige sind zur Anmeldung der Entgelte verpflichtet, auch wen» ihnen Vordrucke zu einer Erklärung nicht zugegangen sind. Dte Abgabe der Erklärung kann im Übrigen durch nötigenfalls zu wieder­ holende Geldstrafen erzwungen werden, unbeschadet der Befugnis des Umsatzsteueramts, die Veranlagung auf Grund schätzungsweiser Ermittlung vorzunehmen. L a » d s h u 1, den 28. Dezember 1918. Slßntctmt. Flnrh. ────────── Bekanntmachung. Betreff: Polizeistunde. | Für die Nacht vom 31. Dezember er. auf 1. Januar 1919 (Sylvesternacht) wird die Polizei­ stunde auf 3717 t Uhr früh festgesetzt. Die Gasspere tritt in dieser Nacht um 1 Uhr morgens ein. Landshut, den 29. Dezember 1918. Stadtmagistrat. I. B. Ambros» 3717 ────────── Bekanntmachung. Wochen-Fettmenge bis auf weiterer 50 Gramm. Land shut, den 30. Dezember 1918. Stadtmagistrat. I. 33.: Ambros. 3703 ────────── Die Vermögensabgabe. Ein Berliner Blatt hatte kürzlich! ge­ glaubt. bereits zahlenmäßig mitteilen zu kön­ nen, welche Summe an Kriegsanleihe durch die in Aussicht genommene Vermögensabgabe an das Reich! zurückfließen würde. Tazu ist zu bemerken. daV irgend welche zuverlässigen Angaben zurzeit ttt der erwähnten Richtung um so weniger möglich! sind, als weder die Höhe der Vermögensabgabe feststeht, noch« eineEntscheidung darüber getroffen worden ist, inwie­ weit die Abgabepflichtigen gezwungen sein sol­ len, die Zahlung in Kriegsanleihe zu leisten. Voraussichtlich wird für einen Teil des Abgabebetrages die Zahlung in Kriegsanleihe vorge­ schrieben werden, während bei dem Restbeträge diese Zahlungsweise zugelassen, aber nicht zur Pflicht gemacht werden dürfte. Taß in noch weiterem Umfange als bisher Kriegsanleihe an Zahlungsstatt gegeben werden wird, ist nach! den bisherigen Erfahrungen mit Sicherheit zu erwarten. i ! i Das "arme, liebe Vaterland". Berlin, 28. Tez. Bei einer Weihnachts­ feier für die Unteroffiziere und Mannschaf­ ten des 12. Leib-Grenadierregiments, das zur Bewachung des Reichskanzlerpalais aus Frankfurt a D. herangeholt worden ist, hielt Scheibemann eine Ansprache, in der er betonte, wie notwendig dem "armen, lieben Vaterlands" Ruhe und Ordnung täten. Nur wenn alle da­ ran helfen würden, diese Ordnung und Ruhe Teutschland wiederzugeben, sei es möglich, das ehedem so blühende Reich! wieder herzustellen. ( Scheidemann bat die Truppen hierfür ein­ zutreten, gegen die Störenftiede, die den Untergang Deutschlands wollten, mit aller Energie vorzugehen. Der internationale Äozkalistenkongretz, der am 6. Januar in Lausanne tagen sollte, ist verschoben. ES wurde beschlossen, ihn erst nach den Wahlen zur deutschen Rathonalversammjlung stattfinden zu lassen. Tages-Übersicht.